Wieder mal ist der letzte Tag auf einer Insel gekommen. Gleich in der Früh heißt es daher, Abschied von Freddy X. zu nehmen. Er war uns ein treuer Begleiter durch diese Zeit. Die letzten Toasts toastet er auch anstandslos. Wir schaffen es sogar, alles Wurstzeug aufzuessen und nichts zurück zu lassen. Wir werden einfach immer besser.
Auch Cola und Orangensaft bleiben nicht übrig. Der letzte Rest wird noch in die Koffer gepackt. Dann kommt die Betreuerin vom Nebenbalkon daher. Das Haus gehört nämlich dem selben Besitzer und wird auch vermietet. Auch sie sieht sich zur Sicherheit außer dem Wohnzimmer nichts an. Als wir noch einen letzten Blick auf Küche und Wohnzimmer werfen, sind wir uns sicher, dass wir 3 Wochen lang hier waren und nicht 6 Tage.

Dann geht die letzte Fahrt mit unserem Automatik-Qashqai los. Nach ein paar Kilometern dann die Hiobsbotschaft: Mura fällt ein, dass wir noch Eis im Kühlfach vergessen haben! Das hätten wir locker noch essen können. Das ist ein herber Rückschlag auf dem Weg zur Weltherrschaft! Nach einer Schweigeminute für das verlorene Eis geht es dann Richtung Santa Cruz.
Dort waren wir glaube ich schon einmal. Die Stadt verabschiedet uns mit Nebel und Regen. Mal schauen, ob das Flugzeug bei dem Wetter landen kann. Bei dem heftigen Flugverkehr hier könnte das gefährlich werden. Vor dem Flughafen gibt es aber noch einen kurzen Stopp beim Andenken-Geschäft, weil Mura noch Kühlschrankmagneten kaufen muss. Sonst müsste er wieder hierher zurück kommen, um welche zu kaufen.
Tami und ICBeter haben das Geschäft ja gestern ausfindig gemacht. Nächste Station ist die Tankstelle. Wieder haben wir das Auto ohne freien Tank bekommen. Die Fahrt zum Flughafen ist dann nur mehr 50 Meter weit. Mit einmal verfahren finden wir hin. Da heißt es jetzt Abschied nehmen vom Auto. Die Tür zum Flughafen geht nicht auf.

Vermutlich noch geschlossen. Aber drin sitzt schon einer. Der kommt zur Tür, denn von innen geht sie auf. Im Abfertigungszimmer gibt es drei Checkin-Schalter. Noch ist keiner besetzt. Aber es gibt 10 Sitzplätze. Dort warten wir. Warten wird heute unsere Hauptbeschäftigung sein. Es kommt noch ein älteres Ehepaar. Die Tür geht nicht auf. Also geht ICBeter hin und öffnet die Tür. Das bringt wieder gutes Karma.
Dann wird der Checkin geöffnet. Alle drei Schalter sind besetzt. Das muss wohl so sein, sonst kommen die einzelnen Mitarbeiter wohl nicht auf ihre Arbeitsstunden. Tami und ICBeter suchen sich den Mittelschalter aus. Mura, der extra gebucht hat, den linken. Das Gepäck wird bis Lissabon durchgecheckt. Na schauen wir mal.
Am Stock oben gibt es eine Cafeteria. Das ist der Treffpunkt für alle Mitarbeiter vor dem Schichtbeginn. Der ist für alle gleich, nämlich kurz bevor das heutige Flugzeug landet. Auch die ersten Passagiere finden sich ein. Wir können von oben die Rückgabe der Mietautos beobachten. Keiner hat so ein großes Auto bekommen wie wir.
Mura isst zur Sicherheit einen Burger mit Pommes. Mit etwas Sauce wäre er sogar sehr gut gewesen. Zur Bewältigung des Ansturms bekommt jeder, der etwas Warmes bestellt, ein Piepserl, das piepst, wenn das Essen fertig ist. Nach dem Ansturm von Mitarbeitern und Passagieren – sicher 20 an der Zahl – haben auch die in der Cafeteria wieder Ruhe für heute. Wenn ihr jemals einen Burnout habt, wandert nach Santa Cruz aus und bewerbt euch am Flughafen.

Mura schaut am Handy auf Flightradar24, wo denn der Flieger gerade ist. Denn in einer halben Stunde sollte er hier landen. Es ist aber weit und breit keiner zu sehen. Er macht den dummen Scherz, dass der noch gar nicht in der Luft ist und wir Verspätung aufreißen werden. Also sucht er mal den Flug auf einer Flug-Webseite. 55 Minuten Verspätung.
Da bleibt nur eines: Warten. Um die Wartezeit sinnvoll zu nutzen, kaufen wir uns jeder ein Eis. Ein paar sind noch vorhanden. Als das aufgegessen ist, gehen wir durch die Security. Damit die mal was zu tun kriegen dort. Inzwischen ist der Flieger auch in Flightradar24 zu sehen. Daher wissen wir, wann er da ist und können ihm beim Landen zusehen.
Vor dem Einsteigen müssen wir am Gate noch warten. Das ist übrigens leicht zu finden, denn es gibt nur eines. Das heißt einfach „Gate“. Wir müssen so lange warten, bis es endlich wieder zu regnen beginnt. Dann dürfen wir zu Fuß zum Flieger gehen. Aber es gibt gratis Schirme, die man an der Flugzeugtür wieder abgeben kann.
Natürlich müssen wir wieder hinten einsteigen. Das gute Karma von der Früh macht sich jetzt bezahlt, denn die Reihe hinter ICBeter und Tami bleibt leer. So haben sie beide einen Fensterplatz. Ein großer Schritt in Richtung Weltherrschaft. Der Flug startet mit 1:10 h Verspätung. Der Flug geht nach Terceira. Aufmerksame Blog-Lesern kommt das sicher bekannt vor.

Da sind wir zwischengelandet, als wir nach Pico geflogen sind. Dort angekommen stehen schon 3 Dash-Maschinen dort herum. Mit unserer vier. Mura hat im Internet recherchiert, dass die Fluglinie 5 davon besitzt. Es ist also fast die ganze Flotte hier versammelt. Letztes Mal mussten wir noch zu Fuß ins Terminal gehen. Diesmal warten zwei Busse auf uns, die uns die 100 m hinführen.
Es hat also in der Zwischenzeit der Fortschritt auf Terceira Einzug gehalten. Wir gehen direkt zum nächsten Gate. Dort können wir aber nur kurz durchatmen. Denn das Boarding beginnt sofort. Wieder werden wir mit Bussen zum Flieger gefahren. Zum gleichen, aus dem wir ausgestiegen sind. Und wir haben die gleichen Sitzplätze. Aber die Reihe dahinter ist diesmal besetzt.
Wieder geht es in die Lüfte und bald wieder herunter. Diesmal in Ponta Delgada. Nicht dem kleinen Dorf auf Flores, sondern dem großen auf Sao Miguel. Aufmerksame Blog-Leser erinnern sich. Den Flughafen kennen wir also auch schon. Als Stammgäste begrüßen uns die Mitarbeiter auch freundlich beim Betreten des Terminals. Davor steht übrigens die 5. Dash-Maschine der Airline.
Im Coffeeshop essen wir sicherheitshalber etwas. Die Wedges sind außen heiß und innen halb roh. Medium rear also. Das gibt keine Michelin-Sterne. Dafür ist es doppelt so teuer wie am Flugplatz von Flores. Mura nutzt dann noch die allerletzte Chance, auf den Azoren Andenken zu kaufen. Dann heißt es Warten auf den nächsten Flug. Die Verspätung hat uns über eine Stunde Wartezeit erspart. Es leben die portugiesischen Fluglinien!

Dann wird es Zeit zum Einsteigen. Der dritte und tatsächlich letzte Flug des Tages beginnt. Mura sitzt in der Businessclass vorne, ICBeter und Tami haben den Mittelsitz und Gangsitz. Daneben sitzt eine Mutter mit 2 Kindern und der Vater bei uns am Fenster. Also geben wir ihm den Gangsitz. Wieder gutes Karma gesammelt!
Nach zwei Stunden landet die Kiste in Lissabon. Nach einer Wanderung zum Baggage Claim fährt unser Gepäck schon Ringelspiel als wir dort ankommen. Mura bestellt ein Uber. XXL-Uber funktioniert nicht, also muss es ein XL-Uber tun. Es kommt Muras neues Lieblingsauto: Ein Dacia Jogger. Eine etwas 60jährige Fahrerin kommt damit. Wir heben unsere Koffer lieber selber rein.
Wir wohnen in einem Apartment-Hotel. Da haben wir ein kleines Wohnzimmer mit Kochecke und zwei Zimmer. Und das wichtigste: Zwei Badezimmer! Fehlt nur noch das Abendessen. Mura hat im Flugzeug schon Steak gegessen. Da wir jetzt wieder in der Zivilisation sind, gibt es hier Lieferdienste. Also bestellen ICBeter und Tami schnell noch Burger. Die werden statt mit Pommes Frittes wieder mit diesen komischen Minifrittes geliefert, wie beim Hotdog in Santa Cruz. Michelin-Sterne bekommen die Burger keine.
Mura testet dann noch die Dusche. Es ist kompliziert. Rechts stellt man Temperatur und Wassermenge ein, links wo das Wasser rauskommen soll. Irgendwie schafft er es dann aber doch. Weil durch die Zeitumstellung schon nach Mitternacht ist, wird der Tag dann für beendet erklärt. Damit hat unser letzter Urlaub begonnen.