Tag 19: Yellowstone

Heute ist wieder Besichtigungstag. ICBeter und Georgi sind heute mit Duschen dran. Wir haben einen Gutschein für insgesamt 6 Duschen. Da wir drei Nächte da sind, kann nur einer zweimal duschen. Vor der Dusche stehen so 12 Leute an. Es gibt 8 Duschen, also geht es relativ flott voran. Beim Rausgehen ist die Schlange weg und man kommt sofort dran. Da haben sicher wieder die dunklen Mächte ihre Finger im Spiel gehabt.

Georgi bei der Besichtigung des Yellowstone River

Georgi bei der Besichtigung des Yellowstone River

Um ca. 1130 geht die Fahrt los. Erstes Ziel ist der Grand Canyon. Aber nicht der in Arizona, sondern der Grand Canyon of the Yellowstone. Das ist ein Canyon, den der Yellowstone River gegraben hat. Vorher gibt es noch ein paar Fotostopps. Am Canyon angekommen sehen wir uns die Upper Falls oben an der Wasserfallkante an. Man steht da oben und schaut dem Wasserfall beim Fallen zu.

Der Weg ist kurz genug, um Mura-kompatibel zu sein, also kommt er auch mit. Dann geht es weiter zu den Lower Falls. Die heißen nicht so, weil sie kleiner sind, sondern weil sie weiter unten sind. Die Lower Falls sind sogar viel höher als die Upper Falls. Diesmal ist der Weg etwas weiter, daher gehen nur ICBeter, Tonittt, Georgi und Tami hinunter.

Der Weg ist nur 600 Meter weit, aber dafür geht er 200 Höhenmeter hinunter. Die Leute, die herauf kommen schauen überhaupt nicht entspannt aus. Ganz im Gegensatz zu den Leuten, die nach unten gehen. Daraus schließen wir, dass hinunter die richtige Richtung ist und gehen dort hin. Wir haben eine tolle Kondition und kommen richtig flott voran.

Grand Caynon of the Yellowstone von den Lower Falls aus gesehen

Grand Canyon of the Yellowstone von den Lower Falls aus gesehen

Umso weiter wir nach unten kommen, umso entspannter werden die Leute, die nach oben gehen. Das muss der Einfluss des Wasserfalls sein. Schließlich kommen wir unten an. Wir blicken in den Grand Canyon hinein, dessen Wände schön gelb leuchten, weil wir das Glück haben, dass wieder die Sonne scheint. Beim Blick hinunter sehen wir zwei Regenbögen, die der Wasserfall macht.

Wir machen ein paar hundert Fotos und gehen dann wieder zurück. Der Weg nach oben dauert eine Spur länger also nach unten und wir beginnen zu ahnen, warum die Bergaufgeher weniger entspannt sind, als die Bergabgeher. Danach geht es ein Stück weiter zum nächsten Lookout. Dort beginnt auch der North Rim Trail. Das ist der Wanderweg entlang der Nordkante des Canyons.

Mounty am North Rim Trail des Grand Canyon of the Yellowstone

Mounty am North Rim Trail des Grand Canyon of the Yellowstone

Tami und ICBeter machen sich auf den Weg. Der Rest fährt mit dem Wohnmobil zum Parkplatz am Ende des Weges. Die Wanderung dauert nur ca. 30 Minuten. Ohne die paar hundert Fotos, die wir wieder gemacht haben, wäre es wohl noch kürzer gewesen. Weil wir heute noch nichts gesehen haben, das blubbert und stinkt, ist das nächste Ziel das Norris Geyser Basin. Nur Chuck Norris schafft es, dass im Yellowstone Nationalpark ein Geyser Basin nach ihm benannt wird.

Obwohl dunkle Wolken aufziehen, riskieren wir es, den langen Weg inklusive Verlängerung zu gehen. Georgi verzichtet auf die Verlängerung und Mura auf den ganzen Weg. Unsere Erwartungen ans Blubbern und Stinken werden voll erfüllt. Wir kommen an einem Geysir vorbei, dessen Ausbrüche zwischen 4 Tagen und 50 Jahren auseinander liegen. Der letzte Ausbruch war vor 8 Jahren. Da sollte es noch maximal 42 Jahre dauern bis zum nächsten Mal.

Nach kurzer Beratung entschließen wir uns aber, nicht so lange zu warten und gehen weiter. Der Himmel verdunkelt sich immer weiter, aber wir schreiten frohen Mutes voran. Inzwischen zieht ein kalter Wind auf. Da ist es sehr angenehm, sich in eine Wolke stinkenden Dampfes zu stellen und sich wärmen zu lassen. Leider gibt es solche Wolken nur hin und wieder.

Nach der Runde gehen wir zurück zum Wohnmobil. Kurz nachdem wir drin sind, fängt es zu schütten und zu hageln an. Da haben wir wieder perfektes Timing an den Tag gelegt. Aufgrund des Wetters wird der Besichtigungstag für beendet erklärt und wir fahren zurück zu unserem Campingplatz. Unterwegs gibt es einen großen Stau. Das kann nur eines heißen: Tiere in der Nähe. Im Yellowstone Nationalpark muss man niemals nach Tieren ausschauen, sondern nur nach Autos, die im Stau stehen. Wie erwartet handelt es sich um Bisons, die in einer riesigen Herde herumstehen und grasen. Manche wandern auch gemütlich über die Straße. Wir sehen auch einen Wasserbison. Also einen, der im Wasser steht.

Elch-Enten im Bach (frei übersetzt)

Elch-Ameisen im Bach (frei übersetzt)

Nach ein paar Meilen sehen wir noch eine Menschenmenge und bleiben dort stehen. Wir gehen den anderen nach und sehen zwar viel Landschaft aber keine Viecher. Irgendwo in der Ferne sollen Koyoten oder Wölfe sein. Wir nehmen das zur Kenntnis und gehen wieder. Wir haben da so eine Theorie. Man muss sich hier nur am Straßenrand hinstellen, Fotografieren und in eine Richtung zeigen und schon bildet sich ein Stau und eine Menschenmenge, die sich erst Stunden später auflöst.

Wir testen diese Theorie aber nicht, weil wir schon Hunger haben und heim wollen. Neben dem Visitor Center bei unserem Campingplatz sehen wir ein WLAN-Symbol angeschrieben. Da müssen wir natürlich hin. Also wir dort sind, steht das gleiche Zeichen noch einmal vor einem großen Freiluft-Amphietheater. Die Sitzreihen schauen genau so aus, wie die Funkwellen auf dem Wifi-Schild.

Die Bisons haben im Yellowstone Nationalpark keinen Stress

Die Bisons haben im Yellowstone Nationalpark keinen Stress

Da hat man uns wieder ordentlich in die Irre geführt. Weil das Visitor Center noch offen ist, gehen wir hinein. Es ist eine kleine Ausstellung mit einem angeschlossenen Giftshop. Dort kaufen wir noch ein paar Sachen, die dort zum Touristen-Abzocken herumliegen. Dann geht es endgültig zurück zu unserem Platz. Wir kochen und braten die restlichen Ess-Vorräte, die wir in Bozeman gekauft haben.

Es werden die restlichen Steaks gemacht und die 8 Hotdogs zubereitet. Mura macht sich einen Mischmasch aus Speck, Zwiebel und anderen gefährlichen Sachen. Mura und Tami brauchen noch die letzten beiden Gratisduschen auf.

Mura hat dann noch seinen persönlichen Kampf mit den Duschen. Er geht in die erste die frei wird hinein. Nach dem Test, ob eh Seife vorhanden ist beginnt er fröhlich die Duscherei. Oder nur fast, denn es kommt kein Wasser raus. Also wieder anziehen und in die nächste Dusche rein. Dort geht das Wasser. Dann kann es losgehen. Leider ist aber der Seifenspender leer. Aber eine dritte Dusche ist nicht frei. Also muss statt Seife eben doppelt so viel Wasser benutzt werden, das hat den gleichen Effekt.

Am Weg zum Zähneputzen nehmen Mura und Toni den Bär-Speer mit. Bären mussten sie zwar keine abwehren, aber dafür ein Kaninchen, dass sich ihnen gefährlich in den Weg gestellt hat. Die Gefahr wurde abgewehrt, obwohl sie neben dem Bär-Speer nur mit Handtüchern und elektrischen Zahnbürsten bewaffnet waren.

Georgi kommt nicht in sein Notebook hinein, weil das auf Fingerabdrücke eingestellt ist und er die Fingerabdrücke damals mit sauberen Fingern registriert hat. Aber auch das Problem kann gelöst werden und nach Vernichten weiterer Biervorräte wird der Tag für beendet erklärt.

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