Tag 21 – Heimreise

Der letzte Tag ist angebrochen. Mura erweist dem Pool noch eine letzte Referenz. Weil wir wieder früh aufgestanden sind, ist genug Zeit, dass Freddy V. noch ein paar Toasts toasten kann, bevor er in Pension geschickt wird. Vielleicht bleibt er ja auch da und toastet für die Nachmieter genauso brav wie für uns.

Dann wird noch der Rest zusammengepackt. Reisetipp: Wenn man zum ersten Mal denkt, dass man alles eingepackt hat, sollte noch rund ein Drittel des Koffers leer sein. Denn sonst passt all das nicht mehr hinein, das man noch vergessen hat. Letztlich gehen doch alle Koffer mit Mühe zu.

Unser Flug ist natürlich der einzige, der Verspätung hat.

Dann muss ICBeter noch den Kofferraum putzen. Die dreckigen Wanderschuhe haben ihre Spuren hinterlassen. Das sollte jedoch das geringste Problem sein. Zumindest neue Bremsbeläge sind nach dieser Vermietung fällig. Dann kommt auch schon der Typ von der Hausvermietung.

Die Schlüssel sind überraschenderweise beide nicht verloren worden und werden zurück gegeben. Kurz wird noch einmal gecheckt, ob die Bude jetzt nicht doch abbruchreif ist. Aber es geht alles glatt. Somit wird die letzte Fahrt mit unserem Renault Kandjar angetreten. Fast wäre er automatisch wieder links auf die Autobahn Richtung Funchal aufgefahren.

Aber wir müssen diesmal nach rechts, zum Flughafen. Auf der Fahrt dorthin schauen wir der British Airways beim Landen zu. Man fliegt schräg auf den Flughafen zu und dreht dann im letzten Moment vor der Landung nochmal rechts rein und knallt die Kiste auf die Landebahn, um möglichst bald stehen bleiben zu können. Denn am Ende der Landebahn wartet ein 50 m Abgrund.

Bei der Einfahrt zum Flughafen erhält Mura eine SMS, dass der Flug Verspätung haben wird. Eine halbe Stunde. Abflug um 1200 statt um 1135. Also genug Zeit, um die Sixt-Rückgabe zu finden. Das ist aber langweilig, denn die ist gut angeschrieben. Wir räumen unsere Koffer aus dem Auto.

Unsere Maschine kommt. Da sollten wir eigentlich schon abheben…

Der Typ von der Rückgabe schaut sie den Wagen ganz genau an. Er kann einfach nicht glauben, dass das Auto 3 Wochen lang rund 1200 km in Madeira unterwegs war und keine einzige Delle bekommen hat. Auch die Bremsscheiben werden genau angeschaut. Dann muss er aber zugeben, dass alles ok ist. Da haben wir wieder mal eine Selbstbehalts-Versicherung umsonst abgeschlossen.

Am Auto, das neben unserem steht, sehen wir, wie Autos hier normalerweise zurück gegeben werden. Nämlich mit allerhand Unebenheiten im Blech. Dann geht es rauf zum Abflugschalter die Koffer aufgeben. Wie wohl die Chancen stehen, dass die Koffer diesmal mit uns ankommen?

Weil wir früh da sind und auch noch eine halbe Stunde Urlaubsverlängerung bekommen haben, setzen wir uns noch draußen hin. Diese Verlängerung haben wir vermutlich bekommen, weil wir am Beginn eine Stunde versäumt haben. Dann geht es aber zum Security-Check.

Mura will in die Fast Lane gehen, aber der Typ dort meint, sie wäre geschlossen. Wir stellen uns also an. Wir werden von ein paar Leuten auf der Fast Lane überholt. Beim Security-Check werden alle, die besonders verdächtig aussehen, auf Sprengstoff-Spuren untersucht. Mura wird daher klarerweise herausgefischt.

Aber dann geht es wirklich in die Lüfte.

ICBeter sieht man aber an, dass er keiner Fliege was zuleide tun kann und darf nach dem normalen Check durch. Es gibt eine Terrasse, wo man auf die Landebahn sieht. Dort muss man keine Masken tragen, also gehen wir dort hin. Da können wir unserem A320neo beim Landen zusehen. Eigentlich ist es jetzt schon 1130, das mit dem Abheben um 1200 wird wohl nichts.

Aber man kann ja schon mal zum Gate gehen. Dort ist natürlich alles voll mit einstiegswütigen Touristen. Also wird gewartet, bis sich die Reihen gelichtet haben. Wir gehen als letzte zum Ausgang. Zum Glück, denn ICBeter muss die Impfbescheinigung herzeigen. Und die will erst mal am Handy gesucht werden.

Mit nur einer Stunde Verspätung hebt die Kiste dann ab, bevor das Ende der Landebahn erreicht ist. Es ist ein gemütlicher Flieger, der für Langstreckenflüge eingerichtet ist. Also auch mit Bord-Entertainment-System. Diese Langstrecke dauert aber nur ca. 90 Minuten. Ausstieg in Lissabon ist wieder am Vorfeld.

Also werden wir in einen Bus gesteckt und fahren ins Terminal. Dort stehen schon die Damen von TAP und rufen alle, die nach Wien fliegen zusammen und schicken sie direkt zu Gate 22. Wahrscheinlich haben die schon die Triebwerke gestartet und den Fuß schon am Gaspedal und warten nur noch auf uns! Wir marschieren also flott hin.

Am Gate angekommen sitzen dort lauter gelangweilte Leute herum und warten, bis endlich das Einsteigen beginnt. So stehen wir noch gut eine halbe Stunde herum und warten. Dann beginnt tatsächlich das Bording. Im Flugzeug heißt es dann… warten. Denn die Crew, die diesen Flug Lissabon – Wien macht, ist die gleiche Crew, die Funchal – Lissabon geflogen ist.

Golden Gate Bridge in Lissabon?

Die Verspätung auf diesem Flug ist uns aber wurscht, denn einen weiteren Anschluss haben wir nicht. Wir können so spät ankommen wie wir wollen. Dann hebt auch unser vierter und letzter Flug auf dieser Reise ab. Es ist ein kleiner A319, der nicht so gemütlich ist wie der andere. Aber dafür dürfen wir länger darin sitzen.

Die letzte spannende Frage ist, ob unser Gepäck angekommen ist. Aber die Verspätung in Lissabon war lange genug, um die Koffer umzuladen. So kommen sie auch wirklich daher. Der Abholdienst von daheim wartet schon und bringt erst Mura dann ICBeter nach Hause und das Abenteuer findet ein Ende.

Wir waren erster beim Lost & Found in Funchal, wir haben einen Intensivkurs in Bergfahren gemacht, haben zwei Tage lang einen warmen Swimmingpool gehabt, waren beim Kaiser, sind im Atlantik geschwommen, haben mit dem CR7 das langweiligste Museum der Welt gesehen und haben ein Hostel für die Hawaii-Tour gefunden.

Die Reise kann daher getrost als großer Schritt in Richtung Weltherrschaft gewertet werden!

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