Tag 15: Horseshoe Bend

Heute ist Erholungstag. Naja, nicht ganz… weil es gestern mit Horseshoe Bend nicht funktioniert hat, wird das heute nachgeholt. Zum Frühstück gibt es Spam mit Hickory Smoke Flavor. Also künstliche Geschmacksvertärker, die so ähnlich riechen und schmecken wie Hickory Smoke. Was immer das auch sein mag.

Ausblick aus dem Wohnmobil

Ausblick aus dem Wohnmobil

Am Vormittag geht es noch nicht auf Besichtigung, das nutzt ICBeter für einen Waschtag. Die Waschmaschine schluckt 4 Vierteldollar. Das ist halb so teuer wie duschen. Daraus lässt sich errechnen, dass der durchschnittliche Camper doppelt so dreckig ist wie die Schmutzwäsche, die hier gewaschen wird.

Zuerst heißt es erst einmal warten auf eine freie Maschine. Es gibt 6 Stück, aber eine davon ist kaputt. Nämlich genau jene, die ICBeter jetzt brauchen würde. Aber eine andere Camperin hat bald ihre beiden Maschinen fertig. Als erfahrener Camper stellt man bei der Waschmaschine immer alles auf die mittlere Einstellung und ist auf der sicheren Seite. Die Maschine braucht 29 Minuten.

Also ist noch Zeit, um schwimmen zu gehen. Der See ist nur 5 Gehminuten weg. Nach der Rückkehr ist die Waschmaschine fertig und es geht ans trocknen. Zuerst heißt es einmal warten auf einen freien Trockner. Es gibt 8 Stück, aber einer ist kaputt. Nämlich genau jener, den ICBeter jetzt brauchen würde.

Dafür sind jetzt alle Waschmaschinen frei. Wenn da nicht wieder die Dunklen Mächte dahinter stecken, die uns auf unserem Weg zu Weltherrschaft aufhalten wollen! Bald wird aber einer frei und es sind sogar noch 7 Minuten vom Vorgänger übrig. Die anderen Camper sind halt auf unserer Seite! Die 7 Minuten reichen aber nicht und so müssen nochmal 2 Quarter gefüttert werden. Als das Trocknen fertig ist, sind alle Trockner frei. Eh klar…

Danach geht die heutige Besichtigungstour los. Den Weg zu Horseshoe Bend kennen wir schon. Diesmal ist der motivierte Parkplatzanweiser nicht im Dienst und schon geht es am Parkplatz zu wie im Stadtverkehr von Bangkok. Jeder steht irgendwo. Es wird ein Parkplatz direkt bei den Klos gefunden. ICBeter und Tami treten den Marsch an, Mura hütet das Wohnmobil.

Horseshoe Bend ist ein echter Geheimtipp!

Horseshoe Bend ist ein echter Geheimtipp!

Der Weg geht zuerst ein paar Minuten bergauf. Und das bei praller Sonne. Wenigstens werden bei Sonnenschein die Fotos gut. Danach geht es noch einige Minuten bergab. Am Anfang des Weges steht, dass jeder mindestens eine Flasche Wasser mitnehmen soll. Tami wusste offenbar nicht, dass das auch für ihn gilt und ist ohne weggegangen. Also gibt es letztlich nur eine halbe Flasche Wasser für jeden.

Beim Aussichtspunkt angekommen verschwindet sie Sonne pünktlich hinter den Wolken und ein wunderschöner grauer Schatten legt sich auf den Colorado River und alle Felsen rund herum. Horseshoe Bend ist ein echter Geheimtipp für tausende Touristen. Es zieht sich eine Prozession zum und vom Aussichtspunkt. Offenbar eine Bußprozession, denn die Leute schauen alle recht leidend drein. Vor allem die, die am Rückweg bergauf sind. Es wäre eine interessante Frage, wie hoch die Überlebensrate der Horeshoe-Bend-Besucher ist.

Horseshoe Bend von oben

Horseshoe Bend von oben

Diese Frage wird sogar noch aktueller, wenn man beim Aussichtspunkt angekommen ist. Dort geht es nämlich flach bis zur Kante und dann ca. 250 Meter senkrecht nach unten. Die Touristen sitzen fröhlich an der Kante oder stellen sich zum fotografieren ganz nach vorne. Ganz links wird gerade begonnen, ein Geländer zu bauen. Anscheinend ist doch schon hin und wieder ein Tourist einen Schritt zu weit gegangen. Der Absturz ist ja gar nicht gefährlich. Aber die Ankunft unten dann schon.

Dann wird noch auf einen kleinen Hügel nebenan geklettert, um dort wie alle anderen dummen Touristen runter fotografieren zu können. ICBeter fotografiert noch ein paar andere Touristen mit ihren Handys, spart sich aber den Scherz, zu sagen sie sollen noch einen Schritt zurück gehen. Wegen dem unten ankommen nämlich…

Robbi bei Horseshoe Bend

Robbi bei Horseshoe Bend

Dann geht es zurück. Auf dem Weg nach oben kommt auch kurz die Sonne wieder heraus, damit wir bergauf nicht frieren müssen. Unten angekommen werden noch die Klos benutzt. Es sind diese unwiderstehlichen Nationalpark-Klos mit einer Klomuschel über einem großen Loch, das dann einmal im Jahr oder so ausgepumpt wird. Aber immerhin mit Schornstein, damit die Abluft in eine andere Richtung entweicht.

Nächster Programmpunkt ist einkaufen. Denn da das Grillen gestern so klass funktioniert hat, wird es gleich heute wiederholt. Und es wird optimiert. Das Gemüse, dass viel zu viel Zeit beansprucht hat, wird eingespart. Statt dessen wird fertiger Salat gekauft. Salat ist ja gesund, wie jeder weiß. Wir entscheiden uns für Nudelsalat mit Mayonnaise.

Die Mikrowellen-Erdäpfel waren gut, darum werden diesmal gleich 2 Packungen gekauft. Damit wird Erdäpfel in Folie einwickeln, in die Glut schmeißen, mühsam aus der Glut rausholen, auswickeln und die verkohlten Teile wegschneiden durch 5 Minuten Mikrowelle einschalten ersetzt. Eine Optimierung, die einen entscheidenden Schritt in Richtung Weltherrschaft darstellt!

Bei der Einfahrt in die National Recreation Area haben wir gestern übrigens wieder 30 $ mit unserem Nationalpark-Pass gespart. Damit sind wir bereits mit 10 $ im Plus! Vor dem Grillen ist noch einmal baden angesagt. Auch wenn heute nicht mehrere Kilogramm Sand angesammelt wurden wie gestern. Der Badebereich liegt übrigens schon in Utah, womit wir schon unseren dritten Bundesstaat besuchen.

Apropos gestern… am späten Abend war ein paar Wohnmobile weiter noch bis 2200 große Party mit singenden und gröhlenden Mädchen, die anscheinend Schulschluss feiern. Heute finden wir diese offensichtlich im See wieder, wo jede mit einer Bierdose in der Hand im kühlen Wasser für die heutige Party vorglüht.

Baden am Lake Tahoe

Baden am Lake Powell

Am Rückweg zum Wohnmobil sehen wir sie am Parkplatz wieder. Dass sich zwei von ihnen dort intensiv im Bikini am Boden räkeln, ist nur auf den ersten Blick dem Alkoholkonsum geschuldet. In Wirklichkeit versuchen sie, die Luft aus ihren aufblasbaren Schwimmtieren rauszudrücken. Wir hatten unsere Kameras leider nicht dabei, um euch zu veranschaulichen, was damit gemeint ist. Ja, ich weiß… tut uns echt leid!

Dann geht es zurück zum Platz C02 und der Griller wird angeworfen. Diesmal wurde eine kleinere Packung leicht entzündlicher Kohle gekauft und die Packung wurde vor dem Anzünden aufgerissen. Auch wir lernen ab und zu dazu. So geht es diesmal ganz ohne Explosion. Da diesmal keine wertvolle Zeit mit Gemüse verschwendet wird, kann gleich das Fleisch draufgelegt werden.

Freizeitangebote in Arizona

Freizeitangebote in Arizona

Damit wird auch geschafft, noch bei Tageslicht zu essen! Das ist natürlich ein Triumph. Da es heute keinen klaren Sternenhimmel gibt, fällt die Temperatur auch nicht arktisch unter 30 °C und so kann man noch länger im Campingsessel sitzen und Blog schreiben. Und hin und wieder sogar im Internet surfen. Ein wenig zumindest.

Morgen wird der Campingplatz wieder verlassen und der Grand Canyon anvisiert. Da es ein Nationalpark-Campingplatz ist, wissen wir nicht, ob es überhaupt Internet geben wird. Wenn die nächsten zwei Tage also ohne Blog bleiben, kann es durchaus sein, dass wir noch leben, aber virtuell im Nirvana sind.

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