Heute ist es schon 0800 bis alle aufgestanden sind. Es ist aber auch kein umfangreiches Programm geplant. Zum Frühstück gibt es als Special Räucherlachs und Tintenfische aus der Dose. Freddy X. Toastet brav alle Toasts, auch die Vollkorn. Die haben keine Rinde. Das Tagesprogramm ist, nach Santa Cruz zu fahren und sich Museen anzuschauen.

Weil das aber nicht so lange dauert, kann noch ein Vorprogramm absolviert werden. In Form einer Wanderung. Es gehen aber nicht alle mit. Einer bleibt daheim. Es wird aber noch nicht verraten, wer. Ausgangspunkt ist unser Haus. Dort gibt es nämlich ein Schild, dass in 100 m ein Miradouro ist. Und es gehen Stiegen nach oben.
Die werden mal genommen. Irgendwann wird der Weg ziemlich unwegsam. Verwachsen und uneben. Nach einigen Metern ist dann ganz Schluss. Also muss umgedreht werden. Am Rückweg sieht ICBeter, dass nach links Stiegen hinauf gehen. Das könnte vielleicht der richtige Weg sein. Und tatsächlich führt der zum Miradouro. Da sieht man wieder mal, dass sich ein Pfadfinder nie verirrt!

Dort oben hängt auch die Webcam. Dann geht es wieder runter. Nächste Station ist die Kirche. Die liegt mitten in der Partymeile von Faja Grande zwischen Bar und Cafe. Weiter geht es zum Strand. Dort gibt es ein Naturbad, das gerade keiner benutzt, einen Campingplatz, den gerade niemand benutzt und ein Fußballplatz den gerade niemand benutzt.

Außerdem das Barraca Q’abana. Das ist jetzt zu. Als alles fotografiert ist, wird der Rückweg angetreten. Damit kann das Hauptprogramm gestartet werden. Das machen wieder alle mit! Es wird nach Santa Cruz gefahren. Die Strecke kennen wir inzwischen auswendig und finden problemlos hin. Zumindest mit Navi. Während in Faja Grande bei Abfahrt schönes Wetter herrschte, ist es hier nebelig und regnerisch. Das ist, weil ICBeter gestern hier seinen Fisch nicht aufgegessen hat.

Erste Station ist die alte Wal-Fabrik. Dort sind keine Wale produziert worden, sondern im Gegenteil zerlegt und verarbeitet worden. Zuerst mussten die Wale erspäht werden. Dafür sind Leute den ganzen Tag in Ausgucken herum gesessen und haben mit Ferngläsern das Meer angeschaut. So wie Touristen. Wenn die Pottwale aufgetaucht sind, haben sie Alarm gegeben.

Dann sind die Bootfahrer dran gekommen. So wie heute die Touristen mit dem Speedboat sind sie raus gefahren. Sie mussten aber selber rudern. Dann ist der Wal erlegt und an Land gezogen worden. Dort hat dann die Verarbeitung begonnen. Das Fett ist ausgekocht worden, um Öl zu bekommen. Das Fleisch ist mit heißem Dampf gekocht und verarbeitet worden. Die Knochen sind zu Mehl zerrieben worden.

Die Maschinen stehen alle noch dort. Auch die Dampfkessel und die Ölkochbehälter. Wenn also der nächste Wal gefangen wird, könnten die gleich wieder loslegen. Theoretisch. Das Museum bietet immerhin ein ausgezeichnetes Preis-Leisungs-Verhältnis. Einen Euro kostet der Eintritt für eine Person. Um gutes Karma zu sammeln, geben wir 5 €. Also 66,67 % Trinkgeld.
Könnte trotzdem sein, dass das Museum mit zwei anwesenden Angestellten heute Verlust gemacht hat. Außer uns war nämlich die ganze Zeit niemand hier. Nachdem wir alles über den Walfang wissen (z. B. dass er hier bis 1981 betrieben wurde) gibt es erst einmal ein Pause. Neben dem nächsten Museum ist eine Bar.

Dort fallen wir ein. Es sind allerhand Sandwiches auf der Speisekarte. Geben tut es aber nur mehr Hendl-Sandwich. Ein Stück. Das teilen sich ICBeter und Tami. Mura bestellt einen Toast, den gibt es noch. Beim Warten können wir die Leute beobachten, die herein kommen. So kommt der Typ von der Autovermietung herein, der mit Mura den Juke holen gefahren ist. Er winkt uns freundlich zu. Auf dieser Insel kennen wir uns halt alle.

Dann kommt noch einer von der Flughafen-Feuerwehr herein. Das heutige Flugzeug ist schon abgeflogen. Mura hat es gehört, als er das Museum verlassen hat. Also haben die jetzt Feierabend. Genau so wie die Gepäckabfertiger, die Securityleute und die im Tower. Burnout holt sich am Flughafen Santa Cruz niemand.
Die Zeit, wenn kein Flugzeug da ist – also etwa 23 ½ Stunden am Tag – wird aber genutzt. So fährt etwa ein Traktor rund um die Landebahn und erntet Heu. Diese Landebahn ist übrigens fast so lang wie die ganze Ortschaft. Die erstreckt sich quasi entlang der Landebahn des Flughafens. Nach dem Imbiss geht es ins Flores-Museum.

Es ist in einem ehemaligen Franziskanerkloster untergebracht. Später war es ein Krankenhaus. Der Eintritt ist wieder 1 €. Weil Mura kein Cash mehr hat, kramt ICBeter noch 4 € hervor. Damit gibt es diesmal nur 33,33 % Trinkgeld. Es geht auf 2 Pisos um die Geschichte von Flores. Von ersten Siedlern bis zu den Piraten. Damit sind aber nicht die Leute gemeint, die die Touristen ausnehmen.

Dann sucht Mura noch einen Bankomaten. Weil der zufällig direkt neben dem Helios ist, muss natürlich auch dort rein gegangen werden. Außer Eis brauchen wir zwar nichts, aber davon dafür reichlich. Dann muss es klarerweise schnell heim gefahren werden, damit das Eis nicht schmilzt. Das gelingt auch. Ein großer Schritt in Richtung Weltherrschaft!

Weil das ganze nicht so lange gedauert hat, ist noch Zeit für ein Nachprogramm. Es gibt noch etwa eine Stunde lang Sonnenlicht. Weil es erstmals komplett wolkenlos ist, kann der Marsch nach Ponta da Faja angetreten werden. Da lassen sich nämlich Wasserfälle fotografieren. Es muss zwar etwas flotter marschiert werden, um noch vor Sonnenuntergang anzukommen, aber auch das wird geschafft.
Letztlich fehlt nur mehr das letzte Projekt eines jeden Tages: Das Abendessen. Die Wahl fällt wieder auf die Barraca Q’abana. Diesmal ist sogar ein Tisch frei. Tami probiert mit den Spießen was neues aus, die anderen bleiben bei bewährtem. Diesmal essen alle auf, daher wird das mit dem Wetter morgen passen. Die Nachspeise wird daheim gegessen, weil die Eisvorräte ja jetzt aufgefüllt sind. Damit kann der Tag zufrieden für beendet erklärt werden.