Day Seven – Great Otway NP

In der Nacht haben uns Regentropfen, die gegen das Dach prasseln, aufgeweckt. Das ist ein böses Omen. Nach dem Aufstehen stellen wir fest, dass es tatsächlich regnet. Nicht stark, aber doch. Da hat das gute Kama, das wir bisher angesammelt haben, doch nicht gereicht. Die Duschen kosten hier 1 $ pro 3 Minuten. Das ist ein Stundenpreis von 20 $.

Deswegen werden die Duschen boykottiert. Hier wollen alle immer nur unser bestes. Unser Geld. Gefrühstückt muss sowieso wieder herinnen werden, denn auch hier gibt es keine Tische bei den Plätzen. Inzwischen fängt es stärker zu regnen an. Deshalb wird der heutige Plan geändert. Ursprünglich sollte eine 10 km lange Wanderung entlang der Küste gemacht werden.

Australische Fauna

Mura hätte nicht mitgehen können, weil er das Wohnmobil zum Endpunkt der Wanderung hätte bringen müssen. Statt dessen wird der Leuchtturm von Great Otway besichtigt. Der ist der zweite Leuchtturm, der in Australien errichtet wurde. Mura hütet angesichts des Wetters lieber das Wohnmobil. Es ist kühl, aber es regnet nicht.

Bei der Kassa sehen wird, dass es heute den Eintritt zum halben Preis gibt. Das ist gut. Der Grund dafür ist, dass der Leuchtturm selbst geschlossen ist, weil er renoviert wird. Das ist schlecht. Aber die übrigen Gebäude können besichtigt werden. In jedem ist ein kleines Museum eingerichtet. Das erste handelt von Dinosaurier-Funden in Australien.

Ken im Museum

Das große Haus ist das des Leuchtturmwärters. Offenbar war der Leuchtturm auch eine Telegrafenstation. Wir unterhalten uns in einem der Zimmer und werden von einer Steirerin sofort als Österreicher identifiziert. Beim Weitermarsch zum nächsten Gebäude beginnt es wieder zu regnen. Nachdem das Gebäude erreicht ist, fängt es so richtig zu Schütten an.

Also werden die Exponate in diesem etwas genauer in Augenschein genommen. Wusstet ihr, dass man früher um Tasmanien herum schiffen musste, weil man nicht wusste, ob es einen schiffbaren Weg zwischen Australien und Tasmanien gibt? Auch unsere Steirerin kommt auf der Flucht vor dem Regen hier rein. Sie ist seit zwei Jahren work & travel hier.

Der Leuchtturm kann nur von außen besichtigt werden.

Jetzt schaut sie sich gemeinsam mit einer Freudin das Land an. Diese ist aber nicht mit rein gekommen, weil sie lieber das Auto hütet. Vielleicht sollten wir sie mit Mura bekannt machen. Dann hört der Regen auf und wir können uns den Leuchtturm wenigstens von außen ansehen. Irgendwie haben wir dabei ein Hawai’i Dejavu. Lange hält die Trockenheit nicht an und der nächste Regenguss kommt.

Da flüchten wir alle ins Cafe, das große Auslagescheiben in Richtung Leuchtturm hat. Wir plaudern über unsere Touren. Julia erlebt gerade den ersten Regen seit Jänner. Schön, dass wir diese Rarität miterleben dürfen. Dann hört es plötzlich wieder auf zu regnen. Solche Gelegenheiten muss man nutzen. Schnell noch einen Aussichtspunkt angesteuert und dann zurück zum Wohnmobil.

Rainforest Walk

Nächste Station ist der Maits Rest Rainforest Walk. Das ist ein 800 Meter langer Weg durch den Regenwald des Nationalparks. Man sieht Farne, Bäume, Farne, Sträucher, Farne und… Farne. Es folgen noch zwei Lookouts entlang der Küstenstraße. Dann wird Geelong einprogrammiert. Das ist nicht der nächste Campingplatz, sondern der Hafen, von dem die Fähre nach Tasmanien fährt.

Den Teil westlich von Melbourne haben wir damit schon erledigt. Kinder, wie die Zeit vergeht! Es wird noch mal getankt, weil der Treibstoff in Tasmanien normalerweise teurer ist als in Victoria. Den Hafen zu finden ist für alte Reisefüchse wie uns kein Problem. Zwar wird zuerst in einen falschen Bereich des Hafens eingefahren, aber das haben wir schnell wieder ausgebügelt. Mit noch dreimal verfahren finden wir die Einfahrt.

Marriners Lookout

Zuerst wird mal alles kontrolliert, ob man kein Obst und Gemüse einführt. Wir haben das Restgemüse, das wir nicht mehr essen konnten, schon am Campingplatz entsorgt. Während wir warten, fängt der Regen wieder ordentlich an. Das ist uns jetzt aber schon wurscht. Schlauerweise haben wir schon für die Nacht gepackt, sodass wir das Wohnmobil gleich verlassen können.

Unsere Kabine zu finden ist ein wenig ein Labyrinth-Spiel. Es stehen zwar die Zimmernummern an jeder Ecke angeschrieben, aber es gibt viele, viele Gänge. Schließlich wird das Zimmer aber gefunden. Wir werden heute Nacht in einem echten Bett schlafen! Zwar vermutlich etwas wackelig, aber dennoch…

Und noch ein Lookout an der Great Ocean Road

Wir haben eine 4er-Kabine für uns alleine. Dann geht es ans Essen fassen. Es gibt ein Selbstbedienungs-Restaurant auf dem Deck 7, ein Stockwerk unter uns. Dort kann man sich auf einen Teller raufladen soviel man will. Es gibt einen Pauschalpreis. Der ist zwar gesalzen, aber man hat nicht viel Auswahl an Alternativen.

Nach dem Essen wird noch bei einem Automaten ein Nationalpark-Pass für Tasmanien gekauft. Gratis in den Nationalpark gibt’s dort nicht. Im Shop, wo man z. B. Eis kaufen kann, wird kein Bargeld angenommen. Wer keine Karte hat, ist hier aufgeschmissen. Internet gibt es nur gegen Kohle. Da morgen schon früh Tagwache ist, wird schon bald schlafen gegangen. Bald warten neue Abenteuer!

Unsere Luxuskabine auf der Spirit of Tasmania

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