Tag 26: Tacoma

In der Früh ist schon um 0800 Tagwache, denn wir machen eine Fabrikstour bei Leatherman. Das ist eine Fabrik, die Schweizer Messer herstellt, die nicht aus der Schweiz sind. Also quasi Nicht-Schweizermesser. Das Frühstück muss daher ausfallen. Heute regnet es nicht, aber es ist bewölkt. Wir kommen überpünktlich an dem Ort an, den Mura ins Navi eingegeben hat.

Nur leider ist an der Adresse ein Pizza-Schuppen mitten in einem Einkaufszentrum. Dass auf der Leatherman-Fabrik „Pizza“ steht halten wir für eher unwahrscheinlich. Also schaut Mura noch einmal auf dem Zettel. Er hat die Adresse des Leatherman-Shops eingetippt statt die der Fabrik. Das ist suboptimal, aber er hat mehr Glück als Verstand und die Fabrik ist nur 5 Minuten entfernt.

Das einzige Bild von der Leatherman-Tour. Fotos sind verboten.

Das einzige Bild von der Leatherman-Tour. Fotos sind verboten.

Wir kommen genau um 0945 an und werden schon erwartet. Jeder bekommt eine Schutzbrille und ein Headset. Dieses ist dazu da, um den Tourguide in der lauten Fabrikhalle zu hören. Wir gehen die gesamte Produktion ab. Vom Ausstanzen der Teile aus dem Stahl bis zu den Fertigungslinien, wo die Sachen händisch zusammen geschraubt werden.

Zum Schluss bekommt noch jeder einen Gutschein für 20 % Rabatt im Shop. Wo das ist wissen wir ja jetzt schon und wir fahren hin. Die Sachen sind an und für sich schon viel billiger als daheim und dann gibt es noch Rabatt. Mura lässt sich noch seinen Namen eingravieren und deshalb begeben wir uns ins benachbarte Running Sushi zum Essen.

Wir futtern fröhlich drauf los. Hier ist es nicht so wie in Österreich, dass man zahlt und dann bis zum Umfallen fressen kann, sondern jeder Teller kostet extra. Gelbe Teller kosten 1,25 $, rote 1,50 $, grüne 2 $, blaue 2,50 $ und schwarze 3,25 $. Deshalb räumen die auch nicht so wie in Wien die Teller laufend ab.

Mura holt dann noch seine gravierten Nicht-Schweizermesser. Danach schaut er noch im Internet nach, wo eine Safeway-Tankstelle ist. Dafür fahren wir vor den Starbucks, der ein freies WLAN hat. Es gibt sogar eine auf unserem Weg. Da wir noch die gewonnenen Rubbellose haben und mittlerweile wissen, dass man die immer nur im gleichen Bundesstaat einlösen kann, fahren wir zum nächsten Supermarkt.

Es ist ein Best Buy und nur ein paar hundert Meter weit zu fahren. Leider stellt sich dort heraus, dass die keine Rubbellose führen. Aber es gibt einen Convenience Store. Der ist gleich beim Starbucks. Also wieder zurück. Wir finden den Store. Leider stellt sich dort heraus, dass die keine Rubbellose führen. Also zum nächsten Supermarkt. Diesmal ist es ein Target. Leider stellt sich dort heraus, dass die auch keine Rubbellose führen.

Sonst dertreten sie einen mit Rubbellosen überall wo man hinkommt. Nur jetzt finden wir keine. Also gehen wir auf Nummer sicher. Da wir bis jetzt keine Tankstelle gesehen haben, wo es keine Rubbellose gibt, fahren wir die nächste an, die unser Navi kennt. Und tatsächlich gibt es dort welche. ICBeter geht hinein und lässt sich die 16 $ auszahlen. Eigentlich nur 15 $, denn für einen kauft er ein weiteres Los.

Das gewinnt gleich 2 $. Also noch ein weiteres genommen. Das gewinnt 1 $. Da man das Glück nicht überstrapazieren soll, hört er dann auf und nimmt den Dollar, womit die Gesamtgewinnsumme schon 17 $ beträgt. Die werden wir in Washington wieder investieren. Dort fahren wir jetzt nämlich hin.

Ein paar Meilen nach der Grenze steht eine Safeway-Tankstelle angeschrieben. Wir folgen den Schildern und finden sie. Mura löst weitere 1000 Punkte für 25 billige Gallonen ein. Leider ist der Sprit hier an und für sich teurer als in Oregon und es gibt auch noch 10 Cent Aufschlag für Kreditkartenzahlung. Überall wird man abgezockt. Trotzdem ist es weit billiger als normalerweise.

ICBeter geht derweil in den Supermarkt, um die Rubbel-Dollar wieder ihrer eigentlichen Bestimmung zuzuführen. Die 17 $ werden in drei Lose investiert. Quasi ein Deppensteuer-Transfer von Oregon nach Washington. So geht es dann weiter Richtung unseres letzten Campingplatzes, dem Seattle Tacoma KOA.

Mura und Mounty begutachten die Strom-Tankstelle auf der Autobahn in Washington.

Mura und Mounty begutachten die Strom-Tankstelle auf der Autobahn in Washington.

Bei einer Autobahnraststelle wird ein Fahrerwechsel gemacht. Dort gibt es auch eine Tankstelle für Elektroautos. Man kann dort kostenlos sein Elektroauto auftanken. Das ist noch viel besser, als 1 $ Rabatt für die Gallone Benzin zu bekommen. Wir hätten in Portland doch einen Tesla kaufen sollen. Aber jetzt ist es zu spät und wir müssen weiter.

Während der Fahrt fängt es wieder zu regnen an. Das kennen wir jetzt schon. Kurz vor Tacoma gibt es noch einen ordentlichen Stau. Es geht im Schneckentempo voran, aber immerhin geht es voran. Schließlich kommen wir doch am Campingplatz an. Die Internetverbindung ist hier wieder langsam, aber sie funktioniert. Daheim werden wir alle ganz überwältigt von der Internet-Geschwindigkeit sein!

Wenn das Benzin aus ist, kann man immer noch mit dem Öl fahren...

Wenn das Benzin aus ist, kann man immer noch mit dem Öl fahren…

Dann beginnt das große Einpacken. Da wir morgen schon zu unchristlicher Zeit austehen müssen, werden die Koffer heute schon gepackt. Unseren Staubsauger schenken wir unseren deutschen Nachbarn. Der Campingsessel, die Gummistiefel und noch ein paar Kleinigkeiten stellen wir zur freien Entnahme vor unser Wohnmobil. Mal sehen, ob es jemand nimmt.

ICBeter holt sich wieder ein 1 $-Eis. Das ist anscheinend auf mehreren Campingplätzen so. Diesmal gibt es entweder Schokolade- oder Erdbeereis mit Erdbeersauce oder einer anderen Sauce und Schlagobers. Schließlich werden als Abendessen noch Reste vertilgt, die sich noch im Kühlschrank finden. Eingedoste Sachen wie Spam können wir ins Hotel mitnehmen, aber das gekühlte Zeug muss weg.

Das große Packen

Das große Packen

Mura und ICBeter testen dann noch den Pool. Er ist schön geheizt, ungefähr so wie der cool pool in Radium Hot Springs, wo wir vor langer, langer Zeit waren. Im Poolwasser ist sicher weniger Chlor als im amerikanischen Trinkwasser. Um 2200 werden sie dann rausgeschmissen, weil der Pool gesperrt wird. Für Dusche und Klo gibt es einen 4stelligen Code, den man sich auswendig merken muss. Es empfiehlt sich, sich diesen Code gut einzuprägen, denn ein Vergessen kann ganz schön in die Hose gehen.

Dann wird noch die Route für morgen ausgtüftelt. Vielleicht können wir ja das Gepäck vorher beim Hotel abladen, dann müssen wir es nicht mehr von der Rückgabestelle hintransportieren. Auch Tami will noch zum Microsoft-Store etwas umtauschen. Dann wird noch zusammengeräumt und wir begeben uns zur letzten Ruhe in unserem Wohnmobil. Morgen werden wir bereits wieder in richtigen Betten übernachten. Mal sehen, ob wir mit der Zivilisation noch zurecht kommen werden.

Momentaner Standort: 47.411924,-122.263986

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