Schon um 0700 wachen die ersten auf. Da wir auf einem Big4 Campingplatz sind, sind die Duschen wieder gratis. Der Platz ist zwar viel teurer als ein anderer, aber 15 $ mehr zahlen und dafür 1 $ bei der Dusche sparen ist auf jeden Fall ein guter Deal. Heute gibt es endlich wieder SPAM zum Frühstück. Keine Kinkerlitzchen, ganz normaler SPAM.
Dann wird wieder der erste Viewpoint einprogrammiert. Es sind die Narracana Falls. Aufmerksame Leser unseres Blogs werden schon ahnen, dass das ein Wasserfall ist. Die letzten Kilometer dorthin sind eine kleine kurvige Straße, aber sowas sind wir schon gewohnt. Der Weg zum Wasserfall ist nicht lang. Am Anfang steht gleich ein Schild, dass man sich vor Schlangen in Acht nehmen soll.

Da es eine Kuhweide ist, muss man sowieso höllisch aufpassen, wo man hintritt. Sonst könnte die Weiterfahrt für alle Insassen unangenehm werden. Der Wasserfall wird ohne Begegnung mit Schlangen oder Tretminen gefunden und pflichtbewusst fotografiert. Man kann auch zur oberen Kante des Falls gehen. Wo so wenig Touristen sind, gibt es keine besonderen Sicherheitsmaßnahmen.
Da auch das überlebt wird, geht es weiter. Ins Navi wird die heutige Wanderung einprogrammiert. Und als Zwischenziel der Coles Supermarkt. Wir waren ja schon lange nicht Einkaufen. Beim Coles hat es das letzte Mal Mikrowellen-Erdäpfel gegeben. Also wird diesmal nicht der Woolworth genommen. Da wir wegen der stromlosen Fährenfahrt kein Eis eingelagert haben, muss das korrigiert werden.

Bier gibt es nicht direkt im Supermarkt, sondern in einem kleinen Shop direkt daneben. ICBeter geht da mal rein, um australisches Bier zu suchen. Das wird erfolgreich erledigt. Die Verkäuferin will keinen Ausweis von ihm sehen. Das ist sehr nachlässig, er könnte ja ein minderjähriger Säufer sein. Weil noch ein ATM da ist, wird auch gleich Geld abgehoben, sodass alles erledigt ist.
Außer das Tanken natürlich. Das Wohnmobil verbraucht geringfügig mehr als ein durchschnittlicher PKW, da ist der Tank schon wieder reduziert. Nachdem wir nicht mehr so abenteuerlustig sind wie in Neuseeland, fahren wir den Tank nicht mehr bis zum letzten Tropfen leer. Das war zwar ein aufregender Nervenkitzel, aber man muss nicht immer alles haben.

Die Tankstelle ist die billigste, die wir bis jetzt gehabt haben. 1,749 $ pro Liter Diesel. Das ist nur knapp mehr als ein Euro. Gut, dass wir den Tank so gut geleert haben. Bei uns könnt ihr sparen lernen: Wenn man so viel Treibstoff verbraucht, dass Platz für viel billigen neuen ist, spart man unglaublich viel Geld! Der Sack mit den leeren Dosen und Flaschen ist auch schon wieder ziemlich voll.
Im Internet kann man immer die nächste Rückgabestelle suchen. Das ist sehr schlau organisiert. Eine Stelle liegt direkt an unserem Weg. Mit nur einmal verfahren bleiben wir dort stehen. Dort ist aber nur eine Gärtnerei. Auf Nachfrage erfahren wir, dass man erst eine App herunterladen muss, die Dosen einscannen und dann vorbei bringen muss. Das ist ziemlich dumm organisiert.

Also wird weiter gefahren. Die Rückgabe von Dosen und Flaschen sind hierzulande eine ziemliche Herausforderung. Das ist schlecht für die armen Tiere, aber wir bleiben dran! Mit ein paar Viewpoints geht die Reise Richtung Osten weiter. Ziel ist die heutige Wanderung in Lakes Entrance. Dort ist ein künstlicher Kanal, der ein paar Seen mit der See verbindet.
Diesmal machen ICBeter und Tami die Wanderung. Erst geht es voller Tücke über eine Brücke. Da kommt man auf den Lakes Entrance Beach. Der Wanderweg würde jetzt den Strand entlang gehen. Aber da muss man im tiefen Sand gehen. Dafür ist das gewählte Schuhwerk nicht passend. Da es ein Rundweg ist, kann man ihn auch von der anderen Seite gehen.

Der Weg geht großteils durch den Wald. Das hat den zusätzlichen Vorteil, dass es Schatten gibt. Um 1600 brennt hier nämlich noch ordentlich die Sonne runter. Hin und wieder kommt ein Aussichtspunkt auf die Seite des Sees. Auch ein Ameisenigel wird entdeckt. Der haut aber nach kurzem ins Unterholz ab. Zum Schluss gibt es einen Lookout, von dem man zum Entrance sieht.
Dort ist zwar eine große Baustelle, man sieht aber trotzdem hin. Es sind hohe Wellen zu sehen, eher ungeeignet zum Schwimmen. Deshalb gehen wir den selben Weg wieder zurück. Den selben Weg zurück gehen ist immer schneller, wie wir wissen. Etwa bei der Mitte des Weges geht ICBeter voran. Da kommen in etwa 20 Metern Entfernung zwei Mädels entgegen.

Die schauen kurz her, schreien laut auf und laufen schreiend ein paar Meter davon. Jetzt ist es ja normal, dass sich junge Frauen uns nicht gleich begeistert an den Hals werfen, wenn sie uns sehen. Diese Reaktion ist aber doch eher ungewöhnlich. Da sie aber nicht weiter weglaufen, gehen wir zu ihnen hin. Sie fragen, ob wir die Schlange gesehen haben, die da neben dem Weg ist.
Haben wir natürlich nicht, weil wir von zwei schreienden Mädchen abgelenkt wurden. Da das Gras, in dem die Schlange angeblich ist, aber rund 15 cm unter dem Holzweg ist und Schlangen in der Regel nicht springen, gehen wir dort hin uns schauen. Es ist ein Lizard (Eidechse). Schlangen pflegen keine Beine zu haben. Wir versichern ihnen, dass sie der Lizard nicht umbringen wird.

Sie fragen uns, ob wir Russen sind. Wahrscheinlich klingt der ungarische Akzent russisch. Wieder können wir ihnen sagen, dass sie keine Angst haben müssen, wir kommen aus Österreich-Ungarn. Die beiden sind aus Malaysia und Indonesien. Sie dürften in den nächsten Minuten kein Tier mehr gesehen haben, denn wir haben keine Schreie mehr gehört.
Nicht, dass sie den Ameisenigel sehen und glauben, eine riesige Spinne zu sehen. Den Rest des Weges geht dann Tami voran, damit sich die Mädchen nicht mehr erschrecken. Das funktioniert auch. Am Ende des Weges treffen wir wieder drei und die laufen nicht davon. Im Gegenteil, sie fragen uns sogar, was man am Ende des Weges sehen kann.

Tami muss ab jetzt immer voran gehen. Nicht wegen den Schlangen, sondern wegen der Mädchen! Dann wird zu Campingplatz gefahren. Der ist diesmal nicht weit weg. Die Checkin-Zeit von 1800 haben wir knapp gerissen. Also gibt es wieder mal einen late checkin. Wir haben wieder private ensuite, also ein eigenes Häusl mit Häusl und Dusche.
Leider befindet sich im Kuvert kein WLAN-Code, aber 4G funktioniert problemlos. Weil es fürs Grillen schon wieder etwas spät ist, wird ein Lokal gesucht. Es wird auch eines gefunden und sofort dort hingefahren. Am Eingang steht: Dresscode nice and tidy. Da wir weder nett noch sauber sind, ist das keine Option. Also wird weiter gefahren.

Wir kommen an einem Fish&Chips und am Kentucky schreit… äh… fried Chicken vorbei. Letzteres ist näher zu unserem Parkplatz, also wird der gewählt. Jeder bestellen sich ein Menü. Fazit: Michelin-Sterne bekommt der KFC keine. Das haben wir gar nicht geschickt eingefädelt, dass wir da her gekommen sind.
Auf dem Rückweg kommen wir dann unverhofft an einer Rückgabestelle für Dosen und Flaschen vorbei. Heute ist also doch unser Glückstag! Beide Automaten sind frei. Keiner der Automaten schreibt hin, dass er außer Funktion ist. Jetzt kann nichts mehr schief gehen. Als die erste Dose rein gesteckt wird, steht am Display, dass der Behälter voll ist. Wenn man die Dose in den zweiten Automaten schiebt, passiert das gleiche.

Das ist heut nicht gerade unser Glückstag… Also wird schnell zu Campingplatz zurück gefahren, bevor uns noch mehr Unheil heimsucht.
Momentaner Standort: -37.87420068015773, 148.00125862985675