Tag 10: Joshua Tree NP

Die Keycard, die gestern extra zum Wohnmobil gebracht worden ist, ist toll – nur mit einer kleinen Einschränkung: Sie funktioniert nicht. Oder fast nicht. Man kann damit die Laundry (Wäschewäscherei) aufsperren, aber nicht die Klos/Duschen. Zumindest gibt es ein Klo in der Laundry. Auf Duschen muss verzichtet werden.

Um ca. 0800 stehen alle auf, denn da macht das Office auf und es kann endlich die richtige Keycard geholt werden. Und man glaubt es kaum… die funktioniert wirklich. Zuerst wird mal gefrühstückt. Wieder passt die Außentemperatur nicht fürs frühstücken, aber diesmal ist die obere Grenze überschritten. Die Sonne knallt schon richtig schön runter auf Südkalifornien.

Im Sinne einer abwechslungsreichen Ernährung wird diesmal Turkey-Spam gegessen. Das hatten wir bisher noch nie. Diesmal schmeckt man sogar einen Unterschied zum normalen Spam. Die Theorie, dass alles aus der gleichen Masse kommt, ist daher widerlegt. Tami isst seinen Ceasar Salad von gestern. ICBeter nimmt sich für seinen Toast sogar ein Salatblatt von ihm. Vitamine en masse!

Danach wird es ernst. Es steht zum ersten Mal das dumpen auf dem Programm. Da es hier ein Dump-Loch auf jedem Platz gibt, ist die Gelegenheit günstig. Zuerst wird einmal der Wassertank aufgefüllt. ICBeter zieht sich dann zwei der gestern erworbenen Gummihandschuhe an und schließt den dicken Schlauch an. Dann heißt es Wasser marsch und alles dumpt in den Dumper.

Dann werden die Duschen gestestet. Es gibt einen Knopf, auf den man drücken muss und dann bekommt man 2 Minuten lang Wasser. Man kann aber beliebig oft drücken. Die perfekte Strategie zum Wasser sparen. Das ist auch notwendig, denn am Abend gehen alle Bewässerungsanlagen los und gießen den Rasen am gesamten RV-Park. Und der ist groß, sehr groß.

Robbi im Joshua Tree NP

Robbi im Joshua Tree NP

Dann geht es wieder weiter. Nächstes Ziel ist der Joshua Tree Nationalpark. Was wie ein schöner grüner Wald klingt, ist in Wirklichkeit eine Wüste mit Josuabäumen. Aus unserer USA-Reise 2008 wissen wir, dass es in der Wüste oft regnet, darum halten wir schon mal den Regenschutz bereit. Unterwegs gibt es wieder Fahrerwechsel und ICBeter übernimmt wieder das Steuer. Er fährt bis zum Nationalpark. Dort werden mit dem Nationalpark-Pass ganze 30 $ gespart. Weil in San Francisco auch schon mal 10 $ gespart wurden, sind die Kosten schon zur Hälfte herinnen!

Joshua Tree Nationalpark sieht im Norden überall gleich aus: Josuabäume und Felsen. Aber sehr viele davon. Es ist auch ein Paradies für Kletterer. Überall sind die Kletterrouten angeschrieben. Weiter gegen Süden verschwinden die Josuabäume und die Kakteen übernehen das Kommando. Die Fahrt geht bis zum Cholla Cactus Garden. Eine riesige Fläche voll mit Cholla Kakteen (Cylindropuntia fulgida).

Felsen

Felsen

Mit diesen Dingern ist nicht zu spaßen. Wer es nicht glaubt, soll mal in Youtube nach „jumping cholla“ suchen. Mura hütet zur Sicherheit das Wohnmobil und ICBeter und Tami begeben sich auf den gefährlichen Marsch durch den Kaktusgarten um für die Weltherrschaft wichtige Fotos zu machen. ICBeters Sandalen machen dann noch Bekannschaft mit so einem Cholla-Ding. Es dauert ewig, die auf der Sohle pickenden Dornen zu entfernen. Es hat sich als Vorteil erwiesen, dort nicht barfuß zu gehen.

Danach geht es wieder zurück. Der nächste Campingplatz ist der Palm Springs/Joshua Tree KOA. Der ist weder in Palm Springs noch im Joshua Tree Nationalpark, sondern in Desert Hot Springs. Wie der Name schon andeutet, gibt es dort heiße Quellen in der Wüste. Heiß ist es aber nicht wegen der Wüste, sondern weil es sich um Thermalwasser handelt.

Joshua Tree is full of joshua trees

Joshua Tree is full of joshua trees

Das Office ist bis 1800 geöffnet. Ankunftszeit ist 1806. Wieder mal ein klassischer late checkin. Bei KOA ist das aber immer wesentlich unkomplizierter als bei den Indianern. Ein Kuvert wo alles drin steht. Der Code für den Schranken und der fürs WLAN. Bei der Fahrt zum Platz begegnet uns die Besitzerin in einem Golfwagerl. Sie führt uns zu unserem Platz Nummer 86. Es sind etwa 10 bis 15 Plätze besetzt. Von etwa 200.

Das hat den Vorteil, dass wir das WLAN nur mit ein paar anderen teilen müssen. Das wirkt sich sehr positiv auf den Verbindungsqualität aus. Der Youtube-Benchmark funktioniert. Als Test wird das Video mit dem jumping cholla abgespielt und alle sind sehr froh, den Dingern nicht zu nahe gekommen zu sein.

Die Besitzerin sagt uns, dass Feuer machen zum Grillen verboten ist. Dabei wären wir heute zum ersten Mal früh genug angekommen, um zu Grillen. Dann wird mal der Poolbereich gecheckt. Es gibt einen Swimmingpool mit warmem Wasser. Dann gibt es drei Hot Pools mit vermutlich heißem Wasser. Und Duschen und Klos gleich daneben. So wie es sein soll. Fürs Baden gehen ist aber keine Zeit.

Joshua Tree NP ist ein Paradies für Kletterer

Joshua Tree NP ist ein Paradies für Kletterer

Denn die Jagd nach Nahrung steht am Programm. Da mit Grillen nichts wird, muss der große Fastfood-Test fortgesetzt werden. Carl‘s Jr. steht am Programm. Beim Betreten des Lokal stellt man gleich mal einen Abfall der Temperatur von 35° auf gefühlte 18° C fest. Die Menüs werden sortiert nach dem Körpergewicht bestellt. Einmal small, einmal medium und einmal large. Die Leser dürfen jetzt raten, wer welches bestellt hat.

Der Large-Besteller ordert zur Sicherheit noch einen zusätzlichen Burger, um nichts zu riskieren. Diese Aktion führt zu zwei Erkenntnissen: a) dass Burger in den USA größer sind als in Österreichund zwei Burger locker so viel sind wie drei daheim und b) dass ein Burger mit Jalapenos nicht scharf ist. Sondern höllisch scharf. Unten drin sind die frischen – sehr scharfen – Jalapenos und oben die mit Käse gefüllten – sehr scharfen – Jalapenos.

Zum großen Menü gibt es einen riesigen Becher zum selber befüllen mit Cola-Zeugs. Zum kleinen Menü einen kleinen Becher. Beide dürfen aber unbegrenzt wiederbefüllt werden. Da zahlt sich der Aufpreis für das große Menü schon aus, denn da muss man selterner aufstehen zum Refill. Na ok, die Pommes sind auch mehr und dürfen nicht refilled werden…

Tami in Gefahr

Tami in Gefahr

Raus geht es wieder in die angenehme Wüstenwärme. Und rüber in den Supermarkt, denn es muss Wasser gekauft werden sowie ein paar andere Sachen. Aber die Rechnung ist nur 33 $, also heute nicht der Rede wert. Dann geht es zurück zum Campingplatz. Der Platz Nummer 86 ist besetzt. Es sind knapp 200 freie Plätze, aber es ist jemand gekommen und hat sich auf unseren Platz gestellt.

Wenn da nicht wieder die Dunklen Mächte am Werk waren, um uns an der Erringung der Weltherrschaft zu hindern! Das Problem wird elegant gelöst, indem wir uns auf Platz 88 stellen. An freien Plätzen mangelt es ja nicht wirklich…

Als nächstes geht es ab ins Wasser. Zuerst einmal in den Swimmingpool. Wie gesagt, dass Wasser dort ist warm. Aber es gibt ja noch die Hotpools. Die sind nach Temperatur sortiert. Ganz rechts etwa 98°. Zum Glück Fahrenheit. In der Mitte ca. 100° und links 104°. ICBeter und Tami riskieren einmal den rechten. Das ist schon recht heiß. Im mittleren Pool sitzen zwei Mädels, von denen einen kurz einmal zum linken marschiert. Nachdem sie einen Fuß hinein gesteckt hat, läuft sie schnell wieder weg und zurück zum mittleren.

Das weckt natürlich das Interesse der Taskforce Hotpool und so gehen die beiden schnell hinüber. Das sind dann gefühlte 104 °C. Real mindestens über 40 °C. Also wird als Kompromiss der mittlere Pool genommen. Der ist aber sogar kühler als der rechte. Wir haben die Theorie, dass einige Grad versehentlich vom mittleren in den linken Pool gewandert sind.

Nicht überall kann man sich in finsterer Nacht bei 32° C unter dem Sternenhimmel an den Pool legen, also wird das von ICBeter auch noch gemacht. Nach noch ein paar Wechsel zwischen den Pools sinkt die Temperatur dann doch auf rund 30 °C ab, was dann schon recht kühl ist. Da der Pool um 2200 schließt, wird die Aktion beendet.

Am Abend wird dann noch die Internetverbindung ausgenutzt und das neue Rubbellos aufgerubbelt. Aber es gewinnt nichts. So war das nicht geplant. Also wird das Thema Millionär werden auf später verschoben und der Tag für beendet erklärt.

Monentaner Standort: 33.924025, -116.433892

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