Tag 21: Craters of the Moon

Am Morgen wecken uns ein paar kleine Regentropfen. Aber auch die Temperatur ist nicht ganz geeignet, um draußen zu frühstücken. Es ist aber in der Nacht bei weitem nicht so kalt gewesen wie in Yellowstone. Die Heizung hat sich nur selten eingeschaltet und der Tisch ist diesmal nicht durch und durch warm. Das wirkt sich positiv auf unseren Gasbestand aus.

Endlich wieder Internetverbingen

Endlich wieder Internetverbindung

Als die ersten von uns aufstehen, sind die Tourgruppen, die gestern mit ihren Zelten gekommen sind, schon wieder auf und davon. Die müssen schon um 0600 oder so aufgestanden sein. Das beunruhigt uns etwas, denn wer so motiviert ist, ist wahrscheinlich auch auf der Suche nach der Weltherrschaft. Wir werden die im Auge behalten.

Dieser kleine Campingplatz ist der erste auf unserer Reise, der Duschen hat, die für Mura hoch genug sind, dass er sich nicht unter das Wasser beugen muss. Das ist neben der Musik am Klo ein eindeutiger Pluspunkt. Beim Frühstücken sind wir schon so routiniert, dass wir schon um 1030 abfahren können. Das ist eindeutig Rekord auf dieser Tour!

Heute ist ein Besichtigungstag mit etwas Fahren. Das erste Ziel ist das Craters of the Moon National Monument. In Neuseeland waren wir auch an einem Ort, der genauso heißt. Dort war es ein Thermalgebiet. Hier ist es ein Vulkangebiet. Bei der Einfahrt sparen wir mit Georgis Nationalparkpass 8 $ Eintritt. Damit haben wir schon 58 $ mit dieser Karte eingespart!

Wir bleiben beim ersten Parkplatz stehen. Dort kann man einen kurzen Rundweg gehen. Der ist schön asphaltiert. Sie nennen das „wheel chair accessible“. Wir übersetzen das frei mit „Sandalen-geeignet“. Der leichte Regen in der Früh hat aufgehört und es ist leicht bewölkt. Zeitweise scheint sogar die Sonne. Wir sehen viel Lava. Links ist Lava, rechts ist Lava, vorne und hinten auch. Das ganze stammt von einem Ausbruch des benachbarten Vulkans vor etwa 2000 Jahren.

Als wir zum Wohnmobil zurückkehren, kommen auch die verdächtigen Tourgruppen bei diesem Parkplatz an. Wir sind Stunden später aufgestanden, aber trotzdem schneller hier gewesen als die. So sind die ganz bestimmt keine Konkurrenz für uns was die Weltherrschaft betrifft. Also fahren wir beruhigt zum nächsten Parkplatz.

Dort gibt es wieder einen Rundweg, aber etwas weniger Lava. Dafür einen Haufen kaputter Bäume. Die sind vor langer Zeit von Parkrangern vergiftet worden, weil sie Misteln hatten. Dann waren zwar die Misteln weg, aber die Bäume auch hin. Auf der nächsten Station können wir auf einen Vulkankegel hinaufgehen. Da sind auch wieder unsere Tourgruppenfreunde.

Mura bleibt sicherheitshalber im Wohnmobil und der Rest marschiert nach oben. Der ganze Hügel besteht aus schwarzem Sand. Das Gehen mit Sandalen erweist sich hier als suboptimal. Von oben hat man eine gute Übersicht über die ganze Umgebung. Wohin man auch schaut sieht man Landschaft.

Nach einem vierten Parkplatz, wo man viel Lava sieht, kommen wir zu einer Höhle. Um dort hin zu kommen, muss man erst eine ganze Weile marschieren. Trotzdem kommen alle mit, weil eine Höhle wichtig für die Weltherrschaft sein kann. Wir gehen fast komplett um einen Vulkanhügel mit viel Lava herum, dann sind wir vor dem Höhleneingang. Das ist nur ein Loch in der Lava. Da kann man hineinklettern und ist dann zwischen Erde und einer Lavaschicht drin, die die Höhle bildet.

Die ICB-Taskforce im Buffalo Cave

Die ICB-Taskforce im Buffalo Cave

Wir laufen mit Lampen bewaffnet eine Weile in der Höhle herum und gehen dann wieder raus. Es gibt noch drei Höhlen, die besichtigt werden können, allerdings fahren wir einmal an der Einfahrt vorbei und müssen eine komplette Runde im Einbahnsystem des Parks fahren. Den Weg zu diesen Höhlen gehen ICBeter, Tonittt und Tami an.

Die erste ist eine riesige Höhle mit großen Löchern im Dach, das dort einfach eingestürzt ist. Das macht nicht gerade Mut, wenn man auf das Gestein neben den Löchern sieht. Früher waren in den Höhlen Fledermäuse, aber die sind 2005 aufgrund einer Krankheit hier ausgestorben. Dann geht es weiter zur Boy Scout Höhle.

Da steht draußen eine Warnung, dass man vorsichtig sein soll, weil es drinnen gefährlich werden kann. Wir halten das aber für einen plumpen Versuch, uns von der Weltherrschaft abzuhalten, deshalb steigen wir hinab. Diese Höhle ist nichts für Klaustrophobiker. Einem kleinen Eingangsloch folgt ein kurzes Bergabklettern. Dann kann man immerhin aufrecht in der Höhle stehen.

Tonittt und Tami kämpfen sich im Boy Scout Cave voran

Tonittt und Tami kämpfen sich im Boy Scout Cave voran

Die Temperatur in der Höhle liegt knapp unter dem Gefrierpunkt. Deshalb ist sie auch teilweise vereist. Wir sehen einige Kinder mit T-Shirt und Flipflops herumklettern. Das ist schon mit Wanderschuhen eine Herausforderung. Die Höhle geht etwas über 100 Meter weit hinein. Dann muss man umdrehen und auf gleichem Weg wieder zurück.

Tami reicht dieses Abenteuer erst mal, aber Tonittt will dann doch noch die dritte Höhle sehen, den Beauty Cave. Der ist einfacher zu begehen. Es ist eine große, hohe und dunkle Höhle ohne irgendwelche besonderen Herausforderungen. Danach geht es zurück zum Wohnmobil, denn jetzt kann niemand mehr Lava sehen. Dort wird erst mal ein kleiner Imbiss genommen.

Am Vormittag haben wir schon den großen PEZ-Zuckerl-Test gestartet und sind zu dem Schluss gekommen, dass amerikanische PEZ-Zuckerl gar nichts können. Aber schön bunt sind sie immerhin. Nach einer kurzen Mahlzeit mit Schoko und Chips geht es weiter zum nächsten Ziel, dem Indian Icecave.

Das ist auch eine Höhle. Diese ist Ende des 19. Jahrhunderts entdeckt worden, als ein Farmerjunge ein verloren gegangenes Tier gesucht hat. Die Höhle war damals voller Eis. Dann hat man angefangen, das Eis abzubauen und zum Kühlen von Speisen und Getränken zu benutzen. Weil der Einstieg in die Höhle so schwierig war, dachte man dann im frühen 20. Jahrhundert, dass es eine gute Idee wäre, zwei weitere Eingänge zur Höhle zu sprengen.

Indian Icecave

Indian Icecave

Die Idee war dann doch nicht so gut, denn der Grund dafür, dass es in der Höhle so kalt war, war die Luftzirkulation dort. Die Luft ist an einem Ende durch einen Kamineffekt abgesaugt und an einem anderen Ende reingesaugt worden. Dort ist sie expandiert und hat dadurch stark an Temperatur verloren.

Mit den zusätzlichen Löchern hat das dann gar nicht mehr funktioniert und das Eis ist geschmolzen. Erst in den 40er Jahren hat jemand versucht, das alte System wieder herzustellen. Das ist im Prinzip gelungen und es ist wieder Eis in der Höhle vorhanden. Allerdings natürlich viel weniger als früher. Ein Guide führt uns durch die Höhle, denn alleine darf man sie nicht besichtigen.

Weil es nach der Tour schon ziemlich spät ist, steuern wir unseren heutigen Campingplatz an. Es ist der KOA in Twin Falls. Mit nur einmal vorbei fahren kommen wir dort an. Wir werden von einem Elektrowagerl zu unserem Platz eskortiert. Wir parken aber erst gar nicht ein, sondern fahren – mit ein paar Umwegen – zum nächsten Pizza Hut, denn zum Grillen haben wir nichts eingekauft.

ICBeter bestellt Pasta, alle anderen eine Medium Pizza. Da Medium leider aus ist, bekommen alle zum gleichen Preis eine große Pizza. Keiner von den Helden schafft es, aufzuessen. Auch Mura bekommt seinen Teller nur leer, weil ihm ICBeter ein Stück abnimmt. Als wir so durch das Lokal schauen, stellen wir fest, dass sich kaum irgendjemand alleine eine ganze Pizza bestellt. Nur die verfressenen Europäer wieder…

Als es dann ans Zahlen geht, wird Muras Kreditkarte nicht akzeptiert. Das kommt uns schon bekannt vor. Und wieder ist es kurz vor dem Wochenende passiert, wo man nicht anrufen kann. Da die Kreditkarte von ICBeter ja wieder geht, zahlt er die Rechnung, damit wir nicht abwaschen müssen.

Neben dem Pizza Hut ist noch ein Supermarkt, in dem wir uns wieder eindecken, denn praktisch alles ist zur Neige gegangen. Als wir auch Bier kaufen, müssen wir einen Auweis herzeigen, dass mindestens einer von uns schon 21 Jahre alt ist. Das ist verständlich, denn wir sehen ja alle viel jünger aus.

Dann geht die Fahrt zurück zum Campingplatz. Das Internet ist zwar vorhanden, aber furchtbar langsam. Das könnte natürlich daran liegen, dass der ganze Platz voll belegt ist. Das kennen wir schon von Vancouver. Erfahrungsgemäß gibt sich das Problem so gegen Mitternacht, weil die ganzen unnötigen Urlauber da aufhören zu surfen und schlafen gehen. Da schlägt dann unsere Stunde und wir können endlich einigermaßen vernüftig ins Internet.

Um ca. 0100 begeben wir uns zur Nachtruhe und werden sicher alle von Lava träumen…

Momentaner Standort: 42.6598,-114.44509

One thought on “Tag 21: Craters of the Moon

  1. Das ihr noch keinen Wurm programmiert habt, der alle anderen im WLAN drosselt wundert mich, wäre doch ein verdammt guter Vorteil auf dem Weg zur Weltherrschaft (ICB QOS)

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