Day Twentytwo – Blue Mountains

Heute gibt es wieder nur kleines Frühstück. Der Hunger scheint mit Dauer der Reise kontinuierlich abzunehmen. Oder es wird am Abend immer so viel gefressen, dass am nächsten Morgen nichts mehr geht. Freddy XI. ist es recht, denn so muss er fürs gleiche Geld weniger arbeiten. Obwohl wir noch einen dritten Tag auf diesem Campingplatz sind, wird heute gefahren.

Ken in den Blue Mountains

Und zwar in die Blue Mountains. Die Berge selbst sind nicht blau, aber von den Eukalyptus-Bäumen steigt ein leicht blauer Dunst auf, der der Region ihren Namen gibt. Es ist der bekannteste Nationalpark in NSW. Deshalb ist es für die Weltherrschaft wichtig, dort gewesen zu sein. Die Fahrt soll etwa 2 Stunden dauern.

Von den blauen Bergen kommen wir.

Der Anfang dieser Strecke ist wenig vielversprechend. Viele Kurven und enge Straßen lassen für die nächsten Stunden nichts gutes erahnen. Aber es wird besser. Der Rest des Weges geht fast ausschließlich auf Autobahnen oder Schnellstraßen. Das ist es großer Schritt in Richtung Weltherrschaft. Der Nationalpark liegt direkt an der Schnellstraße.

Natürlich ist eine Wanderung geplant. Der Overcliff-Undercliff Trail. Bis zum dritten Lookout gehen sogar alle mit. Es wird aber nicht verraten, wer beim dritten umdreht. Der Weg heißt so, weil es ein Rundweg ist, der in eine Richtung oberhalb und in die andere Richtung unterhalb der Felsen geht. Meist ist man im Wald, immer wieder gibt es aber Lookouts, wo man einen weiten Überblick über die Blue Mountains hat.

Stiegen gibt es auch genug. Vor allem, wenn man zu allen Lookouts hingeht. Das Wetter ist mit Bewölkung ideal zum Wandern. Nur der Wind geht etwas zu stark. Das hätte man schon besser machen können, wenn wir hier her kommen… Aber immerhin regnet es nicht und es kommt sogar zeitweise die Sonne raus. Hier gibt es auch rote Papageien zu sehen, die auf den Ästen sitzen, um sich bewundern zu lassen.

Nach etwa 2,5 Stunden ist dann wieder der Parkplatz erreicht. Somit kann die Rückfahrt angetreten werden. Die geht flott, da fast alles über die Autobahn geht. So wird der Campingplatz schnell erreicht. Jetzt kann nichts mehr schief gehen. Außer, man hat wie sonst auch immer, das Stromkabel am Stellplatz liegen lassen, weil die Camper eh alle ehrliche Leute sind.

Spoiler: Sie sind es nicht. Irgend so ein Affenschädel hat uns beklaut! Wir fordern lebenslängliche Todesstrafe für Stromkabel-Diebe! Und eine Sondersitzung des UN-Weltsicherheitsrates! Die Ukraine und Palästina können erst einmal warten. Jetzt geht es um die wichtigen Dinge dieser Welt! Am 14. Dezember, dem Tag unserer Rückkehr rufen wir in allen Städten zu einer Lichterkette gegen den Stromkabeldiebstahl auf!

Aber für uns muss jetzt erst mal eine kurzfristige Lösung her. Also wird zum Woolworth gefahren, dort gibt es immer auch eine Elektronik-Ecke. Da der nur 2 km weit weg ist, sind wir schnell dort. Und tatsächlich finden wir schnell ein 10 Meter langes Verlängerungskabel. Das ist ein großer Schritt in Richtung Weltherrschaft.

Dann wird auch noch ein Rückgabeautomat für Flaschen und Dosen gefunden. Das Glück hat sich uns wieder zugewendet! ICBeter marschiert mit dem Sack zum Automaten. Dort steht gerade einer, der ein Auto voll mit Flaschen hat. Und eine nach der anderen rein haut. Solange, bis am Bildschirm „This machine is full“ steht.

Aber mit dem Sack zurück zum Wohnmobil zu laufen ist keine Option. Also wird der Sack bei der Maschine stehen gelassen. Vielleicht findet ihn irgend ein Sandler und macht sich einen schönen Tag mit dem Geld. Dann geht es zurück zum Campingplatz. Dort wird das Kabel sofort angeschlossen. Oder zumindest versucht. Dann das Ding lässt sich nicht an Wohnmobil dran stecken.

Das Glück hat sich wieder von uns abgewendet! Der freundliche Nachbar meint, es gibt 10 A und 15 A Stecker. Ein Wohnmobil braucht 15 A. Quizfrage an unsere Leser: welches haben wir gekauft? Nochmal hinfahren bringt nichts, da es das einzige verfügbare Kabel war. Da stecken doch wieder die dunklen Mächte dahinter, die uns an der Weltherrschaft hindern wollen!

Aber die Nachbarn sind auf unserer Seite und borgen uns ihr Ersatz-Stromkabel. Der heutige Abend ist zumindest gerettet! Es gibt sie noch, die Heiligen des Alltags, die verzweifelten Campern selbstlos das Leben retten! Das nicht passende neue Kabel lassen wir draußen auf dem Tisch liegen, in der Hoffnung, dass es über Nacht gestohlen wird.

Da die Mikrowellen-Essen, die wir vor einiger Zeit gekauft haben, heute ablaufen, wird die Frage nach dem Essen schnell beantwortet. Mit einem Stromkabel kann man die Mikrowelle einschalten. Bisher waren solche Essen eher kein Gaumenschmaus, das ist diesmal seltsamerweise wieder genau so. Ob die Sachen verdorben waren, oder immer so schmecken, kann nicht eruiert werden.

Mal sehen, ob heute Nacht ein Wettlauf aufs Klo stattfinden wird. Wir haben ja wieder nur eines, das nur seriell benutzt werden kann. Der Tag wird bald für beendet erklärt, da morgen die Suche nach einem 15 A-Kabel auf dem Programm steht. Das wird eine große Herausforderung, der wir uns stellen müssen…

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