Tag 24: Cascade Locks

Regentropfen auf unserem Dach wecken uns sanft aus unseren Träumen. Anscheinend hat es die ganze Nacht durchgeregnet. Damit ist klar, dass es heute wieder ein Frühstück im Wohnmobil geben wird. Als besonderes Feature gibt es heute ungarische Salami. Aber keine aus Ungarn, sondern den USA. Schmeckt zwar nicht so wie österreichisch-ungarische Salami, aber besser als jede andere Wurst, die wir bisher in Amerika gegessen haben.

Beim ersten Toast stellt Mura Freddy III. auf Stufe 6 statt auf Stufe 3 ein, worauf er beide Toasts verbrennt. Das Mitarbeitsminus dafür bekommt aber Mura, weil Freddy nur das gemacht hat, was ihm eingestellt wurde.

Weiters gibt es Thunfisch aus der Dose, der noch mit Mayonnaise aufgebessert wird. Die Mayonnaise hat 90 Kalorien pro Portion. Da es sich laut Aufschrift aber tatsächlich um Kalorien und keine Kilokalorien handelt, sind das nur 0,09 kcal – also fast gar nichts. Man kann 11 Portionen davon essen, um eine kcal zu sich zu nehmen. Da man durchschnittlich 2500 kcal pro Tag braucht, um zu leben ist das vernachlässigbar.

Dann verschwinden wir von diesem nassen Ort. Die für heute geplante Besichtigung des Detroit Lake fällt ins Wasser. Ziel ist der Portland KOA in Cascade Locks. Die Schilder neben der Straße zeigen uns an, dass die Firedanger low ist. Das beruhigt uns und so fahren wir optimistisch weiter. Die ersten Kilometer fahren wir leider im langsamen Kolonnenverkehr. Aber zum Glück sind wir das erste Fahrzeug in der Kolonne, da ist es nicht so schlimm.

Wir kommen durch einen Ort namens “Mill City”. Fast jedes Haus hier ist zu verkaufen. Die, die nicht zu verkaufen sind, sind so heruntergekommen, dass sich anscheinend keiner traut, sie zum Verkauf anzubieten. Dann kommen wir auf die Autobahn. Das spaßige an amerikanischen Autobahnen ist, dass unvermittelt eine Eisenbahnkreuzung auftauchen kann.

Unsere 1. Station ist ein Safeway. Wir haben schon lange nicht eingekauft. Vor dem Supermarkt steht ein großes Zelt mit Feuerwerkskörpern. Der 4. Juli naht und da decken sich alle mit Sprengstoff ein, so wie bei uns zu Silvester. Georgi überlegt zuerst, mit seiner Tschick dort mal reinzuschauen, lässt es dann aber doch bleiben.

Der 4. Juli kann kommen!

Der 4. Juli kann kommen!

Beim Parken brauchen wir immer 4 Parkplätze. Das ist sehr ökonomisch, denn andere 5 Leute brauchen 5 Parkplätze. Drinnen füllen wir unser Wagerl mit dem notwendigsten Fresszeug an. Wir müssen inzwischen schon an das Ende der Reise denken und von allem nur mehr so viel einkaufen, wie wir bis zum Schluss futtern können.

ICBeter muss wieder seine Kreditkarte rausrücken, weil Mura noch nicht weiß, ob seine schon wieder funktioniert. Es werden noch 3 $ für die Krebsforschung gespendet, damit wir wieder besseres Wetter-Karma bekommen. Außerdem zahlen wir 6 $ Deppensteuer, indem wir uns zwei Rubbellose aus dem Automaten lassen.

51 Euro-Cent für einen Liter Normalbenzin. Aber nur Safeway-Kundenkarte, mit der bereits über 1000 $ eingekauft wurde...

51 Euro-Cent für einen Liter Normalbenzin. Aber nur Safeway-Kundenkarte, mit der bereits über 1000 $ eingekauft wurde…

Im Safeway gibt es auch freies WLAN. So stellen wir fest, dass in Salem eine Safeway-Tankstelle ist. Ist zwar ein 5 Meilen Umweg dorthin, aber das lassen wir uns nicht entgehen. Wir bekommen einen Dollar Rabatt pro Gallone Benzin. Salem ist außerdem eine Stadt mit relativ geringem Spritpreis. So zahlen wir nur 2,57 $ für die Gallone. Da 48 Gallonen in den Tank reingehen, haben wir 48 $ gespart. Die Reise wird immer billiger!

Das ist ein wichtiger Schritt in Richtung Weltherrschaft und wir fahren weiter. Das nächste Ziel ist ein Walmart, denn wir waren schon lange nicht mehr einkaufen. Mura braucht einen neuen Koffer und Tami will sich einen Stromkonverter kaufen. Das allwissende Navi führt uns zum nächsten solchen hin. Tonittt bleibt im Wohnmobil bis wir zurückkommen. Das kann nicht lange dauern.

Drinnen füllen wir unser Wagerl mit allerlei Sachen auf. Schokolade haben wir beim Safeway nicht genug gekauft. Mura sucht sich einen Koffer aus. Es gibt auch eine Gewandabteilung mit allerlei coolen T-Shirts etc. Wir stellen daher unser Wagerl ab und machen uns über die Fetzen her. Es dauert natürlich eine Weile, bis alles gefunden wurde.

Dann gehen wir zurück zum Wagerl. Das erweist sich als nicht so einfach wie gedacht, denn dort wo wir das Wagerl abgestellt haben, ist jetzt kein Wagerl mehr. Wir laufen eine Weile im ganzen Supermarkt herum, aber wir finden nichts. Da haben sicher wieder die dunklen Mächte dieser Welt ihre Finger im Spiel, die versuchen uns auf diese Weise an der Weltherrschaft zu hindern.

Also heißt es ein neues Wagerl holen und alles, was im vorigen drin war wieder einräumen. Inklusive der T-Shirts. Aber diesmal lassen wir einen Wachposten beim Wagerl. So leicht lassen wir uns diesmal nicht austricksen. Dieses Vorgehen ist erfolgreich. Nur Mura findet das T-Shirt, das er ausgesucht hatte nicht mehr. Es ist ausverkauft.

Wir gehen zur Kassa. Mura hat beim Safeway im Internet gesehen, dass seine Kreditkarte wieder geht. Wir stellen uns bei einer Kasse mit einer schrägen Kassiererin an. Sie trägt nicht wie die anderen eine Walmart-Uniform, sondern ein schrilles rosa Teil und ist geschminkt wie ein Emo. Dafür nehmen wir auch Wartezeit in Kauf.

Danach geht die Reise weiter. Wir kommen am 45. Breitengrad vorbei. Damit sind wir auf halbem Weg zwischen Nordpol und Äquator. Als wir im Großraum Portland ankommen, fahren wir wieder zum nächsten Walmart. Vielleicht findet Mura seine T-Shirts dort und Tami seinen Konverter. Zur Sicherheit nehmen wir diesmal überhaupt kein Wagerl. So gefinkelt kann uns keiner was anhaben. Die gewünschten Sachen werden aber nicht gefunden. Trotzdem wird noch das eine oder andere Zeug gekauft.

Zum Schluss holt sich Mura beim Subway noch eine Zwischenmahlzeit. Die anderen verschwinden derweil im Wohnmobil. Um die Zeit zu überbrücken, werden Rubbellose aufgerubbelt. Das ist ein durchschlagender Erfolg. Mit 6 $ Investition haben wir 16 $ Gewinn herausgeholt! 10 $ Profit. Das soll uns erst einmal einer nachmachen!

Da der Tag nicht mehr viel besser werden kann, machen wir uns endgültig auf den Weg zum Campingplatz. Der heißt zwar Portland KOA, ist aber etwa 50 km außerhalb der Stadt. Das ist fast schon so wie mit den Flughäfen. Aber jetzt haben wir schließlich billigen Benzin. Im allwissenden Navi ist der Campingplatz nicht gespeichert, also haben wir nur die Ortschaft eingegeben. So müssen wir anhand der Schilder navigieren, die zum KOA verweisen. So wie im dunklen Mittelalter, als es noch keine Navis gab.

Firedanger high im East Portland KOA

Fire danger high im East Portland KOA

Der Campingplatz hat einen Pool, einen Hot Tub, einen Gamesroom und Grillmöglichkeit. Das ist gut, denn wir haben Fleisch gekauft. Gleich nach der Ankunft zünden Tonittt und Georgi das Feuerwerk – bzw. das Feuer. Das Internet ist nicht schnell, aber es geht immerhin. Neben uns steht ein Wohnmobil, das den gleichen Franzi wie wir hat! Hoffentlich gehen wir in der Nacht nicht ins falsche, wenn wir vom Klo zurückkommen.

Etwa alle halben Stunden fährt ein Zug am Campingplatz vorbei. Damit wir auch sicher wissen, dass er vorbei fährt, hupt er die ganze Zeit. Das kann in der Nacht ja heiter werden. Während des Essens fahren dann noch ca. 5 Feuerwehrautos und ein Rettungsauto vorbei. Wir sagen’s gleich… wir sind nicht schuld!

Um ca. 0000 wird der Tag wieder für beendet erklärt.

Momentaner Standort: 45.678383,-121.868205

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