Tag 18: Hoover Damm

Heute verlassen wir den Grand Canyon wieder. Zum Frühstück gibt es wieder konservativen Spam ohne irgendwelchen Schnickschnack. Außerdam gibt es Salmon (Salmonellen) und das restliche Fladenbrot von gestern. Freddy IV. toastet weiterhin brav, obwohl wir immer noch die restlichen Vollkorntoast aufbrauchen, die – quasi als Zwieback – zweimal reingesteckt werden müssen.

Amerikanisches Fortbewegungsmittel

Amerikanisches Fortbewegungsmittel

Mura übersieht prompt die Rauchzeichen und verbrennt die ersten beiden Toasts. Den ersten davon isst er trotzdem. Besser, als nochmal warten zu müssen. Dann wird wieder der Strom abgesteckt und abgefahren. Nach kurzer Fahrt gibt es wieder einen Fahrerwechsel. Hin und wieder liegt da mal ein Teil eines zerplatzten Reifens auf der Straße, aber sonst geht er schön voran. Wir kommen wieder ins Gebiet des billigen Benzins. Unter 3 $ die Gallone.

Außerdem ist die illegale Müllentsorgung an der Autobahn billiger. Die Strafe beträgt statt 1000 nur 500 $. In Kingman ist dann Tanken und Einkaufen angesagt. Hier waren wir vor ein paar Tagen schon einmal, wir haben unsere östliche Runde also komplettiert. Nun muss noch die West-Runde fortgesetzt werden. Und zwar in Las Vegas!

1983 ist der See zuletzt übergelaufen

1983 ist der See zuletzt übergelaufen

Bei Tanken muss Mura wieder zum Kassier, um das Geld im Voraus zu bezahlen. Dafür muss er erstmals seinen Code eingeben. Da er ihn am Handy gespeichert hat, das er jetzt nicht mit hat ist das jetzt blöd. Letztlich fällt er ihm doch wieder ein und es kann um 100 $ getankt werden. Weil die Gallone nur 2,95 $ kostet, wird der Tank, der wieder auf ¼ unten war wieder fast voll.

Dann geht es ab zum Safeway, Vorräte für das Frühstück kaufen und auch Eis-Vorräte zu sammeln. Vor dem Safeway funktioniert auch das WLAN noch gut genug, um nach langer, entbehrungsreicher Zeit endlich nicht mehr wie die Steinzeitmenschen zu leben, sondern zurück in die Zivilisation zu kommen. Sonst hätten wir vielleicht nie erfahren, dass Deutschland gegen Mexiko verloren hat… Soviele Tore wie Österreich hat Mexiko aber nicht zusammen gebracht.

Blick vom Damm zum Powerhouse

Blick vom Damm zum Powerhouse

Bei der Fahrt wundert sich Mura, warum er im Rückspiegel immer einen Tankdeckel hin und her fliegen sieht. Daher wird mal auf dem Highway stehen geblieben und nachgeschaut. Da es unser Tankdeckel war, wird der vorsorglich mal verschlossen. Soll ja ein Vorteil sein, wenn der Tank zu ist. Außer beim nächsten Tanken, da würde man sich sonst das Öffnen sparen.

Bei der Wiederauffahrt auf die Autobahn gibt es keinen Beschleunigungsstreifen, daher muss ein Kavalierstart hingelegt werden. Dabei fliegt sogar Tamis Cola-Dose nach hinten. Es gibt immer wieder Baustellen, wo man nur 55 mph fahren darf. Mann muss ganz klar sagen, dass unterm Trump nicht alles schlecht ist. Er baut immerhin die Autobahn!

Nächstes Ziel ist der Hoover Damm. Da hatten wir vor 10 Jahren ein ziemliches Chaos beieinander. Wer‘s vergessen hat, soll es im Blog nachlesen. Diesmal werden wir alles besser machen. Die Anfahrt ist anders als damals. Da die damals in Bau befindliche Brücke fertig ist, geht der Freeway über diese Brücke. Auf den Damm fahren nur mehr die, die den Damm sehen wollen und nicht mehr alle inklusive dem Schwerverkehr.

Wir fahren über die Brücke und die nächste Abfahrt runter. Auf einem Zebrastreifen kurz von dem Damm steigt ICBeter aus. Er nimmt sogar sein Handy mit. Wir lernen eben dazu! Die anderen beiden fahren über den Damm zum RV-Parkplatz. ICBeter fährt ins Visitorcenter. Dort gibt es erst einmal einen Security Check. Tickets für die große Führung gibt es nicht mehr, nur mehr für die um 1530. Und es ist kurz vor 1400. Also werden Karten für die Powerplant-Tour gekauft, die alle 15 Minuten beginnt.

Dann heißt es, das Visitorcenter wieder verlassen, denn es ist unterirdisch und damit ohne Handyempfang. Oben gibt es Empfang und Mura wird angerufen. Das einzige Problem ist, dass das Handy mit der US-Simkarte keine ausländischen Nummern anrufen kann. Auch keine österreichischen. Jetzt ist guter Rat teuer. Die erste Idee ist, dass Mura vielleicht am Parkplatz ein WLAN gefunden hat und Whatsapp emfangen kann.

Die Generatoren sind teilweise noch aus den 30er-Jahren

Die Generatoren sind teilweise noch aus den 30er-Jahren

Das erfüllt sich aber nicht. Jetzt ist guter Rat noch teurer. Es ist 1400, d. h. 2300 MESZ. Jetzt muss nur jemand in dieser Zeitzone gefunden werden, der da sicher noch wach ist. Da wird nicht lange überlegt und Tonittt wird ein Whatsapp geschickt. Das funktioniert tatsächlich und er antwortet. Er soll Mura am Handy anrufen und ihm sagen, dass der ICBeter auf seinem Handy mit US-Simkarte anruft.

Das funktioniert auch. Also das Anrufen von Mura. Der ruft aber ICBeter nicht an, weil er seine US-Nummer nicht hat. Jetzt ist guter Rat sauteuer. Während des Grübelns sieht ICBeter aber, dass das Wohnmobil gerade wieder vom Hooverdamm kommend vorbei fährt. Schnell wird zum Ausstiegspunkt marschiert. Tatsächlich kommen die beiden zurück und ICBeter kann wieder einsteigen.

Robbi am Hoover-Damm

Robbi am Hoover-Damm

Der Parkplatz ganz beim Damm kostet 10 $. Diejenigen weiter oben auf den Serpentinen sind gratis. Das Geld wird investiert. Dann wird der Marsch über den Damm angetreten. Die Sonne brennt ordentlich herunter. Dann geht es wieder durch die Security und rein ins Visitorcenter. Die Touren beginnen zu jeder Viertelstunde. Wir sind um 1447 dort. Ideal für die 1500-Tour.

Warten haben wir ja schon gelernt in den USA und so werden die 13 Minuten locker weg gewartet. Da wir uns auf der Nevada-Seite des Dammes befinden, wundern wir uns, dass da keine Glückspiel-Automaten im Wartebereich sind. Das ist am Flughafen Las Vegas wesentlich besser gelöst.

Als erstes gibt es einen Film über die Erbauung des Damms. Dann geht es mit dem Lift ganz hinunter. Erste Station sind die Wassertunnel, die gebaut wurden um den Colorado River während der Bauzeit umzuleiten. Vier solche Tunnel mit ca. 15 Metern Durchmesser gibt es. Dann geht es in den Generatoren-Raum.

Es geht durch dunkle Stollen...

Es geht durch dunkle Stollen…

Es befinden sich 8 Generatoren in diesem Raum, wovon 6 in Betrieb sind. Auf der Arizona-Seite gibt es nochmal so einen Raum. Auch die großen Kräne, mit denen die Generatoren eingebaut wurden, sind seit den 30er-Jahren noch da. 70 % der Generatoren sind sogar noch die Originalen von damals. Danach geht es zum Observation Deck. Von dort hat man den besten Blick auf den Damm. Dort werden natürlich ein paar Fotos geschossen.

Weil die Zeit langsam knapp wird, marschieren wir wieder über den Damm zum Wohnmobil. Franzi hat wieder gut aufgepasst und es ist nichts geklaut worden. Sodann geht es ab nach Vegas! Das Navi führt uns zielsicher nach Sin City, nur bei der Einfahrt zum RV-Park des Circus Circus Hotels muss ein kleiner Umweg in Kauf genommen werden.

Die schlechte Nachricht kommt gleich beim Einchecken: Es gibt kein WLAN! Vor 10 Jahren waren wir auf genau dem selben Campingplatz, da hat es aber gutes WLAN gegeben. Darum wurde beim Reservieren nicht darauf geachtet. Außerdem gibt es am Strip sowieso keinen anderen RV-Park. Immerhin gibt es diesmal Duschen. Das ist ein klarer Fortschritt zu den beiden vergangenen Nächten.

Mura ist nach zwei Wochen des Campens in der Wüste überdrüssig und gibt w. o. Er hat sich im Circus Circus Hotel ein Zimmer gemietet, als es noch Internetverbindung gab. Durch diese Aktion gibt es immerhin ein Internet-Backup im Zimmer.

Die Zeit ist schon sehr kanpp, denn Mura und Tami wollen sich die Zaubershow „Piff the magic dragon“ anschauen. Die beginnt um 2000 und man muss die Karten schon eine Stunde vorher abholen. Daher spurtet Mura zu seinem Zimmer. Dazu muss er zuerst zur Rezeption laufen. Die ist am anderen Ende des Hotels. Da sich so ein Hotel in Las Vegas in eine Richtung schon mal einen halben Kilometer ausdehnen kann, ist das ein größeres Unterfangen.

Bei der Rezeption erfährt er, dass sein Zimmer ganz auf der Seite des RV-Parks ist, also auf der anderen Seite von der Rezeption. Also darf er den ganzen Weg wieder zurück machen. Unter Zeitdruck natürlich. Im Zimmer hat er WLAN und kann daher Peters USA-Handy per Whatsapp kontaktieren. So wird ausgemacht, dass sich Mura und Tami um 1830 im RV-Park treffen.

Natürlich hat er keine Zeitzone dazugeschrieben, und damit gilt natürlich per default die ICB-Zeitzone, die überall auf der Welt gleich ist: 0 bis 60 Minuten nach der örtlichen Zeitzone. Um 1830 örtlicher Zeitzone kündigt er sein Kommen dann für 1845 an. Tami ist pünktlich am Treffpunkt, Mura um ca. 1855. Dann wird schnell ein Uber bestellt und zum Flamingo-Hotel gefahren.

Das praktische an der Uber-App ist, dass man auf einer Karte genau den Pickup-Punkt aussuchen kann. Das geht hier aber nicht. Immer wieder springt der Pickup-Punkt zurück auf den Haupteingang des Circus Circus Casinos. Zeit zum lange überlegen ist da nicht, also muss dort hin gewandert werden. Und es ist kein kurzer Weg!

Ansonsten funktioniert Uber in Las Vegas reibungslos. Die Casinos haben sogar ausgewiesene Uber- und Lyft-Einstiegsstellen. Die Taxis machen offenbar ebenfalls noch ein gutes Geschäft, zumindest fahren subjektiv betrachtet genau so viele davon herum wie noch vor 10 Jahren. Um 1950 sind die beiden bei der Kartenabholung, wo sie um 1900 hätten sein sollen.

Offenbar kennen die hier schon ihre Pappenheimer und schreiben nur deswegen, man soll eine Stunde vorher da sein, damit wirklich alle kurz vor Showbeginn da sind. Die Karten werden anstandslos ausgegeben und die Show kann beginnen. Ein großer Schritt in Richtung Weltherrschaft! ICBeter geht erst einmal – erstmals nach mehreren Tagen – unter die Dusche und spaziert dann zu Fuß zum Flamingo.

Das sind zwar rund 4 Kilometer, aber dafür sind 2 Stunden Zeit. So kann auch noch das Encore-Casino besichtigt werden, das vor 10 Jahren noch nicht existiert hat. Es positioniert sich eher im gehobenen Segment, was auch an den Mindesteinsätzen auf den Tischen abzulesen ist. Die Automaten sind aber die gleichen wie überall, auch mit den Einsätzen.

So versucht ICBeter gleich mal, die ersten 10 $ mit einer 25-Cent-Maschine zu verzocken und es gelingt völlig problemlos! Damit ist das Zock-Budget für den ersten Tag erschöpft und es kann sich voll auf das Besichtigen konzentriert werden. Die Millionen können auch noch morgen gewonnen werden… Weiter geht es über den Strip (= Las Vegas Boulevard) in Richtung Flamingo.

Was auch neu ist, sind die LKW die mit überdimensionalen Flachbildschirmen auf der Seite den Strip rauf und runter fahren und Werbung machen. So über die ganze Seitenfläche. Angeschaut wird dann auch noch das Wynn. Was gleich geblieben ist, sind die Schilder in den Casinos, die alles anschreiben, außer den Weg nach draußen. Der kühne Versuch, sich diesen Weg selbst zu bahnen, endet in einem Valet-Parking-Bereich. Die freundlichen Angestellten dort sind verzweifelte Touristen aber schon gewohnt und erklären routiniert den Weg nach draußen.

Da die Zeit schon fortgeschritten ist, wird das Venice nur von außen betrachtet. Als erfahrener Las Vegas-Besucher weiß man, dass wenn man im Venice verloren geht, der halbe Abend vorbei ist bevor man wieder draußen ist – auch wenn man nach dem Weg fragt. Allerlei Shows sind am Strip angekündigt. Von „Happy Nude Girls“ bis zu „Menopause“ geht da die Bandbreite.

Die nächste Show, die von der Taskforce Las Vegas angeschaut wird, liegt da irgendwo dazwischen. Eine Show mit Musik, für die ganz bestimmt niemand ein Hörgerät braucht – egal wie derrisch er/sie ist und Zirkuskunststückchen. Die Show ist im Luxor, das ein paar Casinos (also einige Kilometer) weiter weg ist.

Wo der Uber-Platz ist, wissen Mura und Tami jetzt schon. Auch ICBeter hat ihn beim Warten auf die beiden schon gefunden. Vorher wird noch der Food Court besucht und Burger gegessen. Die Fahrt geht über die Autobahn, weil das schneller ist, als einfach den Strip runter zu fahren. So sieht man die Casinos auch mal von hinten.

Im Luxor, das eine überdimensionale Pyramide ist, ist neben dem Weg nach draußen auch der Weg zum Showroom nicht angeschrieben. Aber die freundliche Secruity-Mitarbeiterin erklärt den Weg. Die Show wird ohne bleibende Hörschäden absolviert. Mura hat Plätze in der 3. Reihe reserviert, was gut ist, denn Leute aus der 1. Reihe werden immer wieder in die Show einbezogen und beispielsweise als Elvis verkleidet. Dafür bekommen sie einen gratis 2018-Kalender der Show. Sind ja eh noch 6,5 Monate ausständig…

Dann ist es schon 0000 und es wird zurück zum Hotel geubert. Alle marschieren in Muras Hotelzimmer, weil es dort Internet gibt. Um 0200 will der Mura dann doch langsam schlafen gehen und so gehen die anderen zurück zum Wohnmobil und der Tag wird für beendet erklärt. Es wird vermutlich der letzte Tag sein, den wir als Nicht-Millionäre verbringen.

Aktueller Standort: 36.139941, -115.163395

2 thoughts on “Tag 18: Hoover Damm

  1. da fehlen ja schon 5 tage… 😉 seits im Stress oder habts wegen den Millionen keine Zeit? ^^

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