Tag 23: Lake Tahoe

Hier im Yosemite Nationalpark gibt es absolut keinen Handyempfang. Um 0200 in der Nacht läutet Muras Telefon von irgendeiner österreichischen Nummer. Er hebt lieber nicht ab, sondern geht – weil er schon mal wach ist – zum Restroom und wieder schlafen. In der Früh wird noch einmal gecheckt und festgestellt, dass wirklich keinerlei Empfang ist. Vielleicht gibt es da ja einen heimlichen Sender, auf den nur die NSA Zugriff hat…

Yosemite Wildlife

Yosemite Wildlife

Um 0800 wird aufgestanden. Das Klo gleich neben dem Wohnmobil ist natürlich wegen Putzen gesperrt. Also heißt es wieder wandern. Da um 0900 die Generator-Zeit vorbei ist, heißt es schnell mit dem Frühstück beginnen und Freddy IV. alle Toasts vor dieser Zeit fertigstellen zu lassen. Dazu gibt es wieder mal Jalapeno-Spam.

Mura hat gestern Feuerholz gekauft, um den Grill besser anheizen zu können. Das nehmen wir natürlich mit zum nächsten Campingplatz. Dann geht es los. Zuerst werden allerlei Viewpoints im Nationalpark abfotografiert. Die Steinbrücke, über die Tami und ICBeter gestern mit dem Bus gefahren sind, wird aber nicht gefunden.

Viewpoint in Yosemite Valley

Viewpoint in Yosemite Valley

Auf der Straße raus aus dem Nationalpark stehen plötzlich mitten auf der Straße Autos und Leute am Straßenrand. Als erfahrener Weltenbummler weiß man, dass das im Nationalpark nur eines bedeuten kann: Bären oder Bisons neben der Straße. Weil Bisons hier eher nicht vorkommen, wird auf einen Bären getippt. 100 Meter weiter ist ein Parkplatz.

Dort wird das Wohnmobil abgestellt und zurück marschiert. Tatsächlich ist dort ein Braunbär, der gemütlich Gras frisst. Das Verkehrschaos wird immer größer. Ein Park-Mitarbeiterin fährt mit dem Auto vorbei und sagt den Leuten, sie sollen da nicht stehen bleiben, die Ranger kommen bald und werden sie vertreiben.

Genausogut hätte sie sagen können, dass es da eh nichts zu sehen gibt. Die Leute sagen alle ok und fotografieren weiter. Wir aber nicht, denn wir haben schon ein paar Dutzend Bilder gemacht. Wir gehen zurück zu unserem Parkplatz und fahren weiter. Bis zum Parkende gibt es noch ein paar Fotostopps. In der Ortschaft nach Yosemite ist wieder mal ein Tankstopp geplant.

Merced River

Merced River

Aber der Benzin kostet fast 5 $ je Gallone. Lauter Verbrecher hier… da wir noch ¼ Tank haben, fahren wir weiter. Nach einer weiteren Stunde Fahrt wird eine Tankstelle mit 3,99 $ je Gallone gefunden. Billiger wird’s nicht mehr werden, also wird dort getankt. Die Verkäuferin in der Tankstelle beobachtet Mura, wie er ICBeter einweist, als er rückwärts in die Tankstelle einschiebt. Sie will ihn gleich da behalten, weil er es so gut gemacht hat.

Er wird aber noch für den Rest der Tour gebraucht, also geht das leider nicht. Nach ein paar Meilen kommt eine Abzweigung auf eine schöne Bergstraße. Viele Kurven machen mit dem Wohnmobil besonders viel Spaß. Auf jeden Fall ist es ein Vorteil, einen vollen Tank zu haben. Schließlich geht es wieder auf eine normale Straße.

Blick zurück ins Yosemite Valley

Blick zurück ins Yosemite Valley

Eigentlich war für heute Goldwaschen in Jamestown am Plan, aber wegen des zu guten Wetters wurde das abgeblasen. Vielleicht wird ja diesmal das Grillen geschafft. Nach einiger Zeit ist dann Lake Tahoe erreicht. Zuerst geht es zum Safeway. Brot und Frühstückssachen müssen wieder nachgekauft werden sowie Beilagen fürs Grillfleisch.

Auf der Fahrt zum Campingplatz kommt dann eine Kontrollstation. Weil wir Feuerholz geladen haben, wird das kontrolliert. Wir sollen es immer dort verbrennen, wo wir es gekauft haben und nicht in der Gegend herum führen. Der Lake Tahoe KOA wird schnell gefunden. Es ist ein Campingplatz vom Typ Sardinendose, wo ein Wohnmobil neben dem anderen steht. Immerhin gibt es dahinter Platz für Griller und Feuerstellen.

Bärli in Yosemite

Bärli in Yosemite

Direkt vor unserem Platz steht ein großer Pickup. ICBeter meldet das bei der Rezeption, dort zahlt aber gerade jemand und sagt, dass er gleich wegfährt. Das Internet ist hier gratis. Aber nur das langsame. Für schnelleres muss man zahlen. Wir testen erst mal das langsame. Es geht gar nicht. Überraschung. Aber bevor schnelleres gekauft wird, muss die Grillaktion gestartet werden. Es ist schon fast 1800.

Damit schaffen wir es schon zum 3. Mal zu Grillen. Gut, früher haben wir das am 3. Abend geschafft, aber was soll‘s. Lake Tahoe liegt sehr hoch. Nämlich auf 1900 m Seehöhe. Das bedeutet unter anderem, dass die Luft sehr dünn ist. So dünn, dass die leicht brennenden Kohlen nicht brennen. Sie brennen zwar, bis die darin enthaltene Anzünderflüssigkeit verbrannt ist, aber dann ist Ende. Also wird noch Feuerstart-Flüssigkeit im Shop gekauft. Unser Platz ist zum Glück nur 20 m von Shop und Klos entfernt.

Tenaya Lake

Tenaya Lake

Mit ordentlich Brennstoff lassen sich dann auch die Kohlen überreden zu brennen. Das ist ein großer Schritt in Richtung Weltherrschaft. Nach dem Essen wird das Internetproblem angegangen. Die WLAN-Verbindung ist super, aber es geht kein Bit über die Leitung. Also geht ICBeter die 20 Meter zum Shop und fragt, ob es einen Ausfall gibt.

Nein, aber man muss zuerst www.koa.com eingeben. Diese Kleinigkeit wurde beim ersten Fragen nicht erwähnt, aber der durchschnittliche Urlauber wird sich das ja wohl denken können. Also geht ICBeter die 20 Meter zurück zum Platz. Mura hat inzwischen Feuer gemacht, damit das Feuerholz wegkommt und verbreitet damit Lagerfeuerromantik.

Schnell wird www.koa.com eingetippt und siehe da… nichts geht. Auch mehrmals hintereinander eintippen nutzt gar nix. Also geht ICBeter wieder die 20 m zum Shop. Gerade als er vorzeigen will, dass es nicht geht, kommt die Anmeldeseite. Also wird wieder die 20 m zum Lagerfeuer zurückgegangen und überraschenderweise geht das Internet dort immer noch.

Unendliche Weiten...

Unendliche Weiten…

Inzwischen versucht Mura, auch ins Internet zu kommen, aber es geht nicht. Auch nicht mit www.koa.com. Also geht er die 20 m ins Shop. Gerade als er vorzeigen will, dass es nicht geht, kommt die Anmeldeseite. Als WLAN-Techniker kommt ihm das natürlich spanisch vor und er fragt, ob denn im Shop ein eigener Accesspoint ist. Ja, da ist einer. Offenbar funktioniert der, aber der für draußen nicht. Und am Platz geht es nur deshalb, weil der nicht weit weg ist. Wer hat sich gemerkt, wie weit es ist?

Das Internet ist dann aber wirklich flott. Nämlich das gratis langsame. Vermutlich weil es am Campingplatz sonst niemand geschafft hat, reinzukommen. Wahrscheinlich ist das Outdoor-Equipment schon länger kaputt. Denn der Typ hat gesagt, wenn man es nicht schafft, www.koa.com einzutippen, soll man zu ihm kommen und er macht das für einen.

Er denkt sich vermutlich seit Wochen, dass die Camper alle zu dumm sind, das einzutippen und dann kommen sie zu ihm und er kann das und es geht. Jetzt kann Blog gepostet werden, Bilder upgeloadet werden und nachgelesen werden, dass Deutschland in letzter Sekunde dem Ausscheiden aus der WM entgangen ist. Der Abend wird dann mit Lagerfeuer, Bier und Internet abgeschlossen.

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