Dia 20 – Ponta do Ilheu

Der Dia startet wieder um etwa 0730 mit dem Frühstück. Freddy X. toastet wieder brav alle Toasts. Wir stellen fest, dass wir deutlich weniger Butter verbrauchen, seit wir die Butter haben, die man aus der Plastikdose rausfummeln muss. Wahrscheinlich gibt es deshalb nur diese Butter. So kommen die Leute länger damit aus und sie müssen nicht so viel davon mit dem Schiff herschicken.

Die Wurstpackungen können wir ohne Schere nicht öffnen. Sowohl Mura als auch Tami scheitern kläglich. Vermutlich ist es in Portugal Gesetz, dass ungesunde Lebensmittel kindersicher verpackt werden müssen. Dann geht Tami seiner neuen Lieblingsbeschäftigung nach, nämlich Schuhe fönen. Derweil wird eine Einkaufsliste erstellt.

Miradouro 1

Da das kein Ort ist, an dem man täglich einkaufen gehen kann, muss man die Gelegenheit nutzen, wenn man einmal in einer größeren Stadt ist. Heute geht es in den hohen Norden. Nach Ponta Delgada. Ihr werdet jetzt sagen: Da ward ihr doch schon! Aber Ponta Delgada ist so wie St. Georgen in Österreich. Jede Region, die etwas auf sich hält, hat so einen Ort.

Um vom Westen in den Norden zu kommen, muss man erst in den Osten. Denn von dort geht die einzige Straße rauf. Da Mura gestern Wandertag hatte, ist heute dringend ein Ruhetag notwendig. Also machen sich heute ICBeter und Tami auf den Weg. Der Zielpunkt wird einprogrammiert und los geht es. Unterwegs werden mehrere Miradouros mitgenommen.

Ponta Delgada von oben

Nach Ponta Delgada wird schnell gefunden. Der Wanderweg beginnt am letzten Ende der Ortschaft. So müssen schön enge und steile Straßen runtergefahren werden, bis der Punkt erreicht ist. Das Gute daran, dass man im November da ist, ist dass auch wenn es nur einen oder zwei Parkplätze gibt, immer was frei ist.

Der Weg geht großteils durch den Wald. Aber er ist markiert. Bei einer großen Abzweigung wird der Markierung nach rechts gefolgt. Der Weg geht dort steil bergauf. Da das laut Karte nicht so war, kommt ICBeter das nach etwa einer Minute spanisch vor. Das ist insofern schlecht, als wir in Portugal sind. Ein Blick auf die Wander-App zeigt, dass wir falsch abgebogen sind.

Man sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht!

Die Markierung hat uns in die Irre geführt. Das ist sicher wieder ein plumper Versuch der dunklen Mächte, uns an der Weltherrschaft zu hindern. Also geht es weiterhin relativ flach. Dann kommt ein Stück, auf dem Wasser am Weg fließt. Eh nur ein paar Millimeter. Das triggert ein Trauma bei uns. Tägliche Blog-Leser wissen Bescheid. Aber es wird dann nicht mehr schlammiger.

Dann besteht der Weg aus lauter Pflastersteinen. Das ist auch ein Dejavu. An der Mitte des Weges ist eine kleine Brücke. Sie hat keine Geländer und links und rechts geht es 20 m in die Tiefe. Aber sie ist immerhin über 2 m breit. Man muss also schon ordentlich einen sitzen haben, um da runter zu fallen. Nach weiteren Wald-Kilometern kommt dann ein Aussichtspunkt. Es ist zwar bewölkt, aber man ist trotzdem dankbar.

Das sind ja schöne Aussichten…

Kurz vor Ende des Weges kommt dann ein Klettern auf Felsen mit Abgrund links daneben. Das sind zwar ein paar Büsche zwischen Weg und Abgrund, aber es wird trotzdem umgedreht. Die Aussicht ist hier auch gut. Ein weiterer Aussichtspunkt wird noch anmarschiert, dann geht es wieder zurück. Das Auto hat brav auf uns gewartet.

Ins Navi wird ein Miradouro im Hafen eingegeben. Das schickt uns dann durch enge Gassen dort hin. Die Hauptstraße wäre auch hin gegangen. An diesem Aussichtspunkt steht ein Nissan Juke mit dem Kennzeichen BB82QR. Jetzt besteht wohl kein Zweifel mehr, dass uns dieses Auto stalkt! Nach dem Fotografieren geht es wieder raus aus dem Dorf.

Am Ende das Weges

Das Navi leitet uns nur einmal in die Irre. Danach bleiben wir konsequent auf der Hauptstraße, den die führt sicher hinaus. Über noch ein paar Miradouros geht es dann nach Santa Cruz. Da sind wir damals vor langer Zeit mit dem Flugzeug angekommen. Wir sehen uns erst einmal die Kirche und den Hafen an. Von da werden wir morgen mit der Fähre auf die Insel Corvo fahren. Wenn nicht irgend was schräges dazwischen kommt.

Dann wird zum Supermarkt gefahren. Im ersten Versuch fahren wir daran vorbei. Obwohl das Navi sagt, dass das Ziel erreicht ist, sieht keiner den Helios-Markt. Also wird einmal um den Häuserblock herum gefahren. Beim zweiten Mal wird genauer geschaut. Tatsächlich steht über einem Haus das Schild „Helios“. Ohne Parkplätze davor. Also wird in der Quergasse geparkt.

Wellengang: hoch

Dieser Helios ist etwas kleiner als der in Lajes. Aber es gibt alles wichtige. Schoko und Cola zum Beispiel. Die Einkaufsliste kann komplett abgearbeitet werden. Ein großer Schritt in Richtung Weltherrschaft! Der Nachteil am Parken in einer Seitengasse ist, dass man die Einkäufe zu Fuß in eine Seitengasse schleppen muss. Aber auch das wird unfallfrei gemeistert.

Mit einem kleinen Umweg über einen Miradouro wird dann die Heimfahrt angetreten. Natürlich mehrmals unterbrochen von Miradouros. Mura hat in der Zwischenzeit das Mittagsmenü im lokalen Cafe ausprobiert und für gut befunden. Bohnengemüsesuppe und Ripperl mit Wedges. Nach der Heimkunft geht ICBeter wieder auf die Terrasse zum Blog schreiben.

Miradouro 2

Mit Cola und Chips. Wir wollen ja nicht sagen, dass es windig war, aber der Wind wirft das Colaglas um und das Cola quer über den Laptop. Das ist eine besondere Freude. Aber wofür gibt es Küchenrollen? Die machen alles wieder gut. Also wird zum Rückzug geblasen und im Haus weiter geschrieben.

Zum Abendessen hat Mura wieder ein Lokal aufgestöbert, das geöffnet hat. Also wird dort hin gefahren. Es ist sogar ein Tisch frei. Zuerst glauben wir, dass hier wohl Selbstbedienung ist, denn in den ersten Minuten kommt einfach niemand, um die Bestellung aufzunehmen. Irgendwann kommt dann doch die Chefin. Sie zählt auf, was alles da ist. Jeder bestellt einen Fisch und wird gefragt, ob er Süßkartoffeln und Salat dazu will.

Geysire!

Tami nimmt Süßkartoffeln und Salat, die beiden anderen normale Erdäpfel und keinen Salat. Im Fernsehen läuft Kroatien gegen Portugal. Portugal führt 1:0. Dann kommt auch schon das Essen. Alle bekommen normale Erdäpfel und Salat. Auf einem anderen Tisch sitzen Amerikaner. Das besondere an Amerikanern ist, dass man ihren Tischgesprächen auch drei Tische weiter problemlos folgen kann.

Leider wird es morgen regnen. Denn ICBeter hat seinen Fisch nicht aufgegessen. Und das, obwohl es nur etwa ein halbes Kilo Thunfisch war. Als der Tisch abgeräumt wird, versucht der Wirt, das noch nicht leere Bierglas von ICBeter wegzutragen. Der verteidigt es aber erfolgreich. Zum Bezahlen muss man an die Kasse gehen.

Miradouro 3

Dort rechnet die Wirtin alles im Kopf zusammen. Das dauert schon ein Weilchen. Letztlich schafft sie es aber. Also kann zufrieden nach Hause gefahren werden. Dort ist sogar der Parkplatz vor unserem Haus frei. Das ist ein gutes Omen. Somit wird der Tag nach Ausnutzung der Internetverbindung für beendet erklärt.

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