Tag 29: Heimflug

Unsere letzte Stunde ist gekommen. Zumindest der letzte Tag. Heute geht es wieder ab in die Heimat. Das ist dort, wo man die Zeit zwischen zwei Reisen verbringt. Weil um 1100 Checkout ist, stehen wir schon um 0830 auf. Da wir das Fenster nicht öffnen können, machen wir die Türe auf, selbst auf die Gefahr, das gesamte restliche Hotel einer Geruchsbelästigung zu unterziehen.

Zum Frühstück gehen wir diesmal rechtzeitig. Wir bringen eine Spamdose mit, damit sind wir die einzigen im Raum, die irgendetwas Wurstzeugmäßiges essen. Vielleicht hätten wir die zweite Dose im Frühstücksraum versteigern sollen. Den Toaster haben sie immer noch nicht repariert. Wir hätten Freddy III. mitbringen und hier lassen sollen.

Dann geht es darum, die restlichen Sachen in den Koffern unterzubringen. Das erweist sich oft als regelrechte Kunst. Wir sind aber absolute Profis darin. Vielleicht sollten wir daheim Kurse beim WIFI dafür anbieten. „Wie bringe ich 2 m³ Gepäck in einem 1 m³ Koffer unter“. Die restlichen Lebensmittel lassen wir dem Reinigungspersonal als Trinkgeld da. Das haben sie sich auch wirklich verdient, wenn sie das Zimmer wieder auf Vordermann kriegen. Wenn…

Um 1125, also pünktlich 1100 ICB-Zeit verlassen wir dann das Zimmer. Wir stellen unsere grob geschätzten 100 Koffer und Taschen in der Lobby auf. Das nimmt schon einmal einen bemerkenswerten Prozentsatz der Fläche der Lobby in Anspruch. Wir lassen uns ein großes Taxi rufen. Das ist dann auch in 10 Minuten da. Es ist aber gar nicht so groß wie wir gedacht oder gehofft haben.

Aber der Fahrer kann auch WIFI-Kurse abhalten „Wie bringe ich 10 m³ Koffer in 5 m³ Kofferraum unter“. So geht es dann hoffnungsfroh zum Flughafen. Dort kommen wir ein bisserl zu früh an. Der Flug ist erst in 6 ½ Stunden und noch nicht einmal angeschrieben. Muras Flug schon gar nicht, denn der ist erst morgen. Er hat nämlich noch nicht umbuchen können. Aber er hofft, am Ticketschalter kurzfristig umbuchen zu können.

Das nennt man gesunden Optimismus. Erst mal setzen wir uns in der Abflughalle auf den Boden und packen unsere Laptops und Tablets aus. Denn am Flughafen Seattle gibt es gratis WLAN für alle. Ein großes Plus. Wenn ihr das nächste Mal nach New York oder so fliegen wollt, dann fliegt lieber nach Seattle, denn da habt ihr WLAN am Flughafen.

Mura sitzt auch hier, obwohl er immer noch kein Ticket für morgen hat. Wahrscheinlich übt er das Warten einfach schon für morgen. Aber wir haben hier auch alles, was wir brauchen: Einen Boden zum Sitzen, ein Klo und gratis Internet. In den 6 Stunden Wartezeit hätten wir auch nach San Francisco fliegen, dort einen Kaffee trinken und zurück fliegen können. Aber wir haben es dann doch gelassen. Wenn der Kaffee nicht gut gewesen wäre, hätten wir uns ziemlich geärgert.

Die ICB-Taskforce in Wartestellung

Die ICB-Taskforce in Wartestellung

4 Stunden vor dem Abflug öffnen dann die Schalter und wir können unsere Koffer aufgeben. Mura fragt bei der Gelegenheit beim Ticketschalter, ob er von morgen auf heute umbuchen kann. Aber er bekommt wieder eine Absage. Die gesamte Businessclass ist ausgebucht. Er kann nochmal um 1730 vorbeischauen, wenn der Checkin schließt, aber er soll sich keine allzu großen Hoffnungen machen.

Die restlichen 4 hauen sich durch den Security-Check, wo man auch die Schuhe ausziehen muss und warten auf das Einsteigen. Die Tante beim Einstieg ist mit dem Smartphone-Boardingpass von ICBeter überfordert und scannt ihn irgendwie falsch. Worauf nach Ende der Boardingtime jemand bei seinem Platz vorbeischaut, den Boardingpass und Reisepass kontrolliert und ins Funkgerät sagt, dass eh alle da sind.

Eine Weile dauert es dann noch, bis sich der Flieger in Bewegung setzt. >> FAST FORWARD >> Die Landung in London ist ziemlich pünktlich. Wir hatten bis zu 80 km/h Rückenwind. In London Heathrow gibt es für jeden 45 Minuten gratis WLAN. Durch die Zeitbeschränkung läuft es auch mit akzeptabler Geschwindigkeit. Mit Bussen bringt man die Leute zu den richtigen Terminals. Dort muss man sich dann selbst das richtige Gate aussuchen. Das wird an der großen Anzeigetafel bekannt gegeben. Leider oft erst, wenn schon final call ist.

Der Flug von ICBeter geht um 1440, der der anderen um 1420 (Budapest). Trotzdem wird das Gate von Wien früher angeschrieben als das von Budapest. Letztlich ist es dann das gleiche Gate – 24. Dieses ist nämlich noch weiter unterteilt in 24a, 24b etc. ICBeter steigt in den Flieger nach Wien und kommt dort planmäßig an. Die neuen Gepäcksausgaben am Wiener Flughafen sind super, da geht es viel schneller als vorher. Der Koffer ist gleich einer der ersten, der rauskommt!

Mura hat auch um 1730 kein Glück beim Schalter und muss auf den morgigen Flug warten. Also begibt er sich in das Hotel, das er vorsorglich reserviert hat. Es ist ein Flughafen-Hotel, also muss er nicht lange hinfahren. Dort gibt es wenigstens Internet, sodass ihm nicht ganz so fad wird. Leider muss er wieder um 1100 auschecken, obwohl der Flug erst am Abend ist.

Also fährt er wieder zum Flughafen, um seinen heutigen Warte-Marathon zu beginnen. Zuerst mal 6 Stunden auf den Abflug in Seattle warten. Immerhin gibt es einen Wendys im Abflugbereich. Und in der Lounge gibt es Internet. Dann geht es ab ins Flugzeug und schon nach 9 Stunden landet die Kiste in London.

Dort ist es leider nicht mit 6 Stunden Warten getan. Diesmal sind es 7. Doch auch dort gibt es Internet, also alles kein Problem. Die letzten 2 Stunden Flug werden noch locker runtergebogen. In Wien kommt er zum Zoll. Die sind gar nicht begeistert, dass knapp vor Schichtende noch einer daherkommt und was verzollen will. Und dann auch noch zwei Rechnungen für privat und Firma haben will.

Aber als Beamter hat man es eben immer schon schwer und so werden die Rechnungen ausgestellt. Daheim stellt er dann fest, dass die TSA in Seattle alle seine Koffer geöffnet und durchwühlt hat. In jedem Koffer ist ein Hinweiszettel, das alles überprüft worden ist. Immerhin fehlt nichts. Die amerikanischen Beamten sind offenbar fleißiger als die österreichischen. Naja, kein Kunststück…

Tonittt und Georgi gehen mit den Businessclass-Tickets durch das Prioritygate beim Security Check. Das geht schneller. Außer, wenn danach das ganze Gepäck durchsucht wird wie bei Tonittt. Aber es werden keine Bomben gefunden und so darf er hinein. Der Flieger nach Budapest hat schon beim Abflug Verspätung.

So kommt er auch mit 30 Minuten Verspätung in Budapest an. Der Taxler ruft Tami schon an, ob sie überhaupt kommen. Der verspricht, dass sie schon rauskommen werden, wenn die Koffer da sind. Der Taxler versucht dann offensichtlich, die Verspätung mit der Fahrt wieder aufzuholen.

Er fährt jedenfalls wie der Henker. Die Verkehrsregeln gelten in Ungarn für Taxis anscheinend nicht. Im Schnitt fährt er rund 30 km/h schneller als von den Verkehrsschildern empfohlen. Zuerst geht es nach Györ, denn dort muss er anscheinend noch was abholen.

Dann wird Tami in Ödenburg und Tonittt und Georgi in Eisenstadt abgeliefert und für sie ist um 2200 die Tour zu Ende.

Damit endet offiziell die Kanada/USA-Tour der ICB Taskforce Fremde Und Chaotische Koninente im Jahr 2013. Wir haben wieder viele Abenteuer bestanden und sogar mehr mit Rubbellosen gewonnen als je zuvor. Wir haben es zwar wieder verzockt oder gar nicht abheben können, aber es zählt trotzdem als Erfolg.

Deshalb und auch weil wahrscheinlich noch nie jemand so viel Benzin in so kurzer Zeit durch ein Wohnmobil gejagt hat, kann die Reise als großer Schritt in Richtung Weltherrschaft gewertet werden!

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