Tag 32: Heimflug

Wieder einmal ist der letzte Tag einer Reise gekommen. Auch wenn man jedes Mal glaubt, er wird diesmal nicht kommen. Irgendwie kommt er dann doch… Beim letzten Frühstück werden noch Muscheln, Lachs und Tintenfische gefuttert, die vor ein paar Tagen eingekauft wurden. Man will ja schließlich alles ordentlich hinterlassen.

Dann geht es ans Einpacken. Auf dieser Reise eigentlich schon Routine. Zum vierten Mal wird der Koffer, der nach vier Tagen jeweils totales Chaos ist, wieder fein säuberlich eingepackt. Mura hat sich gestern noch einen kleinen extra Koffer gekauft, um alles unterzukriegen. Trotzdem muss er kämpfen. Letztlich werden die Naturgewalten aber von allen besiegt und es ist alles drin.

Als nächstes muss das Auto ausgesaugt werden. Ein Staubsauger ist da und so ist diese Mission einfacher als auf Hawai‘i, wo immer ein Münzsauger gesucht werden musste. Auch Waschen ist diesmal nicht notwendig, weil kaum Dreck drauf pickt. Wieder wird also ein blitzblankes Auto zurückgegeben! Ein großer Schritt in Richtung Weltherrschaft.

Chips und Eis müssen auch noch aufgegessen werden. Dafür wird extra ein Mittagessen eingeschoben. Wir müssen uns langsam wieder an diese Mahlzeit gewöhnen. Um ca. 1500 ist es dann soweit. Alles wird wieder fachgerecht ins Auto verstaut, Mura haut sich zum Abschied noch die Birne am Carport an und los geht die Fahrt.

Ein letztes Mal durch San Francisco und direkten Weges zum Flughafen. Das Navi führt verlässlich dort hin. Diesmal auch ohne Reboot des Wagens. So ein Reboot zum Abschied wäre schon noch schön gewesen. Im Parkhaus wird dann alles ausgeräumt und der Wagen versperrt. Er wird dann hier abgeholt werden.

Abschied vom Auto

Beim Aufzug wird dann ein Flugzeug-Symbol beim 2. Stock gesehen. Also wird dort hingefahren. Am 2. Stock sind aber nur Autos. Also wird mal der 3. Stock ausprobiert. Dort steht „Walkway to all Gates“. Ob mit „all Gates“ auch Bill Gates gemeint ist, konnte nicht herausgefunden werden. Aber wir müssen ihn sowieso nicht persönlich treffen, weil wir ja eh alle seine Mikrochips aus der Impfung intus haben.

Tatsächlich werden die Checkin-Schalter prompt gefunden. Hier trennen sich erstmals die Wege der ICB-Taskforce. Mura muss zur Swiss und der Rest zu United. Nach dem Checkin gibt es aber eine Wiedervereinigung. So geht es gemeinsam zum Security-Check. Dort ist erstaunlich wenig los. Das bedeutet immer zwei Dinge: a) man kommt schnell dran und b) die haben viel Zeit, alles genau anzuschauen.

So muss minutenlang vor dem Metallscanner gewartet werden, weil davor einer seine Kniestütze abnehmen muss, damit geschaut werden kann, ob da nicht Sprengstoff drinnen ist. Oder eine halbautomatische Waffe. Es kommen aber alle drei problemlos durch den Scanner. Auch das Handgepäck. Mit Ausnahme von Muras Notebooktasche.

Die schaut mit den vielen Kabeln aus wie eine hochprofessionell gebaute Bombe. Es kommt aber nicht gleich das Sprengkommando. Es wird nur die gesamte Tasche ausgeräumt. Bombe wird keine gefunden. ICBeter und Tami gehen inzwischen in die Lounge, denn sie haben eine Stunde weniger Zeit dort.

Ihr Flieger geht früher als Muras. Dafür werden sie auch eine Stunde früher in Wien sein. Es gibt irgend ein Hendl-Zeug zu Essen und was Süßes zur Nachspeise. Eine halbe Stunde vor Abflug marschieren dann ICBeter und Tami zum Gate. Das ist etwas tricky, denn man muss dort hin, wo das Gate angeschrieben ist und dann in den Aufzug dort rein und einen Stock runter fahren. Aber mit solchen Tricks kann man uns nicht aufhalten. Man muss sich nicht anstellen, weil das Boarding offenbar schon längst begonnen hat.

Die Boardkarte wird nicht angeschaut. Statt dessen muss man in eine Kamera zur Gesichtserkennung schauen. Wahrscheinlich, weil nur die Schönen ins Flugzeug gelassen werden. Deshalb kommen wir sofort hinein.

Auf dem Sitz von ICBeter sitzt schon eine alte Dame. Sie hat G nicht von L unterscheiden können. Schaut ja auch ziemlich gleich aus. Aber sie räumt das Feld und nimmt ihren eigenen Platz. Schon 10 Minuten vor der Abflugzeit wird die Kiste rausgeschoben. Das ist gut für alle, die einen Anschlussflug haben. Zum Beispiel nach Wien.

Aus der Luft kann nochmal San Francisco bei Nacht bewundert werden. Dann geht es in 13.000 Fuß Höhe und ab nach Frankfurt. Es gibt reichlich zu Essen, die Boardentertainmentsysteme funktionieren und der eine oder andere kann sogar schlafen. Im Nu sind da die 11 Stunden vorbei und der Vogel setzt in Frankfurt auf.

Haben Sie San Francisco schon bei Nacht geseh’n?

Dort geht es erst mal zur Passkontrolle. Es gibt auch Automaten dafür. ICBeter schiebt dort seinen Pass rein. Es gibt eine Fehlermeldung. Auch nebenan funktioniert es nicht. Das ist natürlich ein herber Rückschlag im Kampf und die Weltherrschaft. Also muss der Pass so wie im Mittelalter von einem Menschen angeschaut werden.

Auch hier gibt es eine Lounge, wo es noch etwas zu Essen gibt. So richtig Hunger hat aber keiner. Obwohl jetzt aber eigentlich Frühstückszeit wäre. Zumindest in kalifornischer Zeitzone. Eine halbe Stunde vor Abflug wird wieder zum Gate marschiert. Dort steht schon als Willkommensnachricht, dass der Flug um 30 Minuten verspätet ist.

Mit uns kann man‘s ja machen. Also wird gewartet. Germany is waiting. Man kann inzwischen den Lautsprecherdurchsagen lauschen. Letzter Aufruf für den Flug nach Dresden. Passagiere nach Leipzig bitte jetzt zum Gate gehen. Letzter Aufruf für den Flug nach Dresden. Letzter Aufruf für den Flug nach Leipzig. Letzter Aufruf für den Flug nach Dresden. Passagier sowieso bitte zum Flug nach Dresden kommen, sonst wird zugemacht.

Inzwischen gibt es auch Neuigkeiten für den Flug nach Wien. Die Verspätung ist jetzt 45 Minuten. Als diese vergangen sind, beginnt das Einsteigen. Deshalb versäumen wir wahrscheinlich die Durchsage für den letzten Aufruf nach Dresden. Dafür hebt die Maschine mit nur einer guten Stunde Verspätung ab.

Vor der Landung wird durchgesagt, dass Passagiere, die auf die Malediven weiter fliegen, als erstes aussteigen sollen und zu ihrem Gate laufen. Da sollten wir vielleicht mitlaufen. Aber es wird dann doch zum Baggage Claim gegangen. Dort steht schon Mura und wartet auf seine Koffer aus Zürich. Also kann gemeinsam gewartet werden. Austria is waiting.

Muras Zeug kommt zuerst, also kann er doch zuerst heim fahren. Die Heimfahrt ist nämlich getrennt, weil ja eigentlich eine Stunde zwischen den Landungen hätte liegen sollen. Sein Flug ist unspektakulär verlaufen, außer dass eine Passagierin von Platz neben ihm geflüchtet ist, wie er sich hingesetzt hat. Das ist natürlich verständlich.

Dann werden alle nach Hause gefahren und die Reise ist zu Ende. Wir sind im Pazifik geschwommen, auf einspurigen Bergstraßen gefahren, Mai Tais getrunken, haben Lava gesehen, sind Himmelsleitern empor gestiegen, von Brücken gesprungen, mit Mantas geschnorchelt, vegetarische Wraps gegessen, grünen und schwarzen Sand gesehen, eine Plantage besichtigt, uns im Regenwald verirrt und jede Menge geschlossene Gebäude von außen fotografiert. Deshalb kann die Reise auf jeden Fall als großen Schritt in Richtung Weltherrschaft betrachtet werden.

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