Tag 23: Detroit Lake

Obwohl es heute früh sonnig und warm ist, fürchten sich alle vor Gelsen und frühstücken drinnen. Fast pünktlich um 1106 verlassen wir den Campingplatz. Heute sind über 4 Stunden Fahrt angesagt. Die ersten rund 100 Meilen gehen durch immer die gleiche Landschaft. Kleine Büsche links und rechts, die sich bei näherer Betrachtung doch nicht als Oregano-Pflanzen entpuppt haben.

Mitten in der Wildnis wird dann Fahrerwechsel gemacht. ICBeter übernimmt das Steuer von Mura. Nach den ersten 5 Kurven ist es dann vorbei mit solchen. Die nächste Dreiviertelstunde geht die Straße einfach geradeaus. Da heißt es den Tempomaten bei 55 mph einstellen, das Lenkrad gerade halten und einfach nur warten, bis die Gerade irgendwann einmal aus ist.

Bevor das aber passiert, fängt es zu regnen an. Aber nicht so wie in Alberta, wo es nach 10 Minuten wieder aufhört, sondern so richtig. Ein ausgedehnter Landregen hat uns erwischt. Wer hat gestern beim T.G.I. Fridays nicht aufgegessen? Aber die Regentropfen auf der Windschutzscheibe bringen eine willkommene Abwechslung auf der langen Geraden.

Das passiert dann wirklich und es gibt bis zur nächsten Stadt ein paar Kurven. Durch die Stadt zu fahren, ist das interessanteste an den heutigen Fahrt, weil es Ampeln und Staus gibt. Wer hätte gedacht, dass man sich mal über rote Ampeln und Staus freuen wird? Dann ist es aber wieder vorbei und es geht auf der Landstraße weiter. Diesmal sogar mit vielen Kurven.

Sisters, Oregon ist eine trostlose Stadt... immer regnet es

Sisters, Oregon ist eine trostlose Stadt… immer regnet es

In Sisters, Oregon (die Schwestern des Oregon) machen wir bei strömendem Regen wieder Fahrerwechsel. Georgi nutzt die Zeit, um eine Regentschick zu heizen. Eigentlich ist die Besichtigung eines Wasserfalls am Programm. Weil das aber ein Umweg ist und wir den Wasserfall ohnehin live auf der Straße haben, hat keiner so recht Lust dazu und wir steuern direkt den nächsten Campingplatz an.

Es ist der Detroit Lake State Recreation Area campground. Das ist wieder so ein staatlicher Campingplatz wie in den Nationalparks. Das bedeutet unter anderem, dass es kein WLAN gibt. Wir sind also heute Abend wieder offline. Kurz vor dem Campingplatz gehen wir in Detroit noch einkaufen. Man hat ja schon oft gehört, dass Detroit seit der Krise der Autoindustrie heruntergekommen ist. Aber dass es jetzt ein 200-Einwohner-Loch geworden ist, hat uns schon etwas überrascht.

Oregon ist abgebrannt

Oregon ist abgebrannt

Wir können Toastbrot, Cola light und Käse kaufen. Sonst finden wir nichts, was für uns brauchbar wäre. Also machen wir uns auf zum Campingplatz. Dort checken wir ein und bleiben mal im Wohnmobil sitzen, weil es immer noch schüttet. Von den Fenstern aus erkennen wir, dass es hier einen schönen See gibt, den Detroit Lake.

Die Fischer freuen sich anscheinend über den Regen, denn sie pilgern in Scharen mit ihren Angeln zum See. Wir freuen uns, dass es Laptops und Smartphones gibt, auf denen Computerspiele laufen. Um 1730 fahren wir nach Detroit, um Essen zu gehen. Es gibt in dem Ort sogar ein Lokal. Drinnen ist alles aus Holz und komplett von Kunden beschmiert.

Jeder, der dort war hat seine Spuren hinterlassen. Wir machen so einen Blödsinn natürlich nicht, weil es dämlich ist. Außerdem finden wir trotz intensiver Suche keinen Kuli oder Filzstift. Wir bestellen, was sich als nicht so einfach herausstellt. Obwohl wir dreimal „Club Sandwich“ sagen, werden wir nur fragend angeschaut. Vielleicht versteht sie unser Englisch mit burgenländischem Dialekt nicht.

Wir zeigen schließlich mit dem Finger in der Speisekarte auf das, was wir haben wollen. Das funktioniert. Jeder bekommt schließlich das, was er bestellt hat. Weil eine Portion Essen so viel wie keine ist, bestellen sich Mura und Georgi noch ein Club Sandwich mit Pommes als Nachtisch. Die Kellnerin versteht es nicht. Mura versucht es aber doch noch und sagt dreimal „Club Sandwich with Fries“. Etwas verwirrt geht die Kellnerin weg. Sie kommt dann mit einer Portion Pommes wieder. Immerhin… ein Teil der Bestellung hat funktioniert. Die Pommes werden erst einmal verdrückt. Dann wird ein neuer Versuch gestartet.

Traditionelle Fortbewegungsmittel in Oregon

Traditionelle Fortbewegungsmittel in Oregon

Diesmal wird wieder die Karte zur Hilfe genommen. Die Kellnerin fragt nochmal nach, ob wir das zusätzlich zur bisherigen Bestellung haben wollen und ob wir das wirklich da essen wollen. Wir bestätigen das und warten gespannt, was kommt. Tatsächlich kommt ein Club Sandwich mit Pommes. Wieder eine große Hürde auf dem Weg zur Weltherrschaft überwunden!

Dann fahren wir wieder zurück zum Campingplatz. Es regnet immer noch in Strömen. Also ist wieder Filmabend angesagt. Nach dem Filmschauen entdeckt ICBeter einen Wassereinbruch im Wohnmobil. Durch ein offenes Fenstern ist der Regen eingedrungen und hat die Sitzbank unter Wasser gesetzt. Das ist insofern bedenklich, als die Polster auch das Bett darstellen, wenn die Sitzgarnitur umgebaut ist.

Also heißt es trocknen. Zuerst mit der Küchenrolle und danach mit 2 Föns. Etwa eine Stunde lang laufen die beiden Föns auf Hochtouren, bis alles einigermaßen trocken ist. Danach hat es zwar 30 °C im Wohnmobil, aber so verkühlt sich wenigstens keiner. Wieder mal eine schwere Krise gemeistert!

Mura tritt dann noch den Gang zur Dusche an. Weil er keine Taschenlampe mit hat, testet er alle vorhandenen Gatschlacken aus. Zurück beim Wohnmobil sind seine Füße dreckiger als vor dem Duschen. Also marschiert er mit Taschenlampe nochmal zurück und lässt am Rückweg den Gatsch aus.

Um ca. 0000 wird der Tag für beendet erklärt.

Momentaner Standort: 44.729338,-122.174642

2 thoughts on “Tag 23: Detroit Lake

    • Nein, dafür ist er nicht ausgebildet. Wir arbeiten ausschließlich mit professionellen Spezialisten!

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