Tag 0 – Anreise

Da der Abflug zu einer christlichen Zeit erfolgt (1225) muss nicht in aller Früh aufgestanden werden. Als Treffpunkt wird 0930 in Eisenstadt vereinbart. Touristen mit jahrelanger Erfahrung wissen aber, dass man vor der Abfahrt im Internet schauen muss, ob der Flug pünktlich ist. Dort steht schon mal 35 Minuten Verspätung. Abflug 1300. Das ist insofern betrüblich, als es in Lissabon nur 45 Minuten Zeit zum Umsteigen gibt. Was solls… 15 Minuten müssen auch reichen, um von einem Flieger in den anderen zu kommen!

Die Anfahrt zum Flughafen verläuft problemlos, was schon mal verdächtig ist. Kein Stau, keine Umleitung… das ist irgendwas faul. Am Vienna International Airport angekommen geht es einmal zu Gepäckaufgabe. Weil Mura mit dem Businessclass-Ticket zwei Koffer einchecken kann und ICBeter mit dem Sparticket gar keinen, checkt er beide Koffer in seinem Namen ein. Die Lüge bei „ich bestätige, alle Koffer selbst gepackt zu haben“ wird schlecht Karma-Punkte einbringen!

Security Check
Ein paar Leute beim Security-Check

Beim Security-Check ist die Hölle los. So ruhig wie in den alten Zeiten vor Corona geht es nicht mehr zu. Trotz der Menge an Kabeln und Stecker im Handgepäck kommen beide ohne Weiteres durch den Check. Die scheinen dort schon einiges gewohnt zu sein. Mura steuert die Lounge an. Es gibt Huhn mit gedünstetem Gemüse. Wieder mal voll gesund ernährt!

Da wir aus unseren Schottland-Reisen gelernt haben, dass es auf Inseln oft recht schräges Essen gibt, holt sich ICBeter noch schnell was vernünftiges. Also geradewegs zum Leberkas-Pepi. Da das Gate noch nicht angeschrieben ist, setzt er sich einfach zum Gate direkt daneben, um zu essen. 5 Minuten später steht bei diesem Gate „13:00 Uhr Lissabon“ angeschrieben. Das beweist, dass der Flughafen auf unserer Seite ist und uns bei der Erringung der Weltherrschaft helfen will!

Es beginnt schon mal mit einer Verspätung!
Es beginnt schon mal mit einer Verspätung!

Dann kommt auch Mura und pünktlich um 1300 geht es los. Mit dem Boarding nämlich. Aber nicht direkt vom Gate ins Flugzeug, sondern erst einmal in den Bus. Der Flieger steht nämlich am Vorfeld. Die 15 verbliebenen Minuten zum Umsteigen sind inzwischen auch dahin. Um 1315 sind dann alle beim Flieger und stellen sich zum Einsteigen an. Zwei Typen erzählen, dass sie eigentlich nach Madeira umsteigen müssen und das das knapp wird. Wir können das nachfühlen.

Aber mit nur einer Stunde und ein paar Minuten Verspätung geht es dann wirklich in die Lüfte. Essen und Trinken gibt es in der Eco nur gegen bare Münze. D. h. eigentlich nicht, denn es werden nur Kreditkarten akzeptiert. Kein Bargeld. Vermutlich, um Geldwäsche zu verhindern.

Dann geht es aber doch an Bord!
Dann geht es aber doch an Bord!

Zwischen Ankunft in Lissabon und geplanten Abflug nach Funchal bleiben noch genau minus 15 Minuten. Aber wieder sehen wir, dass die Flughäfen auf unserer Seite sind! Gleich beim Aussteigen steht einer mit einem Schild „Funchal“ und lotst alle in einen eigenen Bus. ICBeter steigt trotzdem in den falschen Bus ein. Die kennen ihre Pappenheimer aber schon, darum läuft nochmal einer an allen Bussen vorbei und hält ein „Funchal“-Schild hoch und schickt alle zum richtigen Bus.

Dort gibt es nochmal Standeskontrolle. Alle Namen werden aufgerufen und jeder muss sich melden. Wie in den guten alten Zeiten beim Bundesheer. Wir wissen jetzt genau, wer alles von Wien nach Madeira geflogen ist. Mit dem Bus geht es dann direkt von einem Flieger zum nächsten. Mura macht noch den dummen Scherz, dass das viel zu wenig Zeit ist, um das Gepäck umzuladen.

Im Flugzeug sitzen bestimmt schon alle anderen Passagiere und warten ungeduldig auf uns. Als wir einsteigen, ist die Kiste zu zwei Drittel leer. Nach 10 Minuten fällt aber die nächste Gruppe herein. Wir waren nicht das Flugzeug mit der größten Verspätung.

Letztlich ist der Airbus A321neo komplett voll. Mit nur einer Stunde (und ein paar zerquetschten) Draufgabe gehen wir wieder in die Luft. Der Flug dauert nur 1,5 Stunden und so hat Mura in der Businessclass mit Essen usw. so viel Stress, dass er nicht einmal aufs Klo gehen kann.

Dann heißt es noch schnell das Gepäck holen und den Mietwagen ausfassen. Das richtige Gepäck-Karusell ist schnell gefunden, denn es gibt nur eines, das sich bewegt und vor dem ein paar hundert Leute stehen. Und schon geht es los und die ersten Koffer kullern aufs Band. Nach ca. 10 Minuten bleibt es dann stehen und es kommen keine Koffer mehr raus. Das ist insofern betrüblich, als dass unsere Koffer noch nicht dabei waren. ICBeter macht den dummen Scherz, dass es das jetzt war.

Allen Widrigkeiten zum Trotz erreicht die Taskforce doch noch Funchal.
Allen Widrigkeiten zum Trotz erreicht die Taskforce doch noch Funchal.

Aber kurz darauf läuft das Band wieder los und es kommen weitere Koffer. Wieder eine Krise erfolgreich überstanden. Allerdings bleibt das Band wieder nach ein paar Minuten stehen. Mura macht den dummen Scherz, dass wir uns schon mal nach dem Lost&Found-Schalter umschauen sollten, um die ersten dort zu sein. Ganz hinten sehen wir den Wegweiser dort hin. Gerade, als ICBeter den dummen Scherz machen wollte, dass das jetzt die letzten Koffer waren, steht an der Anzeigetafel „last bag delivered“. Wir sind die ersten beim Lost&Found-Schalter.

Mura steht 10 Minuten am Schalter, um die Verlustmeldung aufzugeben. Dahinter stehen 30 – 40 Leute an und warten. Immerhin wird ein zweiter Schalter aufgemacht. Jetzt nur noch zum Sixt, das bestellte Auto holen. Die nette Mitarbeiterin dort meint, dass wir uns ein schönes Auto ausgesucht haben, aber mit den 0,9 Liter Hubraum ist es zu schwach, um die steilen Bergstraßen auf Madeira zu bewältigen. Nur gut, dass das Auto dann beim Sixt Madeira angeboten wird. Also wird ein etwas stärkeres genommen und die Fahrt geht los. Das eingebaute Navi führt uns nur einmal in die Irre. Das kostet uns nur ein müdes Lächeln, da sind wir von Navis ganz andere Sachen gewohnt.

Den Profis kann man nichts vormachen. Mura ist als erster beim Lost & Found.
Den Profis kann man nichts vormachen. Mura ist als erster beim Lost & Found.

Wir kommen beim gemieteten Häuschen an. Weil ursprünglich Tami auch mitfliegen wollte, haben wir uns für ein etwas größeres entschieden und einen Schuppen mit 4 Schlafzimmern auf zwei Stockwerken gemietet. Und natürlich Küche und Wohnzimmer. Und ein Pool, Hotpool, Grillecke und Sonnenterrasse. Was man halt so braucht. Wer uns also schnell mal besuchen will… wir haben Platz!

Obwohl wir diesmal nicht im Mutterland des Kapitalismus sind, kann man hier trotzdem am Sonntag um 1930 noch zum Supermarkt fahren und das Notwendigste einkaufen. Das Navi führt uns nur einmal in die Irre. Als wir von der Autobahn abfahren und auf die normalen Straßen kommen, sehen wir, dass die Behauptung, die Straßen auf Madeira wären steil, keine Übertreibung war.

Der Blick aus dem Fenster.
Der Blick aus dem Fenster.

Dann wird noch gegessen und festgestellt, dass die Klimaanlage wie ein Traktor klingt. Die gute Nachricht ist, dass das Internet immerhin 40 Mbit/s bietet und stabil ist. Also ist der Abend gerettet und der Tag wird um 0000 für beendet erklärt. Man darf gespannt sein, ob die Koffer morgen geliefert werden!

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