Tag 2: San Francisco

Heute ist erst um 0800 Tagwache. Nicht, weil da was am Progamm stehen würde, sondern weil da alle aufgewacht sind. Nach Internet surfen und frühstücken mit Spam wird mit den Verwandten von ICBeter ein Treffpunkt ausgemacht. Wir fahren mit dem Auto (haben wir schon erwähnt, dass es ein Tesla Model X ist?) zu ihnen nach Hause.

Unterwegs bleiben wir aber noch kurz bei der Golden Gate Bridge stehen. Wir fahren auf den Hügel daneben rauf. Die Parkplätze sind alle gerammelt voll. Wir müssen bis ganz hinauf zum Kreisverkehr fahren und wieder runter. Am 2. Parkplatz finden wir dann einen freien Spot. Nach ein paar Fotos geht es weiter hinunter. Weil in den nächsten zwei Parkplätzen auch nichts frei ist, wird Tami ausgesetzt und Mura und ICBeter fahren weiter.

Ein schöner Blick auf die Golden Gate Bridge

Ein schöner Blick auf die Golden Gate Bridge

Aber nicht nach San Francisco, sondern nur bis zur nächsten Umkehrstelle. Von dort fahren sie wieder ganz hinauf zum Kreisverkehr und wieder hinunter. Beim vereinbarten Treffen ist aber kein Tami zu sehen. Stehen bleiben geht auch nicht, denn es ist (Überraschung…) kein Platz frei und hinter ihnen wälzt sich eine ungeduldige Blechlawine hinunter.

Also fahren sie bis zur nächsten Umkehrstelle runter und wieder hinauf. Da sehen sie beim Vorbeifahren Tami am Treffpunkt stehen. Er kann aber erst am Weg hinunter einsteigen, also fahren sie hinauf bis zum Kreisverkehr und wieder hinunter. Die Hoffnung, dass Tami immer noch dort stehen wird erfüllt sich tatsächlich und so ist die Taskforce wieder vereint. Der Vorschlag, noch einmal zur unteren Umkehrstelle zu fahren, wird abgelehnt und so geht es über die Brücke nach San Francisco.

Wir kommen bei ICBeters Cousine und ihrem Mann an. Weil die immer schon mal mit so einem Auto fahren wollten, nehmen wir die beiden gleich mit. Weil wir dann aber 5 sind, muss im Kofferraum ein zusätzlicher Sitz aufgeklappt werden. Wie das geht weiß keiner und so geht erst mal das Rätselraten los. Da bei der Kiste alles elektrisch ist, nehmen wir an, dass auch der Sitz elektrisch aufzumachen ist.

Mura sucht also im Hauptmenü des Autos nach dem Menüpunkt „Sitze aufstellen“, aber wird nicht fündig. Während wir schon beginnen, im Internet zu suche, versucht es Tami auf die traditionelle Weise und schaut, ob es nicht einen mechanischen Knopf gibt. Und tatsächlich findet er so einen und der Sitz klappt hoch. Ein großer Schritt in Richtung Weltherrschaft.

Wir werden von den Einheimischen über Schleichwege an den Staus vorbei geführt und parken uns in eine Parkgarage nahe dem Financial District. Dort hat Salesforce ein neues Hochhaus gebaut. Gleich neben den beiden anderen Salesforce-Gebäuden. Denn jetzt sind die ca. 7000 Mitarbeiter, die in San Francisco stationiert sind auf viele Gebäude in der ganzen Stadt aufgeteilt. Wenn das neue Gebäude dann ganz fertig ist, sollen 10.000 Mitarbeiter in den 3 Gebäuden Platz finden. Also eine Kleinstadt in 3 Hochhäusern… Wir können uns das Gebäude anschauen, weil Roland dort beschäftigt ist.

Stockwerk-Küche

Stockwerk-Küche

62 Stockwerke hat die Hütte und wir schauen uns den 10. an. Ist auch egal, denn alle Stockwerke schauen gleich aus. Es gibt Tische mit ein bis zwei Bildschirmen und diversen Kabelanschlüssen für Notebooks. Niemand hat seinen fix zugewiesenen Tisch. Jeder muss sich täglich einen freien Tisch im Großraumbüro suchen.

Daneben gibt es Besprechungsräume, Telefonräume, einen Meditierraum und eine große Küche, wo sich jeder Wasser mit Geschmacksaromen und Knabbereien nehmen kann. Auf manchen Tischen glauben wir kleine Mistkübel zu entdecken, es handelt sich aber um Mac Pros. Unter jedem Tisch liegt ein Erdbeben-Notfall-Paket. Man ist schließlich in San Francisco und das nächste große Beben ist bereits seit Jahren überfällig.

Nach der Privat-Führung verabschieden wir uns und machen uns selbst auf den Besichtigungsweg durch die Stadt. Zuerst werden Tagestickets für die Öffis gekauft. ICBeter hat schon eines für die ganze Woche. Dann geht es mit der Linie F zu Pier 39. Als erstes kommt ein Bus der Linie F. Das ist aber extrem uncool, denn die Straßenbahnen der gleichen Linie sind historische Wägen aus der ganzen Welt.

Auch die autonomen Autos greifen nach der Weltherrschaft!

Auch die autonomen Autos greifen nach der Weltherrschaft!

Also wird auf den nächsten Wagen gewartet. Es ist eine Garnitur aus Pittsburgh. Bei Pier 39 steigen wir aus und stellen fest, dass wir nicht die einzigen Touristen dort sind. Was machen die alle da an einem schönen, warmen Juni-Samstag? Hoffentlich steht der Pier auf guten Pfählen, denn es geht zu wie bei der Angelobung des US-Präsidenten. Aber die von Obama, nicht von Trump. (Bei letzterm waren zwar viel mehr Menschen dabei, trotzdem ist noch viel mehr Platz frei geblieben.)

Wir gehen zu den Sea Lions, die dort auf Holzstegen herumlungern und zur Unterhaltung der Touristen vor sich hin brüllen. Irgendwie muss halt jeder seinen Lebensunterhalt verdienen… Nach ein paar Fotos gehen wir wieder zurück. Wir wollen noch einen Platz in einem Restaurant finden, müssen aber feststellen, dass das an einem Wochenendtag auf Pier 39 eine ziemlich verrückte Idee ist. Also gehen wir zu Fuß zu Fishermans Wharf. Dort tummeln sich zwar auch Quadrillionen von Touristen, aber in einem Selbstbedienungsrestaurant finden wir auf der Hinterseite einen netten Tisch mit Blick auf Alcatraz und die Golden Gate Bridge.

Seafood!

Seafood!

Wir essen frittiertes Seafood mit Chips (= Pommes). Mura und Tami essen noch ein Chowder dazu. Das ist so eine Art Fischsuppe in einem Brot serviert. Hier wird uns im Gegensatz zu gestern nicht automatisch ein neues Cola hingestellt, wenn es zu 60 % ausgetrunken ist. Man trinkt seinen Becher einfach leer und dann ist es aus. So richtig voll europäisch! (Einen free refill hätte man sich aber selber holen können. Sooo europäisch ist es auch wieder nicht.)

Tami checkt noch das Klo aus. Es ist riesig. Von der Fläche her. Drinnen sind aber nur zwei Klos, wo sich 15 Leute anstellen. Wenn man mal dran ist, könnte man drin aber Squash spielen und das ist ja auch etwas wert…

Dann kommt ein ganz wichtiger Teil der Reise. Das besorgen des Reise-Maskottchens. Und wir präsentieren hiermit das offizielle Maskottchen der Weltherrschafts-Tour 2018: Robbi die Robbe! Nach Kiwi dem Kiwi und Mounty dem Mountie bereits unser dritter Reise-Glücksbringer!

Robbi die Robbe

Robbi die Robbe

Ab jetzt kann wirklich nichts mehr schief gehen und so marschieren ICBeter, Mura, Tami und Robbi zum Cable Car. ICBeter hat im Vorfeld schon gecheckt, dass bei der Mason-Linie immer weniger Leute anstehen als bei der Hyde-Linie und so wird taktisch klug zu dieser Linie gegangen. Tatsächlich wird es geschafft, gleich in den ersten (!) Waggon einzusteigen. Zwar nur auf den Stehplätzen außen, aber die sind sowieso die coolsten.

This is Lombard Street

This is Lombard Street

Ausgestiegen wird beim Cable Car-Museum. Also erst eine Station später, weil das Routing ohne Navi nicht ganz leicht ist. In dem Museum sieht man unter anderem die Antriebe der Cable Car Cable. Dann geht es mit der Hyde-Linie zurück. Ausstieg ist bei Lombard Street. Die kurvigste Straße der Welt. Dort ist die Touristendichte etwa 4 pro Quadratmeter. Und über die Straße wälzt sich eine Kolonne wie zwischen Wien und Jesolo am ersten Feriensamstag.

Taskforce Cablecar

Taskforce Cablecar

Die vier kämpfen sich aber durch und es werden heldenhaft ein paar Dutzend Fotos gemacht. Weiter geht es mit dem Cable Car. Wieder mit der Mason-Linie, aber diesmal bis zur Endstation. Um nicht wieder anstehen zu müssen, wird taktisch klug bei der ersten Station nach der ersten Station eingestiegen. Da sind zwar die coolen Außen-Stehplätze schon besetzt, aber innen sind immer noch welche frei.

Von der Endstation bei der Market Street ist es nur mehr ein kleiner Hüpfer bis zum Parkhaus. Der Parkschein kostet lächerliche 23 $. Wir lassen uns eine Quittung ausdrucken. Das wird von einem Nadeldrucker erledigt, der das letzte Mal zur Zeit des Goldrausch ein neues Farbband bekommen hat. Anhand der Nadel-Abdrücke kann man aber eventuell etwas ableiten.

Als nächstes ist Tesla aufladen am Programm. Wir finden einen Tesla-Shop im Marin County auf dem Weg nach Hause. Da ist auch tatsächlich ein Ladeplatz frei. Wir stecken unsere Kiste an, müssen aber schnell feststellen, dass es kein Supercharger ist. Eher ein Softcharger. Er lädt mit etwas über 1 % der Stärke des Supercharger. Aber ein wenig geht doch hinein. ICBeter und Tami gehen noch in den Macy‘s, um Schlapfen für Tami zu finden, haben aber keinen Erfolg.

Autofahren in SF ist echt steil!

Autofahren in SF ist echt steil!

Um doch noch etwas produktives zu tun, wird halt Einkaufen gegangen. Essen für die nächsten Tage besorgen. Und die ersten Rubbellose, denn die Deppensteuer muss natürlich auch heuer wieder bezahlt werden. Sodann geht es ab nach Hause. Dort wird festgestellt, dass das Poolhaus in eine Sauna umgewandelt wurde. Nach Essen und Blogschreiben wird der Tag für beendet erklärt.

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