Tag 8: Clearwater

Um 0830 wachen die ersten auf. Heute hatten wir Gelsen als Haustiere. Es hat sie zwar keiner gesehen oder gehört, aber sie haben ihre Andenken hinterlassen. Das Wetter ist auch heute wieder sonnig und warm. Mura hat in Vancouver im Homedepot 2 $ für die Errichtung eines Altersheimes gespendet, das hat uns sicher positive Karma-Punkte für gutes Wetter gebracht.

Also kann heute wieder draußen gefrühstückt werden. Freddy III. toastet drinnen die Toasts und wir futtern sie vor der Tür. Bis jetzt hält er sich wesentlich besser als Freddy II. Mal hoffen, dass das so bleibt. Diesmal gibt es auch gekochte Eier, denn es ist uns eingefallen, dass wir am Anfang mal welche gekauft haben. Da soll noch einer sagen, wir würden uns nicht ausgewogen ernähren.

Während des Frühstücks ziehen plötzlich dunkle Wolken auf, aber wir bleiben zuversichtlich. Die Duschen kosten hier 1 $. Um ein Zeichen gegen die Ausbeutung der urlaubenden Bevölkerung zu setzen, boykottieren wir diese Duschen! Die Klos sind gratis. Wahrscheinlich haben sie Angst, dass die Camper ansonsten auch die Klos boykottieren könnten.

Bis zur Abfahrt bleiben wir trocken. Heute steht die Fahrt zum Wells Gray Provincial Park an. Weil die Fahrt sehr kurz ist, wird noch eine Wanderung in der Umgebung von Kamloops eingeschoben. Damit Mura auch motiviert zum Wandern ist, geht es entlang eines Flusses, bei dem Goldsuchen legal ist.

Mura ist bei entsprechender Motivation ein großer Wanderer

Mura ist bei entsprechender Motivation ein großer Wanderer

Da wird das Goldwaschzeug eingepackt und auf geht’s. Wir fahren über ein paar suspekte Dirt-Roads. Diesmal hat uns keiner gesagt, dass wir das nicht dürfen. Also gehen wir davon aus, dass wir es dürfen. Dann geht der Marsch durch das Tal des Tranquille Creek los. Mura ist ein großer Wandersmann, wenn er nur richtig motiviert ist.

Nach einer Weile sehen wir einen günstigen Platz zum Goldwaschen und machen halt. Wir müssen mit unserer Goldsammlung von vorne beginnen, denn Georgi hat das Fläschchen, das zum Aufsaugen der Goldstücke dient, brav ausgewaschen. Leider war da die gesamte Goldausbeute des Vortages drinnen. Das hatte mindestens einen Wert von 10 Cent!

Goldwaschen bedeutet leider nicht, die Nuggets aus dem Boden zu holen und abzuwaschen

Goldwaschen bedeutet leider nicht, die Nuggets aus dem Boden zu holen und abzuwaschen

Auch diesmal ist Mura erfolgreich und findet sogar Goldstücke, die man mit freiem Auge erkennen kann. Aber die großen Nuggets sind noch nicht dabei, also gehen wir weiter. Während wir so dasitzen und waschen, kommt plötzlich ein Hund daher und will uns anscheinend unser Gold wegnehmen. Er ist wahrscheinlich vom MI6 oder dem Mossad.

Nach einiger Marschzeit finden wir einen schönen, flachen Platz. Dort ist die Ausbeute aber deutlich geringer. Also machen wir uns wieder auf den Rückweg. Dort kommen uns dreimal Leute entgegen. Alle haben einen Hund dabei. Wahrscheinlich sind das Goldschnüffelhunde. Es schauen uns alle ganz komisch an, vermutlich weil wir Goldsuchen sind, ohne einen Hund dabei zu haben.

Mounty am Tranquille Creek

Mounty am Tranquille Creek

Unserer kann aber kein Gold schnüffeln. Nachdem wir erfahren haben, dass ein Hundenamen zwei Silben haben muss, heißt der Franz jetzt Franzi. Ob wir ihm das Goldschnüffeln noch beibringen können, ist fraglich. Wir werden es aber versuchen. Im Wohnmobil wird die Ausbeute noch einmal in Augenschein genommen. Wenn wir noch 10.000 Mal herkommen würden und soviel finden, wären wir reich.

Goldwaschen in Kanada macht reich - an Erfahrung.

Goldwaschen in Kanada macht reich – an Erfahrung.

Dann geht die Fahrt nach Clearwater, der Stadt beim Wells Gray Park weiter. Offenbar haben die 2 $, die Mura fürs Altersheim gespendet hat, nicht genug positives Karma gebracht, denn es fängt plötzlich zu Regnen an. Vielleicht sollten wir das nächste Mal für was anderes spenden. Kinderheime bringen vielleicht mehr Punkte als Altersheime. Jedenfalls schüttet es jetzt ordentlich daher.

Aber während der Fahrt ist uns das Sausage. Man muss beim Fotostop halt flotter sein, um nicht durchnässt zu werden. Als wir in Clearwater ankommen, tröpfelt es nur mehr leicht daher. Der erste Weg führt uns wie so oft in den Supermarkt. Die Vorräte gehen zur Neige und fürs Abendessen müssen wir auch sorgen. Wegen des Regens kommt Grillen heute nicht in Frage.

Also kaufen wir allerlei anderes Zeug. Z. B. Spaghetti und Sauce. Mura bedient sich im Mikrowellen-Regal. Der Frau bei der Kasse gefällt unser Hund, der immer aus dem Fenster schaut. Wir sagen ihr, dass er Franzi heißt. Die Kreditkarte von ICBeter, die schon gestern am Campingplatz nicht funktioniert hat, wird hier auch nicht akzeptiert. Also zahlen wir mit der Karte von Tonittt. Als wir den Supermarkt verlassen, hat es komplett aufgehört zu regnen. Das nutzen Mura und Georgi aus, um im Liquor-Store zwei Sixpacks Bier zu kaufen.

Nach dem Einkauf ist wieder mal Tanken angesagt. Wir haben zwar noch fast den halben Tank voll, aber wer weiß, wann wir wieder zu einer Tankstelle kommen. Die Tankstelle, die wir hier in Clearwater finden, ist etwas besonderes: Eine Tankstelle mit Bedienung. Soetwas haben wir auf dem amerikanischen Kontinent bisher noch nicht erlebt. Zwar geht das hier auch nur mit Kinderarbeit, aber immerhin. Der Kleine macht alles. Tanken, abrechnen, kassieren.

Dann geht es ab zum KOA Campingplatz. Unser Navi findet ihn sofort. Wir bekommen einen Platz, der extrem weit weg vom Office ist. Das ist insofern schlecht, als die WLAN-Antenne dort ist. Dementsprechend miserabel ist die Qualität der Verbindung. Aber immerhin gehen tut sie. Inzwischen ist das Wetter wieder so gut, dass wir grillen könnten. Aber jetzt ist es zu spät.

Mura macht sich seine seltsamen Mikrowellen-Sachen. Da mit viel Ketchup alles gut schmeckt, sind die Sachen auch sehr gut. Danach kocht ICBeter die Spaghetti, die eigentlich Spiralnudeln sind. Das Kochen mit dem Gasofen funktioniert problemlos. Die Nudeln sind auch gut. Nur die Sauce schmeckt nicht so, wie Essen eigentlich schmecken sollte.

Deshalb werden allerlei Experimente gestartet. Knoblauch dazu schmeckt sch…lecht. Auch BBQ-Sauce ist nicht so das Richtige. Am besten passt noch Paprika. ICBeter schafft es dann, dass die Sauce noch erträglich schmeckt, in dem reichlich Thunfisch dazugegeben wird. Wir geben hiermit eine Lebensmittelwarnung für die Pasta-Sauce „Catelli Meat“ heraus. Was das „Meat“ im Namen bedeuten soll, haben wir nicht heraus finden können.

Dass es zum Schluss Eis gibt, macht aber wieder alles gut. Wir haben ein Gefrierfach und das muss schließlich genutzt werden. Zur Sicherheit haben wir gleich ca. 20 Eisschlecker eingelagert. Am späteren Abend beginnt es dann wieder zu regnen. Aber da wagt sich eh keiner mehr vor die Tür, deshalb ist es allen egal.

Nur bis morgen sollte der Regen vorbei sein, denn da steht Wells Gray PP auf dem Programm. Nach 2300 wird der Tag für beendet erklärt.

Momentaner Standort: 51.653149,-120.040151

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *