Tag 34 – Heimreise

Der Flieger von Hongkong nach Doha ist nur etwa zur Hälfte besetzt, es hat jeder noch mindestens einen Extra-Platz neben sich. Der Flug dauert etwas über 7 Stunden, was im Vergleich dazu, was wir schon geflogen sind, lächerlich ist. Da zahlt es sich kaum aus, sich überhaupt nieder zu setzen. Wir tun es aber doch. Das Flugzeug ist eine alte Kiste mit kleinen Bildschirmen und die Bedienelemente für das Entertainment-System sind in die Armlehen hineingebaut und können nicht herausgenommen werden.

Deshalb sind auch alle Spiele deaktiviert, was ein klarer Minuspunkt ist. Das Musikabspielprogramm spielt auch ab, was es gerade glaubt. Immerhin kommt die Maschine gut in Doha an. Dort heißt es erst mal raus aus dem Flugzeug und direkt zur Sicherheitskontrolle. Was sie da wohl alles finden werden bei den Passagieren, die gerade aus dem Flieger gestiegen sind…

Das WLAN am Flughafen ist gratis, aber noch schlechter als das in Hongkong. Nach ca. 50 Versuchen ist man endlich drinnen und kann etwa 20 Minuten etwas machen, bevor man wieder rausfliegt. Oder man verwendet die öffentlichen Surfstationen, die saulangsam sind. Entnervte Benutzer vor diesen Stationen geben Zeugnis davon. Die Klos sind schmutzig und überlastet. Gut, dass gerade ein neuer Flughafen in Doha gebaut wird, der alte ist keine Empfehlung wert.

Immerhin beginnt der Checkin für den Flug nach Frankfurt pünktlich. Dieser Flieger ist ein etwas neueres Modell und noch dünner besetzt. ICBeter kann sich wie im ersten Flug in der Mitte eine 4er-Reihe nehmen und sich hinlegen und schlafen. Dadurch wird zwar eine Mahlzeit verpennt, aber das ist es wert. Hier gehen auch die Spiele im Entertainment-System.

Nach der Landung in Frankfurt kommt erst mal eine sehr schnelle Einreise mit einmal Pass anschauen und fertig. Das sind wir gar nicht mehr gewohnt. Das ganze Zettel-Ausfüllen vor der jeweiligen Einreise geht uns richtig ab. Weil es inzwischen Nachmittag ist, wird ein Mittagessen fällig. Da kommt der Hooters am Flughafen gerade recht. Um diese Zeit ist nichts los, es sind fast alle Tische frei. Es gibt dort riesige Burger, da ist es ein Vorteil, wenn man im Flugzeug eine Mahlzeit verpennt hat.

Im Fernsehen wird Fußball und Football gezeigt. San Francisco hat gewonnen. Dann geht es zum Abfluggate. Tami wird beim Security-Check ganz genau unter die Lupe genommen, die Deutschen haben offenbar erkannt, dass er besonders verdächtig ist. Sogar seine Kamera wird auf Sprengstoffspuren untersucht. Die sind aber entweder nicht vorhanden oder er hat sie sehr gründlich entfernt und so darf er hinein.

Da wir bis jetzt noch nie ausgerufen worden sind, probieren es Mura, Tonittt und Georgi diesmal aus. „Mr. Moravitz, Mr. Tauber and Mr. Rabelhofer please go to Gate A4 immediately!“. Na bitte, das war doch nicht so schwer. Jetzt wissen alle auf Terminal A, dass wir dort sind. Der Flug nach Mailand dauert nur eine Stunde, das ist eigentlich gar kein Flug, sondern eine Start- Landeübung für den Piloten.

Auch die achte und letzte Landung dieser Reise meistern wir mit Bravour und steigen in Mailand aus. Bei der Gepäcksausgabe kommen erst einmal alle Koffer außer der von ICBeter. Nach ein paar Minute geduldigem Warten kommt aber auch der daher. Kurze Verwirrung stiftet dann noch das Suchen nach dem Shuttlebus zum Zentralbahnhof. Mithilfe der Security wird der aber gefunden und wir fahren los.

Kiwi in Mailand

Kiwi in Mailand

Am Bahnhof steht unser Zug bereits angeschrieben, aber ohne Bahnsteig. Also warten wir mal im Inneren des Bahnhofs, weil es dort wärmer ist. Ist nämlich ziemlich blöd kalt hier in Europa. Tami macht sich auf die Suche nach einem Klo. Das einzige, das zu finden ist, ist ein Bezahlklo um einen Euro, aber es ist immerhin sauber.

Beim Einkauf von Getränken für die Bahnfahrt geht uns irgendwie das Umrechnen ab. Wieviel sind 2,50 Euro? Ah ja… 2,50 Euro. Als 20 Minuten vor Abfahrt immer noch kein Bahnsteig angeschrieben steht, gehen wir zu den Zügen hinauf. Tatsächlich steht unser Zug schon brav dort und wartet nur darauf, dass wir endlich einsteigen. Die Italiener haben nur verschwitzt, den Bahnsteig auf die Anzeigetafel zu geben.

Wir sind in Waggon Nr. 419. Der erste ganz hinten ist Nr. 1. Also noch 418 Waggons nach vorne gehen. So viel waren es dann doch nicht, sie haben ein paar Nummern ausgelassen. Wir beziehen unsere Schlafzimmer für heute Nacht und schon kann es losgehen. Theoretisch, denn der Zug fährt schon mal mit etwa einer halben Stunde Verspätung weg. Bzw. nach italienischem Maßstab genau pünktlich. Die italienische Zeitzone und die des ICB haben viele Gemeinsamkeiten.

Fertig für die Nachtruhe

Fertig für die Nachtruhe

Mitten in der Nacht fährt der Zug dann über die Grenze nach Österreich und es gibt damit über das Handy endlich wieder Internet. Es wird höchste Zeit für weltweites Daten-Roaming! Und zwar nicht für 3 Euro pro Megabyte, sondern zum Normaltarif. Das wird eine der ersten Änderungen sein, wenn wir die Weltherrschaft errungen haben.

Mit etwa 45 Minuten Verspätung kommt der Zug dann in Wr. Neustadt an, wo wir schon erwartet werden, um nach Hause gebracht zu werden. Tami wird auch nach Sopron geführt, womit die Neuseeland-Reise 2011 offiziell ein Ende findet und die Taskforce aufgelöst wird.

Wir haben viele erstaunliche Dinge gesehen, wie den Verkehr in Bangkok, cricketspielende Schulmädchen, jahrtausendealte Bäume, Heißwasserstrände mit kaltem Wasser, einen Schokowasserfall, ein Erdbebengebiet, die Kopie der Kopie von Venedig oder Rolltreppen auf einen Berg.

Wieder in der Heimat

Wieder in der Heimat

Wir haben Seeigel gesammelt, gegen die Wellen des Ozeans angekämpft, ein Raftingboot gekippt, in Höhlen abgeseilt, Tongariro Crossing bezwungen, dreimal fast den Tank leergefahren und sind in Macau nicht bankrott gegangen. Wir waren in neun Ländern – AT, IT, QA, TH, NZ, HK, MO, DE und HU. Das ist nur unwesentlich weniger, als es überhaupt gibt.

Alles in allem kann die Reise eindeutig als wichtiger Schritt in Richtung Weltherrschaft gewertet werden.

 

Tag 33 – Hongkong

Um 1000 ist Tagwache. Der letzte Checkout aus dem letzten Hotel ist um 1200. Das sind christlichere Zeiten als in Neuseeland. Vor dem Verlassen des Hotels wird noch schnell online eingecheckt. Dann wird das Gepäck noch im Hotel deponiert. Sie stellen es nicht in den Müllraum, so wie in Auckland, sondern binden es einfach zusammen und stellen es in die Hotellobby.

Zuerst gibt es Branch. Frühstück ist ja im Hotel keines dabei. Weil schon ungefähr Mittagszeit ist, ist natürlich alles voller Leute in der Mall. Haben die am Sonntag nichts anderes zu tun? Sogar der KFC, wo gestern niemand war, ist heute rammelvoll. Aber vor dem Pizzahut steht niemand und wartet. Da wittern wir unsere Chance. Wir fragen nach einem Tisch für Fünf und bekommen ihn sofort!

Wir bestellen alle eine große Pizza, um nicht wieder so eine Pleite wie in Christchurch zu erleben. Außerdem mit Käse im Rand. Mura überlegt, nachher noch eine Nachspeise beim KFC zu holen. Am Tisch steht eine Broschüre, dass pro Mahlzeit ein Dollar für den Kampf gegen den Hunger in der Welt gespendet wird. Vorerst scheinen wir den Kampf gegen den Hunger zu verlieren. Aber nach einiger Zeit kommen die Pizzas doch. Außer Muras, der muss länger warten. Er hat die Pizza mit Käse-Finger-Rand bestellt.

Aber auch er bekommt sie letztlich. Es stellt sich sehr schnell heraus, dass die Angst mit eine großen Pizza mit Käserand nicht satt zu werden alles andere als berechtigt war. Mura ist der einzige, der seine Portion brav verputzt. Aber auch er müht sich sichtlich damit ab. ICBeter schaltet bei 50 % in den Rand-Überlassen-Modus, um wenigstens die Meeresfrüchte auf der Pizza alle essen zu können. Nach dem Essen schleppen wir uns mühsam aus dem Lokal. Immerhin müssen wir uns vermutlich jetzt keine Sorgen mehr um das Abendessen machen, das wir nämlich sicher ausfallen.

Zweistöckige Straßenbahn

Zweistöckige Straßenbahn

Sodann geht es zur U-Bahn. Es steht ein letztes Besichtigungsprogramm auf dieser Tour an. Wir fahren wieder hellblau-grün-rot, diese Farben haben sich in den letzten Tagen bewährt. Auf unseren Octopus-Karten ist auch noch genug Guthaben für den ganzen Tag fahren drauf. Das erste Ziel ist die Station „Central“, dort geht die historische Tramway auf den Victoria Peak hinauf. Diese ist Ende des 19. Jahrhunderts gebaut worden.

Mura hat aus dem Internet den richtigen Ausgang aus der U-Bahnstation herausgesucht. Die Ausgänge sind nicht mit Ost und West oder so angeschrieben, sondern mit A, B, C usw. numeriert. Meist geht es bis K. Bei jedem Ausgang gibt es dann noch mehrere Tore, durch die man raus gehen kann, die sind mit 1, 2, 3 usw. angeschrieben. Ein Ausgang hat also z. b. die Nummer K5.

Zum falschen Ausgang rauszugehen ist keine gute Idee, die Entfernung zwischen zwei Ausgänge kann schon so weit sein, wie eine Entfernung zwischen zwei U-Bahnstationen in Wien. Wir gehen bei J2 hinaus und sehen gleich den Weg zur Tram angeschrieben. Ein Pfeil zeigt nach oben, dort gehen wir hin. Nach ein paar Metern stellen wir fest, dass die Schienen schon unter uns liegen und wir wohl falsch sind.

Der Pfeil war anscheinend nur für die Warteschlange, wenn einmal mehr Leute da sind. Wir finden schließlich den richtigen Weg, müssen uns aber trotzdem anstellen. Damit wir uns nicht auch noch bei der Kassa anstellen müssen, zahlen wir mit der Octopus-Karte. Wir haben noch exakt so viel drauf, wie wir zum Rauf und Runter fahren brauchen.

Etwa eine halbe Stunde müssen wir warten, währenddessen können wir uns eine im Wartebereich befindliche Ausstellung über die Geschichte von Victoria Peak und die Tram anschauen. Im 2. Weltkrieg war der Berg schwer umkämpft und ist zu Weihnachten 1941 von den Japanern erobert worden. Die Bahn ist vorher ruiniert worden, damit sie nach der Eroberung nicht mehr funktioniert.

Tram auf den Victoria Peak

Tram auf den Victoria Peak

Schließlich kommen wir an die Reihe und fahren hinauf. Das kommt uns vor, wie die Auffahrt am Anfang einer Fahrt auf der Hochschaubahn. Die Bahn geht nicht wie etwa jene in Wellington schnurgerade nach oben und in konstantem Winkel, sondern macht Kurven und es geht manchmal steil nach oben und dann wieder sehr steil. Auf jeden Fall unglaublich, dass die Motoren das im 19. Jahrhundert gezogen haben.

Stammleser unseres Blogs wissen es schon, die Fahrt nach oben endet immer bei der Bergstation. Oben angekommen geht der Weg erst mal – viele ahnen es schon – durch einen Giftshop. Dann gibt es eine paar Rolltreppen nach oben, wo eine Aussichtsplattform ist. Da wir mit der Octopus-Karte reingegangen sind, haben wir kein Ticket dafür und müssen es extra kaufen. Von oben hat man einen ähnlich guten Ausblick wie vom Sky100. Man kann aber zusätzlich auf die andere Seite des Berges sehen.

Dann geht’s wieder nach unten. Es gibt dort noch einige Shops, Lokale und einen Kinderspielplatz. Wir sehen uns alles genau an und wollen dann wieder hinunter fahren. Aber Georgi ist inzwischen verloren gegangen. Wir setzen und hin und warten. ICBeter geht mal in das Gebäude mit der Tramstation hinein um ihn zu suchen. Als er nach 10 Minuten erfolglos zurückkehrt, ist Georgi aber schon wieder zur Truppe gestoßen.

Also kann es jetzt losgehen. Wir stellen uns wieder an – auch das können wir nach so viel Erfahrung schon perfekt – quetschen die letzten Dollar aus unseren Octopus-Karten raus und fahren nach unten. Wieder bei der Talstation angekommen schauen wir erst einmal, wie wir zum Central-Midlevel-Escalator kommen. Das ist nämlich das nächste, was wir uns anschauen. Es ist inzwischen dunkel geworden.

Central-Midlevel-Escalator

Central-Midlevel-Escalator

Der Escalator ist an allen Straßenecken angeschrieben, damit dumme Touristen ihn finden. Es ist im Prinzip nichts anderes als eine lange Rolltreppe den Berg hinauf. Nicht eine einzige lange Rolltreppe, sondern mehrere hintereinander. Aber dafür sehr viele. Da überwinden wir einige Höhenmeter. Und das alles zu Fuß! Oben angekommen kann man eigentlich nichts anderes machen, als wieder nach unten gehen.

Aber diesmal ohne Rolltreppe, denn die fährt nur nach oben. In die andere Richtung muss man die Stiegen benutzen – geschätzte 1000 Stufen. Wieder unten bewegen wir uns auf die nächstgelegene U-Bahnstation zu. Da unsere Octopus-Karten leer sind, müssen wir uns am Automaten Karten besorgen. Weil wir nicht genug Münzen haben und die dummen Automaten keine Scheine akzeptieren, gehen wir zum Customer Service. Dort gibt man uns auch keine Karten, aber immerhin Münzen für den Automaten.

Georgi riskiert es und geht mit der leeren Karte hinein. Reingehen geht immerhin, mal sehen ob er wieder rauskommt. Im Sonntagabend-Verkehr haben wir in der U-Bahn ein gewisses Sardinendosen-Erlebnis. Hier wird ausgetestet, wie viele Leute man in eine U-Bahn reinkriegen kann. So ähnlich wie bei den Rekordversuchen mit den Telefonhütten.

Kiwi in Hongkong

Kiwi in Hongkong

Wir treffen zu diesem Zeitpunkt auch die Entscheidung, nicht mit der U-Bahn zum Flughafen zu fahren. Nur weil wir diese Fahrt überlebt haben, muss man sein Glück nicht unnötig herausfordern. Zurück im Hotel geben wir dem Concierge die Telefonnummer von dem Shuttleservice, mit dem wir hergefahren sind. Den kann er nicht anrufen, weil sie mit denen keinen Vertrag haben. Ich kann selber anrufen oder sie geben uns eines von ihrer Firma, das um die Hälfte teurer ist.

Also ruft ICBeter einmal selber an, kann ja nicht so schwer sein. Er bestellt einen Van zum Flughafen. Brav wird der Name buchstabiert und angegeben, wieviele Leute von wo wohin fahren sollen. Sie kann uns im Computer nicht finden. Na dann soll sie uns doch eintippen. Als der Concierge sieht, dass das nichts wird, telefoniert er trotzdem mit ihnen. Er findet heraus, dass die Nummer, die wir haben für bereits reservierte Shuttles ist. Wir bekommen eine andere für Reservierungen.

ICBeter ruft dort wieder an und gibt brav Name, Anzahl der Passagiere, Start und Ziel an. Sie tippt alles ein. Sie kann uns im Computer nicht finden. … Der Concierge hat wieder Erbarmen und telefoniert wieder mit ihnen. Das war schon wieder eine Nummer für vorreservierte Shuttles. Jetzt reicht es uns und wir sagen ihm, er soll uns eines von seinem Vertragspartner schicken. Das tut er und es stellt sich heraus, dass es sogar billiger ist als das, mit dem wir gekommen sind. :-/

Das gute ist, dass es noch eine Dreiviertelstunde dauert, bis das Shuttle kommt. Also können wir noch die Hotelbar aufsuchen, was wir bis jetzt sträflich vernachlässigt haben. Wir bestellen jeder ein Getränk. Als es ausgetrunken ist, kommt ungefragt gleich ein neues. Das ist doch eher etwas ungewöhnliches. Wir spekulieren, ob das wegen der Happy Hour ist, die gerade ist, oder ob es proaktives Marketing ist, den Leuten einfach das nächste Bier hinzustellen, wenn ein Glas leer ist.

Als wir bezahlen, finden wir heraus, dass ersteres der Fall ist. Die Zusatzbiere sind nicht verrechnet worden. Na, wenn das kein Schritt in Richtung Weltherrschaft ist… Da Shuttle ist da. Nur ist es diesmal kein Siebensitzer, sondern ein Sechssitzer. Dort wo in der zweiten Reihe der Mittelsitz sein sollte, ist eine kleine Abstellfläche. Hier macht sich aber bezahlt, dass wir heute schon Erfahrung im Sardinendosentransport haben.

Der Chauffeur spielt Tetris mit uns und den Koffern. In der letzten Reihe sitzen Tonittt, Georgi und Tami auf den beiden Sitzen. Auf den Mittelsitzen sitzen ICBeter mit zwei Gepäckstücken vor den Füßen und eines am Schoß. Am anderen Sitz befinden sich zwei große Koffer. Tami bemängelt, dass sein Koffer einen besseren Platz bekommen hat, als er selbst.

Sardinen in der Dose

Sardinen in der Dose

Vorne am Beifahrersitz sitzt Mura mit ebenfalls einem kleinen Koffer auf dem Schoß. So geht es Richtung Flughafen. Bei der Fahrt stellen wir fest, dass es offenbar auch in der hiesigen Landessprache kein Wort für Sicherheitsabstand gibt. Das hatten wir schon irgendwo einmal. Wir kommen aber sicher an. Als wir zu den Schaltern von Qatar Airways gehen, kommen gerade die Angestellten und setzen sich an die Schalter. Wir sind also zum richtigen Zeitpunkt hier. Auch vor der Sicherheitskontrolle und bei der Ausreise gibt es keine Warteschlangen. Es zahlt sich aus, einen Flug zu nehmen, der nach Mitternacht beginnt.

Im Abflugbereich gibt es ein WLAN, das sogar ab und zu funktioniert, außerdem eine Ladestation für Handys. Nur die Stromsteckdosen sind nicht international, das würde zum Glück noch fehlen. Pünktlich beginnt der Checkin und wir steigen ein, um unsere Heimreise-Odysee zu starten.

Tag 32 – Macao

Heute war schon um 0730 Tagwache, weil heute eine Exkursion nach Macao geplant ist. Macao ist wie Hongkong eine chinesische Sonderverwaltungszone. Es gehört im Prinzip zu China, es gelten aber andere Gesetze. Hier etwa das legale Glücksspiel. Macao war einst portugiesische Kolonie, damals ist das Gambeln hier legalisiert worden.

Frühstück gibt es heute keines, sonst hätten wir noch früher aufstehen müssen. Wir fahren mit der U-Bahn zum Fährenterminal. Beim U-Bahnfahren sind wir inzwischen schon Profis. Wir haben sogar herausgefunden, dass der Netzplan aus dem Internet Umsteigeempfehlungen beherbergt. Diesmal probieren wir andere Farben aus. Nach der hellblauen Linie nehmen wir mal die grüne, dann die rote und letztlich die dunkelblaue.

Eine halbe Stunde vor Abfahrt sind wir dort. Wir tauschen unseren Voucher gegen die Fahrkarten. Dann heißt es anstellen für die Ausreise aus Hongkong. Es fahren jeden Tag ca. 140 Fähren von Hongkong nach Macao. Eine davon ist unsere. Jeder bekommt gleich beim Einsteigen eine Sitzplatznummer zugeteilt. Die Fahrt dauert etwa eine Stunde. Dort angekommen heißt es einmal anstellen für die Einreise nach Macao.

Den Einreisezettel müssen wir auch noch ausfüllen, weil wir auf der Fähre keinen Kugelschreiber gehabt haben. Sofort nach Verlassen des Terminals fallen die Taxifahrer über einen her. Für lumpige 25 € pro Person führen sie einen 4 Studen lang durch Macao. Das wollen wir aber gar nicht. Also checken wir erst einmal, was überall angeschrieben steht. Immer verfolgt von Taxifahrern, die uns durch Macao führen wollen.

Wir sehen Schilder, an denen das Venetian Casino angeschrieben steht, denen wir folgen. Immer auf der Flucht vor Taxifahrern, die uns durch Macao führen wollen. Die Schilder enden schließlich bei einem Bus, der ein gratis Shuttle zum Venetian ist. Hier sind wir dann auch in Sicherheit vor Taxifahrern, die uns durch Macao führen wollen. Wieder eine Krise überstanden.

Macao gilt als das Las Vegas Asiens, es ist aber doch etwas anders. So wurden die Casinos nicht in einem komplett eigenen Bereich gebaut, sondern fügen sich irgendwie in eine schon länger bestehende Stadt ein. Deshalb kann man auch nicht zu Fuß zwischen allen Casinos hin und her gehen, sondern muss die Shuttlebusse benutzen.

Das Venetian ist eine Kopie des Venetian Casinos in Las Vegas, was wiederum eine Kopie von Venedig in Italien ist. Also quasi eine Doppelkopie. Wir gehen zuerst einmal etwas essen. Ein Restaurant ist schnell gefunden. Sie spielen dort Weihnachtslieder in Endlosschleife. Ein Durchlauf dauert etwa 10 Minuten oder so. Zum Schluss können wir schon auswendig mitsingen.

Georgi, Tonittt und Mura versuchen, Victorias Geheimnis zu ergründen

Georgi, Tonittt und Mura versuchen, Victorias Geheimnis zu ergründen

Dann gehen wir eine Runde zocken. Mura versemmelt ein paar Dollar beim Automaten, ICBeter und Tonittt gehen zu einem Roulette-Automaten. Da ist in der Mitte der Kessel, der automatisch arbeitet. Es gibt auch Roulettetische mit Croupiers, nur sind dort die Mindesteinsätze fünfmal so hoch.

Tonittt verliert seinen ganzen Einsatz, aber ICBeter verdoppelt den gleichen Einsatz fast, weil er im letzten Versuch genau die Zahl trifft, sodass sich die Gesamtverluste in Grenzen halten. Dann schauen wir uns die Shoppingmeile an. Die ist im Venetian am interessantesten, weil dort ist ein Kanal, auf dem die Gondoliere fahren und alles sieht aus wie in Venedig, aber viel schöner. Wir marschieren dort eine Zeit lang herum. Die Orientierung, wo wir im Gebäude sind, haben wir ohnehin längst verloren.

Irgendwann finden wir dann doch einen Ausgang und gehen gegenüber in das City of Dreams. Das Casino sieht dort zwar anders aus, aber die Sachen darin sind genau die gleichen. Baccarat dürfte das beliebteste Spiel bei den Asiaten hier sein, denn wo man hinschaut sieht man Baccarat-Tische. ICBeter findet einen Videopoker-Automaten hat aber genauso wenig Glück wie alle anderen.

Mura und Tonittt schauen sich dann eine Wassershow an, während ICBeter einen Pokerroom sucht. Das erweist sich als schwieriger als gedacht. Poker dürfte hier nicht so bekannt sein. Es ist alles auf Baccarat ausgelegt. Wenn man die Augen zumacht, in ein Casino hineinrennt und hinfällt, kann man sicher sein, auf einem Baccarat-Tisch zu liegen. Wir haben es aber nicht versucht.

Gondoliere...

Gondoliere...

Im Venetian gibt es dann doch einen kleinen Pokerbereich, aber mit viel zu hohen Einsätzen und zu langen Wartelisten. Also werden ein paar einarmige Banditen ausprobiert und auch ein Würfelspiel, das wir nicht kennen. Da man aber eh keine großen Entscheidungen treffen kann, kann man genauso wie beim Roulette keinen Fehler machen. Letztlich kommt ein Nullsummenspiel bei der ganzen Sache heraus.

Nach der Show treffen sich alle wieder beim vereinbarten Treffpunkt. Mit dem Shuttle geht es dann zum Galaxy-Casino. Man ahnt es schon, Poker gibt es hier nicht und die Automaten sind genau die gleichen wie in den anderen Casinos. Wir setzen uns an einen Roulette-Automaten, der keinen Kessel hat, sondern die Zahlen wie Lottokugeln zieht. Das bringt Georgi das meiste Glück, er gewinnt über 100 € bei dieser Maschine.

... in Venedig

... in Venedig

Danach ist Dinner bei McDonalds angesagt. Weil noch Zeit ist, wird mit dem Shuttle ins Sands-Casino gefahren, das schon ziemlich nahe bei der Fähre ist. Mura, Tonittt und Georgi kommen noch in den Bus, ICBeter und Tami aber nicht mehr. Wieder Pech gehabt. Auch im Sands ist nichts viel anders, außer dass hinter der Bar eine Bühne ist, wo Tänzerinnen herumtanzen. Dann wird es Zeit zur Fähre zu fahren, wer weiß wie lange man sich bei der Ausreise anstellen muss. Das erweist sich als problemlos, man muss sich kaum anstellen.

Es ist noch über eine Stunde Zeit bis unsere Fähre losfährt. Ein Angestellter bietet uns aber an, uns in die Standby-Schlange der nächsten Fähre zu stellen. Wenn noch Platz ist, dann können wir mit der mitfahren. Es ist genug Platz und so geht es eine Stunde früher heim als geplant. In Hongkong müssen wir uns auch nicht lange bei der Einreise anstellen. Froh und munter gehen wir zur U-Bahn und stellen fest, dass die hier nach Mitternacht auch nicht fährt.

Jetzt ist guter Rat wieder teuer. Wir marschieren mal hinaus und schauen uns um, ob wir mit dem Bus fahren können. Das lassen wir aber gleich wieder bleiben. Also auf die Suche nach einem Taxi. Diesmal müssen wir den Taxifahrern hinterherlaufen. So ändern sich die Zeiten…

Wir folgen einmal auf gut Glück einer Menschenmenge und diese bewegt sich tatsächlich auf einen Taxistand zu. Dort stehen die Leute Schlange und es fährt ein Taxi nach dem anderen ab. Wir stellen uns auch brav an. Als wir endlich dran sind, teilen wir uns auf 2 Taxis auf, weil es keine Vans gibt. Mura und Georgi steigen ein. Nach 10 Sekunden steigen sie wieder aus. Wir stehen in der falschen Schlange. Diese Taxis fahren nicht auf die andere Insel rüber.

Also nochmal anstellen. Diesmal in der richtigen Schlange. Dem Taxler zeigen wir auf seiner Hotelliste, welches wir brauchen und fahren los. Es ist kaum Verkehr und so sind wir in etwa einer halben Stunde da. Die Fahrt kostet auch nur etwa 15 € pro Taxi. Dann wird der Tag schnell für beendet erklärt, denn es ist schon 0200 vorbei.

Tag 31 – Hongkong

Trotz oder wegen der emsigen Aktivitäten der Arbeiter im Cockpit verläuft der Flug von Auckland nach Hongkong ohne Zwischenfälle. Zu bemeckern gibt es nur, dass das Abspielen von Musikstücken nicht funktioniert hat. Mit leichter Verspätung, die wir schon beim Start aufgerissen haben, landen wir in Hongkong. Wieder bleiben alle Gepäckstücke heil.

Da wir grundsätzlich keine Airport-Shuttles mehr vorbestellen, weil es dann eh nicht da ist oder schwerer zu finden ist als ein Känguruh in Neuseeland, haben wir auch diesmal keines bestellt. Wir fragen einfach beim Hotel-Helpdesk. Beim ersten Schalter kostet die Fahrt für alle zusammen nur rund 65 €. Aber dafür ist heute kein Fahrzeug frei.

Beim zweiten kostet es ca. 70 €, aber die haben wirklich ein freies Auto. Das ist alles in allem ein besserer Deal. Ein Shuttle für 70 € ist besser als keines für 65. Die Fahrt zum Hotel dauert etwa eine halbe Stunde. Man sieht gleich, dass der Verkehr hier etwas gesitteter abläuft als in Bangkok. Ampeln und Vorrangschilder werden hier tatsächlich berücksichtigt.

Schwertkämpfer beim Morgensport

Schwertkämpfer beim Morgensport

Als wir im Hotel ankamen, waren die Zimmer noch nicht fertig. So haben wir unser Gepäck dortgelassen und uns erst einmal die Umgebung angeschaut. Es ist etwa 0800 in der Früh. In der angrenzenden Shoppingmall ist kein Mensch, weil die Geschäfte erst zwischen 1030 und 1100 öffnen. Draußen sind massenhaft Leute und machen Morgengymnastik. Überall, wo auf einem Platz oder in einem Park ein paar Quadratmeter frei sind, wird Gymnastik gemacht. Manche ohne was, manche mit Tüchern und andere mit Schwertern. Dazu spielt die Musik aus einem alten Radio oder etwas ähnlichem.

Nach einer Weile wird dann unser erstes Zimmer frei. In das ziehen wir uns erst einmal alle 5 zurück und schauen mal, wie das mit dem Internet ist. Man muss es zahlen, aber dafür ist es stabil und schnell. Das erste eindrucksvolle Erlebnis ist, dass das Klowasser blau ist. So richtig knall-blau. Das ist wieder etwas genz neues. Farbloses Klowasser ist ja auch echt langweilig.

Nach etwa einer Stunde sind auch die anderen Zimmer frei. Weil in jedes nur zwei Leute hineingehen, haben wir drei. Zwei davon sind am 6. Stock, das dritte am 12. Da wird es nix werden mit dem eigenen WLAN.

Immerhin finden wir heraus, dass mit dem Login-Code, den man bekommt, wenn man gezahlt hat, beliebig viele anmelden und gleichzeitig surfen können. ICBeter, Tonittt und Tami gehen dann die Stadt erkunden. Das erste was wir raufinden ist, dass das hier das größte Chinatown ist, das wir je gesehen haben. Wir fahren mit der U-Bahn zum Sky100 Hochhaus. Für die U-Bahn haben wir uns elektronische Tickets gekauft, wo ca. 10 € Guthaben drauf ist und das bei jeder Fahrt abgebucht wird.

Man fährt beim Einsteigen einfach mit der Karte über ein Lesegerät und beim Verlassen der Zielstation einfach wieder. Dabei wird das Geld von der Karte abgebucht. Die U-Bahn ist interessant, wenn man zwei Stationen gefahren ist, hat man bereits die Gesamtlänge der U1 in Wien zurückgelegt. In jeder Station wird durchgesagt, dass man die Leute zuerst aussteigen lassen soll, bevor man einsteigt. Das wird hier aber eher für einen Scherz gehalten, um gute Laune zu verbreiten.

Wir fahren mit der hellblauen Linie bis zur Endstation. Dort müssen wir in die violette Linie umsteigen und wieder ein paar Stationen fahren. Von dort geht es dann munter in die organge Linie, die direkt zum Ziel führt. Wir kaufen Tickets für die Aussichtsplattform, die im 100. Stock ist. Der Lift braucht genau eine Minute um raufzufahren. Oben hat man einen Überblick über ganz Hongkong, auch wenn es eher diesig ist.

Hongkong vom 100. Stockwerk

Hongkong vom 100. Stockwerk

Es gibt oben auch ein freies WLAN, das man 30 Minuten gratis benutzen kann. Nachdem wir alle Richtungen ausgiebig angeschaut haben, geht’s wieder abwärts. Der Platz, an dem der Turm steht ist offenbar eine Nobelgegend. Teure Lokale und Geschäfte wie Gucci, Luis Vuitton, Rolex und wie die ganzen Ramschläden alle heißen. Keine Ahnung, was die verkaufen, vermutlich eh das gleiche wie die 1-€-Shops.

Zwischendurch wird noch ein kleiner Imbiss genommen. Tami will sich hier in Hongkong ein neues I-Phone 4S kaufen. Das gibt es in dem Apple-Reseller-Laden aber nicht. Der Verkäufer erklärt aber, wie man zum Applestore kommt. Es ist nur eine Station mit der U-Bahn, also nur ca. 10 km Fahrt. Der Applestore ist ein Wallfahrtsort für alle Apple-Jünger, die gerade in Hongkong sind. Auf zwei Stockwerken laufen ca. 50 Angestellte herum und alle haben alle Hände voll zu tun. Sie verkaufen allerlei Plunder, aber keine 4S’. Tami blitzt auch hier ab. Er kann sich im Web voranmelden und dann kann er es schon morgen hier abholen. Aber es ist auch bei der Voranmeldung ausverkauft.

Symphony of Lights

Symphony of Lights

Also ziehen wir unverrichteter Dinge wieder ab. Wir fahren zum vereinbarten Treffpunkt, wo Mura und Georgi auch hinkommen, damit wir uns die Lichtshow „Symphny of Lights“ anschauen. Das ist eine Laser- und Lichtshow an denen viele Wolkenkratzer beteiligt sind. Dazu wird Musik gespielt. So ähnlich wie die Wassershow vor dem Bellagio in Las Vegas. Es versammeln sich ein paar tausend andere Touristen, die sich das gemeinsam mit uns anschauen wollen.

Danach geht es zurück zu unserer U-Bahnstation auf der hellblauen Linie. Dort wollen wir noch schnell was essen. Es ist aber jeder Laden im hiesigen Einkaufszentrum rammelvoll. Auch vor den Lokalen sitzen die Leute fast schon übereinander, um auf einen freien Platz zu warten. Das einzige Lokal, das anscheinend keiner will, ist der KFC. Also gehen wir dorthin und essen Hendl. Nach erfolgreicher Nahrungssuche geht es auf die Zimmer, denn morgen heisst es wieder aufstehen.

Tag 30 – Auckland

Da wir gestern eine Checkout-Verlängerung um sensationelle 60 Minuten genehmigt bekommen haben, gibt es heute erst um 0900 Tagwache. Das Frühstück wird auf später verschoben. Ohne Frodo macht es sowieso keinen Spaß. Da wir diesmal alles ordentlich einpacken müssen für den Flug, vergeht die Zeit eh im Nu.

Pünktlich um 1100 verlassen wir die Zimmer und deponieren unser Gepäck im Aufbewahrungsraum im Hotel. Der befindet sich im Rubbish Room, also dem Müllraum. Mal sehen, ob inzwischen die Müllabfuhr kommt und alles mitnimmt. Dann haben wir wenigstens keine Probleme mehr mit Gepäck schleppen. Da der Flug erst um 2359 stattfindet (aber noch heute…), gehen wir wieder in die Stadt hinein. Zum Hafen geht es bergab, also gehen wir zu Fuß.

Bei der Frage, wo wir frühstücken kann keine Einigkeit erzielt werden, also sucht sich jeder selbst sein Lokal. Tonittt und Tami gehen zum Subway (keine Experimente!), Mura und Georgi zu Wendys (Frühstücks-Baconator) und ICBeter holt sich eine Portion Fish & Chips. Offenbar zahlen die Neuseeländer wirklich überall mit Karte, sogar 6 $ im Fish & Chips Lokal.

Nach dem Essen treffen wieder alle beim vereinbarten Treffpunkt ein. Tonittt und Tami etwas später, weil der Weg zum Subway ziemlich weit war. Dann marschieren wir zum Ferry Terminal. Es ist nämlich heute eine Hafenrundfahrt geplant. Diese beginnt um 1330, wir haben also eine Stunde Zeit. Die verbringen wir mit Sitzen am Hafen und den-Schiffen-zuschauen. Mura und Georgi machen eine kleine Erkundungstour.

Chinesisches Satellitenschiff

Chinesisches Satellitenschiff

Kurz vor 1330 kommt das Schiff und wir steigen ein. Während der Rundfahrt wird über Lautsprecher alles erklärt. Wir sehen ein großes chinesisches Schiff, das riesige Satellitenschüsseln an Deck hat. Es dient unter anderem dazu, Interkontinentalraketen zu steuern. Anscheinend haben die Chinesen mitbekommen, dass wir hier sind und dabei sind, die Weltherrschaft an uns zu reißen und schicken schon ihre Kriegsschiffe.

Kiwi vor Auckland

Kiwi vor Auckland

Wir fahren nicht nur im Hafen herum, sondern auch auf eine Insel vor Auckland, Rangatui oder so ähnlich. Dort gibt es 10 Minuten Aufenthalt. Das reicht nur für ein bisschen herummarschieren und Fotos machen. Der Aufstieg auf den Vulkankegel geht sich nicht aus. Das Schiff hupt und wir gehen wieder an Bord. Sodann geht es zur Harbour Bridge. Dort kann man auch Bungee Jumpen, aber heute ist leider keiner da, der das macht. Danach geht es wieder zum Hafen, wo wir einen Haufen Segelboote und ein paar zig-Millionenteure Luxusyachten sehen.

Das kleine kostet 600.000 $. In der Woche...

Das kleine kostet 600.000 $. In der Woche...

Vor dem Aussteigen sagen sie uns, dass bei unserem Ticket eine Überfahrt nach Devonport inkludiert ist. Das ist eine Stadt auf einer weiteren Insel vor Auckland. Also marschieren wir gleich von einem Boot auf das nächste. Es ist eine Fähre, die vorne und hinten gleich aussieht, damit sie nicht umdrehen muss. Die Fahrt dauert nur rund 10 Minuten.

Auf der Insel sehen wir uns den Strand an und gehen auf einen Hügel, der Befestigungsanlagen aus den Weltkriegen beherbergt. Es sind noch allerhand Geschützstellungen, Tunnels und Bunker erhalten. Sie wurden gegen Japaner und Russen gebaut, aber die sind alle nie gekommen. Jetzt hat das Department of Conservation die ganze Anlage über. Dann marschieren wir langsam zurück zum Hafen. Eine Spur zu langsam, weil die Fähre fährt uns vor der Nase davon. Macht aber nichts, in 15 Minuten geht die nächste.

Strand von Devonport

Strand von Devonport

Zurück in Auckland müssen wir uns erst einmal ein großes Eis kaufen. Was sein muss, muss sein. Das Eis muss aufgegessen werden, bevor der Citylink da ist, denn drinnen darf kein Eis gegessen werden. Weil sich alle bemühen, gelingt dieses Projekt. Der Citylink-Bus führt uns wieder unseren Hügel hinauf, wo das Hotel steht.

Dort holen wir uns wieder unser Gepäck. Es ist nicht im Müll gelandet. Sie kontrollieren aber auch nicht, welche von den vielen Koffern wir mitnehmen. Es werden schon die richtigen sein. Wir bitten die Rezeptionistin, uns ein Supershuttle zu bestellen. Das hat schon zwei mal gut funktioniert. Sie schlägt uns aber vor, uns statt dessen einen Van zu organisieren, der kostet statt 65 nur 45 $. Wir stimmen zu uns schon nach 10 Minuten ist der Van da. Wir bringen alles mit Müh und Not unter und fahren los.

Beim Flughafen stellt sich dann heraus, dass der Van doch 56 $ kostet, aber wir zahlen es, weil wir um 7 € nicht lange herumdiskutieren wollen. Beim Checkin müssen wir uns nicht anstellen, weil wir ca. 4 Stunden zu früh sind. Aber der Checkin geht immerhin schon. Die Zeit bis zum Boarding wird mit Essen, Lesen und Surfer verbracht. Dann geht es rein in den Flieger und nach 30 Minuten herumstehen, weil andauernd Techniker ins Cockpit laufen und es wieder verlassen, setzt sich das Flugzeug dann in Bewegung und hebt Richtig Hongkong ab.

 

Tag 29 – Auckland

Heute gab es keine Tagwache. So gab es erst um ca. 1000 Frühstück. Es gibt zwar wieder Toast, aber ohne Frodo ist es einfach nicht das selbe. Georgi legt eine Extrarunde Schlaf ein und taucht erst zu Mittag auf. Nach dem Frühstück geht es ans Besichtigungsprogramm. ICBeter, Tonittt und Tami gehen in den Domain-Park. Georgi geht einkaufen in die Innenstadt und Mura bleibt diesmal nicht daheim, um das Hotelzimmer zu hüten, nach einiger Zeit geht auch er einkaufen.

Der Domain-Park beginnt nur ein paar hundert Meter vom Hotel entfernt. Gleich nach dem Eingang befindet sich eine riesige Rasenfläche. Dort befinden sich etwa 200 Mädels in verschiedenfarbigen Röcken, die Cricket spielen. Oder es zumindest versuchen. Es sieht genauso aus, wie man es sich vorstellt, wenn Schulmädchen mit Bällen werfen und versuchen, diesen mit einem Schläger zu treffen, falls er in die richtige Richtung fliegen sollte.

Eine ganze Kompanie von Cricket-Mädchen

Eine ganze Kompanie von Cricket-Mädchen

Wir umschiffen das Areal großflächig, um nicht zu riskieren von einem umherfliegenden Schläger getroffen zu werden. Auf einem Hügel steht das Auckland Museum. Das schauen wir uns an. Der Eintritt ist frei. Es wird nur eine Spende von 10 $ pro Person erwartet. Die zahlen wir und gehen rein. Das Museum hat drei Stockwerke. Eines für Geschichte und Maorikultur, eines für Natur und eines für Krieg und Waffen. Wir verbringen etwa zwei Stunden dort.

Dann marschieren wir in Richtung Hafen. Dort fährt der Shuttlebus zur Antarctic Underwater World ab. Wir fragen beim Hafenschalter, wo der Bus stehen bleibt. Gleich auf der anderen Straßenseite. Da wir dort keinen Bus sehen fragen wir noch einmal im dortigen Tourismusbüro nach. Der letzte Bus des Tages fährt um 1600 ab. Da sind nur mehr 5 Minuten zu warten, also setzen wir uns hin.

Pünktlich um 1600 sehen wir den Bus, der an der Straßenecke hält. Als wir hinmarschieren, sehen wir, wie die Leute aus dem Bus aussteigen und der Busfahrer die Tür schließt und Gas gibt… und ward nie wieder gesehen. Jetzt ist guter Rat teuer. Der Blick auf die Fahrpläne der öffentlichen Busse bringt auch keine Erhellung.

Also wird das Unternehmen auf morgen vertagt. Stattdessen gehen wir Souvenirs kaufen. Wir klappern alle Geschäfte ab und überall gibt es irgendwie das gleiche. Wir kaufen Plüsch-Kiwis als Geschenke für daheim und noch weiteren Plunder. Schließlich muss es mit der Wirtschaft wieder bergauf gehen. Was nützt die Weltherrschaft, wenn die ganze Welt pleite ist…

Nach der Einkaufstour marschieren wir zurück ins Hotel. Mura hat schon gegessen, also marschieren wir gleich wieder los um etwas Essbares zu suchen. Die Idee, Pizza oder Burger von asiatischen Gastronomen zu kaufen, wird von Tonittt und Tami abgelehnt, weil die nur ihr eigenes Essen gut kochen können. Konsequenterweise gehen wir dann in ein koreanisches Lokal, das von Koreanern geführt wird.

Kiwi kommt mit der ganzen Verwandschaft nach Europa

Kiwi kommt mit der ganzen Verwandschaft nach Europa

Mit dem asiatischen Essen kennen wir uns ja jetzt schon aus. ICBeter und Tami spekulieren, dass das „spicy“ Essen hier sicher nicht so scharf sein wird, wie in Bangkok. Das hat sich leider als Irrtum erwiesen. Das Essen wird wahrscheinlich morgen auch nochmal brennen. Es stellt sich aber heraus, dass es halb so schlimm ist, wenn man das scharfe Essen zuerst in der mitservierten Suppenschüssel badet und dann viel Reis dazu isst.

Am Abend gibt es im Fernsehen noch Schlägereien mit Bud Spencer und Terence Hill und dann wird die Nachtruhe ausgerufen. Morgen heißt es wieder auschecken, weil der nächste Flugtag auf dem Programm steht. Es ist unsere letzte Nacht in Neuseeland. Der nächste Blog wird etwas später erscheinen, da wir zur üblichen Zeit im Flugzeug sitzen.

Tag 28 – Christchurch/Auckland

Um 0900 ist Tagwache, weil am frühen Nachmittag unser Flug nach Auckland geht. Wir fliegen mit der Billigairline Jetstar. Erst wird einmal gemütlich gefrühstückt, weil wir müssen erst um 1200 von hier wegfahren. Wir bestellen telefonisch ein Supershuttle. Die 0800er-Nummer funktioniert mit dem Handy nicht. Macht aber nichts, denn wir haben auf unseren Handys ja 30 Freiminuten innerhalb Neuseelands.

Frodo hat heute seinen letzten Einsatz, wir essen seine Toasts mit Andacht. Danach wird er hier im Motel zurückgelassen. Wir werden ihn nicht nach Europa mitnehmen, damit er hier in Neuseeland in seinem natürlichen Lebensraum bleiben kann. Vielleicht wird er ja im Motel weiterverwendet. Falls jemand irgendwann einmal hier im Bealey Avenue Motel im Zimmer 4 übernachten sollte, sagt uns bitte, ob Frodo noch da ist.

Als wir so am Futtern sind, klopft es an die Türe, ob wir eh bald draußen sind. Es ist nämlich schon nach 1000 und da ist Checkouttime. Unsere Nachfrage, ob wir bis 1200 bleiben können wird leider abgelehnt, die Putzfrauen müssen gleich jetzt ran. Also heisst es Schluss mit Frühstück und alles so schnell wie möglich zusammenpacken. Alles, was nicht in die Koffer reingeht, muss hier bleiben.

Der Tag des Abschieds ist gekommen - Frodo muss hierbleiben

Der Tag des Abschieds ist gekommen - Frodo muss hierbleiben

Wir räumen alle Koffer vor die Türe und rufen wieder beim Supershuttle an, dass sie uns früher holen kommen. 1110 geht, da müssen wir nur 20 Minuten warten. Es kommt sogar 10 Minuten früher. Wir sind die einzigen Passagiere, also haben wir viel Platz. Am Flughafen angekommen versuchen wir, beim Automaten einzuchecken. Der sagt uns dann, dass wir viel zu früh dran sind und gefälligst später kommen sollen.

Also setzen wir uns in den Wartebereich. Dort sitzen viele Passagiere, die auf den Flug nach Rotorua warten. Vielleicht sollten wir auch dort einsteigen, dann müssen wir wenigstens nicht so lange warten. Als wir aber herausfinden, dass man hier 30 Minuten gratis Internet hat, lassen wir diesen genialen Plan wieder fallen. Ein kleines Kind robbt hier auf den Boden herum und wischt ihn dabei schön sauber. Das mit der Kinderarbeit nimmt hier anscheinend immer schlimmere Formen an…

2 Stunden vor der Abflugzeit checken wir dann ein. Weil fast alle Schalter frei sind, versuchen wir es diesmal gar nicht bei den Automaten. Jeder bekommt einen eigenen Checkin-Schalter. Sowas nennen wir halt eine Qualitäts-Airline. Danach setzen wir uns wieder hin zum Warten. Es gibt Laptop-Tische mit Stromanschluss. Kurz vor Beginn des Checkin hauen wir uns durch den Security-Check und setzen uns zum Gate… zwecks Warten. Aber im Warten sind wir schon längst absolute Vollprofis. Da macht uns keiner mehr was vor.

Pünktlich steigen wir ein und heben ab. Wir können noch einmal auf Christchurch zurückblicken. Es ist eine Stadt mit einer riesigen Fläche. Wir sind mit dem Wohnmobil von der Stadtgrenze bis zum Zentrum etwa eine halbe Stunde unterwegs gewesen ohne im Stau zu stehen. Wir haben Christchurch also verlassen, ohne von einem Erdbeben heimgesucht worden zu sein. Nicht jeder kann das von sich behaupten!

Der Flug nach Auckland dauert nur ca. eine Stunde. Da es nur ein Inlandsflug ist, gibt es keine Formalitäten beim Aussteigen. Einfach zum Baggage Claim und raus. Niemand bekommt einen beschädigten Koffer. Wir scheinen eine Glückssträhne zu haben. Vielleicht sollten wir das ausnutzen und Rubbellose kaufen…

Es steht wieder ein Supershuttle vor der Tür, das wir uns gleich schnappen. Auf der Fahrt spielen sie im Radio „I’m dreaming of a white Christmas“ bei ca. 25° Außentemperatur. Das Hotel kennen wir schon, wir fühlen uns gleich wie zuhause. Wir haben Zimmer im 11. und im 17. Stock. Offenenes WLAN konnten wir leider keines finden. Daher müssen wir das Hotelnetzwerk benutzen.

Man kann für einen Tag oder für eine Woche bezahlen. Im oberen Zimmer hat offenbar schon jemand vor 3 Tagen eine Woche bezahlt, denn wir kommen dort kostenlos rein und haben noch über 3 Tage übrig.Im unteren Zimmer haben wir weniger Glück und müssen einen Tag zahlen. Rund 5 € sind aber überschaubar.

Danach machen wir uns auf die Jagd nach Nahrung. Wir machen wieder keine Experimente und steuern geradewegs den Subway an. Im Geschäft ein paar Häuser weiter kaufen wir noch fürs Frühstück ein und Chips als Nachspeise nach den Sandwiches. Unsere Beute bringen wir zurück ins Hotel. Beim Essen zappen wir durchs Fernsehprogramm. Wir sehen uns den Maori-Sender an, dort verstehen wir wenigstens nichts. Der Rest des Abends wird im Internet verbracht, denn die bezahlte Zeit soll sich schließlich auszahlen.

Was wir eigentlich noch ganz gerne wissen würden, bevor der Blog in ein paar Tagen zu Ende ist, ist wer das ist, der jeden Tag „blog.icb.at“ in den Google eintippt und dann auf das Suchergebnis klickt. Vielleicht ist das ja Teil eines besonderen Rituals. Eine noch bessere Idee wäre es, search.icb.at zu verwenden und dann auf die Google-Werbung zu klicken 🙂

 

Tag 27 – Christchurch

Tagwache gibt es heute keine, heute ist ein Erholungstag. Nach rund drei Wochen Tour haben wir uns ein wenig Urlaub verdient! So wird erst im Laufe des Vormittags aufgestanden. Bis jeder im Badezimmer war vergeht auch noch etwas Zeit. Zum Frühstück gibt es heute schon wieder keinen Spam, da wir gestern an der Tankstelle nur Corned Beef bekommen haben. Frodo haben wir in weiser Voraussicht mitgenommen, denn in unserem Zimmer gibt es zwar einen Herd und eine Mikrowelle, aber keinen Toaster.

Um ca. 1400 machen wir uns auf den Weg in die Innenstadt. Der Putzfrau wird noch gesagt, dass sie das Zimmer nicht herrichten muss, das wollen wir ihr keinesfalls zumuten. Sie gibt uns nur neue Badetücher. Wir wollen heute mit dem Bus fahren, der ins abgesperrte Zentrum hinein fährt, die sogenannte Rote Zone. Diese sind gestern vom Cranmer Square abgefahren.

Der Marsch dorthin dauert etwa 15 Minuten bei strahlendem Sonnenschein und etwa 28°. Dort angekommen sehen wir dann noch ein paar Absperrungsgitter, aber sonst nichts. Keine Busse, keine Leute. Das war wohl nichts. Also gehen wir zu Fuß weiter um so wie gestern zum Cathedral Square zu gehen. Dort erleben wir aber die gleiche Überraschung: Nichts da, alles abgesperrt. Ein Schild daneben sagt uns, dass der Walkway nur an Wochenenden offen ist, heute ist leider Montag.

Mura hat zu heiß gebadet und ist eingegangen

Mura hat zu heiß gebadet und ist eingegangen

Aufs nächste Wochenende zu warten ist keine Option, also gehen wir weiter. Wir marschieren immer am Zaun entlang um die ganze rote Zone herum. Die ist etwa 4 mal 8 Häuserblocks groß. Dabei finden wir auch recht interessante Sachen, wie z. B. Einen Drive-In Subway. Überall am Rand der roten Zone sieht man LKW fahren und Bauarbeiter hackeln. Derzeit gibt es wohl keine Baufirma hier, die an Auftragsmangel leidet.

Bevor wir wieder ins Motel zurück gehen, finden wir noch einen kleinen Greißlerladen. Supermarkt haben wir nirgends gefunden. Sind wahrscheinlich auch kaputt. Wir kaufen Zeug fürs Frühstück, Getränke und sicherheitshalber Eis. Außerdem eine Zeitung, um nachzulesen, wer die Wahl gewonnen hat. Danach geht es zurück ins Zimmer.

Mädels, wenn ihr mal herkommt, vergesst den Besen nicht!

Mädels, wenn ihr mal herkommt, vergesst den Besen nicht!

Wir essen unser Eis und lesen in der Zeitung, dass die National Party die Wahl mit 48 % gewonnen hat. Für die Verlierer – zumindest jene aus Christchurch – ist klar, dass nur das Erdbeben schuld daran ist. Ihre Wähler sind halt deswegen weggezogen. Die Wähler von den anderen sind seltsamerweise da geblieben.

Die Wettervorschau für den Abend schaut schlechter aus. Ein Temperatursturz von 28 auf 13 Grad und eine Regenwahrscheinlichkeit von 68 %. Deshalb wird beschlossen, schon um 1900 Abendessen zu gehen. Wenn man in Christchurch ein Restaurant gefunden hat, das nicht kaputt ist und auch noch gut und nicht zu teuer ist, dann sollte man keine Experimente machen und dabei bleiben. Deshalb gehen wir wieder in unsere Pizzeria. Mura hütet inzwischen das Motelzimmer und wir bringen ihm eine große Pizza mit. Same procedure as last day, Miss Sophie…

Als wir ins Lokal kommen, sitzt dort eine große Pensionistengruppe an einem Tisch und eine ebenso große Teenagergruppe an einem anderen. Da wird es heute wohl länger dauern. Aber wir wissen immerhin schon, was wir bestellen werden. Und wir warten auch nicht länger auf die Pizzas als gestern. Mit der Rechnung geben sie sich heute etwas mehr Mühe und schreiben alle Pizzas drauf, inklusive Muras Pizza und der zusätzlichen mittleren Pizza für Georgi, dem die große diesmal nicht genug war.

Am Heimweg kommen wir bei ca. 20 Motels vorbei, die alle das „no vacancy“-Schild heraußen haben, also voll belegt sind. Anscheinend haben viele Leute in unserem Blog gelesen, dass wir da sind und sie kommen jetzt auch alle. Dass die großen Hotels in der Innenstadt alle in der roten Zone liegen könnte natürlich auch dazu beitragen.

Am Abend wird noch das Fernsehprogramm getestet. Alle 15 Minuten gibt es eine Werbeunterbrechung und danach immer die selben Sendungsvorschauen. Wir kennen sie nach einiger Zeit alle auswendig. Dann wird für den Rest des Abends die Internet-Verbindung ausgenutzt und alle legen sich zur letzten Nacht auf der Südinsel nieder.

Tag 26 – Christchurch

Tagwache wurde heute für 0830 festgelegt. Damit wir an unserem letzten Morgen im Wohnmobil etwas länger liegen können. Wir werden diese Betten sicher vermissen. Wahrscheinlich. Vielleicht. Duschen sind auch hier nicht beschränkt. Das scheint ein Phänomen der Nordinsel gewesen zu sein. Oder sie haben in unserem Blog gelesen, dass wir uns darüber beschweren und die Zeitbeschränkungen schnell aufgehoben.

Das letzte Camping-Frühstück

Das letzte Camping-Frühstück

Der Pommesautomat ist heute am Sonntag in der Früh komischerweise nicht befüllt worden. So werden wir vielleicht niemals im Leben erfahren, wie Pommesautomatenpommes schmecken. Das ist natürlich ein großer Rückschlag auf dem Weg zur Weltherrschaft. Aber deswegen geben wir noch nicht auf. Vor der Weltherrschaft müssen wir aber noch allerhand Ballast loswerden. So brauchen wir einen Haufen Lebensmittel nicht mehr.

Diese spenden wir der Essensecke in der Küche. Dort gibt anscheinend jeder seine Lebensmittel ab, die er nicht mehr braucht. Ob sie tatsächlich jemand nimmt, oder ob sie dort regelmäßig vom Personal weggeschmissen werden. Wir werden es nie erfahren. Auch unsere Kohlen, Anzünder und den kleinen Ofen dafür stellen wir vor die Küche und schreiben einen Zettel drauf, dass es zur freien Entnahme ist.

Dann folgt noch das neuerliche Ausleeren von Klo- und Abwaschwasser. Obwohl Mura damit schon reichlich Erfahrung hat, verweigert er diesmal. Deshalb muss ICBeter ran und die Dumpstation bedienen. Hinter uns warten schon ein paar weitere Wohnmobile, die ihren Dreck auch loswerden wollen. Der Campingplatz ist überhaupt komplett voll. Wir haben keinen einzigen leeren Stellplatz gesehen. Und das, obwohl Nebensaison ist. Wer hier herkommen will, muss auf jeden Fall vorher reservieren.

Damit wir in einer Stunde mit dem Packen fertig sind, bekommt jeder 12 Minuten Zeit, seinen Koffer zu packen. Das schaffen alle, nur sind danach noch jede Menge Sachen übrig. Das Problem wird elegant dadurch gelöst, dass wir drei Müllsäcke hernehmen und alles übrig gebliebene dort hinein schmeißen.

Danach geht es auf den letzten Weg mit dem Wohnmobil. Naja, der vorletzte und zwar zur Tankstelle. Wir müssen das Wohnmobil vollgetankt zurückgeben. Aber dann kommt der letzte Weg zu Kea. Wir räumen alles auf einen Haufen am Parkplatz. Der Kea-Mensch schaut sich alles kurz an und gibt seinen Segen. Wir müssen also keine 500 $ zahlen. Wer hätte das gedacht. Mura erledigt noch ein paar Formalitäten und es werden uns zwei Taxis gerufen. Das Bringen zum Hotel ist nämlich inklusive.

In ein paar Minuten sind zwei Taxis da. Die Taxigesellschaft tut offenbar aktiv etwas gegen die Seniorenarbeitslosigkeit, denn beide Fahrer haben bestimmt schon jeweils 50 Jahre Berufserfahrung. Als sie angefangen haben, mussten sie das Taxi wahrscheinlich noch mit der Kurbel starten. Aber Erfahrung zahlt sich aus und so bringen sie uns sicher zu unserem Motel. Das Gepäck haben wir in Kofferräumen, Sitzen und sonstigen Zwischenräumen alles untergebracht.

Beim Motel checken wir an der Rezeption ein. Ja, es ist ein Zimmer für uns reserviert. Bestellt haben wir aber zwei. Da ist wohl was mit dem Online-Bestellsystem schief gegangen. Das waren sicher wieder die dunklen Mächte, die uns einen Stein in den Weg legen wollten. Dummerweise ist das ganze Motel belegt. Aber wir bekommen ein Zusatzbett ins Zimmer und müssen nur eines bezahlen. Das schont die Reisekasse.

Zuerst wird die Internet-Verbindung hergestellt. Es ist ein WLAN, in das man mit Username und Passwort einloggen muss. Bei der Rezeption fragen sie, welche Zimmernummer wir haben. Nummer 4. Dann ist der Username unit4 und das Passwort 1234. Es geht doch nichts über ein ausgeklügeltes Security-Konzept. Die Verbindung wird über einen Router an alle verteilt.

ICBeter und Tami machen sich dann auf, Christchurch zu erkunden. Die anderen drei hüten das Motelzimmer. Nicht, dass uns das auch noch abhanden kommt. Das Motel ist ziemlich nahe am Zentrum, man muss nur einfach hinein gehen. Theoretisch zumindest. Praktisch sind da Bauzäune im Weg. Und zwar welche, die ganze Stadtviertel umschließen. Christchurch ist im September und im Feber von zwei schweren Erdbeben erschüttert worden. Große Teile der Innenstadt sind seither zur „Roten Zone“ erklärt worden, die niemand betreten darf. Im Wesentlichen umfasst diese Zone das gesamte Stadtzentrum, also die Altstadt rund um die Kathedrale und Cathedral Square.

Buslinie durch die Rote Zone

Buslinie durch die Rote Zone

Hinter den Bauzäunen sieht man beschädigte Gebäude, zerbrochene Fenster und aufgerissene Straßen. Wir müssen einen ziemlichen Umweg gehen, um in die Nähe des Zentrums zu kommen. Dort gibt es eine stark frequentierte Fußgängerzone, wo für Touristen Geschäfte in Containern gebaut worden sind. Schließlich wird ihr Geld hier dringend gebraucht. Damit diese sich wenigstens ein bisschen was von der Altstadt anschauen können, gibt es einen eingezäunten Gehweg zum Cathedral Square.

Davor steht ein Schild, dass man von dort vielleicht nicht mehr lebend herauskommen wird, wenn es wieder ein Erdbeben geben sollte. Wenn’s weiter nichts ist… Wir gehen hinein und schauen uns die Red Zone aus der Nähe an. ICBeter war 2005 schon einmal hier als noch alles in Ordnung war. Er findet den Kentucky Fried Chicken wieder, in dem er damals gegessen hat.

2005

2005

2011

2011

Das Gebäude steht noch, ist aber ziemlich mitgenommen. Der kleine Park davor, der immer voller Menschen war ist jetzt leer und es liegen nur ein paar Betontrümmer herum. Cathedral Square, der große Platz vor der Kathedrale sieht weitgehend unbeschädigt aus. Mit Ausnahme der Kathedrale selbst, die ist fast komplett zerstört.

Es ist schon ein seltsames Bild, wenn man alles vor ein paar Jahren noch komplett intakt gesehen hat. Dann versperrt uns ein Bus die Sicht auf die Kirche, denn es gibt eine Buslinie durch die Rote Zone. Mit den Fahrgeldern dieser Linie wird der Wiederaufbau finanziert. Es ist auch die einzige Möglichkeit, derzeit die ganze Innenstadt zu sehen.

Wir verlassen die Rote Zone dann wieder und marschieren in Richtung Botanischem Garten. Es ist ein riesiges Areal in einem noch riesigeren Park, in dem verschiedene Abteilungen mit diversesten Pflanzen angelegt sind. Das Palmenhaus ist nicht zugänglich. Auch auf ihm klebt ein Zettel, der das Betreten nur in wichtigen Fällen erlaubt.

I never promised you a rose garden - but here it is

I never promised you a rose garden - but here it is

Auf allen Häusern in der Innenstadt klebt so ein Zettel. Entweder einer, der die Benutzung des Gebäudes freigibt oder einer, der das Betreten nur kurzfristig für wichtige Zwecke erlaubt oder einer, der es komplett sperrt. Dann geht es wieder zurück in Richtung Motel. Unterwegs wird eine Pizzeria gefunden, die nicht kaputt ist. Telefonisch werden die anderen alarmiert mit Instruktionen, wie der Pizzaschuppen zu erreichen ist.

Tonittt und Georgi kommen dann auch. Mura hütet weiterhin das Motelzimmer. Man kann ja nie wissen… Pizzas gibt es in klein, mittel oder groß. Groß ist so wie bei uns eine normale Pizza, mittel so wie bei uns die kleine. Wir wollen gar nicht wissen, wie die kleine ist. Für Mura bestellen wir nach dem Essen eine große Pizza zum Mitnehmen. Die kommt dann auch. Aber ohne Verpackung. Die können wir aber nachbestellen. Danach verlangen wir die Rechnung. Nach ein paar Minuten kommt die auch. Es sind alle Getränke drauf und Muras Pizza. Unsere vier Pizzas fehlen.

Um wieder gutes Karma zu sammeln, weisen wir die Kellnerin darauf hin und geben ihr gleich die Kreditkarte mit, damit sie das gleich eingibt und wir schneller heimkommen. Sie kommt dann mit einer zusätzlichen Rechnung zurück, hat es aber noch nicht auf die Kreditkarte gebucht. Sie geht also wieder weg um das zu tun. Danach kommt sie endlich mit dem Zettel zum Unterschreiben und alles ist erledigt. Muras Pizza ist inzwischen wahrscheinlich lauwarm. Verbrennt er sich wenigstens nicht die Schnauze. Am Heimweg wird noch Toastbrot und andere Sachen fürs Frühstück bei der Tankstelle gekauft.

Wieder im Zimmer meldet Mura, dass das Zusatzbett noch nicht angekommen ist. ICBeter geht daraufhin zur Rezeption um dort mal ordentlich Dampf zu machen, damit die Faulsäcke sich bewegen. Der Manager dort meint, er hätte das Bett schon vor einer Stunde hingebracht. Wahrscheinlich hat sich der Depp in der Zimmernummer geirrt. Er kommt mit ins Zimmer, um das zu klären.

Als er ins Zimmer reinkommt, fällt Mura wieder ein, dass das Bett ja eh schon gekommen ist und nur im zweiten Raum drinsteht. Da hat sich wieder einer ausgezeichnet… Der restliche Abend wird mit Ausnutzung der einigermaßen stabilen Internet-Verbindung verbracht.

Tag 25 – Dunedin

Heute war wieder Standard-Tagwache um 0800. Wegen des welchselhaften Wetters – mal sonnig und nach 10 Minuten leichter Regen, dann wieder sonnig – wird das Frühstück ins Wohnmobil verlegt. Leider ist der Spam ausgegangen und so fehlt beim Frühstück halt schon etwas. Merken: Nächstes Mal 5 Dosen Spam als Notration einlagern! Frodo toastet brav die weißen Toasts, denn Vollkorn-Zeug haben wir uns inzwischen abgewöhnt.

Am Tisch des Nebenplatzes liegt ein liegengebliebenes Messer. Das trifft sich gut, denn wir haben eines verloren – ja, schon wieder. ICBeter schleicht heimtückisch nach draußen und klaut das Messer. Mit einem Messer zu wenig ist die Weltherrschaft nun mal auf keinen Fall zu erringen. Mit nicht mal einer Stunde Verspätung verlassen wir den Campingplatz. Erstes Ziel ist die Innenstadt von Dunedin.

Kiwi in Dunedin

Kiwi in Dunedin

Dunedin wird hierzulande „Daniiidn“ ausgesprochen. Klingt komisch, ist aber so. Wir bleiben ein paar hundert Meter außerhalb des Zentrum stehen und parken dort. Auch am Samstag muss man Geld in den Opferstock der Parksheriff-Sekte einwerfen. Die gibt es auch bei uns. Einen Dollar pro Stunde. Dann geht’s in Richtung Zentrum. Auf dem Weg dorthin sticht uns sofort die Cadbury-Fabrik ins Auge. Cadbury ist die berühmteste Schokofabrik in Neuseeland.

Ein Besuch dort kann nur ein Schritt in Richtung Weltherrschaft sein. Wir melden uns für eine Tour an. Leider arbeiten die hier am Samstag nicht, so gibt es nur eine verkürzte Tour ohne die Fabrikshallen selbst. Nach Erringung der Weltherrschaft werden wir das ändern. Schokolade muss 7/24 produziert werden!

Da wir bis zur Tour über eine Stunde Zeit haben, setzen wir unsere Besichtigungstour von Dunedin fort. Wir sehen zwei Kirchen, ein vergleichsweise mickriges „Occupy Dunedin“-Camp und den zentralen Platz, das Octogon. Bevor die Schokotour beginnt, gehen wir noch schnell Geld in den Opferstock nachwerfen.

Danach geht es direkt zur Schokoladenfabrik und die Tour beginnt. Am Anfang sehen wir ein Video, das die Geschichte der Fabrik erzählt. Dann gehen wir in die Fabrik hinien und es wird uns erklärt, wie die Schokolade aus den Ausgangsmaterialien gemacht wird. Kakaomasse und Kakaobutter werden aus Singapur geliefert. Das wird dann mit Milch und Zucker gemischt, die aus der Region kommt und unten kommt der Schoko raus. Etwas verkürzt dargestellt…

Dann gehen wir zum Schokoladefall. Das ist wie ein Wasserfall, nur halt mit flüssiger Schokolade. Wir gehen in ein Silo und oben wird eine Tonne flüssige Schokolade unter lautem Getöse nach unten gelassen. Die wird dann wieder nach oben gepumpt und für die nächste Gruppe wieder heruntergelassen. Einmal im Jahr wechseln sie sie aus. Danach geht es in einem Raum, indem jeder ein kleines Stamperl flüssige Schokolade zum Auslöffeln bekommt. ICBeter und Tami nehmen zur Sicherheit ein zweites.

Taskforce Schokofabrik

Taskforce Schokofabrik

Hinaus geht es durch einen Giftshop. Auch wenn es jetzt keiner glauben wird, aber dort kann man auch Schokolade kaufen. Nicht nur jene, die hier in Dunedin gemacht wird, sondern auch andere aus dem Kraft-Konzern, zu dem die Fabrik gehört. Obwohl unsere Schoko-Vorräte im Wohnmobil schon überquellen, müssen wir hier natürlich ordentlich einkaufen. Das Fairtrade-Logo klebt nur auf einer Sorte – Cadbury Diary Milk. Sie haben nicht genug Fairtrade-Bohnen für alle Sorten, aber das soll sich irgendwann ändern.

Mura geht noch schnell in den benachbarten Countdown, um Toastbrot und Spam zu kaufen. So ein Spam-Desaster wie in der Früh darf morgen nicht mehr passieren. Sodann geht es zurück zum Wohnmobil. Das nächste Ziel ist Christchurch. Das ist traurig, denn Christchurch ist jener Ort, wo wir das Wohnmobil zurück geben müssen.

Das bedeutet, dass das heute unsere letzte große Fahrt ist. Das Herumfahren mit dem Trum wird uns abgehen. Genauso wie das Touristenradio, das GPS-gesteuert immer die nächstgelegenen Attraktionen ankündigt. Dazwischen gibt es etwa 50 Lieder, die nach der Reihe gespielt werden. Wenn sie durch sind, geht es wieder von vorne los. Wir können „Fernando“ inzwischen schon auswendig mitsingen. Und Mura tut dies unglücklicherweise auch.

Bei einer Shell-Tankstelle wird Pause zum Auftanken gemacht. Das Experiment, ob wir doch mehr als 78 Liter nachtanken können, wird dann doch nicht durchgeführt. Nur 67 Liter rinnen in den Tank. Da neben der Tankstelle ein König der Burger ist, wird gleich das Abendessen vorgezogen. Es gibt free refill beim Cola! So gestärkt machen wir uns auf unsere letzten Kilometer. Wir sind seit August bestimmt mehr auf der linken Straßenseite gefahren als rechts. Hoffentlich geht das gut, wenn wir wieder daheim sind…

Das Navi leitet uns ohne Umwege zum Top-10-Campingplatz in Christchurch. Es gibt für Wohnmobile einen Drive-Through-Checkin-Schalter. Wir bleiben nur kurz auf unserem Platz, um die Klos zu testen. Interessant sind die Waschmuscheln, die eigentlich gar keine sind. Es ist nur eine Marmorplatte, auf die das Wasser rinnt. Entweder in kluger Voraussicht oder durch unschöne Erfahrungen haben sie die Platte nach vorne geneigt, damit das Wasser dorthin abfließt. Dafür lässt sich aber das Heißwasser mit dem Kaltwasser mischen.

Außerdem gibt es einen Pommes-Automaten! 2 $ reinwerfen und unten kommen heiße Pommes Frittes raus. Das werden wir am Abend natürlich testen. Zuerst geht es aber zum Coca-Cola-Christmas-In-The-Park. Sozusagen eine große Weihnachtsfeier mit Product Placement. Wir fahren solange, bis die Straßen zugeparkt sind und suchen dann selbst einen Parkplatz.

Noch ein paar hundert Meter gehen und schon sind wir dort. Man muss sich das vorstellen, wie ein Festival, nur dass die Musik etwas gemütlicher ist und es keinen Alkohol gibt. Es sind viele Leute dort. Die Offiziellen – also wir – schätzen, dass es 10.000 bis 15.000 Leute sind. Da es am Abend schnell kühl wird (kurz vor Sonnenuntergang – wann ist der hier? – hat es 13°) kommt bei uns wenigstens ein bisschen Weihnachtsstimmung auf.

Weihnachts-Festival ohne Bier

Weihnachts-Festival ohne Bier

Die Neuseeländer sehen das anders. Während wir mit unseren dicken Jacken dort stehen, mit denen wir am Tongariro oben waren, laufen die Mädels hier mit kurzen Hosen und Spaghetti-Trägern herum. Wir frieren schon beim Hinschauen. Vorne singt jetzt irgend ein lokal bekannter Sänger und sie schießen ein paar Feuersäulen in die Luft. Das nutzt uns aber nichts, weil wir ca. einen Kilometer weit von der Bühne weg sind.

Wenn wir schon kein Bier bekommen, schauen wir ob es wenigstens Almdudler gibt. Als das auch nichts wird gehen wir getreu dem Motto „Wenn die kan Almdudler ham, gemma wieder ham“ zurück zum Wohnmobil. Am Campingplatz gibt es dann gleich die nächste Enttäuschung: Im Pommes-Automaten sind keine Pommes mehr! Das ist zweifelsfrei ein herber Rückschlag im Kampf um die Weltherrschaft. Mit den Automaten-Pommes hätten wir sie garantiert errungen!

Pommes-Automaten für die Weltherrschaft - wenn was drin ist

Pommes-Automaten für die Weltherrschaft - wenn was drin ist

Also ziehen sich alle zurück, um wenigstens die gute Internet-Verbindung auszunutzen. Dann legen wir uns zur letzten Ruhe in unserem Wohnmobil. Bereits ab morgen werden wir wieder wie zivilisierte Menschen übernachten…