Tag 31 – Hongkong

Trotz oder wegen der emsigen Aktivitäten der Arbeiter im Cockpit verläuft der Flug von Auckland nach Hongkong ohne Zwischenfälle. Zu bemeckern gibt es nur, dass das Abspielen von Musikstücken nicht funktioniert hat. Mit leichter Verspätung, die wir schon beim Start aufgerissen haben, landen wir in Hongkong. Wieder bleiben alle Gepäckstücke heil.

Da wir grundsätzlich keine Airport-Shuttles mehr vorbestellen, weil es dann eh nicht da ist oder schwerer zu finden ist als ein Känguruh in Neuseeland, haben wir auch diesmal keines bestellt. Wir fragen einfach beim Hotel-Helpdesk. Beim ersten Schalter kostet die Fahrt für alle zusammen nur rund 65 €. Aber dafür ist heute kein Fahrzeug frei.

Beim zweiten kostet es ca. 70 €, aber die haben wirklich ein freies Auto. Das ist alles in allem ein besserer Deal. Ein Shuttle für 70 € ist besser als keines für 65. Die Fahrt zum Hotel dauert etwa eine halbe Stunde. Man sieht gleich, dass der Verkehr hier etwas gesitteter abläuft als in Bangkok. Ampeln und Vorrangschilder werden hier tatsächlich berücksichtigt.

Schwertkämpfer beim Morgensport

Schwertkämpfer beim Morgensport

Als wir im Hotel ankamen, waren die Zimmer noch nicht fertig. So haben wir unser Gepäck dortgelassen und uns erst einmal die Umgebung angeschaut. Es ist etwa 0800 in der Früh. In der angrenzenden Shoppingmall ist kein Mensch, weil die Geschäfte erst zwischen 1030 und 1100 öffnen. Draußen sind massenhaft Leute und machen Morgengymnastik. Überall, wo auf einem Platz oder in einem Park ein paar Quadratmeter frei sind, wird Gymnastik gemacht. Manche ohne was, manche mit Tüchern und andere mit Schwertern. Dazu spielt die Musik aus einem alten Radio oder etwas ähnlichem.

Nach einer Weile wird dann unser erstes Zimmer frei. In das ziehen wir uns erst einmal alle 5 zurück und schauen mal, wie das mit dem Internet ist. Man muss es zahlen, aber dafür ist es stabil und schnell. Das erste eindrucksvolle Erlebnis ist, dass das Klowasser blau ist. So richtig knall-blau. Das ist wieder etwas genz neues. Farbloses Klowasser ist ja auch echt langweilig.

Nach etwa einer Stunde sind auch die anderen Zimmer frei. Weil in jedes nur zwei Leute hineingehen, haben wir drei. Zwei davon sind am 6. Stock, das dritte am 12. Da wird es nix werden mit dem eigenen WLAN.

Immerhin finden wir heraus, dass mit dem Login-Code, den man bekommt, wenn man gezahlt hat, beliebig viele anmelden und gleichzeitig surfen können. ICBeter, Tonittt und Tami gehen dann die Stadt erkunden. Das erste was wir raufinden ist, dass das hier das größte Chinatown ist, das wir je gesehen haben. Wir fahren mit der U-Bahn zum Sky100 Hochhaus. Für die U-Bahn haben wir uns elektronische Tickets gekauft, wo ca. 10 € Guthaben drauf ist und das bei jeder Fahrt abgebucht wird.

Man fährt beim Einsteigen einfach mit der Karte über ein Lesegerät und beim Verlassen der Zielstation einfach wieder. Dabei wird das Geld von der Karte abgebucht. Die U-Bahn ist interessant, wenn man zwei Stationen gefahren ist, hat man bereits die Gesamtlänge der U1 in Wien zurückgelegt. In jeder Station wird durchgesagt, dass man die Leute zuerst aussteigen lassen soll, bevor man einsteigt. Das wird hier aber eher für einen Scherz gehalten, um gute Laune zu verbreiten.

Wir fahren mit der hellblauen Linie bis zur Endstation. Dort müssen wir in die violette Linie umsteigen und wieder ein paar Stationen fahren. Von dort geht es dann munter in die organge Linie, die direkt zum Ziel führt. Wir kaufen Tickets für die Aussichtsplattform, die im 100. Stock ist. Der Lift braucht genau eine Minute um raufzufahren. Oben hat man einen Überblick über ganz Hongkong, auch wenn es eher diesig ist.

Hongkong vom 100. Stockwerk

Hongkong vom 100. Stockwerk

Es gibt oben auch ein freies WLAN, das man 30 Minuten gratis benutzen kann. Nachdem wir alle Richtungen ausgiebig angeschaut haben, geht’s wieder abwärts. Der Platz, an dem der Turm steht ist offenbar eine Nobelgegend. Teure Lokale und Geschäfte wie Gucci, Luis Vuitton, Rolex und wie die ganzen Ramschläden alle heißen. Keine Ahnung, was die verkaufen, vermutlich eh das gleiche wie die 1-€-Shops.

Zwischendurch wird noch ein kleiner Imbiss genommen. Tami will sich hier in Hongkong ein neues I-Phone 4S kaufen. Das gibt es in dem Apple-Reseller-Laden aber nicht. Der Verkäufer erklärt aber, wie man zum Applestore kommt. Es ist nur eine Station mit der U-Bahn, also nur ca. 10 km Fahrt. Der Applestore ist ein Wallfahrtsort für alle Apple-Jünger, die gerade in Hongkong sind. Auf zwei Stockwerken laufen ca. 50 Angestellte herum und alle haben alle Hände voll zu tun. Sie verkaufen allerlei Plunder, aber keine 4S’. Tami blitzt auch hier ab. Er kann sich im Web voranmelden und dann kann er es schon morgen hier abholen. Aber es ist auch bei der Voranmeldung ausverkauft.

Symphony of Lights

Symphony of Lights

Also ziehen wir unverrichteter Dinge wieder ab. Wir fahren zum vereinbarten Treffpunkt, wo Mura und Georgi auch hinkommen, damit wir uns die Lichtshow „Symphny of Lights“ anschauen. Das ist eine Laser- und Lichtshow an denen viele Wolkenkratzer beteiligt sind. Dazu wird Musik gespielt. So ähnlich wie die Wassershow vor dem Bellagio in Las Vegas. Es versammeln sich ein paar tausend andere Touristen, die sich das gemeinsam mit uns anschauen wollen.

Danach geht es zurück zu unserer U-Bahnstation auf der hellblauen Linie. Dort wollen wir noch schnell was essen. Es ist aber jeder Laden im hiesigen Einkaufszentrum rammelvoll. Auch vor den Lokalen sitzen die Leute fast schon übereinander, um auf einen freien Platz zu warten. Das einzige Lokal, das anscheinend keiner will, ist der KFC. Also gehen wir dorthin und essen Hendl. Nach erfolgreicher Nahrungssuche geht es auf die Zimmer, denn morgen heisst es wieder aufstehen.

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