Tag 5: Vancouver

Heute muss in der Früh keine Deadline eingehalten werden, da wir auf diesem Campingplatz zwei Nächte verbringen. Trotzdem ist schon um 0800 Tagwache, denn die Sonne scheint. Wir suchen die Duschen auf, bevor der große Ansturm der anderen Camper losgeht. Die Duschen sind wie im vorigen Campingplatz alle gratis und ohne Zeitbeschränkung. Da wir in keine Gebiete mit Wassermangel kommen, erwarten wir, dass das auch so bleiben wird.

Es gibt strahlenden Sonnenschein, über das Wetter dürfen wir uns bis jetzt nicht beklagen. Deshalb wird auch heute draußen gefrühstückt. Freddy II. toastet im Wohnmobil brav weißen und Vollkorn-Toast. Heute gibt es dazu Spam mit verschiedenen Beilagen. Wer jetzt glaubt, dass wir jeden Tag das Gleiche essen, hat sich gewaltig getäuscht. Denn es ist „25 % less Sodium Spam“.

Es ist also unglaublich, wie gesund wir heute essen. Neben dem sodiumarmen Spam, viel Gemüse wie Radieschen oder Paprika, Vollkorntoast und sodiumfreies Salz. Und der Orangensaft enthält Spuren von Vitamin C. Damit kann heute nichts mehr schief gehen und wir gehen los. Damit wir keine Zeit verlieren, haben wir uns bereits im Vorfeld informiert, wo wir mit welchem Bus in die Stadt fahren müssen.

Wir gehen also zielstrebig zur Shoppingmall, wo der Bus stehen bleibt. Es bleiben dort 9 Buslinien stehen und nur zwei davon, die 139 und die 154, gehen nicht nach Vancouver. Das sieht gut aus und schon kommt der erste Bus. Leider ist es der 154. Pech gehabt. Es dauert aber nicht lange bis zum nächsten Bus. Es ist der 139er. Da haben wir offenbar wieder eine Glückssträhne…

Jetzt sind aber beide falsche Linien schon gekommen und wir freuen uns auf die anderen 7 Linien. Es kommt auch eine, nur bleibt die 20 Meter weiter hinten stehen. Wir fragen mal und erfahren, dass dieser Bus nicht nach Vancouver hinein fährt. Naja, macht nichts… es kommt ja schon wieder einer. Es ist der 139er. Langsam dämmert uns, dass da die dunklen Mächte dieser Welt ihre Finger im Spiel haben müssen, um uns damit an der Weltherrschaft zu hindern…

Nach geschlagenen 20 Minuten kommt tatsächlich die Linie 150 und es steht „Vancouver“ auf dem Bus. Jetzt kann endgültig nichts mehr schief gehen! Wir steigen ein, verlangen 5 Tickets nach Downtown Vancouver und erfahren, dass wir 20 $ zahlen müssen. Mura zückt einen Zwanziger und will zahlen. Geht leider nicht, denn den Bus kann man hier nur mit Münzen bezahlen. Dem Papiergeld trauen die hier anscheinend nicht.

Wir haben zwar Münzen, aber ganz sicher keine 20 CAD. Also macht sich ICBeter mit dem Zwanziger auf, um Münzgeld zu besorgen. Nur zwei Gehminuten entfernt ist der McDonalds von gestern. Dort kennen sie uns ja jetzt schon, da geben sie uns sicher Münzen. Tun sie aber nicht, denn die Kassa ist vor kurzem entleert worden und es ist nur wenig Wechselgeld da.

Aber es gibt hier einige Banken in der Umgebung. Falls nicht zufällig eine Pleitebank erwischt wird, sollten die eigentlich Geld haben. Tatsächlich kann in der ersten Bank gleich der Zwanziger in Münzen getauscht werden. Es ist wieder Licht am Ende des Tunnels zu sehen. Bis zur Rückkehr zur Haltestelle sind bereits 5 Busse nach Vancouver abgefahren.

Jetzt kann es aber losgehen. Aber noch nicht mit dem nächsten Bus, denn das ist der 139er. Auch der nächste fährt nicht nach Vancouver. Und der übernächste auch nicht. Bald haben wir eine Stunde an der Haltestelle verbracht und glauben schon nicht mehr daran, hier heute noch weg zu kommen. Da kommt plötzlich wieder ein 150er. Vorsichtig und auf alles gefasst steigen wir ein und der erste wirft 4 $ in den Automaten. Es kommt eine Karte heraus und er kann einsteigen. Auch den anderen vier gelingt es. Da wird uns schlagartig bewusst, dass wir es geschafft haben!

Wir haben erfolgreich einen Autobus in Vancouver betreten. Ein Meilenstein auf dem Weg zur Weltherrschaft! Wir fahren bis in die Mitte der Innenstadt und steigen dort aus. Wir marschieren zum Canada Place. Dort kann man Karten für den Hop-on-hop-off-Bus kaufen. 40 $ kostet eine, aber wir leisten uns das, damit wir nicht zu Fuß zu allen Sehenswürdigkeiten laufen müssen. Wir bekommen die Karten und müssen jetzt nur noch auf den Bus warten.

Aber auf den richtigen, denn es gibt zwei Firmen, die solche Busse betreiben. Den Big Bus, den wir brauchen und den Vancouver Trolley. Nach ein paar Minuten kommt auch schon ein Bus. Er ist von Vancouver Trolley. Also warten wir weiter. Darin sind wir schließlich schon Profis. Der nächste Bus der kommt ist von Vancouver Trolley. Das haben wir erwartet.

Big Bus

Big Bus

Nach einer knappen Viertelstunde kommt aber schon der Big Bus. Wir steigen schnell ein, damit er uns nicht mehr davon fahren kann. Sicherheitshalber beschließen wir, erst einmal eine komplette Runde mitzufahren und nicht auszusteigen. Wer weiß, wann wieder einer kommt. Der Busfahrer heißt Larry und er ist 1978 nach Vancouver gezogen. Er fragt die Passagiere, wer gerade auf einer Kreuzfahrt ist und wer davon auf der Reise Gewicht verloren hat.

Er erzählt uns, was links und rechts alles zu sehen ist. Dazwischen immer ein paar Scherze. Jedenfalls hat er pro Minute 60 Sekunden lang den Mund offen und redet. Bei dem meisten Stationen steigen neue Leute ein. Die fragt er, wo sie herkommen und ob sie auf einer Kreuzfahrt sind und dort Gewicht verloren haben. Und erzählt ihnen, dass er Larry heißt und 1978 nach Vancouver gezogen ist.

Die Fahrt geht quer durch die Stadt, zum Badestrand, in den Stanley Park, nach Granville Island, Chinatown und Gastown. Von dort zurück zum Canada Place. Wir wollen eigentlich noch ein paar Stationen fahren, um wieder in der Stadtmitte auszusteigen, aber Larry, der 1978 nach Vancouver gezogen ist, macht 10 Minuten Pause bevor er weiter fährt. Also gehen wir zu Fuß. Wir marschieren eine Einkaufsstraße ab und eine parallele Wohnstraße wieder zurück.

Dann haben alle außer ICBeter genug von der Stadt und fahren zurück zum Campingplatz. Zuerst müssen sie Geld wechseln, denn als erfahrener Vancouver-Bus-Profi geht man nur mit einem Sack voller Münzen zur Haltestelle. Dort müssen sie auch nur 5 Minuten warten. Anscheinend wollen sie uns nur daran hindern, in die Stadt reinzukommen. Hinaus können sie uns scheinbar eh nicht schnell genug haben! Bei der Shoppingmall neben dem Campingplatz angekommen gehen sie erst mal shoppen. Es geht zum Supermarkt und zum Homedepot und schließlich zurück zum Wohnmobil.

Die Dampfuhr pfeift jede Stunde eine Melodie

Die Dampfuhr pfeift jede Stunde eine Melodie

ICBeter macht sich inzwischen zu Fuß auf nach Gastown. Dort steht eine dampfbetriebene Uhr, die jede Stunde mit ihren Dampfpfeifen eine Melodie spielt. Da es kurz von 1600 ist, geht sich das schön aus. Also die Uhr mit dem Pfeifen fertig ist, fährt der Big Bus, der daneben gestanden ist gerade ab. Also wieder mal warten.

Um die Wartezeit zu überbrücken, wird schnell ein Souvenir-Geschäft heimgesucht. Dort wird das neue Maskottchen der Kanada-USA-Tour 2013 besorgt. Es ist ein Eisbär, der ein Mountie ist. Ein Mountie ist ein Mitglieder der „Royal Canadian Mounted Police“, also der berittenen Polizei. Wer jetzt glaubt, dass wir unseren Mountie einfach Mountie nennen, nur weil wir damals unseren Kiwi Kiwi genannt haben, der unterschätzt uns.

Wir haben ihn nämlich Mounty genannt. Mounty wir während der Reise auf uns aufpassen ganauso wie unser Hund. Bei dem haben wir alle bis jetzt im Kommentar vorgeschlagenen Namen probiert, aber er hört auf keinen davon. Also brauchen wir noch mehr Vorschläge.

Die Totempfähle im Standleypark

Die Totempfähle im Stanleypark

Nach einiger Zeit kommt dann der nächste Big Bus und es geht wieder los. ICBeter steigt im Stanley Park aus. Sicherheitshalber fragt er den Fahrer, wann der letzte Bus von hier wieder abfährt. Um 1825. Da geht es sich noch locker aus, um zu den Totempfählen zu gehen, die hier im Park aufgestellt wurden. Weil die nicht weit weg sind, ist noch eine Viertelstunde Zeit bis zum letzten Bus. Diese vergeht dann aber ohne das der Bus kommt. Und auch die nächste Viertelstunde bringt keinen Bus daher.

Wieder einmal reingelegt worden von den dunklen Mächten… Aber es gibt noch einen Plan B. Mit dem GPS-fähigen Handy, auf das schlauerweise vorher die Karten geladen wurden zu Fuß nach Hause gehen. Das sind etwa 6 km, was mit einem Sechserschritt in 1 Stunde erledigt ist. Durch den Park und über die Brücke – schon ist der Campingplatz in Sicht.

Als die Taskforce wieder vereint ist, geht es daran Essen zu suchen. Weil es heute noch deutlich vor 2100 ist, hat die Mall noch offen. Tonittt bleibt aber daheim und hütet das Wohnmobil. So müssen wir diesmal nicht zum McDonalds gehen, sondern können uns etwas Abwechslung gönnen. Wir gehen daher zum A&W. Das ist so ein Fastfood-Burger-Restaurant. Da holt sich jeder einen Burger mit Pommes und Cola.

Dann holt sich Mura im Supermarkt noch Kakao. Er kauft Ovomaltine. Weil die Kanadier aber offenbar überall sparen, heißt das hier „Ovaltine“. Danach geht es zurück zum Campingplatz und nach dem Versuch, der schwachen WLAN-Verbindung das eine oder andere Bit zu entlocken wird der Tag für beendet erklärt.

Momentane Koordinaten: 49.324996,-123.128908

Mounty von der Royal Canadian Mounted Police

Mounty von der Royal Canadian Mounted Police

4 thoughts on “Tag 5: Vancouver

  1. Also a bissi enttäuscht bin i scho, dass ihr glei nach der Stadtrundfahrt zurück zum Campingplatz gefahren seid…Was gibts dort zu tun? Wenigstens auf den ICBeter ist Verlass – Totempfähle sind cool! Und speziell an den Mura möchte ich richten: Eigentlich solltest den Hochwasseropfern in der Heimat helfen, also ned obizzan beim Sightseeing! 😉
    Viel Spaß euch noch, wär am liebsten auch mit dabei!!

    • Mura kommt erst helfen, wenn das Hochwasser in Zemendorf ist. Inzwischen schützt er Kanada vor Hochwasser. Außerdem machen wir nicht Sightseeing, sondern sind auf dem Weg zur Weltherrschaft…!

      • Na dann bin i schon mal gespannt ob des no was wird mit der Weltherrschaft…;) Drück euch die Daumen, dass es mitn grillen bald was wird…hihi

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *