Endlich! Das Buch ist da!

Was lange währt wird endlich gut! Das Buch zur Kanada/USA-Reise 2013 ist nach nur rund einem Jahr erschienen!

ImageHandler.ashxEs kann beim Clubabend im ICB gekauft werden oder bei Tredition oder dem gut sortierten Buchhandel – sowohl online als auch offline erworben werden.

Es existieren erstmals Ausgaben in Hardcover, Paperback und E-Book.

Wer sich das Buch im ICB holt, bekommt es von den anwesenden Mitreisenden auch gleich handsigniert! Autogrammstunden werden aber gesondert angekündigt…

Tag 29: Heimflug

Unsere letzte Stunde ist gekommen. Zumindest der letzte Tag. Heute geht es wieder ab in die Heimat. Das ist dort, wo man die Zeit zwischen zwei Reisen verbringt. Weil um 1100 Checkout ist, stehen wir schon um 0830 auf. Da wir das Fenster nicht öffnen können, machen wir die Türe auf, selbst auf die Gefahr, das gesamte restliche Hotel einer Geruchsbelästigung zu unterziehen.

Zum Frühstück gehen wir diesmal rechtzeitig. Wir bringen eine Spamdose mit, damit sind wir die einzigen im Raum, die irgendetwas Wurstzeugmäßiges essen. Vielleicht hätten wir die zweite Dose im Frühstücksraum versteigern sollen. Den Toaster haben sie immer noch nicht repariert. Wir hätten Freddy III. mitbringen und hier lassen sollen.

Dann geht es darum, die restlichen Sachen in den Koffern unterzubringen. Das erweist sich oft als regelrechte Kunst. Wir sind aber absolute Profis darin. Vielleicht sollten wir daheim Kurse beim WIFI dafür anbieten. „Wie bringe ich 2 m³ Gepäck in einem 1 m³ Koffer unter“. Die restlichen Lebensmittel lassen wir dem Reinigungspersonal als Trinkgeld da. Das haben sie sich auch wirklich verdient, wenn sie das Zimmer wieder auf Vordermann kriegen. Wenn…

Um 1125, also pünktlich 1100 ICB-Zeit verlassen wir dann das Zimmer. Wir stellen unsere grob geschätzten 100 Koffer und Taschen in der Lobby auf. Das nimmt schon einmal einen bemerkenswerten Prozentsatz der Fläche der Lobby in Anspruch. Wir lassen uns ein großes Taxi rufen. Das ist dann auch in 10 Minuten da. Es ist aber gar nicht so groß wie wir gedacht oder gehofft haben.

Aber der Fahrer kann auch WIFI-Kurse abhalten „Wie bringe ich 10 m³ Koffer in 5 m³ Kofferraum unter“. So geht es dann hoffnungsfroh zum Flughafen. Dort kommen wir ein bisserl zu früh an. Der Flug ist erst in 6 ½ Stunden und noch nicht einmal angeschrieben. Muras Flug schon gar nicht, denn der ist erst morgen. Er hat nämlich noch nicht umbuchen können. Aber er hofft, am Ticketschalter kurzfristig umbuchen zu können.

Das nennt man gesunden Optimismus. Erst mal setzen wir uns in der Abflughalle auf den Boden und packen unsere Laptops und Tablets aus. Denn am Flughafen Seattle gibt es gratis WLAN für alle. Ein großes Plus. Wenn ihr das nächste Mal nach New York oder so fliegen wollt, dann fliegt lieber nach Seattle, denn da habt ihr WLAN am Flughafen.

Mura sitzt auch hier, obwohl er immer noch kein Ticket für morgen hat. Wahrscheinlich übt er das Warten einfach schon für morgen. Aber wir haben hier auch alles, was wir brauchen: Einen Boden zum Sitzen, ein Klo und gratis Internet. In den 6 Stunden Wartezeit hätten wir auch nach San Francisco fliegen, dort einen Kaffee trinken und zurück fliegen können. Aber wir haben es dann doch gelassen. Wenn der Kaffee nicht gut gewesen wäre, hätten wir uns ziemlich geärgert.

Die ICB-Taskforce in Wartestellung

Die ICB-Taskforce in Wartestellung

4 Stunden vor dem Abflug öffnen dann die Schalter und wir können unsere Koffer aufgeben. Mura fragt bei der Gelegenheit beim Ticketschalter, ob er von morgen auf heute umbuchen kann. Aber er bekommt wieder eine Absage. Die gesamte Businessclass ist ausgebucht. Er kann nochmal um 1730 vorbeischauen, wenn der Checkin schließt, aber er soll sich keine allzu großen Hoffnungen machen.

Die restlichen 4 hauen sich durch den Security-Check, wo man auch die Schuhe ausziehen muss und warten auf das Einsteigen. Die Tante beim Einstieg ist mit dem Smartphone-Boardingpass von ICBeter überfordert und scannt ihn irgendwie falsch. Worauf nach Ende der Boardingtime jemand bei seinem Platz vorbeischaut, den Boardingpass und Reisepass kontrolliert und ins Funkgerät sagt, dass eh alle da sind.

Eine Weile dauert es dann noch, bis sich der Flieger in Bewegung setzt. >> FAST FORWARD >> Die Landung in London ist ziemlich pünktlich. Wir hatten bis zu 80 km/h Rückenwind. In London Heathrow gibt es für jeden 45 Minuten gratis WLAN. Durch die Zeitbeschränkung läuft es auch mit akzeptabler Geschwindigkeit. Mit Bussen bringt man die Leute zu den richtigen Terminals. Dort muss man sich dann selbst das richtige Gate aussuchen. Das wird an der großen Anzeigetafel bekannt gegeben. Leider oft erst, wenn schon final call ist.

Der Flug von ICBeter geht um 1440, der der anderen um 1420 (Budapest). Trotzdem wird das Gate von Wien früher angeschrieben als das von Budapest. Letztlich ist es dann das gleiche Gate – 24. Dieses ist nämlich noch weiter unterteilt in 24a, 24b etc. ICBeter steigt in den Flieger nach Wien und kommt dort planmäßig an. Die neuen Gepäcksausgaben am Wiener Flughafen sind super, da geht es viel schneller als vorher. Der Koffer ist gleich einer der ersten, der rauskommt!

Mura hat auch um 1730 kein Glück beim Schalter und muss auf den morgigen Flug warten. Also begibt er sich in das Hotel, das er vorsorglich reserviert hat. Es ist ein Flughafen-Hotel, also muss er nicht lange hinfahren. Dort gibt es wenigstens Internet, sodass ihm nicht ganz so fad wird. Leider muss er wieder um 1100 auschecken, obwohl der Flug erst am Abend ist.

Also fährt er wieder zum Flughafen, um seinen heutigen Warte-Marathon zu beginnen. Zuerst mal 6 Stunden auf den Abflug in Seattle warten. Immerhin gibt es einen Wendys im Abflugbereich. Und in der Lounge gibt es Internet. Dann geht es ab ins Flugzeug und schon nach 9 Stunden landet die Kiste in London.

Dort ist es leider nicht mit 6 Stunden Warten getan. Diesmal sind es 7. Doch auch dort gibt es Internet, also alles kein Problem. Die letzten 2 Stunden Flug werden noch locker runtergebogen. In Wien kommt er zum Zoll. Die sind gar nicht begeistert, dass knapp vor Schichtende noch einer daherkommt und was verzollen will. Und dann auch noch zwei Rechnungen für privat und Firma haben will.

Aber als Beamter hat man es eben immer schon schwer und so werden die Rechnungen ausgestellt. Daheim stellt er dann fest, dass die TSA in Seattle alle seine Koffer geöffnet und durchwühlt hat. In jedem Koffer ist ein Hinweiszettel, das alles überprüft worden ist. Immerhin fehlt nichts. Die amerikanischen Beamten sind offenbar fleißiger als die österreichischen. Naja, kein Kunststück…

Tonittt und Georgi gehen mit den Businessclass-Tickets durch das Prioritygate beim Security Check. Das geht schneller. Außer, wenn danach das ganze Gepäck durchsucht wird wie bei Tonittt. Aber es werden keine Bomben gefunden und so darf er hinein. Der Flieger nach Budapest hat schon beim Abflug Verspätung.

So kommt er auch mit 30 Minuten Verspätung in Budapest an. Der Taxler ruft Tami schon an, ob sie überhaupt kommen. Der verspricht, dass sie schon rauskommen werden, wenn die Koffer da sind. Der Taxler versucht dann offensichtlich, die Verspätung mit der Fahrt wieder aufzuholen.

Er fährt jedenfalls wie der Henker. Die Verkehrsregeln gelten in Ungarn für Taxis anscheinend nicht. Im Schnitt fährt er rund 30 km/h schneller als von den Verkehrsschildern empfohlen. Zuerst geht es nach Györ, denn dort muss er anscheinend noch was abholen.

Dann wird Tami in Ödenburg und Tonittt und Georgi in Eisenstadt abgeliefert und für sie ist um 2200 die Tour zu Ende.

Damit endet offiziell die Kanada/USA-Tour der ICB Taskforce Fremde Und Chaotische Koninente im Jahr 2013. Wir haben wieder viele Abenteuer bestanden und sogar mehr mit Rubbellosen gewonnen als je zuvor. Wir haben es zwar wieder verzockt oder gar nicht abheben können, aber es zählt trotzdem als Erfolg.

Deshalb und auch weil wahrscheinlich noch nie jemand so viel Benzin in so kurzer Zeit durch ein Wohnmobil gejagt hat, kann die Reise als großer Schritt in Richtung Weltherrschaft gewertet werden!

Tag 28: Seattle

Heute müssen wir nicht auschecken, daher schlafen alle bis 0930. Da Frühstück genau dann zu Ende ist, gibt es heute keines. Also bereiten wir uns in Ruhe auf den heutigen Tag vor. Mura versucht, seinen Flug von Sonntag auf Samstag umzubuchen. Es ist ihm schon gelungen, von Dienstag auf Sonntag umzubuchen. Aber immer noch ein Tag zu spät. Außerdem versucht er, die Safeway-Karte mit 2000 Punkten im Internet zu versteigern.

Zu Mittag geht es dann los. Wir fahren zum Microsoft-Campus, um uns dort das Visitorcenter anzuschauen. Georgi bleibt im Hotel. Mura hat die Bus-Route im Internet recherchiert. Wir müssen zweimal umsteigen, um dort hin zu kommen. Wir haben noch unsere Orca-Karten. Dort wird das Fahrtgeld abgebucht. Wenn man innerhalb von 2 Stunden wieder in einen Bus einsteigt, wird nichts zusätzlich abgebucht.

In Seattle gibt es den U-Bus

In Seattle gibt es den U-Bus

Beim ersten Umsteigen müssen wir in den Untergrund. Wir fahren mit dem U-Bus. In einem Tunnel unter der Stadt geht es los, aber bald kommt der Bus wieder an die Oberfläche zurück.

Auf der Fahrt wird Mura von jemandem mit einer Air Force-Kappe ausgefragt. Sicher ein Agent der NSA. Er verrät aber nichts von unseren Weltherrschaftsplänen und spielt den einfachen Touristen.

Bei Microsoft angekommen finden wir erst mal einen Hotdog-Stand. Der verkauft uns die heißen Hunde um den halben Preis. Wahrscheinlich, damit er die restlichen Hotdogs, die er zu Mittag nicht losgeworden ist, endlich an den Mann bringt.

Dann kommen wir zum Visitor Center. Zu unserer Enttäuschung steht Bill Gates nicht am Eingang, um uns persönlich zu begrüßen. Da ist sich der Herr wohl zu gut dafür. Aber was solls. Wir laufen durch den Shop und schauen uns das Visitor Center an. Dort werden die neuesten Entwicklungen wie Surface oder Windows Phone ausgestellt.

Jetzt müssen strategische Entscheidungen getroffen werden

Jetzt müssen strategische Entscheidungen getroffen werden

Es gibt auch einen Touchscreen-Tisch mit Tower Defense, das wir zu viert spielen. Aber leider verlieren wir. Also machen wir uns wieder davon und testen die Klos. Die sind mit Abstand das beste an Microsoft. Sauber und sehr geräumig mit gutem WLAN-Empfang. Tami kauft sich noch zwei Pullover im Shop und wir fahren wieder weg.

Diesmal müssen wir 2,50 satt 2,25 $ zahlen, weil wir in der Peak-Zeit fahren. Einmal müssten wir umsteigen, aber da es nicht weit ist, gehen wir zu Fuß. Wir checken im Hotel kurz Mails und Mura versucht, seinen Flug umzubuchen. Dann gehen ICBeter, Tonittt und Tami zum Space Needle. Da es schon nach 1800, kostet das Rauffahren statt 22 nur 18 $. Wieder voll gespart.

Das Zimmer sieht nach 24 Stunden aus wie ein Schlachtfeld

Das Zimmer sieht nach 24 Stunden aus wie ein Schlachtfeld

Es steht eine lange Schlange beim Ticketschalter, aber daneben stehen zwei einsame Ticketautomaten, die wir gleich benutzen. Die Tickets haben einen Zeitstempel und wir müssen 15 Minuten totschlagen, bis wir drankommen. Dafür gehen wir in einen Giftshop und kaufen T-Shirts. Dann geht es aber ab auf den Turm. Stiegen gibt es nicht, wir fahren mit dem Lift.

Im Nu ist man oben und kann schauen, wie schön es unten ist. Wir sehen auch unser Hotel. Wir drehen ein paar Runden und machen eine paar Fotos. Danach geht es wieder hinunter. In der Hoffnung, dass es um 2100 wieder eine Wassershow gibt, gehen wir zum Springbrunnen. Aber es tut sich nichts. Also gehen wir zum Hafen, um uns was zu Essen zu suchen.

Downtown Seattle vom Space Needle aus

Downtown Seattle vom Space Needle aus

In der Sporthalle ist offenbar gerade ein Basketballspiel zu Ende, denn die Leute strömen massenweise heraus. Wir laufen etwa eine halbe Stunde die Küste entlang und gehen dann in ein Fischrestaurant. Dort wird Fisch gegessen und ein Feuerwerk in der Ferne beobachtet. Dann marschieren wir zurück zur 3. Avenue, weil dort die Busse abfahren.

Der 16er kommt nach einigen Minuten. Wir fahren zurück zum Space Needle. Leider verpassen wir die Station zu Aussteigen und fahren weiter. Da wir über die große Brücke fahren und schon ziemlich weit von Space Needle entfernt sind und um diese Zeit die Busse nur stündlich fahren, rufen wir lieber ein Taxi, um zum Hotel zurück zu fahren.

Mura und Georgi haben in der Zwischenzeit Pool und Hot Tub getestet. Am Abend werden noch alle Vorbereitungen für den morgigen Flugtag getroffen und um 0100 wird der Tag für beendet erklärt.

Tag 27: Rückfahrt

Heute ist wieder früh Tagwache, da wir bis 1100 das Wohnmobil zurück geben müssen. Deshalb müssen alle um 0800 aufstehen. Da ist es aber schon hell, was die Sache einfacher macht. Frühstück muss trotzdem ausfallen, wir werden dann in Seattle was essen. Eingepackt haben wir schlauerweise schon gestern, jetzt müssen wir nur mehr ein paar Kleinigkeiten erledigen, um wie geplant um 0900 vom Campingplatz abzurauschen.

In den Nutty Bars sind lauter gute Sachen...

In den Nutty Bars sind lauter gute Sachen…

Zuerst müssen wir aber das Essen ausräumen. Alles was wir in Seattle noch essen können, kommt in einen Aufhebe-Müllsack, alles was wir nicht mehr mitnehmen können oder wir nicht wissen, ob es noch genießbar ist, in einen Müll-Müllsack. Nachher müssen wir dann noch das Wohnmobil auskehren. Wir sortieren auch Sachen aus, die wir nicht mitnehmen können, die aber noch brauchbar sind.

Wie z. B. Freddy II. & III. oder den Wasserkocher. Diese Sachen stellen wir in die Camper-Küche zur freien Entnahme für andere Camper. Unser Sessel und die Gummistiefel, die wir auf den Weg gestellt haben, sind in der Nacht schon verschwunden. Das stimmt uns positiv, dass wir auch die anderen Sachen sinnvoll loswerden. Dann geht jeder nochmal aufs Klo bevor wir losreiten.

Die Küche ist eigentlich nur ein kleiner überdachter Bereich. Wir stellen unsere Verschenk-Sachen hin und hauen schnell ab, bevor jemand auf die Idee kommt, dass wir hier Sperrmüll abladen anstatt wertvolle Dinge zu verschenken. Die beiden Freddys werden hoffentlich eine neue Familie finden, die sie aufnehmen wird. Nächste Station ist das Gas. Wir müssen den Gastank voll retournieren, sonst müssen wir draufzahlen.

Ohne Bild-Kommentar (Big Brother liest mit)

Ohne Bild-Kommentar (Big Brother liest mit)

2,5 Gallonen kosten knapp 10 $. Jetzt sind wir aber endgültig fertig. Beim Rausfahren verabschieden sich unsere deutschen Nachbarn noch von uns und sagen uns, dass sie unseren Sessel und die Gummistiefel vor dem Regen in Sicherheit gebracht haben. Zumindest sind die Sachen jetzt nicht mehr unser Problem… Wir geben Gas Richtung Seattle und verlassen unseren letzten Campingplatz um 1005. Das ist pünktlich 0900 ICB-Zeit.

Es regnet natürlich wieder. Seattle ohne Regen ist wie Death Valley ohne Sonnenschein. Das erste Etappenziel ist unser Hotel. Wir kommen auf der Carpool-Spur relativ flott voran und erreichen bald die Travellodge. Wir fragen, ob wir bis zum Einchecken ein paar Koffer da lassen können. Als sie unvorsichtigerweise zustimmen, stürmen wir mit unseren rund 20 Koffern und Taschen in die Lobby.

Die Rezeptionistin schaut ein wenig verzweifelt, aber sie pickt fleißig Zetteln auf die Koffer, damit sie nachher als unsere identifiziert werden können. Georgi und Tonittt bleiben im Hotel. Die anderen machen sich wieder auf den Weg. Nächste Station ist das Microsoft-Store, wo Tami sein Tablet umtauschen will. Das allwissende Navi findet auch dorthin und Tami wird am Parkplatz rausgeschmissen.

ICBeter und Mura fahren weiter zur Rückgabe. Bei der Abfahrt ist es etwa 1100. Es gibt keinen Stau und das Navi führt uns auch auf seinem letzten Weg auf dieser Reise sicher zum Ziel. Wir erreichen pünktlich um 1100 ICB-Zeit (1120 PDT) die Rückgabe. Es mault aber keiner, dass wir zu spät wären, was beweist, dass die ICB-Zeit auch hier bekannt ist.

Es wird aber gemault, dass wir doch den vielen Dreck vom Boden es Wohnmobils wegkehren könnten. Das machen wir dann auch. Mura entfernt auch das restliche Eis (einmal Magnum Double Caramel und einmal Magnum Mandel) sowie 2 Cola aus Kühlfach und -schrank. Dann sind sie zufrieden und nehmen die Karre zurück, ohne dass wir für irgendetwas Strafe zahlen müssten.

Auch nicht für zu viele Meilen, denn Mura hat schlauerweise unlimitierte Meilen gebucht. Wir haben etwa 3700 Meilen runtergespult. Wer googelt, erfährt wie viele Kilometer das sind. Wir lassen uns ein Taxi rufen. Während der Wartezeit werden noch die Eise gefuttert, denn die haben die Plusgrade nicht so gerne. Dann ist schon das Yellowcab da. Da heißt es jetzt noch Abschied von Franzi nehmen, der immer brav auf das Wohnmobil aufgepasst hat und los geht es.

Wir fahren zurück und nach 30 Minuten und 55 $ sind wir wieder beim Hotel. Kurz darauf trifft auch Tami ein, der mit dem Taxi zurückgefahren ist. Wir können immer noch nicht einchecken, deshalb wird Tami in der Lobby zurückgelassen, um auf die Sachen aufzupassen. Der Rest geht zum Subway. Den kennen wir schon. Damals vor langer, langer Zeit – also vor Beginn der Campingtour – sind wir schon einmal hier gewesen. Es hat sich nichts verändert seither, als wäre die Zeit stehen geblieben. Es regnet übrigens immer noch leicht daher. Nach dem Futtern wird noch ein Sub für Tami gekauft und der Rückweg angetreten.

Der einzige Müllsack von Seattle, der ein Gepäcks-Label hat

Der einzige Müllsack von Seattle, der ein Gepäcks-Label hat

In der Lobby ist immerhin guter WLAN-Empfang und wir haben das Passwort noch von unserem ersten Aufenthalt hier gespeichert. Der Empfang ist sogar viel besser als in den Zimmern, deshalb überlegen wir, ob wir gleich hier unten bleiben sollen. Es ist auch viel mehr Platz als im Zimmer. Letztlich wird der Plan aber wieder verworfen.

Mura rechnet aus, dass wir einen Durchschnittsverbrauch von 27,5 Liter auf 100 km gehabt haben. Das sind nur etwas mehr als 5 Liter pro Person, was sehr sparsam ist. Etwas über 1700 $ haben wir an nordamerikanischen Zapfsäulen gelassen, was umgerechnet 81 Eurocent pro Liter sind. Weitere Statistiken können per Mail von Mura angefordert werden, oder im Buch nachgelesen werden, das von dieser Reise erscheinen wird.

Um 1500 können wir einchecken. Wir bekommen diesmal ein Zimmer im Erdgeschoß. Von unserem Fenster könnten wir direkt zum Pool hinaus steigen – wenn man es öffnen könnte. Es ist aber wahrscheinlich wegen Einbruchsgefahr nicht aufmachbar. Erst einmal bauen wir das Zimmer um. Die Sitzgruppe wird zu einem Nachtkastl in einer Ecke umfunktioniert.

Alles Gepäck wird irgendwo eingeschlichtet, wie wir es beim Tetris spielen gelernt haben. Dann müssen wir noch auf Muras Extrabett warten. Es kommt, aber es macht nicht den Eindruck, dass es Mura gewachsen ist. Es fällt eher schon zusammen, wenn er es anschaut. Also nimmt er die Matratze runter und legt sich damit auf den Boden.

Das ist sicherer. Nachdem ein wenig im Internet gesurft wurde, geht ICBeter auf Expedition, um Essen zu suchen. Er marschiert zum Space Needle. Auf dem Weg dort hin gibt es einen McDonalds. Im Gelände selbst ein paar Fressschuppen. Um 1900 gibt es wie zu jeder vollen Stunde beim Springbrunnen ein Wasserspielprogramm.

Wasserfontänen am International Fountain in Seattle

Wasserfontänen am International Fountain in Seattle

So ähnlich wie in Las Vegas beim Bellagio, nur halt viel kleiner. Es wird Musik gespielt und im Takt dazu springt der Brunnen. Ein paar Mal schießt die Wasserkanone eine riesige Fontäne in die Luft. Das gibt einen großen Knall und alle Leute freuen sich. Am Rückweg wir beim Mäci noch das Abendessen gekauft.

Tami hat in der Zwischenzeit den GPS-Sensor getestet, den er für seine Kamera erstanden hat. Er hat noch eine alte Kamera mit altem GPS-Anschluss. Dafür gibt es sogar ein Zwischenkabel, das er dazu bekommen hat. Leider passt dieses Zwischenkabel zwar in seine Kamera, aber nicht in den GPS-Sensor. Das ist dumm gelaufen, denn nach Portland kommen wir nicht mehr.

Am Abend wird der Hot Spa getestet, da er ja direkt vor der Türe liegt. Mit Surfen im Internet klingt der Tag aus und wird um ca. 0000 für beendet erklärt.

Momentaner Standort: 47.620353,-122.344619

Tag 26: Tacoma

In der Früh ist schon um 0800 Tagwache, denn wir machen eine Fabrikstour bei Leatherman. Das ist eine Fabrik, die Schweizer Messer herstellt, die nicht aus der Schweiz sind. Also quasi Nicht-Schweizermesser. Das Frühstück muss daher ausfallen. Heute regnet es nicht, aber es ist bewölkt. Wir kommen überpünktlich an dem Ort an, den Mura ins Navi eingegeben hat.

Nur leider ist an der Adresse ein Pizza-Schuppen mitten in einem Einkaufszentrum. Dass auf der Leatherman-Fabrik „Pizza“ steht halten wir für eher unwahrscheinlich. Also schaut Mura noch einmal auf dem Zettel. Er hat die Adresse des Leatherman-Shops eingetippt statt die der Fabrik. Das ist suboptimal, aber er hat mehr Glück als Verstand und die Fabrik ist nur 5 Minuten entfernt.

Das einzige Bild von der Leatherman-Tour. Fotos sind verboten.

Das einzige Bild von der Leatherman-Tour. Fotos sind verboten.

Wir kommen genau um 0945 an und werden schon erwartet. Jeder bekommt eine Schutzbrille und ein Headset. Dieses ist dazu da, um den Tourguide in der lauten Fabrikhalle zu hören. Wir gehen die gesamte Produktion ab. Vom Ausstanzen der Teile aus dem Stahl bis zu den Fertigungslinien, wo die Sachen händisch zusammen geschraubt werden.

Zum Schluss bekommt noch jeder einen Gutschein für 20 % Rabatt im Shop. Wo das ist wissen wir ja jetzt schon und wir fahren hin. Die Sachen sind an und für sich schon viel billiger als daheim und dann gibt es noch Rabatt. Mura lässt sich noch seinen Namen eingravieren und deshalb begeben wir uns ins benachbarte Running Sushi zum Essen.

Wir futtern fröhlich drauf los. Hier ist es nicht so wie in Österreich, dass man zahlt und dann bis zum Umfallen fressen kann, sondern jeder Teller kostet extra. Gelbe Teller kosten 1,25 $, rote 1,50 $, grüne 2 $, blaue 2,50 $ und schwarze 3,25 $. Deshalb räumen die auch nicht so wie in Wien die Teller laufend ab.

Mura holt dann noch seine gravierten Nicht-Schweizermesser. Danach schaut er noch im Internet nach, wo eine Safeway-Tankstelle ist. Dafür fahren wir vor den Starbucks, der ein freies WLAN hat. Es gibt sogar eine auf unserem Weg. Da wir noch die gewonnenen Rubbellose haben und mittlerweile wissen, dass man die immer nur im gleichen Bundesstaat einlösen kann, fahren wir zum nächsten Supermarkt.

Es ist ein Best Buy und nur ein paar hundert Meter weit zu fahren. Leider stellt sich dort heraus, dass die keine Rubbellose führen. Aber es gibt einen Convenience Store. Der ist gleich beim Starbucks. Also wieder zurück. Wir finden den Store. Leider stellt sich dort heraus, dass die keine Rubbellose führen. Also zum nächsten Supermarkt. Diesmal ist es ein Target. Leider stellt sich dort heraus, dass die auch keine Rubbellose führen.

Sonst dertreten sie einen mit Rubbellosen überall wo man hinkommt. Nur jetzt finden wir keine. Also gehen wir auf Nummer sicher. Da wir bis jetzt keine Tankstelle gesehen haben, wo es keine Rubbellose gibt, fahren wir die nächste an, die unser Navi kennt. Und tatsächlich gibt es dort welche. ICBeter geht hinein und lässt sich die 16 $ auszahlen. Eigentlich nur 15 $, denn für einen kauft er ein weiteres Los.

Das gewinnt gleich 2 $. Also noch ein weiteres genommen. Das gewinnt 1 $. Da man das Glück nicht überstrapazieren soll, hört er dann auf und nimmt den Dollar, womit die Gesamtgewinnsumme schon 17 $ beträgt. Die werden wir in Washington wieder investieren. Dort fahren wir jetzt nämlich hin.

Ein paar Meilen nach der Grenze steht eine Safeway-Tankstelle angeschrieben. Wir folgen den Schildern und finden sie. Mura löst weitere 1000 Punkte für 25 billige Gallonen ein. Leider ist der Sprit hier an und für sich teurer als in Oregon und es gibt auch noch 10 Cent Aufschlag für Kreditkartenzahlung. Überall wird man abgezockt. Trotzdem ist es weit billiger als normalerweise.

ICBeter geht derweil in den Supermarkt, um die Rubbel-Dollar wieder ihrer eigentlichen Bestimmung zuzuführen. Die 17 $ werden in drei Lose investiert. Quasi ein Deppensteuer-Transfer von Oregon nach Washington. So geht es dann weiter Richtung unseres letzten Campingplatzes, dem Seattle Tacoma KOA.

Mura und Mounty begutachten die Strom-Tankstelle auf der Autobahn in Washington.

Mura und Mounty begutachten die Strom-Tankstelle auf der Autobahn in Washington.

Bei einer Autobahnraststelle wird ein Fahrerwechsel gemacht. Dort gibt es auch eine Tankstelle für Elektroautos. Man kann dort kostenlos sein Elektroauto auftanken. Das ist noch viel besser, als 1 $ Rabatt für die Gallone Benzin zu bekommen. Wir hätten in Portland doch einen Tesla kaufen sollen. Aber jetzt ist es zu spät und wir müssen weiter.

Während der Fahrt fängt es wieder zu regnen an. Das kennen wir jetzt schon. Kurz vor Tacoma gibt es noch einen ordentlichen Stau. Es geht im Schneckentempo voran, aber immerhin geht es voran. Schließlich kommen wir doch am Campingplatz an. Die Internetverbindung ist hier wieder langsam, aber sie funktioniert. Daheim werden wir alle ganz überwältigt von der Internet-Geschwindigkeit sein!

Wenn das Benzin aus ist, kann man immer noch mit dem Öl fahren...

Wenn das Benzin aus ist, kann man immer noch mit dem Öl fahren…

Dann beginnt das große Einpacken. Da wir morgen schon zu unchristlicher Zeit austehen müssen, werden die Koffer heute schon gepackt. Unseren Staubsauger schenken wir unseren deutschen Nachbarn. Der Campingsessel, die Gummistiefel und noch ein paar Kleinigkeiten stellen wir zur freien Entnahme vor unser Wohnmobil. Mal sehen, ob es jemand nimmt.

ICBeter holt sich wieder ein 1 $-Eis. Das ist anscheinend auf mehreren Campingplätzen so. Diesmal gibt es entweder Schokolade- oder Erdbeereis mit Erdbeersauce oder einer anderen Sauce und Schlagobers. Schließlich werden als Abendessen noch Reste vertilgt, die sich noch im Kühlschrank finden. Eingedoste Sachen wie Spam können wir ins Hotel mitnehmen, aber das gekühlte Zeug muss weg.

Das große Packen

Das große Packen

Mura und ICBeter testen dann noch den Pool. Er ist schön geheizt, ungefähr so wie der cool pool in Radium Hot Springs, wo wir vor langer, langer Zeit waren. Im Poolwasser ist sicher weniger Chlor als im amerikanischen Trinkwasser. Um 2200 werden sie dann rausgeschmissen, weil der Pool gesperrt wird. Für Dusche und Klo gibt es einen 4stelligen Code, den man sich auswendig merken muss. Es empfiehlt sich, sich diesen Code gut einzuprägen, denn ein Vergessen kann ganz schön in die Hose gehen.

Dann wird noch die Route für morgen ausgtüftelt. Vielleicht können wir ja das Gepäck vorher beim Hotel abladen, dann müssen wir es nicht mehr von der Rückgabestelle hintransportieren. Auch Tami will noch zum Microsoft-Store etwas umtauschen. Dann wird noch zusammengeräumt und wir begeben uns zur letzten Ruhe in unserem Wohnmobil. Morgen werden wir bereits wieder in richtigen Betten übernachten. Mal sehen, ob wir mit der Zivilisation noch zurecht kommen werden.

Momentaner Standort: 47.411924,-122.263986

Tag 25: Portland

Obwohl heute kein Checkout ist stehen wir schon früh auf, denn wir haben heute in Portland dichtes Programm. Deshalb wird auch nicht gefrühstückt. Das machen wir dann in Portland. Tonittt haut sich aber trotzdem schnell was rein und wir fahren ab. Erste Station sind die Multnomah Falls. Das wird der letzte Wasserfall sein, den wir auf dieser Reise sehen.

Es darf nicht vergessen werden zu erwähnen, dass es immer noch regnet. Aber nur mehr leicht. Das ist eine deutliche Verbesserung. Die Autobahnabfahrt für die Fälle ist auf der linken Seite. Warum auch nicht, immer rechts wäre ja fad. Alle außer Mura marschieren zum Wasserfall hin, den Naturgewalten trotzend.

Multnomah Falls, Oregon

Multnomah Falls, Oregon

Es ist ein zweistufiger Wasserfall, der der höchste von Oregon ist. Zuerst ein sehr hoher, dünner Fall dann ein kürzerer aber breiterer. Über den zweiten ist eine Brücke gebaut worden. Nach den ersten Fotos wollen die meisten schon zurück gehen, aber Tonittt ist voll motiviert auf die Brücke zu gehen. Der Weg ist schön asphaltiert und mit einem großen Stahlgitter gegen Steinschlag geschützt.

Wir machen auf der Brücke auch ein paar Fotos. Dann bekommt Georgi einen Energieanfall und marschiert den weiteren Weg den Berg hinauf. Aber nur bis zur 2. von 11 Kurven. Dann ist Schluss und wir gehen zurück zum Wohnmobil. Am Rückweg sehen wir, dass die Brücke schon 100 Jahre alt ist. Ob wir drüber gegangen wären, wenn wir das gewusst hätten? Nächste Station ist Portland und zwar ein Kamerashop, wo Tami hinmöchte.

Portland ist wieder mal kein Land, aber das kennen wir schon von Mailand und Auckland. So wollte man uns schon mehrfach täuschen, aber wir sind inzwischen viel zu schlau geworden… So wie die Abfahrt von der Autobahn links war, ist auch die Auffahrt wieder links. Man fährt also sofort auf die Überholspur, wo alle Vollgas daherrauschen. Aber auch diese Gefahr wird gemeistert.

ICB-Taskforce auf der 100 Jahre alten Brücke über den Multnomah Falls

ICB-Taskforce auf der 100 Jahre alten Brücke über den Multnomah Falls

Wir kommen zur Mall hin und finden einen Parkplatz. Aber einen voll besetzten. Also steigt Tami aus und geht zum Shop. Die anderen hüten das Wohnmobil, um wegfahren zu können, wenn einer von den 6 Autos wegfahren will, die wir blockieren. Zumindest abschleppen können sie uns nicht. Tami kauft ein paar Kleinigkeiten und es geht weiter.

Die Washington Shopping Mall ist das nächste Ziel. Dort gibt es reichlich Parkplatz und unsere obligaten 4 Parkplätze sind schnell gefunden. Das erste, das uns ins Auge sticht ist die Cheescake Factory. Die ist wichtig für die Weltherrschaft, weil Penny dort arbeitet. Wir laufen eine Weile in der Mall herum. Wir schauen uns die Elektroautos von Tesla an. Beginnen ab etwa 80.000 $.

The Cheesecake Factory in Portland

The Cheesecake Factory in Portland

Dann gehen wir in die Cheescacke Factory zum Essen. Es wird Frühstück, Mittagessen und Abendessen in einem. Wir wollten ursprünglich als Nachspeise einen Cheescacke essen, aber die Portionen sind einfach viel zu groß dafür. Keiner kriegt mehr irgendwas runter, nachdem er seine Portion verputzt hat.

Also gehen wir wieder in der Mall herum. Es gibt ein Lego-Geschäft, das wir sofort heimsuchen. Leider laufen dort ein Haufen Kinder herum. Die haben dort eigentlich nichts zu suchen, aber was soll man machen? Dann trennen wir uns auf und vereinbaren als Treffpunkt um 1600 das Wohnmobil. Dort finden sich dann auch alle ein.

Mura im Lego-Paradies

Mura im Lego-Paradies

Weiter geht es zum Kino in Vancouver. Aber nicht Vancouver, British Columbia, sondern Vancouver, Washington. Dort haben wir für 1900 Karten für Man of Steele reserviert. Weil wir schon zwei Stunden vorher ankommen, gehen ICBeter, Tami und Tonittt noch die Gegend erkunden. Es gibt dort eine Unzahl an Fastfood-Lokalen. Vom Subway bis hin zum Killer-Burger.

Etwa eine Stunde vor Filmbeginn gehen wir ins Kino rein. Wir sind die ersten im Saal. Das ist insofern gut, denn in den USA ist freie Sitzplatzwahl im Kino. Der Saal bleibt auch fast leer. Außer uns kommen vielleicht noch 10 Leute. Der Film ist lange und laut. Nach dem Film stellen wir fest, dass unser Wohnmobil immer noch da steht und auch keiner eingebrochen hat.

Dann geht die Fahrt zurück zum Campingplatz. Weil wir morgen wieder früh aufstehen, wird der Tag schon um 0000 für beendet erklärt.

Tag 24: Cascade Locks

Regentropfen auf unserem Dach wecken uns sanft aus unseren Träumen. Anscheinend hat es die ganze Nacht durchgeregnet. Damit ist klar, dass es heute wieder ein Frühstück im Wohnmobil geben wird. Als besonderes Feature gibt es heute ungarische Salami. Aber keine aus Ungarn, sondern den USA. Schmeckt zwar nicht so wie österreichisch-ungarische Salami, aber besser als jede andere Wurst, die wir bisher in Amerika gegessen haben.

Beim ersten Toast stellt Mura Freddy III. auf Stufe 6 statt auf Stufe 3 ein, worauf er beide Toasts verbrennt. Das Mitarbeitsminus dafür bekommt aber Mura, weil Freddy nur das gemacht hat, was ihm eingestellt wurde.

Weiters gibt es Thunfisch aus der Dose, der noch mit Mayonnaise aufgebessert wird. Die Mayonnaise hat 90 Kalorien pro Portion. Da es sich laut Aufschrift aber tatsächlich um Kalorien und keine Kilokalorien handelt, sind das nur 0,09 kcal – also fast gar nichts. Man kann 11 Portionen davon essen, um eine kcal zu sich zu nehmen. Da man durchschnittlich 2500 kcal pro Tag braucht, um zu leben ist das vernachlässigbar.

Dann verschwinden wir von diesem nassen Ort. Die für heute geplante Besichtigung des Detroit Lake fällt ins Wasser. Ziel ist der Portland KOA in Cascade Locks. Die Schilder neben der Straße zeigen uns an, dass die Firedanger low ist. Das beruhigt uns und so fahren wir optimistisch weiter. Die ersten Kilometer fahren wir leider im langsamen Kolonnenverkehr. Aber zum Glück sind wir das erste Fahrzeug in der Kolonne, da ist es nicht so schlimm.

Wir kommen durch einen Ort namens “Mill City”. Fast jedes Haus hier ist zu verkaufen. Die, die nicht zu verkaufen sind, sind so heruntergekommen, dass sich anscheinend keiner traut, sie zum Verkauf anzubieten. Dann kommen wir auf die Autobahn. Das spaßige an amerikanischen Autobahnen ist, dass unvermittelt eine Eisenbahnkreuzung auftauchen kann.

Unsere 1. Station ist ein Safeway. Wir haben schon lange nicht eingekauft. Vor dem Supermarkt steht ein großes Zelt mit Feuerwerkskörpern. Der 4. Juli naht und da decken sich alle mit Sprengstoff ein, so wie bei uns zu Silvester. Georgi überlegt zuerst, mit seiner Tschick dort mal reinzuschauen, lässt es dann aber doch bleiben.

Der 4. Juli kann kommen!

Der 4. Juli kann kommen!

Beim Parken brauchen wir immer 4 Parkplätze. Das ist sehr ökonomisch, denn andere 5 Leute brauchen 5 Parkplätze. Drinnen füllen wir unser Wagerl mit dem notwendigsten Fresszeug an. Wir müssen inzwischen schon an das Ende der Reise denken und von allem nur mehr so viel einkaufen, wie wir bis zum Schluss futtern können.

ICBeter muss wieder seine Kreditkarte rausrücken, weil Mura noch nicht weiß, ob seine schon wieder funktioniert. Es werden noch 3 $ für die Krebsforschung gespendet, damit wir wieder besseres Wetter-Karma bekommen. Außerdem zahlen wir 6 $ Deppensteuer, indem wir uns zwei Rubbellose aus dem Automaten lassen.

51 Euro-Cent für einen Liter Normalbenzin. Aber nur Safeway-Kundenkarte, mit der bereits über 1000 $ eingekauft wurde...

51 Euro-Cent für einen Liter Normalbenzin. Aber nur Safeway-Kundenkarte, mit der bereits über 1000 $ eingekauft wurde…

Im Safeway gibt es auch freies WLAN. So stellen wir fest, dass in Salem eine Safeway-Tankstelle ist. Ist zwar ein 5 Meilen Umweg dorthin, aber das lassen wir uns nicht entgehen. Wir bekommen einen Dollar Rabatt pro Gallone Benzin. Salem ist außerdem eine Stadt mit relativ geringem Spritpreis. So zahlen wir nur 2,57 $ für die Gallone. Da 48 Gallonen in den Tank reingehen, haben wir 48 $ gespart. Die Reise wird immer billiger!

Das ist ein wichtiger Schritt in Richtung Weltherrschaft und wir fahren weiter. Das nächste Ziel ist ein Walmart, denn wir waren schon lange nicht mehr einkaufen. Mura braucht einen neuen Koffer und Tami will sich einen Stromkonverter kaufen. Das allwissende Navi führt uns zum nächsten solchen hin. Tonittt bleibt im Wohnmobil bis wir zurückkommen. Das kann nicht lange dauern.

Drinnen füllen wir unser Wagerl mit allerlei Sachen auf. Schokolade haben wir beim Safeway nicht genug gekauft. Mura sucht sich einen Koffer aus. Es gibt auch eine Gewandabteilung mit allerlei coolen T-Shirts etc. Wir stellen daher unser Wagerl ab und machen uns über die Fetzen her. Es dauert natürlich eine Weile, bis alles gefunden wurde.

Dann gehen wir zurück zum Wagerl. Das erweist sich als nicht so einfach wie gedacht, denn dort wo wir das Wagerl abgestellt haben, ist jetzt kein Wagerl mehr. Wir laufen eine Weile im ganzen Supermarkt herum, aber wir finden nichts. Da haben sicher wieder die dunklen Mächte dieser Welt ihre Finger im Spiel, die versuchen uns auf diese Weise an der Weltherrschaft zu hindern.

Also heißt es ein neues Wagerl holen und alles, was im vorigen drin war wieder einräumen. Inklusive der T-Shirts. Aber diesmal lassen wir einen Wachposten beim Wagerl. So leicht lassen wir uns diesmal nicht austricksen. Dieses Vorgehen ist erfolgreich. Nur Mura findet das T-Shirt, das er ausgesucht hatte nicht mehr. Es ist ausverkauft.

Wir gehen zur Kassa. Mura hat beim Safeway im Internet gesehen, dass seine Kreditkarte wieder geht. Wir stellen uns bei einer Kasse mit einer schrägen Kassiererin an. Sie trägt nicht wie die anderen eine Walmart-Uniform, sondern ein schrilles rosa Teil und ist geschminkt wie ein Emo. Dafür nehmen wir auch Wartezeit in Kauf.

Danach geht die Reise weiter. Wir kommen am 45. Breitengrad vorbei. Damit sind wir auf halbem Weg zwischen Nordpol und Äquator. Als wir im Großraum Portland ankommen, fahren wir wieder zum nächsten Walmart. Vielleicht findet Mura seine T-Shirts dort und Tami seinen Konverter. Zur Sicherheit nehmen wir diesmal überhaupt kein Wagerl. So gefinkelt kann uns keiner was anhaben. Die gewünschten Sachen werden aber nicht gefunden. Trotzdem wird noch das eine oder andere Zeug gekauft.

Zum Schluss holt sich Mura beim Subway noch eine Zwischenmahlzeit. Die anderen verschwinden derweil im Wohnmobil. Um die Zeit zu überbrücken, werden Rubbellose aufgerubbelt. Das ist ein durchschlagender Erfolg. Mit 6 $ Investition haben wir 16 $ Gewinn herausgeholt! 10 $ Profit. Das soll uns erst einmal einer nachmachen!

Da der Tag nicht mehr viel besser werden kann, machen wir uns endgültig auf den Weg zum Campingplatz. Der heißt zwar Portland KOA, ist aber etwa 50 km außerhalb der Stadt. Das ist fast schon so wie mit den Flughäfen. Aber jetzt haben wir schließlich billigen Benzin. Im allwissenden Navi ist der Campingplatz nicht gespeichert, also haben wir nur die Ortschaft eingegeben. So müssen wir anhand der Schilder navigieren, die zum KOA verweisen. So wie im dunklen Mittelalter, als es noch keine Navis gab.

Firedanger high im East Portland KOA

Fire danger high im East Portland KOA

Der Campingplatz hat einen Pool, einen Hot Tub, einen Gamesroom und Grillmöglichkeit. Das ist gut, denn wir haben Fleisch gekauft. Gleich nach der Ankunft zünden Tonittt und Georgi das Feuerwerk – bzw. das Feuer. Das Internet ist nicht schnell, aber es geht immerhin. Neben uns steht ein Wohnmobil, das den gleichen Franzi wie wir hat! Hoffentlich gehen wir in der Nacht nicht ins falsche, wenn wir vom Klo zurückkommen.

Etwa alle halben Stunden fährt ein Zug am Campingplatz vorbei. Damit wir auch sicher wissen, dass er vorbei fährt, hupt er die ganze Zeit. Das kann in der Nacht ja heiter werden. Während des Essens fahren dann noch ca. 5 Feuerwehrautos und ein Rettungsauto vorbei. Wir sagen’s gleich… wir sind nicht schuld!

Um ca. 0000 wird der Tag wieder für beendet erklärt.

Momentaner Standort: 45.678383,-121.868205

Tag 23: Detroit Lake

Obwohl es heute früh sonnig und warm ist, fürchten sich alle vor Gelsen und frühstücken drinnen. Fast pünktlich um 1106 verlassen wir den Campingplatz. Heute sind über 4 Stunden Fahrt angesagt. Die ersten rund 100 Meilen gehen durch immer die gleiche Landschaft. Kleine Büsche links und rechts, die sich bei näherer Betrachtung doch nicht als Oregano-Pflanzen entpuppt haben.

Mitten in der Wildnis wird dann Fahrerwechsel gemacht. ICBeter übernimmt das Steuer von Mura. Nach den ersten 5 Kurven ist es dann vorbei mit solchen. Die nächste Dreiviertelstunde geht die Straße einfach geradeaus. Da heißt es den Tempomaten bei 55 mph einstellen, das Lenkrad gerade halten und einfach nur warten, bis die Gerade irgendwann einmal aus ist.

Bevor das aber passiert, fängt es zu regnen an. Aber nicht so wie in Alberta, wo es nach 10 Minuten wieder aufhört, sondern so richtig. Ein ausgedehnter Landregen hat uns erwischt. Wer hat gestern beim T.G.I. Fridays nicht aufgegessen? Aber die Regentropfen auf der Windschutzscheibe bringen eine willkommene Abwechslung auf der langen Geraden.

Das passiert dann wirklich und es gibt bis zur nächsten Stadt ein paar Kurven. Durch die Stadt zu fahren, ist das interessanteste an den heutigen Fahrt, weil es Ampeln und Staus gibt. Wer hätte gedacht, dass man sich mal über rote Ampeln und Staus freuen wird? Dann ist es aber wieder vorbei und es geht auf der Landstraße weiter. Diesmal sogar mit vielen Kurven.

Sisters, Oregon ist eine trostlose Stadt... immer regnet es

Sisters, Oregon ist eine trostlose Stadt… immer regnet es

In Sisters, Oregon (die Schwestern des Oregon) machen wir bei strömendem Regen wieder Fahrerwechsel. Georgi nutzt die Zeit, um eine Regentschick zu heizen. Eigentlich ist die Besichtigung eines Wasserfalls am Programm. Weil das aber ein Umweg ist und wir den Wasserfall ohnehin live auf der Straße haben, hat keiner so recht Lust dazu und wir steuern direkt den nächsten Campingplatz an.

Es ist der Detroit Lake State Recreation Area campground. Das ist wieder so ein staatlicher Campingplatz wie in den Nationalparks. Das bedeutet unter anderem, dass es kein WLAN gibt. Wir sind also heute Abend wieder offline. Kurz vor dem Campingplatz gehen wir in Detroit noch einkaufen. Man hat ja schon oft gehört, dass Detroit seit der Krise der Autoindustrie heruntergekommen ist. Aber dass es jetzt ein 200-Einwohner-Loch geworden ist, hat uns schon etwas überrascht.

Oregon ist abgebrannt

Oregon ist abgebrannt

Wir können Toastbrot, Cola light und Käse kaufen. Sonst finden wir nichts, was für uns brauchbar wäre. Also machen wir uns auf zum Campingplatz. Dort checken wir ein und bleiben mal im Wohnmobil sitzen, weil es immer noch schüttet. Von den Fenstern aus erkennen wir, dass es hier einen schönen See gibt, den Detroit Lake.

Die Fischer freuen sich anscheinend über den Regen, denn sie pilgern in Scharen mit ihren Angeln zum See. Wir freuen uns, dass es Laptops und Smartphones gibt, auf denen Computerspiele laufen. Um 1730 fahren wir nach Detroit, um Essen zu gehen. Es gibt in dem Ort sogar ein Lokal. Drinnen ist alles aus Holz und komplett von Kunden beschmiert.

Jeder, der dort war hat seine Spuren hinterlassen. Wir machen so einen Blödsinn natürlich nicht, weil es dämlich ist. Außerdem finden wir trotz intensiver Suche keinen Kuli oder Filzstift. Wir bestellen, was sich als nicht so einfach herausstellt. Obwohl wir dreimal „Club Sandwich“ sagen, werden wir nur fragend angeschaut. Vielleicht versteht sie unser Englisch mit burgenländischem Dialekt nicht.

Wir zeigen schließlich mit dem Finger in der Speisekarte auf das, was wir haben wollen. Das funktioniert. Jeder bekommt schließlich das, was er bestellt hat. Weil eine Portion Essen so viel wie keine ist, bestellen sich Mura und Georgi noch ein Club Sandwich mit Pommes als Nachtisch. Die Kellnerin versteht es nicht. Mura versucht es aber doch noch und sagt dreimal „Club Sandwich with Fries“. Etwas verwirrt geht die Kellnerin weg. Sie kommt dann mit einer Portion Pommes wieder. Immerhin… ein Teil der Bestellung hat funktioniert. Die Pommes werden erst einmal verdrückt. Dann wird ein neuer Versuch gestartet.

Traditionelle Fortbewegungsmittel in Oregon

Traditionelle Fortbewegungsmittel in Oregon

Diesmal wird wieder die Karte zur Hilfe genommen. Die Kellnerin fragt nochmal nach, ob wir das zusätzlich zur bisherigen Bestellung haben wollen und ob wir das wirklich da essen wollen. Wir bestätigen das und warten gespannt, was kommt. Tatsächlich kommt ein Club Sandwich mit Pommes. Wieder eine große Hürde auf dem Weg zur Weltherrschaft überwunden!

Dann fahren wir wieder zurück zum Campingplatz. Es regnet immer noch in Strömen. Also ist wieder Filmabend angesagt. Nach dem Filmschauen entdeckt ICBeter einen Wassereinbruch im Wohnmobil. Durch ein offenes Fenstern ist der Regen eingedrungen und hat die Sitzbank unter Wasser gesetzt. Das ist insofern bedenklich, als die Polster auch das Bett darstellen, wenn die Sitzgarnitur umgebaut ist.

Also heißt es trocknen. Zuerst mit der Küchenrolle und danach mit 2 Föns. Etwa eine Stunde lang laufen die beiden Föns auf Hochtouren, bis alles einigermaßen trocken ist. Danach hat es zwar 30 °C im Wohnmobil, aber so verkühlt sich wenigstens keiner. Wieder mal eine schwere Krise gemeistert!

Mura tritt dann noch den Gang zur Dusche an. Weil er keine Taschenlampe mit hat, testet er alle vorhandenen Gatschlacken aus. Zurück beim Wohnmobil sind seine Füße dreckiger als vor dem Duschen. Also marschiert er mit Taschenlampe nochmal zurück und lässt am Rückweg den Gatsch aus.

Um ca. 0000 wird der Tag für beendet erklärt.

Momentaner Standort: 44.729338,-122.174642

Tag 22: Burns

Obwohl heute wieder um 1100 ausgecheckt werden muss, stehen wir erst um 0930 auf. Weil wir heute Mittag essen gehen, fällt das Frühstück aus. Drei Mahlzeiten am Tag wären auch viel zu viel. Wie bei jedem KOA sind die Duschen auch hier gratis.

Georgi macht sich noch einmal daran, den Abfluss des Blackwater zu reparieren. Und die Heldentat gelingt! Es war ein kleiner Plastikdeckel drin, der den Abfluss verlegt hat. Das gibt ein Mitarbeitsplus für ihn. Fast pünktlich verlassen wir den Campingplatz. Weil sich gestern der letzte Fotostopp bei den Shoshone Falls nicht ausgegangen ist, wird dieser heute nachgeholt.

Auf der Fahrt dreht Mura das Radio auf und es spielt den Kommisar von Falco. Das haben sie sicher extra für uns gemacht. Es spricht sich also langsam herum, dass wir da sind! Alles klar?

Mounty bei den Shoshone Falls in Idaho

Mounty bei den Shoshone Falls in Idaho

Wir fahren zum Wasserfall und müssen dort für unser Wohnmobil 3 $ Eintritt zahlen. Dafür kann man bequem zu einem Aussichtspunkt hinfahren, von wo man die „Niagarafälle des Westens“ anschauen kann. Die sind zwar deutlich kleiner als die Niagarafälle, aber trotzdem schön. Wir klappern alle Fotoplätze ab und machen zur Sicherheit ein paar hundert Fotos.

Tonittt kurbelt sich einen Erinnerungs-Penny bei den Shoshone Falls

Tonittt kurbelt sich einen Erinnerungs-Penny bei den Shoshone Falls

Tonittt macht sich dann noch einen Erinnerungs-Penny mit der Penny-Presse. Tami wird auf dem Weg von einem Foto-Platz zum nächsten von auf den ersten Blick unverdächtigen Leuten angesprochen. Es handelt sich aber vermutlich um Agenten, die uns ausspionieren wollen. Tami hat zwar ausgeplaudert, wo wir waren und hinfahren werden, aber nicht dass wir auf der Suche nach der Weltherrschaft sind. Ist also alles nochmal gut gegangen.

Dann geht es auf Richtung Boise. ICBeter hat im Web gesehen, dass dort eine Safeway-Tankstelle ist. Außerdem gibt es einen T.G.I. Fridays dort. Das ist unsere heutige Essens-Destination. Auf der Fahrt dorthin leuchtet schon die Tankanzeige auf. Aber wir glauben, dass es sich ausgehen könnte.

Mitten auf der Autobahn gehen dann plötzlich die Straßenmarkierungen verloren. Auf einigen Kilometern gibt es nur kleine Plastikstückchen, die andeuten, wo die einzelnen Fahrstreifen sein könnten. Da wurde wieder ordentlich gespart.

Überall Feuer und wir sind genau in der Mitte...

Überall Feuer und wir sind genau in der Mitte…

Wir machen eine Pause bei einer Raststelle. Dort gibt es Klos und Informationstafeln. Eine zeigt die Karte mit den Flurbränden in den USA seit 1970 an. Im Nordwesten gibt es eine extreme Häufung. Genau in der Mitte davon ist ein Pfeil mit den Aufrschrift “You are here”. Das macht Laune. Vielleicht liegt es ja an den Verkaufsbuden, die bei fast jeder Autobahnabfahrt sind, auf denen groß “Fireworks” steht.

Tatsächlich erreichen wir Boise. Das Navi führt uns genau zum Lokal. Dort gibt es sogar WLAN. Damit kommen wir ins Internet und finden heraus, dass es hier doch keinen Safeway gibt. Die rote Markierung auf der Karte hat offenbar nur bedeutet, dass Boise die Hauptstadt von Idaho ist. Das ist ein großer Rückschritt auf dem Weg zur Weltherrschaft. Wieder kein Rabatt beim Tanken.

Wir futtern eine Vorspeise und verschiedene Kombinationen von Steaks und Ripperl. Mura und Tonittt essen noch eine Nachspeise. Jeder hat ein Cola bestellt. Mura und Tami in der light-Version. Leider ist die Kellnerin etwas verwirrt und vertauscht das Cola von Tonitt und Tami. Ersterer merkt es aber sofort. Nachdem Mura alle Cola am Tisch probegekostet hat, steht fest, welches die Light sind und alles wird in Ordnung gebracht.

Als der erste dann sein (Plastik-)Glas zu zwei Dritteln ausgetrunken hat, kommt die Kellnerin mit einem neuen. Aber gleich für alle 5. Tami hat gerade mal ein Viertel von seinem Cola getrunken und hat schon ein zweites daneben stehen.

Tonittt testet dann, wie viel Eis und wie viel Cola in einem Glas ist. Ergebnis: Etwa 25 % des Inhaltes sind Eis. Den Prozentsatz des Cola auszurechnen sei dem geneigten Leser als Übung überlassen. Nach dem Essen fahren wir zur Tankstelle. Ohne Rabatt wird die Sache wieder ziemlich teuer. Fast 200 $ fließen in die Zapfsäule, damit genug Benzin herausfließt.

Sodann geht es weiter. Während der Fahrt wird wieder ein Fahrerwechsel gemacht. Mura ahnt wohl, dass die Straße schlechter wird und übergibt das Steuer an ICBeter. Der wird vom Navi ins Gebirge gelotst. Etwa eine Stunde vor dem Ziel wird wieder zurück gewechselt. Nach kurzer Zeit kommen wir in den Bundesstaat Oregon. Das merkt man daran, dass die Straßen augenblicklich besser werden.

Neuer Trend in den USA: Das Benzin wird während der Fahrt belüftet, um dem Vergaser Arbeit abzunehmen.

Neuer Trend in den USA: Das Benzin wird während der Fahrt belüftet, um dem Vergaser Arbeit abzunehmen.

Vermutlich wurde hier der Oregano erfunden. Die Wikipedia weiß das aber noch nicht, das müssen wir hineinschreiben. Ein Schild an der Straßenseite teilt uns mit, dass wir uns ab sofort wieder in der Pacific Time befinden. Das heißt eine Stunde länger schlafen. Und diesmal ist es amtlich und nicht nur ein Irrtum von uns.

Am Campingplatz ist das Office zwar schon geschlossen, aber als wir ankommen, kommt die Besitzerin gleich vorbei. Sie hat auf uns gewartet, weil wir vorreserviert haben. Das haben wir wieder schlau gemacht. Auch, weil praktisch der ganze Platz voll belegt ist.

Der Campingplatz hat einigermaßen gute Internetverbindung und viele Gelsen. Für das Klo gibt es einen geheimen Knopf, den man drücken muss, damit man hineinkommt. Bevor man also drinnen drücken kann, muss man draußen drücken. Wenn man die Hürde der Tür überwunden hat, kommt man in einen Raum, in dem zwei Duschen mit Vorhang, ein Klo mit Tür, ein Pissoir und eine Waschmuschel ist. Damit können wir morgen alle 5 den Raum gleichzeitig benutzen.

Wegen des reichlichen Mittagessens fällt auch das Abendessen aus. Vielleicht sollten wir ab jetzt immer nur einmal täglich essen. Da morgen wieder ein langer Fahrtag ist, wird nach Internetsurfen und Filmschauen der Tag für beendet erklärt.

Momentaner Standort: 43.597398,-119.049439

Tag 21: Craters of the Moon

Am Morgen wecken uns ein paar kleine Regentropfen. Aber auch die Temperatur ist nicht ganz geeignet, um draußen zu frühstücken. Es ist aber in der Nacht bei weitem nicht so kalt gewesen wie in Yellowstone. Die Heizung hat sich nur selten eingeschaltet und der Tisch ist diesmal nicht durch und durch warm. Das wirkt sich positiv auf unseren Gasbestand aus.

Endlich wieder Internetverbingen

Endlich wieder Internetverbindung

Als die ersten von uns aufstehen, sind die Tourgruppen, die gestern mit ihren Zelten gekommen sind, schon wieder auf und davon. Die müssen schon um 0600 oder so aufgestanden sein. Das beunruhigt uns etwas, denn wer so motiviert ist, ist wahrscheinlich auch auf der Suche nach der Weltherrschaft. Wir werden die im Auge behalten.

Dieser kleine Campingplatz ist der erste auf unserer Reise, der Duschen hat, die für Mura hoch genug sind, dass er sich nicht unter das Wasser beugen muss. Das ist neben der Musik am Klo ein eindeutiger Pluspunkt. Beim Frühstücken sind wir schon so routiniert, dass wir schon um 1030 abfahren können. Das ist eindeutig Rekord auf dieser Tour!

Heute ist ein Besichtigungstag mit etwas Fahren. Das erste Ziel ist das Craters of the Moon National Monument. In Neuseeland waren wir auch an einem Ort, der genauso heißt. Dort war es ein Thermalgebiet. Hier ist es ein Vulkangebiet. Bei der Einfahrt sparen wir mit Georgis Nationalparkpass 8 $ Eintritt. Damit haben wir schon 58 $ mit dieser Karte eingespart!

Wir bleiben beim ersten Parkplatz stehen. Dort kann man einen kurzen Rundweg gehen. Der ist schön asphaltiert. Sie nennen das „wheel chair accessible“. Wir übersetzen das frei mit „Sandalen-geeignet“. Der leichte Regen in der Früh hat aufgehört und es ist leicht bewölkt. Zeitweise scheint sogar die Sonne. Wir sehen viel Lava. Links ist Lava, rechts ist Lava, vorne und hinten auch. Das ganze stammt von einem Ausbruch des benachbarten Vulkans vor etwa 2000 Jahren.

Als wir zum Wohnmobil zurückkehren, kommen auch die verdächtigen Tourgruppen bei diesem Parkplatz an. Wir sind Stunden später aufgestanden, aber trotzdem schneller hier gewesen als die. So sind die ganz bestimmt keine Konkurrenz für uns was die Weltherrschaft betrifft. Also fahren wir beruhigt zum nächsten Parkplatz.

Dort gibt es wieder einen Rundweg, aber etwas weniger Lava. Dafür einen Haufen kaputter Bäume. Die sind vor langer Zeit von Parkrangern vergiftet worden, weil sie Misteln hatten. Dann waren zwar die Misteln weg, aber die Bäume auch hin. Auf der nächsten Station können wir auf einen Vulkankegel hinaufgehen. Da sind auch wieder unsere Tourgruppenfreunde.

Mura bleibt sicherheitshalber im Wohnmobil und der Rest marschiert nach oben. Der ganze Hügel besteht aus schwarzem Sand. Das Gehen mit Sandalen erweist sich hier als suboptimal. Von oben hat man eine gute Übersicht über die ganze Umgebung. Wohin man auch schaut sieht man Landschaft.

Nach einem vierten Parkplatz, wo man viel Lava sieht, kommen wir zu einer Höhle. Um dort hin zu kommen, muss man erst eine ganze Weile marschieren. Trotzdem kommen alle mit, weil eine Höhle wichtig für die Weltherrschaft sein kann. Wir gehen fast komplett um einen Vulkanhügel mit viel Lava herum, dann sind wir vor dem Höhleneingang. Das ist nur ein Loch in der Lava. Da kann man hineinklettern und ist dann zwischen Erde und einer Lavaschicht drin, die die Höhle bildet.

Die ICB-Taskforce im Buffalo Cave

Die ICB-Taskforce im Buffalo Cave

Wir laufen mit Lampen bewaffnet eine Weile in der Höhle herum und gehen dann wieder raus. Es gibt noch drei Höhlen, die besichtigt werden können, allerdings fahren wir einmal an der Einfahrt vorbei und müssen eine komplette Runde im Einbahnsystem des Parks fahren. Den Weg zu diesen Höhlen gehen ICBeter, Tonittt und Tami an.

Die erste ist eine riesige Höhle mit großen Löchern im Dach, das dort einfach eingestürzt ist. Das macht nicht gerade Mut, wenn man auf das Gestein neben den Löchern sieht. Früher waren in den Höhlen Fledermäuse, aber die sind 2005 aufgrund einer Krankheit hier ausgestorben. Dann geht es weiter zur Boy Scout Höhle.

Da steht draußen eine Warnung, dass man vorsichtig sein soll, weil es drinnen gefährlich werden kann. Wir halten das aber für einen plumpen Versuch, uns von der Weltherrschaft abzuhalten, deshalb steigen wir hinab. Diese Höhle ist nichts für Klaustrophobiker. Einem kleinen Eingangsloch folgt ein kurzes Bergabklettern. Dann kann man immerhin aufrecht in der Höhle stehen.

Tonittt und Tami kämpfen sich im Boy Scout Cave voran

Tonittt und Tami kämpfen sich im Boy Scout Cave voran

Die Temperatur in der Höhle liegt knapp unter dem Gefrierpunkt. Deshalb ist sie auch teilweise vereist. Wir sehen einige Kinder mit T-Shirt und Flipflops herumklettern. Das ist schon mit Wanderschuhen eine Herausforderung. Die Höhle geht etwas über 100 Meter weit hinein. Dann muss man umdrehen und auf gleichem Weg wieder zurück.

Tami reicht dieses Abenteuer erst mal, aber Tonittt will dann doch noch die dritte Höhle sehen, den Beauty Cave. Der ist einfacher zu begehen. Es ist eine große, hohe und dunkle Höhle ohne irgendwelche besonderen Herausforderungen. Danach geht es zurück zum Wohnmobil, denn jetzt kann niemand mehr Lava sehen. Dort wird erst mal ein kleiner Imbiss genommen.

Am Vormittag haben wir schon den großen PEZ-Zuckerl-Test gestartet und sind zu dem Schluss gekommen, dass amerikanische PEZ-Zuckerl gar nichts können. Aber schön bunt sind sie immerhin. Nach einer kurzen Mahlzeit mit Schoko und Chips geht es weiter zum nächsten Ziel, dem Indian Icecave.

Das ist auch eine Höhle. Diese ist Ende des 19. Jahrhunderts entdeckt worden, als ein Farmerjunge ein verloren gegangenes Tier gesucht hat. Die Höhle war damals voller Eis. Dann hat man angefangen, das Eis abzubauen und zum Kühlen von Speisen und Getränken zu benutzen. Weil der Einstieg in die Höhle so schwierig war, dachte man dann im frühen 20. Jahrhundert, dass es eine gute Idee wäre, zwei weitere Eingänge zur Höhle zu sprengen.

Indian Icecave

Indian Icecave

Die Idee war dann doch nicht so gut, denn der Grund dafür, dass es in der Höhle so kalt war, war die Luftzirkulation dort. Die Luft ist an einem Ende durch einen Kamineffekt abgesaugt und an einem anderen Ende reingesaugt worden. Dort ist sie expandiert und hat dadurch stark an Temperatur verloren.

Mit den zusätzlichen Löchern hat das dann gar nicht mehr funktioniert und das Eis ist geschmolzen. Erst in den 40er Jahren hat jemand versucht, das alte System wieder herzustellen. Das ist im Prinzip gelungen und es ist wieder Eis in der Höhle vorhanden. Allerdings natürlich viel weniger als früher. Ein Guide führt uns durch die Höhle, denn alleine darf man sie nicht besichtigen.

Weil es nach der Tour schon ziemlich spät ist, steuern wir unseren heutigen Campingplatz an. Es ist der KOA in Twin Falls. Mit nur einmal vorbei fahren kommen wir dort an. Wir werden von einem Elektrowagerl zu unserem Platz eskortiert. Wir parken aber erst gar nicht ein, sondern fahren – mit ein paar Umwegen – zum nächsten Pizza Hut, denn zum Grillen haben wir nichts eingekauft.

ICBeter bestellt Pasta, alle anderen eine Medium Pizza. Da Medium leider aus ist, bekommen alle zum gleichen Preis eine große Pizza. Keiner von den Helden schafft es, aufzuessen. Auch Mura bekommt seinen Teller nur leer, weil ihm ICBeter ein Stück abnimmt. Als wir so durch das Lokal schauen, stellen wir fest, dass sich kaum irgendjemand alleine eine ganze Pizza bestellt. Nur die verfressenen Europäer wieder…

Als es dann ans Zahlen geht, wird Muras Kreditkarte nicht akzeptiert. Das kommt uns schon bekannt vor. Und wieder ist es kurz vor dem Wochenende passiert, wo man nicht anrufen kann. Da die Kreditkarte von ICBeter ja wieder geht, zahlt er die Rechnung, damit wir nicht abwaschen müssen.

Neben dem Pizza Hut ist noch ein Supermarkt, in dem wir uns wieder eindecken, denn praktisch alles ist zur Neige gegangen. Als wir auch Bier kaufen, müssen wir einen Auweis herzeigen, dass mindestens einer von uns schon 21 Jahre alt ist. Das ist verständlich, denn wir sehen ja alle viel jünger aus.

Dann geht die Fahrt zurück zum Campingplatz. Das Internet ist zwar vorhanden, aber furchtbar langsam. Das könnte natürlich daran liegen, dass der ganze Platz voll belegt ist. Das kennen wir schon von Vancouver. Erfahrungsgemäß gibt sich das Problem so gegen Mitternacht, weil die ganzen unnötigen Urlauber da aufhören zu surfen und schlafen gehen. Da schlägt dann unsere Stunde und wir können endlich einigermaßen vernüftig ins Internet.

Um ca. 0100 begeben wir uns zur Nachtruhe und werden sicher alle von Lava träumen…

Momentaner Standort: 42.6598,-114.44509