Day Two – Melbourne

Der erste Tag in Australien begrüßt uns mit Regen und 8 °C. Da ist es daheim wahrscheinlich wärmer. Also testet Mura erst einmal das hausinterne Fitnessstudio samt Swimmingpool aus. Der Rest der Taskforce besichtigt das alte Gefängnis, in das das Hotel eingebettet ist. Die Zellen sind teilweise zu Zimmern und teilweise zu einer Bar umgebaut worden.

Außerdem gibt es eine Ausstellung zur Geschichte. Es ist Mitte des 19. Jahrhunderts gebaut worden und 1997 wieder geschlossen worden. Als der Regen nachlässt, wird volles Risiko eingegangen. Wir fahren in die Innenstadt zum Melbourne Museum. Dort kommt die City Circle Tram vorbei. Das ist so eine Art Hopon- Hopoff-Straßenbahn.

Die City Circle Tram ist gratis!

Die fährt immer im Kreis um das historische Zentrum und über Lautsprecher gibt es Informationen. Vom Museum sind es nur ein paar hundert Meter zur Haltestelle. Dort gibt es praktischerweise einen QR-Code, den man scannen kann. Dann bekommt man verlässliche Informationen, wie lange man noch auf die Tram warten muss.

Es sind 33 Minuten. Das ist suboptimal. Das Leben ist zu kurz, um eine halbe Stunde lang an einer viel befahrenen Kreuzung herum zu stehen. Also gehen wir mal ein paar Stationen weiter. Dann sind wir zwar noch später in der Tram, aber müssen nicht warten. Da nach der nächsten Station noch immer nicht genug Zeit vergangen ist, wird noch einen Station weiter gegangen.

Rustikale Ausstattung

Dort ist sogar eine Anzeigetafel. Sie zeigt 3 Minuten Wartezeit an. Das ist optimal. Zumindest ein paar Minuten lang, denn dann steht 24 Minuten dort. Da stecken doch wieder die dunklen Mächte dahinter, die uns an der Weltherrschaft hindern wollen! Nach einer Minute kommt aber schon die Tram. Es ist ein historischer Waggon.

Wir steigen ein und fahren los. In die Richtung, aus der wir gekommen sind. Aussuchen kann man sich die Richtung nicht, denn diese Linie fährt nur in eine Richtung. Wir kommen wieder bei der Ecke Museum vorbei und haben ein Dejavu-Erlebnis. Beim Parlament gibt es 5 Minuten Pause. Der Fahrer sagt, dass alle die ins Fitnessstudio gehen, unter die Dusche müssen, bevor sie wieder kommen. Das trägt zu unserer Entscheidung bei, in diesen 5 Minuten nicht ins Fitnessstudio zu gehen.

Die engen Gassen von Melbourne

Statt dessen fahren wir die Runde zu Ende. Und gleich noch eine halbe Runde dazu, denn bei der Flinders Street Station haben wir viele Fresslokale gesehen. Bei der Ecke beim Melbourne Museum haben wir ein Dejavu-Erlebnis. Die Lautsprecher-Durchsagen versteht man übrigens überhaupt nicht. Aber einem geschenkten Barsch schaut man bekanntlich nicht ins Maul. Bei der Flinders Station wird dann die Suche nach Essen gestartet.

Hier ist eine große Gastronomie-Szene. Die Lokale, die Tische drinnen haben, sind um 1200 komischerweise alle besetzt. Es gibt welche, die Tische heraußen haben. Bei nasskaltem Wind eher nicht so ideal. Die meisten Schuppen hier haben sowieso nur zum Mitnehmen und gar keine Tische. Die einzigen, die freie Indoor-Tische haben, sind McDonalds und Hungry Jacks.

Flinders Street Station

Also fällt die Wahl auf den hungernden Jakob. Beim Terminal wird bestellt und ein Tisch in Beschlag genommen. Als das Essen fertig ist, weiß keiner mehr so genau, was er bestellt hat. Ist aber im Prinzip eh alles das gleiche. Besonders findige Zeitgenossen holen sich Essen beim KFC und essen es dann beim Hungry Jacks. So haben beide was davon. Der KFC den Umsatz und der Hungry Jacks den Müll.

Es gibt dort zwar Tische, aber kein Klo. Kein Problem, nebenan ist ja die Flinders Station. Das ist ein Bahnhof und auf solchen gibt es immer Klos. Leider aber manchmal nur in dem Bereich, den man nur mit einer Fahrkarte betreten darf. Der Plan, eine Bahnkarte zu kaufen, um schiffen zu können, wird aber wieder fallen gelassen.

Fressmeile

Aus dem McDonalds haben wir viele Leute zufrieden heraus gehen gesehen. Da das unmöglich am Essen liegen kann, kann es nur daran liegen, dass sie dort aufs Klo gehen konnten. Und tatsächlich gibt es am 1. Stock neben vielen Tischen auch ein WC. Das ist jetzt keine Ausgeburt an Sauberkeit, aber besser als nichts. Mit zufriedenem Gesicht verlassen wir den Mäci. Mura kauft auch ein paar Saucen, damit wir das Klo als Gäste benutzt haben.

Gratis Klo erschleichen bringt nämlich viel schlechtes Karma und das können wir uns heute nicht leisten. Denn es fängt zwischendurch immer wieder zu Regnen an. Nach der Besichtigung des Bahnhofs geht es in die St. Pauls Cathedral. Das ist eine anglikanische Kirche. Die wird mal ausgiebig fotografiert. Als wir wieder gehen wollen, schüttet es draußen.

St. Paul Catheral

Das kann nur bedeuten, dass das gute Karma aufgebraucht ist. Deshalb spendet ICBeter mit der Kreditkarte 5 $ für die Kirche. Über jeder Spendenbox ist ein kleines Bezahl-Terminal angebracht, wo man 5, 10, 15 oder 20 $ auswählen kann und gleich kontaktlos mit Karte zahlen kann. Es dauert zwar noch einige Minuten, dann wirkt es aber und die Sonne kommt wieder heraus.

Das ist ein großer Schritt in Richtung Weltherrschaft. Also kann es weiter gehen zum Old Treasury Building. Aber ohne Mura, der verzupft sich in Richtung Hotel. Dieses Gebäude wurde errichtet, als Melbourne durch den Goldrausch reich wurde. Irgendwo musste man das viele Gold hat unterbringen. Es gibt eine Ausstellung im Erdgeschoß und im Keller, wo die Gold-Lagerräume sind.

Goldbarren haben wir dort keine gefunden. Nur die Replika des größten Goldnuggets Australiens. Wir sind uns aber nicht sicher, ob es sich wirklich nur um eine Replika handelt und nicht um das echte. Der beste Weg, das echte zu schützen, ist es fast ungesichert in eine Vitrine zu legen und „Replika“ darauf zu schreiben. Der Eintritt ist frei. Spenden kann man leider nur mit Bargeld und wir haben nichts kleineres als 50 $.

Kreditkartenspenden sind auch nicht möglich, also gibt es nix. Das wird uns schon kein Pech bringen. Nächste Station ist das Parlament. Nicht das von Australien, sondern das des Bundesstaates Victoria. Wir machen erst einen Haufen Fotos und gehen dann zum Eingang. Der ist versperrt. Es gibt immer eine Führung zur vollen Stunde. Es ist 1504. Das ist wirklich Pech. Also müssen wir wieder abziehen. Zu unserem Pech fängt es auch wieder zu regnen an.

Bis zur nächsten Führung schauen wir uns die St. Patrick Cathedral an. Das ist die katholische Kathedrale. Unschwer zu erkennen, da sie neben dem Eingang den Papst aufgehängt haben. Die Kirche wird erst mal ausgiebig fotografiert. Zum Glück gibt es auch hier elektronische Klingelbeutel. Beim Geld einsammeln haben die Kirchen halt eine unerreichte Kernkompetenz.

Batman was here!

Natürlich gibt man sich in der katholischen Kirche nicht mit dem zufrieden, was die billigen Kopien haben wollen, daher ist der kleinste auswählbare Betrag hier 10 $. Aber man kann auch einen eigenen Betrag eintippen. Dann gibt man sich gnädig auch mit 5 $ zufrieden. Das muss jetzt aber reichen, um keinen Regentropfen mehr abzubekommen und nirgendwo mehr zu spät zu kommen!

Also wird nach einem kurzen Besuch in einem Park wieder das Parlament angesteuert. Wir sind vor 1600 da und uns wird Einlass gewährt. Zuerst ein Securtiy-Check, dann Ausweisen mit dem Pass und schon kann man die Tour mitmachen. Es gibt dort einen großen Empfangssaal, eine Bibliothek und zwei Parlamentskammern. Ein Unterhaus und ein Oberhaus.

In letzterem steht ein Thron, den nur der König oder der Gouverneur besetzen darf. Die Queen war in den 50er-Jahren einmal da und hat dort zur Parlamentseröffnung öffentlich gethront. Das war zu den alten Zeiten, als die Welt noch Schwarzweiß war, wie ein Foto davon beweist. Sodann geht es weiter zum Royal Exhibition Building.

So ein Goldnugget werden wir diesmal auch finden!

Das kann aber nur von außen bestaunt werden, da drinnen gerade Prüfungen für Studenten laufen. Also wird weiter marschiert zur Public Library. Dort gibt es einen Haufen Bücher und einen großen historischen Lesesaal. Den kann man am besten aus dem obersten Stock fotografieren. Bevor dort aber hinauf gefahren werden kann, kommt die Lautsprecherdurchsage, dass die Bibliothek jetzt schließt.

Da sind wir zu spät gekommen. Also wird in einem Greißlerladen ums Eck was zu Trinken gekauft und frierend auf der Parkbank vor der Bibliothek getrunken. Der Anblick der Einheimischen mit ihren kurzen Hosen und Röcken lässt einen gleich noch mehr frieren. In einen Einkaufszentrum wird noch schnell ein Klo gesucht und dann wird zum vereinbarten Treffpunkt gegangen.

Dem „Boiling Crab“ Restaurant. Auf Mura muss dort noch gewartet werden, sein Uber-Fahrer verfährt sich auch noch. Diesmal werden keine Experimente mit Speisen gemacht, die man selber knacken muss, bevor man etwas essen kann. Es werden Schrimps, Crawfisch und Muscheln vertilgt. Plastik gibt es aber fast keines.

St. Patrick Cathedral

Die Strohhalme und das Tischtuch sind aus Papier und die Lätzchen aus Stoff. Nur das Essen wir wie üblich im Plastiksackerl angeliefert. Bestellen kann man nur übers Handy, indem man einen QR-Code scannt. Das hat zwar den Vorteil, dass man nicht mit so Menschen reden muss, aber auch den Nachteil, dass man nicht angeben kann, kein Eis zum Cola haben zu wollen.

Nach dem Fressen geht es sofort zurück ins Hotel, denn keiner kann mehr richtig aufrecht stehen. Aber die Rubbellose, die Mura besorgt hat, werden schnell noch aufgerubbelt. Leider hat er versagt und drei Nieten gekauft. So war das nicht geplant. Dann geht es in die Heia.

Morgen ist ein wichtiger Tag, denn da werden wir unser Wohnmobil bekommen. Die ersten Fahrten damit werden einen Hinweis darauf geben, wie hoch unsere Überlebenswahrscheinlichkeit in den nächsten Wochen tatsächlich sein wird.

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