T27: Grand Canyon

Da es auf diesem Campingplatz keine Duschen gibt, geht es in der Früh wieder etwas schneller. Nach dem Aufstehen kann es gleich ans Frühstücken gehen. Da es keinen Stromanschluss gibt, Freddy aber nur mit Strom arbeitet, mussten wir den Generator anwerfen. Weil der auch immer brav ohne Mucken arbeitet, hat er jetzt auch einen Namen bekommen: Herkules.

Herkules und Freddy toasten also brav und wir haben einen Spam-freien Tag ausgerufen. Weil es keiner mehr sehen kann. Geschweige denn essen. Es gibt Cornflakes-Zeug und Schinken. Dann geht jeder noch mal aufs Klo und wir fahren los. Google hat uns 5 ½ Stunden vorausgesagt. Unterwegs bleiben wir mal stehen, weil es verbrennt riecht und weit und breit kein anderes Auto war, das schuld sein könnte. Aber es war nichts.

In Arizona tanken wir wieder. Es ist so billig wie nie zuvor. An der Zapfsäule lesen wir auch warum: Am Benzin ist keine state tax, sondern nur Navajo-Steuer. Wir sind also in Indianer-Land. Da haben wir uns ein paar Dollar zurückgeholt von dem, was sie uns in Monument Valley abgezockt haben.

Schließlich kommen wir im Grand Canyon Nationalpark an. Wir sparen 25 $ Eintritt mit unserer Nationalpark-Karte. Womit wir schon 50 $ gespart hätten! Das ist fast schon ein Drittel Tank an der Indianer-Tankstelle. Wir bleiben gleich beim ersten Viewpoint stehen. Der Grand Canyon ist ein großes Loch in der Erde, das der Colorado River gegraben hat. Warum der Canyon dann nicht Colorado Canyon heißt, erklärt sich damit, dass der Fluss früher Grand River geheißen hat.

Zur Abwechslung haben wir heute mal strahlenden Sonnenschein und keinen Regen oder Kälte. Das verunsichert uns fast schon. Aber gut, wir sind ja auch nicht in der Wüste. Beim Campingplatz haben wir Strom, Wasser und Abwasser-Loch, aber kein Internet. Wir machen uns fertig um mit dem Shuttle zu ein paar Viewpoints zu fahren. Mura passt inzwischen aufs Wohnmobil auf.

Das Shuttle ist gratis (wird nicht von den Indianern betrieben). Die Durchsagen des Busfahrers verstehen wir nicht ganz, darum verpassen wir einmal umsteigen und fahren daher einen kleinen Umweg. Macht aber nix, denn wir haben Zeit, denn wir haben die falsche Zeitzone auf unseren Uhren und die Sonne geht nicht in einer, sondern erst in zwei Stunden unter.

In den USA gibt es nämlich wie bei uns die Sommerzeit. In Arizona aber nicht. Deshalb haben die im Sommer die gleiche Zeit wie Nevada und im Winter die gleiche Zeit wie Utah. Als wir bei Monument Valley waren (auch in Arizona), hat unsere Zeit aber gestimmt. Im Indianer-Land gibt es nämlich die Sommerzeit. Also noch mal zum mitschreiben: Sommerzeit in den USA, aber nicht in Arizona, wohl aber in den Indianerreservaten in Arizona. Das ist schlimmer, als mit der ICB-Zeit… Am besten, man fragt sofort wenn man wo ankommt, nach der aktuellen Zeitzone.

Wir sehen den Grand Canyon noch von zwei Punkten aus, die jeweils westlich des ersten Viewpoints liegen. Wir fahren wieder zum Camp zurück. Wir sind in Trailer Village und eine Busstation weiter liegt der Mather Campground. Dort gibt es Duschen, die auch fürs Trailer Village zuständig sind. Dummerweise bleibt der Shuttlebus zuerst beim Campground und dann im Trailer Village stehen. Will man in die andere Richtung muss man fast die ganze Shuttlebus-Runde fahren. Also zu Fuß zum Duschen und mit dem Shuttle dann wieder zurück.

In der Nähe unseres Wohnmobils kommen dann noch ein paar Hirsch-Viecher zusammen. Die stehen ganz unschuldig herum und grasen. Aber es werden immer mehr… die rotten sich anscheinend zusammen, um dann überraschend anzugreifen. Sind wahrscheinlich vom Heimatschutz-Ministerium zur Touristen-Bekämpfung dressiert. Wir bleiben aber alle im sicheren Wohnmobil und lassen uns nicht aus der Reserve locken. Daher ziehen die Tiere unverrichteter Dinge wieder ab. Wieder hat die überlegene Strategie des ICB gesiegt!

Hauns liest in der Nationalpark-Zeitung, dass es auch immer schwere Bissverletzungen von Eichhörnchen gibt. Die ziehen hier wirklich alle Register! Aber niemand hat gesagt, dass es für uns leicht werden wird… Am Abend wird Würstel gegrillt. Lagerfeuer sind verboten, aber Grillen mit Kohlen ist erlaubt. Weil wir zuwenig Brot haben, toasten wir noch ein paar Toastbrote. Freddy muss erstmals auch abends arbeiten, was ihm gar nicht gefällt. Er hält aber durch.

Am Abend wird dann mehr zufällig ein offenes WLAN gefunden und es gibt Internetverbindung. Miserabel, aber doch halbwegs benutzbar. Damit war der Abend gerettet und alle konnten beruhigt in die Nachtruhe gehen.

Offenbar dürften einige Probleme mit dem Captcha beim Kommentar schreiben haben. Wie Imperial schon geschrieben hat, nach dem Schreiben immer schauen, ob es auch wirklich gespeichert worden ist. Der Schrott meldet nämlich immer, dass der Kommentar erfolgreich gespeichert wurde. Also immer unverdrossen weiterkommentieren trotz aller Hindernisse. Warum sollt ihr es daheim einfacher haben als wir hier im wilden Westen…

3 thoughts on “T27: Grand Canyon

  1. Zu Eichhörnchenattacken: Angeblich gibts in Canada schon so eine große Eichkatzerlplage, dass die Regierung die Autofahrer bittet, die putzigen Viecher zu überfahren. Also Jungs, Ausschau halten nach dem Killer- Eichhörnchen, und in Deckung gehen!

  2. Hallo!

    Euer Tagebuch ist sehr lustig zu lesen..habt bestimmt viel Spaß:))
    Das Foto gefällt uns sehr gut von der Schattenseite des Lebens. Wir haben schon gegrübelt wer wo steht!!! Hauns bist du der zweite von rechts????

    lg und viel Spaß noch
    julie & max & tom

  3. Hallo Leute! Ich hoffe innig, ihr findet bald wieder mal ein Fastfood-Lokal, denn wenn ich mir euren derzeitigen Speiseplan so lese, überlebt ihr die eigene Küche nur mit schwersten Mangelerscheinungen! Da ist Fastfood ja geradezu Reformkost dagegen.
    Liebe Grüße, auch an Freddie den Toaster und Herkules!
    Anni

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