Tag 19: Las Vegas

Obwohl erst um 0200 Schlafenszeit war, wird schon nach 0700 aufgestanden, denn heute ist Las Vegas-Tag. Nach dem Frühstück wird zum Strip marschiert. Dort werden erst einmal Karten für den Bus gekauft, der den Strip auf und ab fährt. 8 $ kostet die 24-h-Karte, aber ein Typ steht beim Automaten, der mit irgend einer Karte eine Ermäßigung einstellt. So gibt es zwei Karten zu dem Preis.

The Strip

The Strip

Die Fahrt geht bis zum Treasure Island Casino. Dort stehen zwei Schiffe davor, mit denen früher eine Piratenshow gespielt wurde. Diese Show ist aber abgesetzt worden. Die Schiffe und das Casino dahinter werden besichtig. Dann geht es zum Venetian Casino. Da es noch genauso aussieht wie vor 10 Jahren, wird jetzt hier nicht mehr sehr viel darüber geschrieben. Außer, dass danach noch Andenken in einem der geschätzt 10.000 Shops gekauft werden.

Nächste Station ist Caesars Palace. Begonnen wird bei den Shops, von denen es auch hier gefühlt ein paar Millionen gibt. Am Ende der Shop-Meile ist ein großes Aquarium mit allerlei Meeresgetier. So wie in Seaworld, nur ohne Delphine und Wale. Es gibt zur vollen Stunde auch eine ziemlich schräge Show mit animierten Puppen und viel Feuer und Wasser.

Venetian Casino

Venetian Casino

Durch das Casino geht es wieder nach draußen, was wieder einmal nicht so einfach zu finden war. Gleich nach dem Caesars ist das Bellagio. Die berühmte Wassershow beginnt erst in einer Stunde, also wird noch das Casino besichtigt, bzw. der Bereich um den Hotel-Checkin. Dort ist ein großer Garten aufgebaut. Manche Figuren dort sind aus Blütenblättern gemacht, die täglich ausgewechselt werden. Ein paar tausend je Figur.

Danach geht es ins Aria-Casino. Das ist neu und war vor 10 Jahren noch nicht hier. Ein schönes Casino, aber nichts wirklich weltbewegendes. Tami kauft sich ein Cola im Shop und will sich wo hinsetzen. Aus irgendeinem Grund gibt es in einem Casino nur eine Art der Sitzgelegenheit: Vor einem einarmigen Banditen. Also werden solche in Anspruch genommen.

Seaworld? Nein, Ceasars Palace

Seaworld? Nein, Ceasars Palace

Aus Gründen der Sparsamkeit vor zwei 1-Cent-Maschinen. 1 Cent ist aber der Mindesteinsatz pro Line. Und 20 Lines muss man mindestens auf einmal spielen. Also werfen beiden ein paar Dollar in die Automaten. Gewonnen wird erst einmal gar nichts. Also muss Robbi aushelfen. Er drückt ein paar mal den Knopf und gewinnt mit 20 Cent Einsatz 40 Cent zurück.

Da packt ihn das Spielfieber und er verzockt die ganzen 5 $. Jetzt ist er leider spielsüchtig. Schnell wird er wieder in die Tasche gesetzt, damit er nicht das ganze Spielbudget des heutigen Tages auf den Kopf haut. Nächste Station ist das Paris. Um 18 $ kann man auf den Eiffelturm rauf fahren, das wird aber eingespart.

Bellagio

Bellagio

Jetzt ist die Zeit für die Fountains vor dem Bellagio. Hier gibt es etwas neues: Die ganz große Fontäne, die mit lautem Knall nach oben schießt, gibt es scheinbar nicht mehr. Dann wird noch einmal bis zum Venetian vormarschiert, weil die Sonne jetzt die Frontseite schön beleuchet. Mit dem Bus geht es dann zur Freemont Street.

Das alte Zocker-Zentrum von Las Vegas. Hier werden die historischen Casinos besichtigt. Und auch die Leute, die an einem Stahlseil hängend die ganze Freemont Street hinunter zischen. Die Freemont Street Experience – wo auf der Überdachung der Straße Videos zu Musik abgespielt werden – gibt es erst bei Einbruch der Dunkelheit.

Das neue Aria-Casino

Das neue Aria-Casino

Am Rückweg zum Bus stellt Tami fest, dass er um einen Hut weniger hat als noch am Hinweg. Da der Hut ganz neu gekauft ist, wird noch einmal der ganze Weg durch die alten Casinos abgegangen, der vorher gegangen wurd. Auch das gleiche Klo wird in Augenschein genommen. Aber es hilft nichts, der Hut ist dahin. Manche verlieren in Vegas ihr letztes Hemd, Tami seinen letzten Hut…

Danach geht es mit dem Bus zurück zum Wohnmobil. Per Whatsapp wird mit Mura ein Treffpunkt vor dem Steakhouse im Circus Circus ausgemacht. Der Treffpunkt ist deshalb ideal, weil dort diniert wird. Da wir vor 10 Jahren hier gute Erfahrungen gemacht haben, werden keine Experimente mit einem anderen Steakhouse gemacht.

Robbi ist spielsüchtig geworden!

Robbi ist spielsüchtig geworden!

Gleich am Eingang geht man am Fleischlager vorbei und kann sehen, wie die Stücke dort abhängen. Auch an der Küche in der Mitte des Lokals geht man vorbei und kann sehen, wie die Steaks dort am Holzkohlengrill gemacht werden. Wir werden ganz hinten ins letzte Eck gesetzt. Vielleicht kommen dort alle hin, die wie dumme Touristen mit kurzer Hose und Turnschuhen bzw. Sandalen aussehen.

Der Salat wird als Vorspeise serviert und nicht als Beilage. Die Steaks sind natürlich wieder exzellent, da kann man nicht meckern. Nach dem Essen fahren Tami und Mura gleich mit Uber zum Rio Casino, weil dort die Show „Penn & Teller“ ist.

Tami mit seinen Groupies...

Tami mit seinen Groupies…

Zuerst müssen sie aber wieder zu der Uber-Pickup-Stelle kommen. Diesmal finden sie einen Weg, der nur ca. 500 Meter weit ist. Das ist schon ziemlich kurz. An der Pickup-Stelle stehen schon 3 Uber-Autos bereit. Mal sehen, welches von den drei die Uber-App auswählt. Denn bei Uber kann man sich das Auto nicht selber aussuchen wie beim Taxi, sondern die App weist eines zu. Und sie weist eines zu, das 6 Fahrminuten weit weg ist. Es lebe die Cyber-Intelligenz! Dieses Auto ist dann auch nach 10 Minuten da. Die Fahrt zum Rio ist aber dann flott.

Zuerst wird das Box Office gesucht. Dort werden die Karten abgeholt und der Weg zum Theater erfragt. Das wird dann schnell gefunden. Weil beide Durst haben, werden vor dem Theater schnell noch Cocktails gekauft. Die kosten zusammen 38 $ und bestehen zu geschätzten 50 % aus Alkohol. Wie heißt es so schön… irgendwie kriegt Vegas immer dein Geld. Die Show ist dann lustig. Ob sie es auch ohne hochprozentigem Cocktail gewesen wäre, lässt sich nachträglich nicht mehr herausfinden.

Canale Grande

Canale Grande

Nach der Show steht dann Millionen gewinnen auf dem Programm. Es werden die sympathischten einarmigen Banditen ausgesucht und losgelegt. Irgendwie funktioniert das aber mit dem Gewinnen nicht so wie geplant. Dabei haben wir vor 10 Jahren schon keine Millionen gewonnen. Das kann doch nicht jedes Mal so sein. Wenn da nicht wieder die Dunklen Mächte ihre Finger im Spiel haben…

ICBeter verbringt den Abend lieber auf der Freemont Street als bei der Show. Nach der Busfahrt geht gerade die Freemont Street Experience los. Um nicht ungut aufzufallen, stellt er sich auch mitten auf die Straße und gafft nach oben wie alle anderen. Um die Blackjack-Tabelle nicht umsonst auswendig gelernt zu haben, wird dann die Suche nach einem passenden Blackjack-Tisch gestartet.

Im D stehen zwar die optimalen Tische, die auch alle 3:2 für den Blackjack zahlen, aber die Mindesteinsätze sind ab 10 $ pro Spiel. Das muss noch besser gehen. Vorher beim Besichtigen wurden im Golden Gate Casino schon Tische mit 5 $ Mindesteinsatz und ebenfalls 3:2 Auszahlung erspäht. Die Befürchtung, dass diese billigen Tische nur am Nachmittag da sind und am Abend nicht mehr, erfüllt sich zum Glück nicht.

Es gibt aber doch eine signifikante Änderung am Abend: Die seriös aussehenden Dealer und Dealerinnen sind durch junge Dealerinnen in kurzen Röcken und knappen Oberteilen ausgetauscht worden. Dass das die Spieler von den eigenen Karten ablenken soll, ist sicher nur ein komisches Gerücht. Um 2100 ist noch nicht allzu viel los und so wird schnell ein freier Platz gefunden.

Es setzen sich immer wieder ein paar Leute zum Tisch und verschwinden wieder, wenn sie ihre Chips verloren haben. ICBeter hält aber tapfer durch und bleibt meistens auf +/- 0. Nach einer Weile kommen vier Schotten und Engländer, die Tischtennisspieler sind und für irgend ein Turnier hier sind. Die sind schon lustig drauf und es rennt der Schmäh. Bei jedem Blackjack gibt‘s eine kleine Party.

Alle halben Stunden wird die Dealerin ausgetauscht. Die ausgetauschten haben dann Pause. Pause heißt hier aber nicht, sich hinsetzen und ausruhen. Wir sind schließlich in Vegas und da heißt Pause machen auf den Podesten zwischen den Tischen zu tanzen. Das ist sinnvoll, denn nach 30 Minuten nur herumstehen ohne sich viel zu bewegen, ist eine halbe Stunde Bewegung machen gesund und erholsam. Manche Arbeitgeber kümmern sich eben rührend um das Wohl ihrer Angestellten.

Ashley ist die neue Dealerin. Praktischerweise haben alle ein Halsband, aus dem ihr Name steht. Sie bringt dem ganzen Tisch relativ viel Glück und so geht die ganze Zeit nichts verloren – auch nicht bei den Briten. Dann hat aber Ashley ihre Gynastik-Pause und Ruby kommt. Und sie zockt den ganzen Tisch ab. Die ersten 5 Hände verliern praktisch alle ihre Einsätze. Und so geht es weiter. Schließlich verlassen die Tischtennisspieler entnervt den Tisch.

ICBeter bleibt noch mit ein paar Chips zurück. Es kommt ein weiterer Spieler. Der lässt sich von der Warnung vor Rubys Glück aber nicht abhalten. Bald ist auch der vorletzte Chip verloren. Weil Blackjack mit einem Chip keinen Spaß macht, weil dann weder verdoppelt noch gesplittet werden kann, werden die letzten 5 $ als Trinkgeld für die Dealerinnen gegeben und der Plan, Millionen am Blackjack-Tisch zu machen vorerst einmal aufgegeben.

Der Rückweg vom Klo führt noch einmal am Tisch vorbei. Der andere Typ sitzt immer noch dort, aber sein Chipstapel scheint schon ziemlich dezimiert. Beim Verlassen des Casino ist es gerade kurz nach 2300 und es läuft schon wieder die Freemont Street Experience. Am Rückweg zum Bus wird noch durch das eine oder andere Casino gegangen, denn draußen ist es auch um 2300 nicht annähernd kühl. Aber mehr als 30 – 32 °C hat es da eh nicht mehr. Der Bus kommt sofort und bald ist wieder der Campingplatz erreicht. Im Wohnmobil wartet schon Tami, um zu berichten, dass er auch kein Millionär geworden ist. Kurz nach Mitternacht wird der Tag für beendet erklärt.

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *