Eine Durchsage des Kapitäns weckt die ICB-Taskforce aus ihren Träumen. Sinngemäß sagt der, dass alle jetzt bald verschwinden sollen. Also wird aufgestanden und das Zimmer verlassen. Komischerweise wollen alle anderen gleichzeitig mit uns das Schiff verlassen. Da sind wir wieder als Trendsetter unterwegs gewesen.

Wir finden unser Wohnmobil wieder. Heute ist unser Glückstag! Ins Navi programmiert wird – die nächste Fähre. Um zu verhindern, durch den Montagmorgenverkehr von Melbourne fahren zu müssen wird die Stadt umschifft. Die Fahrt dauert nur eine Dreiviertelstunde. Wir haben für die 9-Uhr-Fähre reserviert, sind aber schon um 0730 dort.
Deshalb dürfen wir auf die 8-Uhr-Fähre. In diese Richtung fährt um die Uhrzeit sonst fast niemand. So stehen wir auf der Fähre gleich in der ersten Reihe. Frühstück gibt es im Cafe der Fähre. Damit sind wir mit dem Schiffen für diese Reise fertig. Nächstes Ziel ist der Big4 Phillip Island. Wir fahren erstmals seit langem wieder auf einer schön ausgebauten Autobahn.

Bei einer Tankstelle wird Pause gemacht. Nicht zum Tanken, sondern für Klopause. Mura kauf auch noch Saucen beim McDonalds. Leider gibt es die guten nicht mehr, was ein schwerer Rückschlag auf dem Weg zur Weltherrschaft ist. Aber dafür gibt es im benachbarten Donut-Shop 6 Donuts zum Sonderpreis. Da muss man zuschlagen.
Die Donuts sind eigentlich Faschingskrapfen mit verschiedenen Füllungen. Das passt, denn es ist ja schon seit längerem Fasching. Da wir schon um etwa 1030 beim Campingplatz sind, wird die heutige Wanderung vorgezogen. Checkin ist nämlich erst ab 1200. Die Wanderung geht zu den Forrest Caves. Anders als der Name vermuten lässt, geht sie nicht durch einen Wald.

Sondern am Strand entlang bis zu einer Höhle in einer Gesteinsformation. Mittels Stiegen muss aber zuerst eine große Sanddüne überwunden werden. Diesmal machen ICBeter und Tami die Wanderung. Da beide nicht in die Höhle hineinfallen, wird der Rückweg angetreten. Da es schon nach 12 ist, wird der Campingplatz angesteuert.
Es wird ein Platz ausgefasst, der gleich neben den Klos und der Laundry ist. Außerdem direkt bei den WLAN-Antennen, was das wichtigste ist. Da keiner mehr nennenswerte Mengen sauberer Wäsche übrig hat, wird sofort das Projekt Wäschewaschen angegangen. Es gibt drei Maschinen, also für jeden eine. Eine Wäsche kostet 6 $, der Trockner auch.

Mura krallt sich die erste, die kann online mit dem Handy bezahlt werden. Die anderen fressen nur Münzen. Fürs Waschen sind noch genug da, fürs Trocknen müssen aber welche gewechselt werden. Bei der Rezeption gibt es nur 2 $-Münzen. Und Paiergeld zum Rausgeben auch nicht. Also wird ein 50er in 25 Münzen gewechselt. Werden schon irgendwann gebraucht werden.
Das Wohnmobil wird auch nochmal ordentlich geputzt, denn was werden die anderen Camper sagen, wenn wir nicht das schönste Wohnmobil haben… Waschen und Trocknen funktionieren ohne Probleme, scheinbar ist heute wirklich ein Glückstag. Erstmals können auch die erstandenen Campingsessel ausgepackt werden, da wir nicht mehr in der tasmanischen Kälte sind.

Mura findet im Internet eine Foodtruck, der Top-Bewertungen hat. Und er ist auch ganz in der Nähe! Offen hat er Mittwoch bis Sonntag. Das ist insofern traurig, als heute Montag ist. Das scheint heute nicht unser Glückstag zu sein. Also muss weiter gesucht werden und mit dem zweitbesten Vorlieb genommen werden. Das Leben als Camper ist halt hart.
Die Entscheidung fällt auf einen Burgerschuppen. Der wirkt zwar nicht wirklich sauber, aber das Essen ist okay. Auch die Pommes Frittes, die erst auf Reklamation kommen. Dann trennt sich die Taskforce wieder auf. Mura fährt zum Campingplatz zurück und der Rest mit einem Uber zur Penguin Parade. Das ist die Massenwanderung von Pinguinen aus dem Meer an Land.

Dieses Event ist wieder einmal ein Geheimtipp für unzählige Touristen. Das billigste Ticket kostet 33 $, damit kann man die Pinguine aus der Ferne aus dem Meer kommen sehen. Diese Tickets sind aber ausverkauft. Es gibt nur mehr das Premium Boardwalk Ticket um den doppelten Preis. Da sieht man zwar nicht aufs Meer, aber die Viecher watscheln direkt an einem vorbei.
Also wird halt das gekauft. Was tut man nicht alles für die Weltherrschaft… Die Pinguine werden um 2020 erwartet. Das ist noch über eine Stunde. Es gibt aber ein kleines Kino mit einem Informationsfilm über Phillip Island und die Pinguine. Um 1915 werden dann die Schleusen geöffnet und die Massen brechen ins Gelände herein. Hier werden sogar die 12 Apostel übertroffen, was die Menschenmasse angeht.

Wir suchen uns einen schönen Platz am Geländer, wo die Pinguine vorbei laufen sollen. Erst mal heißt es aber Warten. Darin haben wir schon sehr viel Übung. Um 2020 sind schon ein paar graue Gänse zu sehen, aber keinen Pinguine. Es läuft immer eine Tante in oranger Warnweste herum, die sagt, dass die Pinguine jetzt schon bald kommen müssen.
Sie kann sie schon hören. Da ist sie aber die einzige. Gestern sind sie auch erst um 2030 gekommen. Um 2030 ist aber noch nichts zu sehen. Um 2040 meint sie, jetzt kommen sie bald. Bald ist halt ein relativer Begriff. Um ca. 2050 heißt es dann, die Tiere sind aus dem Meer gekommen. Wir glauben das erst, wenn wir es sehen.

Außerdem müssen jetzt alle Handys und Kameras wegepackt werden. Denn das Licht von den Handydisplays stört die Pinguine. Die vielen LED-Lichter, die den ganzen Weg den sie nehmen ausleuchten, stört sie natürlich nicht. Und auch die Scheinwerfer nicht. Dann kommen die ersten Gruppen tatsächlich daher gewatschelt.
Immer, wenn die Warnwestentante gerade wo anders ist, filmen und fotografieren alle. Wer hätte das gedacht? In der nächsten Stunde laufen einige hundert Pinguine an uns vorbei. Die Tante bedankt sich immer wieder, dass wir keine Fotos oder Videos machen. Wir haben das glaube ich sogar auf einem Video drauf. Irgendwann kommen dann alle Leute drauf, dass die Pinguine, die noch kommen, genau so ausschauen, wie die, die schon vorbei gegangen sind.

Also gehen alle nach Hause. Auch wir gehen noch schnell man aufs Klo und bestellen ein Uber. Das erweist sich kurz vor 2200 aber als schwierig. Etwa eine halbe Stunde lang steht dort, dass gleich ein Wagen ausgewählt wird. Das wird nix. Als die Parkplatzwächter sehen, dass wir verzweifelt am Handy herum drücken, fragen sie ob sie helfen können.
Sie können ein Taxi organisieren. Aber da sind zwei Inder, die bereits eins bestellt haben, das sie nach Melbourne führt. Das kommt sogar gerade an. Wir können uns vielleicht anghängen. Es ist ein Kleinbus, also genug Platz. Es stellt sich aber heraus, dass dieses Taxi nicht nach Melbourne, sondern in den Norden der Insel bestellt wurde.

Offenbar von drei Mädchen, die eine Straße weiter warten. Aber die haben hier auch noch Platz und so entsteht ein fröhliches Sammeltaxi. Erst werden die drei abgesetzt, dann wir beim Campingplatz. Wir geben den Indern 50 $ in Cash und steigen aus. Wieder ein Abenteuer überstanden! Da nun alle müde sind, wird der Tag schnell für beendet erklärt.
Momentaner Standort: -38.495939483728804, 145.3604725675656