Um Mitternacht läuten die Handys. Nicht, weil uns besorgte Blog-Leser anrufen, ob wir eh nicht verschlafen haben, sondern weil wir klugerweise den Wecker gestellt haben. In knapp 3 Stunden hebt der Flieger nach Budapest ab. Im alles wieder einpacken sind wir inzwischen Profis. Ein Didi bringt uns zum Flughafen.
Dort muss um die Zeit erst mal ein offener Eingang gefunden werden. Beim Eintritt gibt es erst mal einen Sprengstoff-Abstrich. Der Marsch zum Flughafenzug ist schon Routine. Dort steht, dass in 10 Minuten der nächste Zug kommt. Statt dessen kommt aber ein Mitarbeiter in Warnweste und schickt uns alle weg. Was er sagt, verstehen wir nicht, aber laufen halt den anderen hinterher.
Eine verwirrte Österreicherin, die uns gerade entgegenkommt und hört, dass wir deutsch sprechen, nehmen wir auch gleich mit. Es geht zu einem Bus. Also Schienenersatzverkehr. Der bringt uns zum Abflugbereich. Wo die Lounge ist, wissen wir schon, denn wir sind ja nicht zum ersten Mal in Peking. Heute gibt es noch weniger zu Essen als das letzte Mal.

Dann kommt die Durchsage, dass Budapest zu boarden beginnt. Also wird hin marschiert. Von den 30 Plätzen in der Businessclass sind 8 belegt – inklusive uns. So hat keiner von uns einen Nachbarn. Die Kiste hebt sogar zu früh ab. So wie gestern, da mussten wir zur Strafe dann am Gate stehen, bis jemand gekommen ist. Heute wäre es sehr von Vorteil, wenn wir früher kämen.
Denn dann könnten wir den Zug um 0713 statt um 0913 nach Ödenburg nehmen. Zu essen gibt es wieder Beef oder Chicken. Diesmal funktioniert sogar Tamis Entertainmentsystem! Das ist ein großer Schritt in Richtung Weltherrschaft. Die Filme sind aber die gleichen wie auf unseren bisherigen Flügen. Dann heißt es Schlafen, bis das Frühstück kommt.
Das ist jetzt kein Gaumenschmaus, aber was solls. Tatsächlich landen wir schon von 0530. Das schaut sehr gut aus für den frühen Zug. Dann stehen wir erst mal am Vorfeld. Der Kapitän macht eine Durchsage, dass kein Ankunftsgate frei ist und wir warten müssen. Das ist schlecht für den frühen Zug. So stehen wir halt eine Weile herum. Das Klo ist gesperrt und Service gibt es auch keines mehr.
Nach ca. einer Dreiviertelstunde bewegt sich der Flieger dann. Das könnte knapp werden für den frühen Zug. Wir dürfen als erstes aussteigen. Es gibt Automaten für die Passkontrolle für EU-Bürger. Das ist gut für uns, denn solange sich die politischen Verhältnisse nicht ändern, sind wir noch in der EU. Deshalb gehen wir flott durch zum Baggage Claim.
Die Koffer von ICBeter und Mura kommen flott heraus. Der von Tami nicht. Da haben wir ein Dejavu-Erlebnis. Es kommen dann etwa eine halbe Stunde lang Koffer raus. Nur einer nicht – der von Tami. Als Mura schon nachschauen geht, wo die Beschwerdestelle für verlorenes Gepäck ist, kommt der dann tatsächlich raus. Alle Koffer sind zwar lädiert, aber angekommen.
Beim Zoll wird niemand aufgehalten. Ein Taxi ist schnell gefunden und führt uns zum Bahnhof. Ankunft ist um 0714. Eine Minute nach Abfahrt des Zuges. Also müssen jetzt knapp zwei Stunden totgeschlagen werden. Wir finden eine Lounge. Dafür haben wir zwar kein gültiges Ticket, aber Tami findet raus, dass man um knapp 10 € die Benutzung kaufen kann.

Das ist fast so billig, wie eine Didi-Fahrt in Peking, also wird zugeschlagen. Dort sitzt man gemütlich im warmen und bekommt Essen und Trinken. Sogar besseres als in der Lounge in Peking. Rechtzeitig wird sich dann auf den Weg gemacht. Im Zug haben wir ein Abteil für uns allein. Das ist gut, denn wir wollen niemandem zumuten, im gleichen Raum wie wir zu reisen.
Die Fahrt mach Ödenburg dauert nicht lange. Dort verlässt Tami die Truppe, denn hier ist er daheim. Mura und ICBeter fahren noch nach Wulkaprodersdorf und Eisenstadt weiter. Mit der Ankunft dort ist die Australien-Tour 2025 offiziell zu Ende.
Wir haben in Tasmanien gefroren und in Brisbane geschwitzt, sind mit der Dampflok gefahren, waren auf einer halsbrecherischen Besteigung des Mount Amos, haben im Great Barrier Reef geschnorchelt, bevor es ganz kaputt geht, haben einen Feueralarm überlebt, sind um 50 Cent mit dem Bus gefahren, sind durch Flüsse gewatet, sind auf der chinesischen Mauer herum marschiert und haben dabei schlauerweise kein „Free Tibet“ T-Shirt getragen und sind im Pazifik geschwommen.
Daher kann diese Reise eindeutig als großer Schritt in Richtung Weltherrschaft gewertet werden.