Tag 17 – Levada do Ferado

Bevor er wieder brav seine Toasts toastet, wird Freddy V. heute erstmals geputzt. Er entwickelt schon ziemlich einzigartige Aromen, wenn er eingeschaltet wird. Das ist so eigentlich nicht vorgesehen. Nach der Brösel-Entleerung bessert sich die Situation aber merklich. Das ist übrigens das erste mal, dass wir gute Erfahrungen mit Vollkorntoast machen. Ob das aber wirklich ein Schritt in Richtung Weltherrschaft ist, wird sich erst erweisen.

Das sieht jetzt nicht so gut aus…

Heute ist das Wetter schön, die prognostizierte Regenwahrscheinlichkeit 15 %, daher ist wieder Wandertag. PR10 steht auf dem Programm. Mura hütet sicherheitshalber die Villa. ICBeter fährt wieder nach Funchal. Inzwischen kennt das Auto die Strecke schon auswendig, sodass gar kein Navi mehr notwendig ist. Das wird erst beim Hafen eingeschaltet. Die Wandergruppe ist schon wieder größer geworden. Neben Samantha und Jenaya ist jetzt auch Carsten aus Deutschland dabei. Bald sind wir das offizielle Wanderertransportunternehmen des Hostels von Funchal.

Ein Wasserfall. Level 1.

Ab geht es wieder in die Berge. Oben in den Bergen hängen ein paar Wolken, was kein Gutes Zeichen ist. Nach ca. 20 Minuten Fahrt beginnt es zu nieseln. Bald hört es aber wieder auf zu nieseln. Weil es zu regnen beginnt. Bei Ankunft am Parkplatz regnet es zwar nicht stark, aber beständig. Wir haben also wieder mal Kaiserwetter. Es denkt aber niemand daran, wieder zurück zu fahren.

Ein Wasserfall

Die Regenschutz-Ausrüstung wird angelegt und los geht der Marsch. Vielleicht hört der Regen ja bald auf. Auf Madeira ändert sich das Wetter ja oft schnell. Es geht wieder mal entlang einer Levada. Aussicht gibt es keine, aber dafür kommt bald ein Wasserfall. Das ist das Gute am Regen: Die Wasserfälle sind größer. Der Regen wird nicht weniger, zum Glück aber auch nicht mehr. Immerhin kommt bald wieder ein Wasserfall.

Ein Wasserfall

Dann kommt uns eine Gruppe mit Bergführer entgegen. Er sagt uns, dass wir beim großen Wasserfall umdrehen müssen, weil es über den Bach davor keine Brücke gibt und das Wasser so stark ist, dass man nicht drüber gehen kann ohne zu sterben. Aber ein paar Kilometer können wir schon noch gehen. Zuerst kommt einmal ein kleinerer Wasserfall. Der ist nicht lebensgefährlich.

Ein Wasserfall

Also können wir weiter gehen. Vielleicht hört es ja zu regnen auf, wenn wir beim großen angekommen sind. Einstweilen gießt es aber noch. Auch noch beim nächsten Wasserfall. Und beim übernächsten. Schließlich kommt dann doch der große. Die Einschätzung des Bergführers erscheint uns realistisch. Durch den reissenden Bach zu gehen könnte unsere Lebenserwartung tatsächlich dramatisch reduzieren.

Ein Wasserfall

Da es nicht klug wäre, zu sterben wenn noch 3 oder mehr volle Urlaubstage bevorstehen, drehen wir um. Vielleicht hört es ja zu regnen auf, wenn wir wieder beim Auto angkommen. Vorbei an all den Wasserfällen und durch unzählige Lacken kommen wir wieder zurück. Zu regnen hat es nicht aufgehört. Weil es gerade so schön ist, will Samantha noch schnell den PR11 machen.

Die Fernsicht wird besser!

Das ist die Levada dos Balcões, die wir damals als allererste Wanderung gemacht haben. Es sind nur 1,5 km bis zum Aussichtspunkt am Ende. Vielleicht hat es ja zu regnen aufgehört, bis wir dort sind. Heute gibt dramatisch weniger Leute auf dem Weg als letztes Mal. Wahrscheinlich sind wir deshalb viel schneller dort als letztes Mal.

Ein Wasserfall

Die Aussicht ist diesmal, naja, suboptimal. Man sieht zwar sehr viele Wolken, dafür aber sonst nichts. In einer Richtung sieht man nicht die Berggipfel und in der anderen nicht das Meer. Auch die Katze ist diesmal nicht da. Nicht mal die traut sich bei diesem Hundewetter raus. Und das, obwohl die leckeren Vögel sehr wohl da sind.

Ein Wasserfall

Weil es keine Aussicht auf eine bessere Aussicht gibt, wird der Rückweg angetreten. Vielleicht hat es ja zu regnen aufgehört, wenn wir wieder beim Auto sind. Beim Touristenshop am Ende des Weges gelingt dann aber doch noch ein wichtiger Schritt in Richtung Weltherrschaft. Es wird ein Madeira-Kalender für 2022 gefunden! Da sieht man wieder mal, dass man im Leben alles schaffen kann, wenn man es nur lange und hart genug versucht.

Ein Wasserfall

Nach diesem Triumph geht es zurück ins Auto. Dort ist gerade das Canyoning-Team zurück gekommen. Der Führer zeigt uns Fotos und Videos von der heutigen Tour. Unsere Erkenntnis ist, dass wir viel billiger nass geworden sind, als die Typen vom Canyoning. Auf der Fahrt hinunter hört es auf zu regnen. Und zwar an exakt der gleichen Stelle, an der es beim Rauffahren angefangen hat. Unten in Funchal scheint die Sonne. Die Hostel-Partie wird beim Hafen rausgelassen, damit sie sich trockene Kleidung anziehen kann.

Der Endgegner!

Der Plan ist, dass wir alle ins Restaurant neben unserer Villa gehen. Carsten kommt nicht mit, weil er sich Funchal anschauen will. Wenn man nur eine Woche da ist, dann darf man keine Zeit verlieren. Die Mädels kommen aber zurück und so wird Mura heimgesucht. Um 1900 wird dann zum Restaurant gegangen, denn inzwischen sind wir Profis und wissen, dass nur dumme Touristen vor 1900 ins Lokal kommen.

Diese Aussicht ist mit nichts zu vergleichen!

Nach dem Essen und einem kurzen Abstecher in den Greisslerladen wird dann noch die bekannte Strecke zum Hafen angetreten. Im Hafen liegt übrigens wieder „Mein Schiff“. Hin und zurück wird wieder ohne Navi gefunden. Wir sind eigentlich fast schon Einheimische. Zuhause wird noch festgestellt, dass wider Erwarten jemand anders den Lottojackpot geknackt hat. Damit ist auch der Plan, mit dem Privatjet heimzufliegen, hinfällig.

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