Dia 24 – Lissabon

Da wir jetzt in einer neuen Zeitzone sind, lassen wir uns sicherheitshalber um 0800 wecken. Nicht, dass wir das Frühstück verschlafen, das es nur bis 1100 gibt. Für dieses muss man sich nach unten in den Speiseraum begeben. Dort gibt es ein Buffet mit Wurstzeug, Eiern, Käse, Nuttella (!) und sonstigem Kram, den Leute so zum Frühstück vertilgen.

Hoch auf dem gelben Wagen

Michelin-Sterne gewinnt dieses Frühstück aber keine. Die Butter gibt es in Packungen von gefühlt 2 Milligramm. Es gibt auch einen Doppel-Toaster. Der braucht aber ewig zum fertig werden und was er ausspuckt ist eher Zwieback als Toast. Wir vermissen Freddy jetzt schon. Nach dem Motto „Gegessen wird, was auf den Tisch kommt“ wird aber alles gefuttert. Schlechtwetter können wir uns jetzt nicht mehr leisten.

Der Verkehr in Lissabon wird streng überwacht

Wenn man beim Fenster rausschaut, blickt man auf das Stadion von Benfica Lissabon. Es ist dieses Wochenende aber kein Match hier. Am Mittwoch spielen sie in Monaco, aber da werden wir zufällig nicht dort sein. Dann geht es an den Tagesplan. Im Internet ist ein Hopon- Hopoff-Bus ausfindig gemacht worden. Es gibt den roten Bus und den gelben Bus. Letzterer hat bessere Bewertungen, als soll der genommen werden.

Das Aquädukt ist aus dem 18. Jahrhundert

Es wird ein Uber bestellt und los geht es. Die Fahrt dauert genau 30 Minuten. Dann sind wir an einem großen Platz, auf dem gerade ein Christkindlmarkt ist. Wie es sich für einen solchen gehört, gibt es auch Glühwein. Bei 20° C. Aber darum kümmern wir uns erst später. Jetzt muss mal ein 48-Stunden-Ticket für den gelben Bus gekauft werden. Das geht erfreulicher Weise direkt im Bus.

Die Brücke des 25. April kann auch an allen anderen Tagen benutzt werden.

Es gibt zwei Linien, die blaue, die durch das alte Lissabon geht und die rosa, die durch das moderne führt. Wir beginnen mal mit der blauen. Wir folgen der bereits in Amerika bewährten Strategie, erst einmal die ganze Runde abzufahren und dann auf der zweiten entscheiden, wo sich Offhoppen lohnt. Man bekommt Kopfhörer, die man anstecken kann und in seiner Lieblingssprache anhören. Auf dem Platz von ICBeter funktioniert es natürlich nicht.

Moderne Kunst

Nachdem die Runde erledigt ist, wird erst mal ein Imbiss genommen, denn es ist schon Mittag. Da kommt der Christkindlmarkt gerade recht. Mura testet auch den Glühwein. Er ist deutlich stärker als jener daheim. Die haben das österreichische Konzept, dass die Leute möglichst viel von dem Zeug kaufen und trinken sollen, bevor sie umfallen, bis jetzt nicht übernommen.

Alte Kunst

Dann wird zum Elevador de Santo Justa marschiert. Das ist ein großer Aufzug, der einen tiefer liegenden Stadteil mit einem höheren verbindet. Mit ein wenig Umweg – den wir natürlich absichtlich gemacht haben, um die Straßen zu besichtigen – finden wir den auch. Mit unserem Busticket könnten wir sogar runter und wieder rauf fahren. Aber trotz minutenlangem Warten kommt kein Lift rauf.

Das Convento do Carmo ist seit dem Erdbeben 1755 kaputt.

Also wird weiter marschiert. So können wir fotografieren, dass der Lift gerade rauf fährt. Nächste Station ist der Eleveador da Gloria. Das klingt auch nach einem Aufzug, ist aber eher eine kurze Straßenbahn, die einen steilen Weg rauf fährt. Einer der sogenannten Funiculars. Der führt direkt zu einem Miradouro, von dem man große Teile der Stadt überblicken kann.

Elevador Sta. Justa

Dann wird ein langer Fußmarsch zum Parque Edoardo VII. gemacht. Ein bestimmtes Mitglied der Taskforce ist zu diesem Zeitpunkt allerdings nicht mehr mit dabei. Es wird aber nicht verraten, wer es ist. Auf dem Weg kann man immer wieder über das berühmte Lissaboner Kopfsteinpflaster stolpern. Das meiste davon geht bis auf das 19. Jahrhundert zurück. Einige Stellen scheinen seither nicht repariert worden zu sein.

Funicular de Gloria

Im Parque wird bereits ein weiterer Christkindlmarkt aufgebaut. Man kann nie genug davon haben. Am oberen Ende dieses Parks ist die Haltestelle des gelben Bus. Rund 150 Meter davor sehen wir die Station. Und den Bus, der gerade kommt. Für einen 150 m Sprint bergauf ist aber keiner motiviert und so wird auf den nächsten gewartet. Das gibt eine wohlverdiente Verschnaufpause. Natürlich kommt zweimal der rote Bus, bevor der nächste gelbe kommt.

Da wollten wir nicht um die Burg hinauf gehen

Diesmal wird bis Belem gefahren. Dort ist ein großer Palast, der jetzt ein Museum ist. Als wir davor stehen, kommt ein Polizeimotorrad mit Blaulicht. Dann noch eines und noch eines. Dann ein paar Polizeiautos. Dann eine Armada von schwarzen Limousinen. Eine davon mit chinesischer Staatsflagge. Dann eine Armada von Polizei-Bussen. Der ganze Tross bleibt vor dem Museum stehen und alles wird abgesperrt.

Traditionelle Kunst

Fotos kann man nur mehr aus der Ferne machen mit vielen schwarzen Autos davor. Na schönen Dank auch… Also wird lieber der Park davor angeschaut und das Padrão dos Descobrimentos. Ein riesen Denkmal am Ufer des Flusses Tajo. Dann geht die Sonne unter und es wird Zeit, sich zurück zu ziehen. Genau dort, wo wir sind ist auch eine Station des gelben Bus. Diesmal ist das Glück auf unserer Seite. Zwei Minuten warten und der Bus ist da.

Parque Edoardo VII

Die restliche Route wird dann nochmal abgefahren. ICBeter hat sogar funktionierenden Ton. Am Ende angekommen wird wieder ein Uber ins Hotel genommen. Der Vorteil von portugiesischen Uberfahrern im Vergleich zu amerikanischen ist, dass sie so gut wie nichts reden. Da erspart man sich selbst das Reden. Beim Hotel wird noch ein Supermarkt für Getränke und Eis.

Mosteiro dos Jerónimos

Bei Eintreffen im Zimmer sitzt Mura schon mit 6 Schachteln Sushi am Tisch. Das ist nett, dass er gleich für alle Sushi gekauft hat. Leider stellt sich heraus, dass es nur seine eigene Ration ist. Die hat er hungrig bestellt, was immer ein Fehler ist. ICBeter und Tami bestellen daraufhin Pizza. Eine 2-Personen Pizza.

Padrão dos Descobrimentos im Abendrot

Als die geliefert wird, macht die Tatsache, dass der Pizzakarton so groß ist, wie ein normaler Pizzakarton daheim, schon etwas misstrauisch. Die Hoffnung, dass die Pizza größer ist, als der Karton erfüllt sich aber nicht. Da ist es gut, dass bei Mura die Augen beim Bestellen größer waren als der Sushimagen. Da gibt es für die anderen beiden noch eine Vorspeise. Außerdem ist nicht bestelltes Knoblauchbrot geliefert worden.

Christkindlmarkt Lisboa

Weil es ein langer Tag war, wird dieser dann bald für beendet erklärt.

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