Tag 0a: Anreise Mura

Wie bereits ausfühlich dargelegt, reist Mura getrennt von der restlichen Taskforce an. In den USA dürfen Präsident und Vizepräsident auch nie zusammen im gleichen Flugzeug sitzen. Weil er immer alles so rechtzeitig wie möglich erledigt, ist er am Vortag schon um 2200 fertig mit Steuern machen und Rechnungen überweisen.

Dann ist langsam Zeit, um den Koffer zu packen. Damit kann man eben nicht früh genug beginnen. Vorher muss aber das Stromkabel für das Navi gesucht werden. Nach einigen erfolglosen Suchungen kommt er drauf, dass er es einem Freund geborgt hat. Das ist kein Schritt in Richtung Weltherrschaft. Bis auf die noch komplett nasse Wäsche ist aber schon um 0100 alles fertig und er kann schlafen gehen.

Nach einer erholsamen Nacht läutet um 0500 der Wecker und der Rest kann eingepackt werden. Mit dem Koffergewicht stellt er einen persönlichen Minusrekord auf. Weil Goldwaschzeug, 5fach-Verteiler und Neoprenschuhe viel Volumen aber wenig Gewicht haben, bleibt es bei 22 kg. Das geht sogar in der Economyclass durch! Damit ist ICBeter diesmal mit fast 26 kg Kofferkönig!

Sein Vater ist heute der Taxler für ihn. Da er es geschafft hat, mit seiner Nachbarin eine bessere Reisebegleitung zu haben (zumindest bis Chicago), wird diese auch gleich mitgenommen. Um 0700 geht die Fahrt los. Da schläft der Rest der Taskforce noch. Mura startet ja bekanntlich als erstes und kommt als letztes an.

Um 0715 geht die Fahrt dann wirklich los. Am Feiertag ist die Autobahn leer und um 0800 ist Ankunft am Flughafen Wien. Checkin und Dropoff können beide am Business-Schalter machen, obwohl die Nachbarin Economyclass fliegt. Bei der Sicherheitskontrolle warten grob geschätzt 400.000 Personen. Mura fliegt aber vom Terminal D ab, das eine eigene Sicherheitskontrolle hat. Dort stehen vor jeder Linie nur 3 Leute an.

Fun Fact: Nach der Kontrolle kommen alle Leute von allen Checks wieder zusammen. Gut, dass das die, die eine Stunde gewartet haben, nicht wissen. Als Senior Globetrotter hat er natürlich einen Plastikgürtel auf der Hose, den er beim Check nicht abnehmen muss. Jahrzehntelange Erfahrung zahlt sich eben aus! So wird Zeit gespart, die in der Lounge sinnvoller verbracht wird, als in der Warteschlange.

Mit seiner Kreditkarte kann er einen Gast mitnehmen. Dann heißt es einsteigen. Auch da ist Mura schon Profi und meistert das fehlerlos. Business ist zu 100 %, Economy zu 95 % voll. Mit der AUA geht es scheinbar wieder bergauf. Der Sitz ist ok, mur für Schuhgröße 47 könnte der Fußraum eine Spur höher sein.

Essen ist gut, aber wenn man ganz hinten sitzt, ist natürlich das Hühnchen schon aus. Der Fisch ist aber auch ok. Nach dem 3 Gänge Menü, einem Film, ein wenig schlafen, einer “Würstelvariation auf Sauerkraut” und einer Serie ist man auch schon in Chicago. Vermutlich, weil sie schon mal sehr schlechte Erfahrungen gemacht haben, haben sie das Sauerkraut erst zum Schluss des Fluges serviert, sodass nach einem durchschnittlichen Verdauungsvorgang alle den Flieger schon wieder verlassen haben.

Wieder mal vergeht die Zeit wie im Flug und die Kiste setzt sicher in Chicago auf. Wartezeit bei der Einreise mit langsamem Vorwärtskommen 30 Minuten. Danach kommt eine Ecke. Mura macht den dummen Scherz, dass nach der Ecke wohl nochmal so eine lange Schlange ist. Nach weiteren 15 Minuten sind sie um die Ecke und sehen, dass es genau so ist.

Dann haben die Verantwortlichen aber Mitleid mit der wartenden Meute und öffnen die zweite Hälfte der geschätzt 70 Einreiseschalter. Das verdoppelt den Durchsatz schlagartig. So dauert es nur mehr weitere 30 Minuten bis sie bei der üblichen Prozedur mit Foto, Fingerabdrücken und Befragung sind. Letztere aber diesmal ziemlich simpel.

Der Vorteil, wenn man schon vor der Gepäckausgabe 1 ½ Stunden warten muss ist, dass man dann dort nicht mehr warten muss. Leute, die vertrauenswürdig ausschauen, werden nicht geprüft. Erst jetzt treffen sie seit dem Aussteigen auf das erste Klo. Wer da gleich am Anfang dringend musste, konnte dann sicher mit Fug und Recht behaupten, dass bei der Einreise alles flüssig lief.

Dann heißt es Abschied nehmen von der Reisebegleitung. Denn dummerweise nimmt er sie nicht mit auf Hawaii. Sie fliegt irgendwo hin weiter und er testet nach vielen Jahren jetzt mal wieder die Uber-App. Das stellt sich als leichter gedacht als getan heraus. Denn wenn am Uber-Sammelplatz kein WLAN funktioniert und die SIM-Karte nicht roamen kann, sieht man alt aus.

Es gelingt letztlich doch, eine Internet-Verbindung herzustellen und bei der Uberfahrt wird gleich ein Einkaufszentrum erspäht, das einen Haufen Fastfoodlokale und einen T-Mobile-Shop hat. Der ist wichtig, damit sich das Desaster bei der Uber-Bestellung nicht wiederholt. Weil sein Handy eSIM kann, will er sich eine solche besorgen. Wer jetzt nicht weiß, was das ist, der möge es googeln.

Das ganze geht ja sicher im Shop einfacher, als es online zu machen. Spoileralarm: Es ist nicht so. Im T-Mobile-Shop gibt es keine prepaid eSIM. Trotzdem tippt er sich die IMEI seines Handys ab. Wahrscheinlich, um es gleich an die CIA und die NSA weiter zu melden. Nächster Versuch im Target Store. Dort gibt es alles. Außer SIM-Karten halt. Dafür ist wahrscheinlich kein Platz im ca. 14 Fußballfelder großen Store.

Beim Rausgehen sieht er noch einen AT&T-Store. Prepaid gibt es gar nicht, aber er soll einmal im Target Store schauen. Mura beginnt sich nach der Servicewüste Österreich zu sehnen. Weil die ganze Aktion jetzt so gar kein Schritt in Richtung Weltherrschaft war, wird ins nächste Fastfood-Lokal marschiert. Es heißt „Culvers“, hat frisch gemachte Burger (9 Punkte), die Shrimps fallen unter die Kategorie „US-Qualität“ (7 von 10 Punkte).

Dann geht es zurück ins Hotel. Weil es dort WLAN gibt, findet er in einer halben Minute heraus, dass es eine T-Mobile-App gibt, die eine eSIM installiert. Schade, dass man das vor der Reise nicht herausfinden konnte. Der restliche Tag wird mit Chatten und Youtube verbracht. Außer im Urlaub hat er ja für sowas nie Zeit (hust…).

Damit die Nacht nicht so langweilig wird, wird er und vermutlich die nächsten drei Zimmer um 0330 von einem sanften Sirenenalarm mit ca. 100 dB geweckt. Nach kurzem Orientieren stellt er fest, dass es sein Handy ist, das einen Feueralarm in Zemendorf meldet. Stimmt schon, er ist jetzt ziemlich weit weg von dort. Dass er es aber nicht einmal versucht hat, zum Einsatzort zu kommen, ist jetzt aber schon enttäuschend.

Die restliche Nacht verläuft ohne Zwischenfälle.

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