Tag 4: Monterrey

Es ist soweit! Das große Abenteuer mit dem Wohnmobil beginnt heute. Da das Teil erst ab 1300 ausgefasst werden kann wird noch in Ruhe gefrühstückt und eingepackt. Um 1200 wird ein Uber bestellt. Mal sehen, ob der Typ der kommt uns auf die lange Fahrt mitnimmt. In 15 Minuten ist er da. Wir haben extra ein SUV bestellt, damit wir drei mit allen Koffern reinpassen.

Der Fahrer ist 4 Jahre lang hauptberuflich Uber gefahren und jetzt nur mehr nebenberuflich. Die Fahrt zwischen San Francisco und der Wohnmobil-Ausgabestelle San Francisco dauert etwa eine Stunde. Aber das kennen wir schon. Vor uns sind gerade Steirer dran und holen sich auch ein Wohnmobil. Nirgend wo kann man mehr hinkommen, ohne auf Österreicher zu treffen.

Wir stehen auf der Liste!

Wir stehen auf der Liste!

Dann wird uns das Wohnmobil ausgehändigt. Zu unserer großen Freude ist Franzi auch wieder da. Er hat 5 Jahre lang geduldig auf uns gewartet. Und jetzt die Quizfrage an unsere treuen Blog-Leser: Wer ist Franzi?

Nachdem alle Koffer verstaut sind fahren wir mal los. Mura stellt fest, dass das Wohnmobil den Wendekreis eines Hochseedampfers hat. Der erste Weg führt uns kurz zu Walmart. Dort stehen schon 5 andere Wohnmobile von Cruise America. Offenbar ist es Teil der Camper-Folklore, seine Reise bei Walmart zu beginnen.

Wir laufen einmal durch den ganzen Supermarkt. Unsere optimistische Annahme, wir kämen mit einem großen Wagerl aus, hat sich als kapitaler Irrtum erwiesen. Letztlich sind wir froh, alles in zweien unterzubringen. Wir haben das Bettzeug nicht gemietet, weil das Mieten soviel kostet wie neu kaufen. Und beim neu kaufen bekommt man wenigstens was neues. Also werden Polster, Decken und Leintücher für alle gekauft.

Außerdem werden noch Lebensmittel und verschiedene Putz- und Grillsachen gekauft. Wir wollen auch ein Navi kaufen, aber der kompetente Mitarbeiter rät uns dazu, eine Sim-Karte zu kaufen, wo wir ein Monat lang unlimitierte Daten haben und mit dem Handy zu navigieren. Also machen wir das. Die Karte kostet 55 $. Der kompetente Mitarbeiter macht sogar für uns die Aktivierung.

Mura meint, er soll die Karte für T-Mobile aktivieren, denn das funktioniert auch mit europäischen Telefonen. Er aktiviert aber die Karte für AT&T. Dann wird sie in ICBeters Handy gesteckt. Es funktioniert aber nicht. Vermutlich weil es ein europäisches Telefon ist. Jetzt lässt sich aber nichts mehr ändern, denn wenn die AT&T-Karte mal aktiviert ist, gibt es kein zurück mehr. Wir werden es halt mit einem anderen Telefon probieren. Wir haben ja genug mit.

Erster Einkauf - aber sicher nicht der letzte

Erster Einkauf – aber sicher nicht der letzte

Sodann geht es zur Kassa. Schlappe 600 $ macht die Rechnung aus. Die Kassiererin muss da grinsen, als sie Mura den Betrag nennt. Nach über 2 Stunden geht es dann raus aus dem Walmart. Und rein in den Safeway. Denn wir haben nicht alle Lebensmittel bekommen. Dort macht die Rechnung aber gerade mal 100 $ aus, was unter Hintergrundrauschen verbucht werden kann.

Weil abzusehen ist, dass sich grillen heute nicht mehr ausgehen wird, gehen wir Essen. Wir beginnen den diesjährigen Fast-Food-Test bei „Jack in den Box“. Einparken können wir uns auf drei Parkplätzen vor dem Schuppen. Die Burger schmecken gut, aber es gibt einen klaren Punkteabzug in der WC-Kategorie. Klassifizierung: osteuropäisches Bahnhofs-WC.

Dann geht es aber wirklich los zum Monterrey KOA. Mura freut sich, dass er es sofort in seinem Handy findet. Da gibt es zwar ein Navi, das aber nicht immer gscheit funktioniert. Die Fahrt dauert über eine Stunde und schon sind wir da. Der nette Herr am Eingang fragt uns nach unserer Reservierung. Nach 5 Minuten suchen haben wir sie endlich gefunden.

Er schaut sie sich an und klärt uns auf, dass die Reservierung für den Monterrey Salinas KOA ist und nicht für den Monterrey KOA. Der ist aber eh nur eine halbe Stunde weg. Gut, dass es schon 2000 ist. Mal sehen, ob dort auch noch jemand ist. Wenn hier niemand gewesen wäre, hätten wir uns wohl vor den Schranken gestellt und dort geschlafen.

Also machen wir uns auf den Weg zum richtigen KOA. Der geht über abenteuerliche Straßen, die vielleicht noch nie zuvor ein Wohnmobil gesehen hat. Allen Widrigkeiten zum Trotz finden wir den richtigen Campingplatz. Das Büro ist bereits zu. Aber es hängt ein Briefumschlag vor der Tür, wo ICBeters Name drauf steht. Dort sind alle notwendigen Infos zu finden.

Am Platz werden erst mal alle Koffer ausgepackt und die Betten bezogen. Bei der Abzählung der Polster wird festgestellt, dass die Anzahl 2 beträgt. Das ist insofern bedenklich, als es beim Einkauf noch 3 waren. Das mehrmalige durchsuchen des Wohnmobils fördert aber keinen dritten Polster zu Tage. Also wird eine Münze geworfen und ICBeter darf sich heute aus Decken und Handtüchern selbst einen Polster basteln.

Danach geht es an das Herstellen der EDV-Infrastruktur. Stromkabel und WLAN-Verstärker werden aufgebaut. Das WLAN ist langsam. Sehr langsam. Aber es geht immerhin. Dann wird das Projekt Sim-Karte angegangen. ICBeter hat neben seinem Huawei noch ein altes Galayx S und ein Galaxy S3 mit. Letzteres ist Sim-Locked und scheidet daher aus.

Das S nimmt die Karte aber auch nicht an. Also wird Muras Lumia genommen und es geht tatsächlich. Dafür muss seine Sim-Karte in das Galaxy S, damit er weiter erreichbar ist. Nach dieser Rochade gibt es endlich vernünftiges Internet. Die Erleichterung bei der Taskforce ist spürbar. Nun kann nichts mehr schief gehen. Außer das aufs Klo gehen. Denn die Codes, die im Kuvert gestanden sind, funktionieren nicht.

Nachdem ICBeter viermal vergeblich den Code eingegeben hat, teilt ihm ein anderer Camper den richtigen Code mit. Es ist ein Zahlendreher. Sicher wieder eine Bosheit der Dunklen Mächte, um uns an der Erringung der Weltherrschaft zu hindern! Gut, dass sie anderen Camper zu uns halten! Bis nach Mitternacht wird noch ausgiebig die Internetverbindung getestet und nachdem ICBeter festgestellt hat, dass er die Zahnbürste bei der Tante vergessen hat, geht Mura noch auf die schnelle duschen.

Er weiß jetzt auch den richtigen Code. Was er nicht weiß, ist dass das Licht ein Zeitschalter ist, den man nachstellen muss, damit er nicht abläuft. Also ist der Strom mitten beim Duschen weg. Er muss also im Finstern raus und nach dem Lichtschalter tasten. Dabei hofft er, dass niemand reinkommt und er als Klo-Exhibitionist verhaftet wird. Die Hoffnung erfüllt sich sogar.

Nach diesem Erfolg wird der Tag für beendet erklärt.

Aktuelle Position: 36.791327, -121.669083

One thought on “Tag 4: Monterrey

  1. Da kann man ja mal wieder sehen, wie treu Hunde sind! Liebe Grüße an das brave Tier. Und euch dreien wünsch ich viel Spaß auf der Reise! Den Polster haben euch sicher die dunklen Mächte auf dem Parkplatz aus dem Wagerl gestohlen. Die sind ja so fies!!!! Anni

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