T33: Yosemite

Die Sonne und die Wärme wecken uns heute schon vor 0900 auf. Aufgrund von fehlenden Duschen wird der Vorgang wieder beschleunigt. Die Esel sind abgezogen. Dafür werden wir jetzt von Tauben umlagert und beobachtet. Man lässt uns nicht aus den Augen…

Erst gibt es mal Frühstück. Weil der Kühlschrank auch seit Wochen fleißig durchhält, beschließen wir, dass er auch einen Namen bekommt und jetzt Fannie heißt. Fannie und Freddy sorgen täglich für ein gutes Frühstück. Mit Spam und Ham. Dann geht die Reise los. Zuerst schauen wir uns die Geisterstadt an, die vor 100 Jahren im Goldboom gegründet worden ist.

Leider ist davon fast nichts mehr übrig. Nur ein Haus, das komplett aus Bierflaschen zusammengebaut ist, ein altes Train Depot und ein paar Ruinen von Banken. Also ziehen wir wieder ab. Das Navi wird programmiert und los gehen etwa 6 Stunden Fahrt. Nach etwa 2 Stunden beginnen die Bergwertungen. Die Tafeln davor verheißen nicht unbedingt Gutes: Die Fahrt über den Pass ist für große und schwere Fahrzeuge nicht empfohlen. Hmm…

Groß und schwer ist schließlich relativ und so beschließen wir, dass wir nicht groß und schwer sind. Die Bergstraßen sind aber verglichen mit Alpenstraßen harmlos, nur einmal verengt sich die Straße auf eine einzige Fahrspur. So selten, wie einem da ein Fahrzeug entgegenkommt, passiert da aber nix. Bergab geht’s dann recht steil, aber schön langsam kommt man auch dort runter.

Dann kommen wir nach Kalifornien. Dass heißt nicht so, weil es dort einen Kalifen gibt, sondern weil es immer schon so heißt. In der ersten Stadt (Bishop) tanken wir dann. Schlappe 4,40 $ pro Gallone Superbenzin. Wir fragen, wo man Gas nachfüllen kann. Im Hardware-Geschäft nebenan. Die verkaufen aber keine Hardware wie Festplatten oder Grafikkarten, sondern unnötiges Zeug.

Leider können sie nur Gas in Gasflaschen füllen. Aber beim großen Indianer-Casino am Ende der Stadt ist eine Tankstelle. Dort angekommen sehen wir, dass der Gastank gerade betankt wird. Wir müssen also warten. Dann kriegen wir unser Gas doch noch. 3,5 Gallonen um 11 Dollar. Das Benzin hätte hier auch nur 4,10 Dollar gekostet. Wir kaufen noch Eis und Hauns eine Stange Marlboro.

Als wir weiterfahren ärgert er sich, dass er nicht mehr gekauft hat, als er hört, dass die Stange nur 33 $ statt wie sonst üblich über 50 $ gekostet hat. Dann geht’s hinein in den Yosemite Nationalpark. Es wird zwar „Joe-Semi-Tea“ ausgesprochen, es handelt sich dabei aber nicht um eine exotische Teesorte. Bei der Einfahrt sparen wir mit unserem Nationalpark-Pass 20 $ ein. Damit haben wir schon 65 $ gespart…

Wir bleiben bei einem See stehen um Fotos zu machen. Und da passiert es… die drastisch gesunkenen Temperaturen sorgen dafür, dass Mura aus dem Wohnmobil aussteigt! Er verlässt das Wohnmobil und betritt den Nationalpark! Beim Campingplatz kommen wir um ca. 1900 an. Es ist keiner mehr da, aber es hängt ein Zettel da, auf dem steht, dass wir Platz Nummer 428 haben.

Wir fahren hin und sehen, dass dort schon zwei Zelte stehen. ICBeter geht noch einmal zurück, um nachzusehen, ob die Nummer wirklich stimmt. Sie stimmt und es wird sicherheitshalber gleich alles fotografiert. Es stehen auch ein paar freie Plätze dort. Weil wir die Guten sind, warten wir nicht auf die Zeltbesitzer, um sie zu verjagen, sondern nehmen uns einen der freien Plätze.

Am Abend wird wieder gegrillt. Zuerst ein paar Speckstücke. Nachdem die fertig sind und von ihnen eine schöne Menge heißes Fett zurück geblieben ist, frittieren wir darin noch die Schweinskotteletts. Dicke Schweinskotteletts im Schmalz gerausgebacken. Dazu Brat-Erdäpfel mit Ketchup und Mayo. Es geht nichts über eine vollwertige Mahlzeit mit allen lebensnotwendigen Grundnahrungsmitteln. Fett, Eiweiß und Kohlehydrate.

Während dem Grillen kommt ein Typ und fragt auf englisch, ob wir ihm ein Messer borgen können. Wir antworten auf englisch und bringen ihm eines. Dann hört er uns miteinander reden und meint wir wären ja eh Österreicher. Er ist Tiroler und sie sind zu zweit mit einem Zelt unterwegs, das sie in San Francisco gekauft haben.

Dann werden die Kottelettes verputzt und der Tag wird mangels sinnvoller Tätigkeiten (keine Internetverbindung) für beendet erklärt.

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