Tag 26: Lyon Arboretum

Schon um 0700 ist Tagwache, denn es gibt eine Reservierung für 0900. Tami und ICBeter schauen sich das Lyon Arboretum an. Deshalb gibt es nur ein schnelles Frühstück, bei dem Freddy VII. brav alle Toasts toastet. Dann geht es los. Der Berufsverkehr in der Früh ist zum Glück schon vorbei. Es geht ziemlich flott voran. Die Fahrtzeit ist natürlich eine Stunde.

Honu im Lyon Arboretum

Schlauerweise wurde im Internet eine Reservierung gemacht. Diesmal also kein Anfängerfehler. Der Parkplatz ist gratis, wenn man das Arboretum besucht. Das ist eine ganz neue Hawai‘i-Erfahrung. Gratis Parken ist das letzte, was man hier erwartet. Nur die Wanderer, die zum benachbarten Wasserfall gehen, müssen brennen.

Aus dem Zuckerrohr macht man den Rohrohrzucker

Es gibt einen Plan mit allen Wegen durch das Arboretum. Das ist sowas wie ein riesiger botanischer Garten. Benannt ist es nach einem Botaniker aus Minnesota, der der erste Direktor hier war. Wer es auf die einfache Tour will, kann den Hauptweg hinauf gehen. Daneben gibt es aber noch dutzende kleine Nebenwege. Die Kreuzungen zwischen diesen Wegen sind nummeriert, damit man sich auf der Karte orientieren kann.

Grün ist hier die vorherrschende Farbe

Natürlich ist die Weltherrschaft nicht zu erringen, wenn man nur den einfachen Hauptweg geht. Das ist was für dumme Anfänger. Also wird gleich einmal die erste Abzweigung zu einen kleinen Nebenpfad genommen. Irgendwann geht der Weg plötzlich wieder bergab und es steht ein von der anderen Seite lesbares Schild dort, dass dieser Weg gesperrt ist.

Tami kämpft sich durch den Dschungel

Aber weiter oben steht, dass der Weg weiter geht. Also glauben wir das. Am Plan macht der Weg eine Schleife. Als eine Abzweigung nach oben kommt, muss das die Schleife sein. Der Weg ist dann nur mehr ein ganz schmaler verwachsener Pfad. Markiert nur mit kleinen bunten Schleifchen an den Bäumen und Sträuchern. Er wird auch immer unwegsamer. Schließlich kommt dann das Schild „Trail closed“.

Klarer Fall: Ein Wasserfall ohne Wasser

So war das nicht geplant, deshalb wird der gleiche Weg wieder zurück gegangen. Unterwegs wird ein Schwein angetroffen, das eingesperrt ist und damit gar nicht zufrieden ist. Es versucht die Brute Force Methode rauszukommen. Es läuft also immer mit Hochgeschwindigkeit gegen den Zaun. Wir verschwinden lieber, bevor die Strategie aufgeht und wir stehen daneben.

Hohe Bäume und höchste Bäume

Dann werden doch wieder nummerierte Wegpunkte gefunden und es wird der Hauptweg wieder gefunden. Schlaue Leute wie wir gehen den Hauptweg, denn da kann man sich nicht verirren. Der endet bei einem Wasserfall. Dem fehlt aber etwas entscheidendes: Das Wasser. Also nur ein Fall.

Sowas hatten wir schon mal im Yosemite Nationalpark. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass die gleichen Leute zweimal zu einem Wasserfall kommen und es rinnt kein Wasser drüber? Da stecken sicher wieder die dunklen Mächte dahinter, die uns an der Weltherrschaft hindern wollen. Eine Japanerin aus Washington D. C. kennt sich nicht aus uns wir zeigen ihr die letzten 200 Meter Weg zum Fall. Wieder positives Karma getankt.

Makaha Beach

Am Rückweg werden nur mehr kurze Nebenwege genommen. Da kann nichts schief gehen. Zu guter Letzt wird auch noch die Buddha-Statue gefunden. Nach einem kurzen Besuch im Visitor Center wird zum Auto zurück gegangen. Die Rückfahrt erfolgt auf dem gleichen Weg, nur dass es am Haus vorbei geht, um noch ein paar Strände im Nordwesten zu besichtigen.

Dort können schöne große Wellen betrachtet werden und Sandstrände wie Sand am Meer. Danach geht es heim. Das Auto muss ausgeräumt und gewaschen werden. Mura hat die Zeit genutzt und eine Waschstraße im Internet gesucht. Dort wird hingefahren. Erste Aufgabe ist das Aussaugen. Das kostet 6 Quarter. Wir haben nur 2, aber an der Kassa kann man wechseln. Der Sauger saugt genau so lange, wie es dauert, einen Jeep auszusaugen. Das ist sehr gut optimiert. Wahrscheinlich, weil es auf Hawai‘i so viele Jeeps gibt.

Tapfere Kämpfer gegen die Fluten

Dann kommt die Waschstraße. Zuerst muss noch ganz schnell die Antenne abmontiert werden. Das geht aber nicht. Sie sitzt bombenfest und lässt sich nicht abschrauben. Jetzt ist guter Rat teuer. Das regt uns aber nicht sonderlich auf, denn auf Hawai‘i ist alles teuer. Zum Glück ist in der Nähe ein Walmart. Dort gibt es Werkzeug. Also wird dort hingefahren.

Schnell sind die Werkzeugregale gefunden und ein 9 $ Tool wird erstanden. Damit geht es zwar auch mühsam, aber es geht. Die Antenne ist unten. Ein großer Schritt in Richtung Weltherrschaft! Jetzt kann nichts mehr schief gehen. Darum wird zur Waschstraße zurück gefahren. Einer ist noch vorher dran. Aber er ist schnell wieder weg.

Surfers Paradise

Es geht alles automatisch. Eingeben des Waschprogramms, zahlen mit Kreditkarte… außer die Karte wird nicht akzeptiert. Dann versucht man es eben ein zweites Mal. Und noch einmal mit einer anderen Kreditkarte. Nicht akzeptiert. Jetzt ist guter Rat noch teurer. Zum Glück befindet sich niemand hinter uns und so kann rückwärts rausgeschoben werden.

ICBeter marschiert in den Shop, um dort auf den Tisch zu hauen. Oder zumindest zu fragen, warum es nicht geht. Die ganze Tankstelle ist offline und alles kann nur in bar gezahlt werden. Zum Glück wurden gestern noch 100 $ abgehoben. Der ATM hat hingeschrieben, dass nur Vielfache von 20 $ ausgegeben werden können. Also wurden 100 $ abgehoben und raus gekommen sind zwei 50er.

Auch am Yokohama Beach können sich die Wellen sehen lassen

Einer davon wird in die Autowäsche investiert. Nicht der ganze. Es gibt auch einen Sammelpass. Wenn wir das Auto 10 mal waschen, bekommen wir die 11. Wäsche gratis! Nach kurzem Durchrechnen wird dieser Plan aber verworfen. Es wird wieder hinein gefahren und der Code eingegeben. Tatsächlich funktioniert es diesmal. Wieder eine große Krise gemeistert!

Man muss während der Wäsche im Auto sitzen bleiben. So kann man das ganze Unterhaltungsprogramm von Einseifen über Bürsten bis hin zum Trockenblasen live verfolgt werden. Mit einem blitzsauberen Jeep brauchen wir uns jetzt nicht mehr zu genieren und fahren daher Essen. Es wird das „Crawfish & Crab Shack“ gefunden.

Aussichtsreicher Aussichtspunkt

Weil da drauf steht, dass es das beste Seafood in Hawaii ist, muss es wohl stimmen. Drinnen erinnert es an das Boiling Crab. Nur, dass statt Plastik-Tischtüchern welche aus Papier dort liegen. Zusätzlich zum Batterl gibt es hier auch Handschuhe aus Plastik. Bestellt werden Calamari und Chickenwings als Vorspeise und Seafood als Hauptspeise.

Die Wings kommen erst nach der Hauptspeise. Die Sauce ist zuerst hinein geschüttet worden und die Wings dann drauf gelegt worden. So wird sie erst gefunden, als die Hälfte schon aufgegessen wurde. Mura und Tami bestellen Crawfish. Da haben sie ordentlich zu kämpfen, um die auszulösen und zu Futtern. 75 % sind Schalen und sonstiger Ausschuss. ICBeter bestellt Muscheln. Die sind pflegeleichter. Aber 80 % sind Schale.

Sand gibt’s hier wie Sand am Meer

Die Pommes mit Knoblauch sind eigentlich Knoblauch mit Pommes. Alles Essbare wird brav aufgegessen, damit nicht morgen am letzten Tag auf Hawai‘i (seufz!) noch Regen kommt. Dann wird die Rückfahrt angetreten. Das ist bei Dunkelheit immer spannend, denn Fahrräder haben hier grundsätzlich keine Beleuchtung. Mopeds manchmal. Schon einmal hat ICBeter einen Mopedfahrer fast umgebracht, der beim Linksabbiegen im Finstern ohne Licht daher gebraust ist.

Da das schon ein paar Tage her ist, ist unsicher, ob der heute noch lebt. Wer so etwas jeden Tag macht, hat die Lebenserwartung eines Menschenrechtsaktivisten im Iran. Gerne fahren die Fahrradfahrer auch auf der linken Straßenseite. Oder, wie es in der heutigen Zeit heißt, auf der alternativen rechten Seite. Es wäre sehr blöd, wenn uns so ein Rad- oder Mofafahrer ins frisch gewaschene Auto krachen würde.

Mura rettet wieder mal die Welt

Aber alles geht gut und damit ist die letzte Nachtfahrt auf Hawai‘i geschafft. Dann kommt der schlimmste Teil des Tages. Das Einpacken der Koffer. Bekanntlicherweise vermehrt sich Gepäck zwischen An- und Abreise von selber und es geht niemals bei der Heimreise alles in den Koffer. Selbst dann nicht, wenn alles schon bei der Hinreise drin war.

Aber letztlich wird auch das irgendwie hingekriegt. Damit ist der letzte Hawai‘i-Tag zu Ende gegangen. Dabei sind wir erst vor geschätzten zwei oder drei Tagen in Maui gelandet. Da ist doch irgend etwas faul. Die drei Wochen vor dem Urlaub haben dreimal so lange gedauert wie die letzten drei Wochen. Morgen geht es aber noch nicht nach Hause.

Tami und Mura gegen die Clawfishes

Um nicht den totalen Temperaurschock von Hawai‘i nach Österreich zu bekommen, werden noch ein paar Tage San Francisco eingeschoben. Dort ist die Temperatur etwa in der Mitte. So kann man sich etwas akklimatisieren, bevor man in die arktische Eishölle Österreich mit 5 °C oder so kommt.

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