Tag 16: Deer Lodge

Heute ist wieder pünktlich Tagwache, denn wir checken aus dem Campingplatz aus. Christopher kommt nochmal vorbei und wünscht uns eine gute weitere Reise. Zum Frühstück gibt es diesmal Bacon Spam. Der sieht genauso aus wie der normale Spam, riecht genauso und schmeckt genauso. Mura hat die Spam-Abstinenz beendet. Der Normalzustand ist wieder hergestellt.

Wir fragen beim Office, wo die Dumpstation ist. Sie ist kaputt. Aber wir dürfen einen Full-Hookup-Platz verwenden, um unser Wasser zu lassen. ICBeter übernimmt das heute. Diesmal haben wir sogar Gummihandschuhe. Beim Blackwater, welches aus dem Klo kommt gibt es eine Überraschung: Nach Öffnen der Schleuse kommt nichts heraus. Sämtliche Reperaturversuche schlagen fehl.

Der Dreck muss weg. Wenn es funktioniert...

Der Dreck muss weg. Wenn es funktioniert…

Also wird ab sofort eine Klosperre verhängt. Alle Geschäfte müssen anderswo erledigt werden. Dann geht es los. Wir haben heute einen Fahrtag. Es gibt nichts zu besichtigen und nichts zu wandern. Morgen nachmittag wollen wir in Yellowstone sein. Da das eine ordentliche Strecke ist, müssen wir richtig Meilen machen.

Das Navi wird programmiert und auf geht es. 4,5 Stunden Montana liegen vor uns. Die erste davon geht durch das Reservat der Blackfoot-Indianer. Man erkennt das an den ganzen Casinos. Pausen machen wir bei „Historic Sites“. Das sind meist nur kleine Parkplätze, wo eine Tafel mit historischen Informationen steht. So finden wir heraus, dass die Stadt Augusta fast ausgestorben wäre, als in der Nähe eine Bahnstation und eine Bank gebaut wurden und alle Leute dort hin gezogen sind.

Unendliche Weiten, die noch nie zuvor ein ICBler gesehen hat...

Unendliche Weiten, die noch nie zuvor ein ICBler gesehen hat…

Ebenfalls sind wir jetzt Experten in der 100 Jahre alten Herstellung von Heuballen in Montana. Wir kommen zu einer Kreuzung von 2 Highways. Schon 200 Meter davor steht eine Warntafel, dass ein Stoppschild kommt und der Querverkehr nicht stoppt. Dann kommt ein doppeltes gelbes Blinklicht, das auf die Stopptafel hinweist. Dann kommt die große Stopptafel mit zwei roten Blinklichtern. Rund um die Kreuzung sind 9 weiße Kreuze aufgestellt. Es wird wohl einen Grund haben, warum diese Stopptafel fast so viele Lichter hat wie ein Casino in Las Vegas.

Als der Tank nur noch zu einem Achtel voll ist, denken wir daran, mal zu Tanken. Natürlich passiert das in einer Gegend, wo außer Bergen und Flüssen nichts existiert. Keine Anzeichen von Zivilisation. Nach einiger Zeit beginnt die Tankanzeige zu leuchten. Da haben wir ein Dejavu-Erlebnis. Als sich der Zeiger schon verdächtig dem linken Rand nähert, sehen wir eine Anzeige, dass in 10 Meilen eine Stadt kommt.

ICBeter lenkt das Wohnmobil direkt in den Jurassic Park

ICBeter lenkt das Wohnmobil direkt in den Jurassic Park

Das werten wir als positives Zeichen. Als die Stadt beginnt, sehen wir da nur ein paar verstreut herumstehende Häuser. Dann kommt wieder ein Waldstück ohne Zivilisation. Als wir uns schon damit abfinden, das Wohnmobil zu schieben, sehen wir neue Häuser. Die Stradt ist also noch nicht vorbei. Tatsächlich kommt eine Tankstelle und wir fahren kurzentschlossen hin.

Kanppe 170 $ schluckt die Zapfsäule und wir können unsere Fahrt fortsetzen. Das Ziel ist der KOA in Deer Lodge, Montana. In der Stadt gibt es auch einen Safeway. Der ist unser erstes Ziel. Wir decken uns wieder mit Lebensmitteln ein, erreichen aber diesmal bei Weitem die 200 $-Marke nicht. Ein schwacher Tag. Es werden noch 3 $ für die Krebsforschung gespendet, damit das gute Karma fürs Wetter nicht ausgeht.

Zum Abschluss werden noch ein paar Dollar in den Rubbellos-Automaten gesteckt. Schließlich haben wir unsere heutige Deppensteuer noch nicht entrichtet. Und das Letzte, das wir wollen ist Steuern hinterziehen.

Beim Anschauen der Safeway-Rechnung erleben wir dann eine freudige Überraschung: Die 4000 Beninzspar-Punkte für die 1000 $ Homedepot-Giftcards von Mura sind unserer Kundenkarte gutgeschrieben worden! Ab jetzt bekommen wir einen Dollar pro Gallone Rabatt bei Safeway-Tankstellen. Bleibt die Frage, wo die nächste Safeway-Tankstelle ist… Angeblich macht aber auch Exxon bei der Aktion mit. Wir werden euch darüber auf dem Laufenden halten.

So professionelle WLAN-Installationen macht nicht einmal WSM

So professionelle WLAN-Installationen macht nicht einmal WSM

Dann geht es direkt zum Campingplatz. Wir bekommen einen Platz direkt am Fluss. Schwimmen ist auf eigene Gefahr. Deshalb lassen wir es, obwohl es wirklich warm ist und die Sonne scheint. Wir haben auf unserem Platz 19 keinen Griller. Aber auf Platz 21 steht einer. Weil der unbesetzt ist, krallen wir uns den Grillplatz und machen unser eben erstandenes Fleisch dort.

Während des Essens werden wir Opfer eines koordinierten Angriffs eines Schwadrons Gelsen. Daher wird zum taktischen Rückzug geblasen und das Essen ins Wohnmobil verlegt. Wir werden noch eine Weile belagert, bis sich die Gelsen resignierend zurückziehen. Wieder eine Krise ausgestanden.

Weil wir heute vielleicht das letzte Mal für drei Tage Internet haben, wird die Verbindung am Abend noch einmal tüchtig ausgenutzt. Falls also länger nichts von uns zu hören ist, kann das entweder daran liegen, dass uns die Bären gefressen haben, oder dass wir im Yellowstone Nationalpark offline sind.

Momentaner Standort: 46.399206,-112.741703

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