Tag 3: Concrete

Kaum sind wir weg, versinkt Österreich…! Aber wir können einfach nicht überall sein, das muss man einsehen. Doch keine Angst, wir kommen wieder und dann wird wieder alles in Ordnung sein. Wenn wir erst die Weltherrschaft errungen haben, wird Hochwasser abgeschafft.

Doch bis dahin ist noch ein weiter Weg, zu dem heute ein wichtiger Schritt folgt. Die Tour mit dem Wohnmobil durch West-Kanada und Nordwest-USA beginnt. Doch vorher kommt das Frühstück. Das ist hier von gleichbleibender Qualität, was bedeutet, dass es jeden Tag das gleiche gibt. So etwas nennt man Konsistenz.

Der Feuermelder ist gleich über dem Toaster angebracht und meldet sich in regelmäßigen Abständen. Auch bei Muras Toast legt er los. Doch als erfahrener Feuerwehrmann löscht er den Brand gleich, indem er frische Luft zum Feuermelder fechelt. Die lange Ausbildung in Zemendorf hat sich damit schon ausgezahlt.

Angestellter vom Hotel kommt keiner vorbei. Entweder es interessiert keinen, wenn der Feueralarm losgeht oder alle haben sich gleich ins Freie gerettet. Wir testen heute auch den Streichkäse, der aussieht wie Astronautennahrung und Mura hat die Waffelproduktion noch weiter perfektioniert.

Wieder im Zimmer angekommen, kommen wir drauf, dass wir eigentlich ein Shuttle zur Ausgabestelle des Wohnmobils organisieren sollten. ICBeter geht also zur Rezeption um eines bestellen zu lassen. Normalerweise muss man das 24 Stunden vorher bestellen, aber die Rezeptionistin wird es versuchen. Nach einer Weile herumtelefonieren ist ein Shuttle für 30 $ pro Person organisiert.

Die zwei Stunden Wartezeit werden mit Einpacken und Internet-Surfen verbracht. Außerdem mit Fernsehen. Das ist im Mutterland der Fernsehwerbung ein besonderes Erlebnis. Wer geglaubt hat, dass bei uns im Privatfernsehen viel Werbung zu sehen ist, der hat sich getäuscht. Hier wird die Werbung von den Filmen unterbrochen und nicht umgekehrt. Man kann gar nicht so viel trinken, dass man bei jeder Werbeunterbrechung eine Klopause machen kann.

Um 1100 ist dann Checkouttime und wir marschieren hinunter in die Lobby. Nach ein paar Minuten kommt schon das bestellte Shuttle. Der Fahrer hat offensichtlich viel mit Tetris trainiert, denn er bringt alle unsere Koffer im Kofferraum unter. Keiner von uns muss einen Koffer auf den Schoß nehmen wie in Hongkong. Es gibt sogar 0,236 Liter Trinkwasser für jeden gratis.

Etwa eine halbe Stunde sind wir nach Everett unterwegs, wo die Wohnmobil-Ausgabe ist. Wir sind etwa eine Stunde zu früh dran. Das ist völlig untypisch für uns. Auch die Leute von der Vermietung sind offenbar ganz überrascht und können uns daher das Wohnmobil erst nach kurzer Wartezeit übergeben. Es ist ein 9 Meter langes Trum mit einem V10-Benzinmotor.

Das sind nochmal 2 Vs mehr als der Dodge, den wir vorher gehabt haben. Die Erwartung, dass das Teil daher noch besser beschleunigt, hat sich aber nicht erfüllt. Sodann geht es zum ersten Programmpunkt: Dem Einkaufen. Wir steuern den nächsten Supermarkt an und nehmen zwei Einkaufswagen. Wir wenden die erprobte Strategie an, alle Regale systematisch abzulaufen und alles zu nehmen, was wir brauchen könnten.

Der erste Einkaufszettel hat die Schallmauer von einem Meter locker gerissen...

Der erste Einkaufszettel hat die Schallmauer von einem Meter locker gerissen…

Als wir zur Kasse kommen, ruft der Kassier gleich mal telefonisch um Hilfe. Aber es hilft nichts, er muss uns trotzdem abrechnen. Aber Cindy kommt und hilft uns beim Einräumen. Sie verstaut die Sachen in geschätzte 200 Plastiksackerln. Manchmal zur Sicherheit gleich zwei Sackerl auf einmal. Nur ja nicht sparen… Wir haben jetzt ausreichend Sackerln für unser restliches Leben. Dann kommt die Rechnung… lächerliche 446,79 $. Der Kassazettel ist über einen Meter lang. Wir haben uns wieder mal selber übertroffen.

Auf dem Parkplatz vom Supermarkt stehen bereits mehrere Wohnmobile von Cruise America. Wir finden unseres aber leicht wieder, denn aus unserer Türe schaut ein Hund heraus. Der ist zwar nur aufgedruckt, aber er wird unser Wohnmobil ganz sicher trotzdem beschützen. Leider haben wir für ihn noch keinen Namen. Deswegen müssen unsere Blog-Leser jetzt Vorschläge als Kommentar posten!

Wir haben einen Hund! Aber er hat noch keinen Namen...

Wir haben einen Hund! Aber er hat noch keinen Namen…

Dann fahren wir… zum nächsten Supermarkt. Denn wir brauchen neben Lebensmitteln auch noch Geschirr und Besteck etc. Dafür ist der Walmart ideal. In dem Supermarkt gibt es auch Self-Checkout-Kassen. Dort scannt man seine Produkte selber. Dann muss man sie daneben auf die Waage legen. Dann sollte man sie aber nicht mehr nachträglich umsortieren, denn sonst nimmt einem das System das übel.

Für solche Fälle steht aber immer eine Mitarbeiterin zur Verfügung, die das wieder ins Lot bringt. Zum Schluss bezahlt man mit Kreditkarte, darf sein Zeug einpacken und marschieren. Genau das machen wir auch. Wir verstauen die erbeuteten Sachen und programmieren den ersten Campingplatz ins Navi. Concrete Grandy Creek KOA. Mit KOA haben wir immer gute Erfahrungen gemacht. Das bedeutet in erster Linie, dass es fast immer funktionierendes Internet gibt.

Wie bereits erwähnt, ist zwischen Seattle und Vancouver vor einigen Wochen eine Brücke eingestürzt, damit wir auf dem Weg zur Weltherrschaft aufgehalten werden. Die Autobahn auf der wir fahren, geht über genau diese Brücke. Aber die Einheimischen sind auch diesmal wieder auf unserer Seite und haben eine Umleitung gebaut.

Die eingestürzte Brücke.

Die eingestürzte Brücke.

Durch eine Ortschaft rollt jetzt der gesamte Verkehr einer stark frequentierten Autobahn. Sicher ein Volksfest für die Bewohner. Auf jeweils zwei Fahrspuren pro Richtung wälzt sich eine Blechkolone voran. Auf dem Gehsteig nebenan marschiert ein kleiner Bub und überholt uns einfach so. Durch eine grüne Ampel können wir aber zum Gegenschlag ausholen und überholen ihn locker.

Leider bleibt die Kolonne nach der Ampel wieder stehen und wir fallen wieder ein Stück zurück und werden von ihm überholt. Als die Situation schon hoffnungslos erscheint, geht es wieder mit fast 20 km/h dahin und wir übernehmen wieder die Führung. Als wir die nächste Ampel ohne zu stoppen bei Grün überfahren können scheint der Sieg schon zum Greifen nahe. Doch kurz vor der Stadtgrenze stehen wieder alle Autos und wir werden auf den letzten Metern von dem Bengel eingeholt und müssen uns geschlagen geben. Ein herber Rückschlag auf dem Weg zur Weltherrschaft!

Dann geht es wieder auf die Autobahn und ohne Verzögerungen zum Campingplatz. Dort angekommen geben wir dem Typen am Eingang unsere ausgedruckte Reservierung. Er hackt ratlos auf seinem Computer herum und kann unsere Reservierung nicht finden. Nach 15 Minuten funkt er mal den Chef an und der kommt mit einem Golfwagerl daher. Wenn keine Reservierung da ist, dann soll er uns halt so herein lassen.

Bei unserem Platz angekommen sind wir die einzigen Camper in der ganzen Sektion. Soviel zum Reservieren… Es ist ein Campingplatz mit vielen großen, alten Bäumen – man campt quasi mitten im Wald. Trotzdem gibt es Wasser und Strom und auch der WLAN-Hotspot ist nahe genug, um ausreichend schnelles Internet zu haben.

Nach kurzem Checken der Lage und Testen der Klos geht es an die erste Grill-Session dieser Reise. Tonittt macht mit Holz ein Feuer in dem kleinen Griller, der bei unserem Platz steht. Dann kommen Kohlen drauf und das Fest kann beginnen. Tami und ICBeter testen während der Wartezeit noch schnell den Minigolf-Platz, der nur 20 Meter neben dem Wohnmobil ist. Dieser Platz ist schon etwas in die Tage gekommen. Die Ziel-Löcher sind nicht die einzigen Löcher, in die die Kugel hineinrollen kann. Aber das macht die Herausforderung noch höher.

Zum Schluss wird noch das Rubbellos aufgerubbelt, das am Vortag beim Safeway gekauft wurde. Man muss mindestens eine „7“ aufrubbeln um zu gewinnen. Mura versucht es, aber er versagt und rubbelt nur andere Nummern auf. Das nächste Mal darf er nicht mehr rubbeln. Letztlich wird das Wohnmobil für die Nachtruhe hergerichtet und der Tag wird für beendet erklärt.

12 thoughts on “Tag 3: Concrete

  1. Der sieht ja internett aus. Nennt ihn doch LANY. Im übrigen: einen wunderschönen Urlaub und habt wie immer jede Menge Spaß! Danke, dass ihr uns dran teilhaben lasst. Ach, noch eine Frage: wie geht es denn Freddy dem Toaster, lebt er noch?

    • Freddy der Erste lebt noch bei Tante in Kalifornien. Er hat bei den anderen Küchengeräten in der Cottage eine neue Familie gefunden!

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