Tag 13 – 25 Fontes

Nachdem Freddy V. wieder brav alle Toasts getoastet hat, wird alles für den heutigen Tag vorbereitet. Mura steht ein schwerer Tag am Pool bevor. ICBeter fährt zum Wanderweg PR6, der zu den 25 Fontes geht. Als um 0945 das Auto gestartet werden soll, gibt es eine kleine Überraschung. Hinter dem Wagen steht ein Smart mit einen Abstand von 0 mm. Ein Glück, dass vor dem Auto noch viel Platz ist.

ICBeter fährt einen halben Meter vor, um noch einmal zurück schieben zu können. Da ertönt von hinten ein Geräusch, das man eigentlich nicht hören sollte. Nach dem Aussteigen ist zu erkennen, dass der Abstand zum hinteren Auto noch immer – oder besser gesagt schon wieder – 0 mm ist. Jetzt ist guter Rat teuer.

Risco ist ein Geheimtipp

Weil das Ausmaß des Schadens nicht erkennbar ist und Sixt wohl eine Bestätigung braucht, dass wir nicht schuld sind, wird bei der Polizei angerufen. Einige Zeit später bleibt ein Auto neben uns stehen. Aber nicht mit Polizisten, sondern mit den Nachbarn, denen das Auto gehört. Der Junior hat wohl gestern Abend vergessen, die Handbremse anzuziehen.

Das kann natürlich passieren. Wo braucht man in Madeira schon eine Handbremse? Weil die Autohersteller solche Pappenheimer kennen, werden immer mehr Autos mit automatischer Handbremse hergestellt. So wie unseres. Wir haben noch nie vergessen, die Handbremse anzuziehen. Er kommt und fährt das Auto zurück. Es ist fast kein Schaden zu sehen.

… und so schaut er aus.

Zur Sicherheit werden Adresse und Telefonnummer aufgeschrieben und die Polizei storniert. Inzwischen sind über 20 Minuten vergangen seit wir angerufen haben. Wir scheinen keine hohe Priorität bekommen zu haben. Dann geht es aber wirklich los. Das Ziel ins Navi programmiert und ab die Post. Noch ein kurzer Umweg zum Hafen nach Funchal, um unsere Holländerin wieder mitzunehmen.

Vor der Abfahrt zum Hafen gibt es einen Stau. Ein Stau ist immer besser bergab. Dieser ist bergauf. Die Abfahrt ist aber frei und den Weg kennt das Auto inzwischen auswendig. Nach der Autobahn gibt es wieder die obligate Bergfahrt. Diesmal mit einem kleinen Fiat vor uns, der sich tapfer im Schritttempo nach oben kämpft.

Auf einer flacheren Stelle bleiben wir eine Minute stehen, um ihm einen Vorsprung zu geben. So kann im 2. Gang raufgefahren werden. Kurz vor dem Ziel wird er wieder eingeholt, aber da ist es nicht mehr so steil, dass er im 1. Gang fahren muss. Inklusive allen, die hinterher fahren. Hier gibt es zwei Parkplätze. Da der große voll zu sein scheint, wird gleich der kleine genommen. Zwei Minuten später kommt auch der Fiat vom großen Parkplatz herüber.

Der erste Teil des Weges wäre eine langweilige asphaltierte Straße. Das Handy findet aber einen anderen Weg durch den Wald. Ist zwar weiter und steiler, aber schöner zu gehen. Am Ende des Waldweges steht die Casa da Rabacal angeschrieben. Dort wollen wir aber noch nicht hin.

Erstes Ziel ist der Risco. Das ist ein Wasserfall. Der Weg ist ebenfalls ein echter Geheimtipp für unzählige Touristen. Wir geraten mitten in ein deutsche Gruppe hinein. Da der Weg entlang einer Levada geht und sehr eng ist, kann man auch nicht überholen. Nach 200 Metern zweigt ein Weg ab, bei dem die Casa da Rabacal angeschrieben steht. Dort wollen wir aber noch nicht hin. Letztlich wird es doch etwas breiter damit man überholen kann. Eine Abzweigung gibt es noch. Sie geht zur Casa da Rabacal. Wir haben die Theorie, dass diese Casa in Rom stehen muss.

Am Ende des Weges sieht man den Wasserfall und dort ist scheinbar ein designierter Picknick-Platz. Man kommt sich fast blöd vor, wenn man der einzige ist, der nicht isst. Irgendwie schauen einen die andern auch ein wenig schief an. Wir hauen von dort ab, bevor sich das Picknick-Geschwader wieder in Bewegung setzt.

25 Fontes. Zählt nach!

Auf dem Herweg haben wir einen Mann getroffen, der eine Abkürzung zum nächsten Weg, dem 25-Fontes-Weg gesucht hat. Am Rückweg sehen wir eine Frau von unten raufkommen und sie bestätigt, dass es die Abkürzung ist. Steile Wege machen am meisten Spaß, wenn sie bergab gehen. Das bestätigen die Gesichter der Leute, die uns bergauf entgegen kommen.

Auf diesem Weg sind auch nicht wirklich weniger Leute unterwegs. Am Ende gibt es einen multiplen Wasserfall. Von allen Seiten fließt das Wasser herunter. Es gibt fast so viele Wasserströme wie Touristen dort. Dann wird der Rückweg angetreten. Pause machen wollen wir in der Casa da Rabacal. Das ist nicht schwierig, da ja bekanntlich alle Wege dorthin führen.

Bestellt werden ein Stück Torte und ein Schoko-Haselnuss-Kuchen. Letzterer ist ein Schokokuchen mit einer Walnuss oben drauf. Als das Zeug auf den Tisch gestellt wird, sammeln sich langsam aber stätig immer mehr Vögel auf dem Geländer neben uns. Zuerst nur zwei, dann noch drei weitere, neben uns, hinter uns. Und auf dem Baum daneben. Wir glauben, dass Alfred Hitchcock vor vielen Jahren einmal in der Casa da Rabacal zu Besuch war.

Wahrscheinlich sind die alle von den dunklen Mächten geschickt, um uns an der Weltherrschaft zu hindern. Wo ist die Katze vom PR11, wenn man sie mal braucht? Aber wir verteidigen unsere Nahrungsmittel tapfer. Kein Ablenkungsmanöver und kein Frontalangriff kann uns überrumpeln. Wir sind einfach schlauer als diese Vögel! Schade nur, dass wir keinen Fliegenpracker mithaben. Als wir fertig sind, bekommen die Deutschen neben uns ihr Essen und die Vogelkarawane zieht einen Tisch weiter.

Also hauen auch wir ab. Diesmal über die langweilige Asphaltstraße. Runter geht es ohne kleinen Fiat vor uns. Auch werden alle Versuche des Navi abgewehrt, uns über Straßen mit geschätzen 100 % Gefälle runterzuleiten. Auf dem Weg nach Funchal liegt noch der Glasboden-Skywalk in Cabo Girão. Von Funchal mit dem Bus da her fahren wäre eine Tagesreise, also wird das noch mitgenommen.

Außerdem sind wir heute noch nicht genug Bergstraßen gefahren. Und noch nicht genug Autos ausgewichen, die eine komplette Fahrspur verstellen. Das kann beides auf dieser Strecke noch ausgiebig nachgeholt werden. Danach geht es aber wirklich zurück nach Funchal, wo übrigens schon wieder ein anderes Kreuzfahrtschiff steht. Heute von der Firma „Mein Schiff“.

Die Vögel

Dann geht es auf direktem Weg zurück zur Villa. Mura hat inzwischen ausgiebig den Pool und das Jaccuzy getestet. Außerdem Wäsche zusammengelegt, das Gift im Gelsenvergifter nachgefüllt und Mittagsschläfchen gemacht. Das wurde notwendig, da das Vormittagsschläfchen durch den Großunfall in der Früh verhindert wurde. Also ein extrem produktiver Tag.

Jetzt steht nur mehr das Projekt Abendessen an. Ein Lokal gibt es in Gehweite noch, in dem wir noch nicht zweimal waren. Dort wird hingegangen. Vor ein paar Tagen haben wir gesehen, dass dort ein Musiker war, der dort herumgedüdelt hat. Wir überzeugen uns, dass er heute nicht da ist und gehen daher hinein. Diesmal werden die Rollen vertauscht und ICBeter isst den Burger und Mura den Fisch.

Angriff auf den Schoko-Haselnusskuchen.

Während die Vorspeise gebracht wird, beginnt der Musiker, seine Gitarre zu stimmen. Bis er anfängt, sind wir hoffentlich schon fertig. Als die Hauptspeise kommt, legt er los. Aber wir halten tapfer durch. Mura kämpft verbissen mit den Gräten seines Fisches. Da wir ganz am Fenster sitzen, können wir wieder dem Verkehr zuschauen. Einer parkt da schon mal 15 Minuten in zweiter Spur. Wahrscheinlich will er eh nur kurz was essen.

Nach dem Essen wird noch schnell im Greisslerladen Toastbrot und ein paar andere Dinge gekauft. Es gibt aber nur mehr Vollkorntoast. Das ist natürlich ein großer Rückschlag im Kampf um die Weltherrschaft. Aber besser als gar nichts. Da die Internetverbindung heute instabil ist, erklärt Mura den Tag schon um 2300 für beendet. Um 2345 gelingt ihm aber noch der Höhepunkt des Tages: Die erste Gelse, die mit einem unserer Fliegenpracker erschlagen wird. Ein großer Schritt in Richtung Weltherrschaft. Damit kann der Tag dann endgültig beendet werden.

Na dann gute Nacht!

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *