Day One – Hinflug

Das Schlafen statt Besichtigen in Peking hat sich ausgezahlt. Alle sind am Abend frisch und munter. Oder zumindest ziemlich wach. Auf jeden Fall aber nicht ganz kaputt… Um etwa 2200 wird das Zimmer geräumt. Nachdem ICBeter bei seiner Didi-App dann doch die Kreditkarten-Option gefunden hat, wird gleich ausprobiert, ob es jetzt funktioniert. Tut es tatsächlich.

Der Didi bringt uns gleich zum richtigen Terminal. Das ist gut, denn von einem Terminal zum anderen ist soweit entfernt, dass man fast mit dem Flugzeug hinfliegen kann. Checkin können wir uns sparen, denn theoretisch werden unsere Koffer automatisch weiter gecheckt. Falls nicht, drehen sie seit gestern Runden auf einem der Kofferkarusselle.

Air China hat per SMS geschrieben, zu welchem Gate wir müssen. Dort fahren wir wieder mit der Flughafen-Bahn hin. Da kennen wir uns jetzt schon aus. Die Passkontrolle geht schneller als bei der Einreise. Man muss keine Fingerabdrücke abgeben. Mura sieht aus wie ein Botschafter, darum wird er zum Schalter für Diplomatenpässe gebeten.

Alle werden raus gelassen, also wird nach der Lounge Ausschau gehalten. Sie ist bei Gate E19. Das ist vorteilhaft, denn wir fliegen von Gate E18 weg. Nach etwas Suchen wird ein freier 4er-Tisch gefunden. Die meisten 4er-Tische sind von Einzelpersonen belegt. Die haben auf den 2er-Tischen zu wenig Platz. Trotz der späten Uhrzeit gibt es noch einiges zu Essen.

Taskforce Peking-Lounge

Chinesische Schweinefleisch-Pizza oder Teigtaschen. Hoffentlich sind die nicht in einer illegalen Teigtaschen-Fabrik in Wien hergestellt worden! Auch Suppe gibt es noch. Für einen kurzen Schock-Moment sorgt die Nachbarin, die mit einer Feuchtigkeits-Maske am Gesicht aufsteht. Das ist der Teufel sicherlich…

Dann geht jeder nochmal aufs Klo, damit wir nach Melbourne losreiten können. Diesmal ist es ein A330, also was kleineres als letztes Mal. Es gibt in der Businessclass keine getrennten Kabinen, sondern immer zwei Sitze nebeneinander. Eingeteilt hat Air China das ganz super. Alle drei sitzen hintereinander am Fenster. Zwei chinesische Mädchen, die auch zusammen reisen, sitzen am Gang neben Mura und Tami. ICBeter hat beide Sessel für sich allein.

Die Stewardess fragt Tami, ob er lieber den Gangplatz neben ICBeter haben will, aber so blöd ist der nun wieder auch nicht. Der Flug dauert lächerliche 12 Stunden. Zu Essen gibt es Schrimps und Ente. Ehe, dass man es sich versieht landet der Vogel in Melbourne. Jetzt fehlen nur noch die ganzen Einreiseformalitäten.

Frohen Mutes geht es weiter nach Melbourne!

Einen Zettel zum Ausfüllen gab es schon im Flieger. Dort muss man angeben, ob man ein vorbestrafter Junkie ist, der Drogen oder Waffen mitbringen will. Der erste Weg führt zu Kofferausgaben. Da kommt jetzt die Stunde der Wahrheit. Werden die Koffer da sein, oder müssen die Unterhosen im Handgepäck für die ganze Reise reichen?

Um es kurz zu machen: Alle Koffer kommen an und sind unbeschädigt. Das ist ein großer Schritt in Richtung Weltherrschaft! Dann stehen dort ein paar Einreise-Automaten herum. Damit haben wir immer gute Erfahrungen gemacht, also testen wir die mal. Reisepass auflegen, Foto machen und – Achtung! – keine Fingerabdrücke abgeben. Schon bekommt man einen Zettel mit einem schönen Schwarzweiß-Foto ausgedruckt.

Wenn man diesen Zettel hat, muss man nicht zu einem Schalter und mit Menschen sprechen, sondern kann mit einem weiteren Gesichts-Scan einfach aus dem Sicherheitsbereich rausgehen. Am Zoll wird man durchgewunken und die Sache ist erledigt. In ca. 30 Minuten vom Flugzeug bis zum Ausgang. Das dauert in Wien manchmal länger, wenn man aus der EU landet.

Einige Riffe scheinen noch am Leben zu sein!

Mura ordert ein XL-Uber, damit alle Vollkoffer reinpassen. Die Fahrt zum Hotel dauert etwa eine halbe Stunde. Und alle fahren links! Weil man auf Reisen die örtlichen Gepflogenheiten respektieren soll, werden wir das mit unserem Wohnmobil auch so machen! Dran denken müssen wir halt… oje. Wir kommen gleich mal ins Gefängnis. Das Hotel steht nämlich auf einem historischen Knast.

Das ist zumindest von außen noch vorhanden. Man kann das auch besichtigen. Die Reservierungen werden sofort gefunden. Auch bezahlt ist alles schon. Jetzt müssen nur noch 100 $ Kaution gezahlt werden. Muras Mastercard wird abgelehnt. Aber er hat ja noch die VISA. Die wird aber abgelehnt. Also muss ICBeter mit seiner VISA ran. Leider wird die aber abgelehnt. Seine Bankomatkarte auch.

Das ist dem Rezeptionisten noch nie passiert. Dann kommt Mura auf die Idee, die Karte ins Gerät zu stecken, statt die Funkverbindung zu nutzen. Und siehe da, es geht. Wieder eine schwere Krise überstanden! Funk ist halt immer ein Dreck. Im Lift zu den Zimmern fährt gleich der Pizzabote mit. Leider aber zu einem anderen Zimmer.

Die Zimmer haben ca. 18 °C. Obwohl am Thermostat 28 ° eingestellt sind. Ob das vielleicht Fahrenheit sind? In Australien misst man eigentlich mit Celsius. Nach dem Erkunden der Zimmer darf dann keine Zeit verloren werden. Essen muss gefunden werden. Und ICBeter hat zuhause lange im Internet recherchiert, wo er in der Nähe Boost-SIM-Karten für sein Handy kaufen kann.

Melbourne wir kommen!

Mura und Tami können eSIM nutzen, deshalb brauche sie keine Karte. Der Marsch zum Officeworks dauert eine Viertelstunde. Der Verkäufer muss ewig suchen, weil die SIM-Karten auf drei Stellen verteilt sind. Dann findet er sie aber. Beim Bezahlen kommt dann die Erkenntnis: Wir sind wieder in der Zivilisation, wo man mit einer VISA-Karte bezahlen kann!

Kein Australipay oder auChat oder irgendwas obskures, was nur mit QR-Code am Handy geht wie in China. Einfach mit einer normalen Kreditkarte, wie es schon unsere Urahnen gemacht haben. Ein richtiges Vintage-Einkaufserlebnis. Mura und Tami haben inzwischen einen Burger-Schuppen bei einem Einkaufszentrum in der Nähe des Hotels entdeckt. Da heißt es jetzt eine Viertelstunde zurück gehen. Aber der Weg hat sich immerhin ausgezahlt.

Nachdem die Taskforce wieder vereint ist, werden Burger gegessen. Weil das Einkaufszentrum gleich daneben ist, werden schon ein paar Sachen für den nächsten Tag gekauft. Gleich beim ersten Regal nach dem Eingang gibt es Boost-SIM-Karten. Es werden nur ein paar Sachen für das Frühstück morgen gekauft. Das ist nämlich im Hotel nicht inklusive.

Mit der Beute geht es zurück ins Hotel. Dort wird der morgige Tag geplant, der ab 1000 angeblich regenfrei sein soll. Außerdem muss die mühsam erstandene SIM-Karte eingesetzt werden. Und Blog geschrieben werden. Wir sind ja schließlich nicht zum Spaß hier…

Momentaner Standort: -37.73774710633108, 144.9678428724054

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