Ohne Sydney sind unsere Nächte eine ziemlich kalte Angelegenheit. Deshalb sind auch alle schon um 0730 putzmunter. Mangels Duschen und Klos sowie Strom für Freddy Xi. wird auch die Morgenprozedur signifikant abgekürzt. Anziehen und losfahren. Voll effizient. Warum schlafen wir nicht immer auf solchen Campingplätzen?

Dann werfen wir noch den angeschriebenen Preis von 15 $ in die Bezahlbox. Das ist zwar ca. 15 mal mehr, als der Campingplatz wert war, aber wir wollen nicht als Zechpreller verhaftet werden. Außerdem würde das schlechtes Karma bringen. Um gutes zu sammeln, suchen wir im Internet wieder mal eine Rückgabestation für Flaschen und Dosen.
Die gibt es beim Coles Supermarkt. Ganz in der Nähe ist auch ein Cafe, wo wir frühstücken können. Das ist zwar nicht das selbe wie mit Freddy, aber was soll man machen. Am Parkplatz vom Coles sieht man alles mögliche, nur keine Rückgabestation. Also wird drinnen gefragt. In australischen Supermärkten steht am Eingang praktischerweise immer eine Person, die man was fragen kann.

Oder sie passt auf, dass keiner ohne Bezahlen abhaut. Jedenfalls weiß die, dass die Station hinter dem Supermarkt ist. Dort wird sich auch gefunden. Es gibt vier Maschinen dort und alle sind frei. Heute ist unser Glückstag! ICBeter geht mit dem Sack zur ersten Maschine. Beim Versuch, eine Dose rein zu geben, schreibt die hin, dass sie voll ist.
Aber es gibt ja noch drei Maschinen. Beim Versuch, eine Dose in die zu geben, schreibt sie hin, dass sie blockiert ist. Ein geschulter Blick hinein zeigt, dass ganz hinten eine Flasche quer liegt. Inzwischen ist eine Familie angekommen, die die dritte und vierte Maschine belegen. Diese funktionieren einwandfrei.

Sie haben mehrere große Säcke dabei, die randvoll mit Dosen sind. Die werden Stück für Stück in die Maschine gelegt. Zum Schluss bekommen sie allen bei der linken Maschine 30 $ Pfand raus. Mit lauter 10 Cent-Dosen. Dann kommen endlich wir dran. Fast alle Dosen und Flaschen werden genommen. Zum Schluss gibt es 7 $.
Weil wir eh wieder vergessen, den Bon einzulösen, drückt ICBeter gleich auf den Donation-Button. Das Geld wird damit den armen Tieren gespendet. Die brauchen’s eh am notwendigsten. Und es bringt uns sicher genug gutes Karma, dass wir einen weiteren Sonnentag bekommen! Dann wird der Tasmanian Devil Unzoo ins Navi programmiert.

Da ein Zoo ein Tiergarten ist, ist ein Unzoo ein Untiergarten. Wir werden also ein paar Untiere sehen. Unterwegs gibt es noch zwei Viewpoints. Am zweiten muss man etwa 10 Minuten zu Fuß hinlaufen, was ICBeter und Tami tun. Am Rückweg kommt ihnen eine Horde Schüler entgegen, etwa 200 oder so. Nochmal Glück gehabt!
Die Fahrt dauert nur etwa eine Stunde. Als wir rein kommen, findet gerade die Känguru-Fütterung statt. Weil diese Tiere einem nicht die Hand abbeißen, darf man sie selber füttern. Im Gegensatz zum Ballerat Wildlife Park bekommt man das Futter dafür sogar gratis.

Gleich danach folgt die Fütterung der Tasmanischen Teufel. Weil die einem eventuell schon die Hand abbeißen, wird das nur vom Fachpersonal erledigt. Da der noch alle zehn Finger hat, weiß er offenbar, was er tut. Die Teufel haben einen großen Bereich zur Verfügung, in dem sie sich frei bewegen können. Nur zur Fütterung kommen sie nach vorne zu den Leuten.
Es gibt aber noch zwei andere Punkte, wo man den Bereich einsehen kann. In einem davon liegt einer in einem Fass und schläft. Tami und ICBeter gehen dann noch die beiden Nature Trails ab und Mura wartet erfolgreich darauf, dass sich die Vögle und Wallabies zeigen. Zumindest solange, bis die Horde Schüler auch hier einfällt.

Da nehmen die Tiere Reißaus und wir auch. Leider sammeln wir zum Schluss hier noch negatives Karma, weil ICBeter das Klo verstopft. Das wird Folgen haben. Dann wird der nächste Campingplatz ins Navi eingetippt. Es ist der Big4 Hobart Airport Touristpark. Der liegt zwar direkt neben dem Airport, auf dem landen aber nur ein paar Flieger pro Stunde.
Das Navi führt uns zielsicher dort hin. Wir sind zum ersten Mal auf dieser Reise vor 1700 am Campingplatz! ICBeter geht im ersten Moment aus Gewohnheit zu der Box mit den late checkins. Das ist eine neue Situation. Man bekommt hier ein Funk-Tag zum Schranken öffnen und einen Schlüssel für das Klo. Der Campingplatz ist eine Hochsicherheitszone.

Erstmal wird der Strom angesteckt, damit der Kühlschrank wieder auf Hochtouren läuft. Eine Nacht ohne Strom ist immer verheerend. Nach kurzer Einkühlungsfrist wird dann Einkaufen gefahren. Waren wir ja schon lange nicht. Da wir heute wieder früh dran sind, ist wieder Gelegenheit zum Grillen. Deshalb wird der Woolworth angesteuert.
Es gibt zwei Woolworth nahe beisammen. Einer davon ist nur ein kleiner Tankstellenshop. Wir tippen natürlich diesen ins Navi. Aber der richtige ist nicht weit weg. Mit ein paar Umwegen finden wir hin. Zum ersten Mal denken wir daran, ein paar unserer paar hundert Papiersackerln mitzunehmen, die wir in der Zwischenzeit angesammelt haben. Ein großer Schritt in Richtung Weltherrschaft!

Weil wir heute Kängurus gefüttert und gestreichelt haben, ist klar, dass wir heute Känguru-Steaks essen müssen. Dazu gibt es Gemüse und Knoblauchbrot. Mikrowellen-Erdäpfel gibt es leider keine. Am Parkplatz des Supermarkts teilt sich die Taskforce wieder auf. Mura fährt mit dem Wohnmobil zurück zum Campingplatz. Der Rest fährt mit Uber in die historische Innenstadt.
Dort sind noch die alten viktorianischen Häuser zu sehen. Außerdem kann noch eine Kirche besichtigt werden. Dann geht es weiter zum Mount Steward Lookout. Der liegt überraschenderweise auf einem Berg. Von dort hat man einen schönen Blick auf die Stadt. Außerdem geht dort ein kleiner Waldweg weg, den man bewandern kann.

Der Wald wird von Wallabies bewohnt, die erst abhauen, wenn man ganz nahe kommt. Für Fotos bleiben sie aber brav sitzen. Mit Uber geht es wieder zurück zum Campingplatz. Dort wartet Mura schon und der zweite Grillabend der Tour kann beginnen. Die Griller sind zwar draußen in der Kälte, aber essen kann man drinnen.

Am Esstisch sitzt auch ein Typ, der uns über unsere Tour befragt. Sicher ein Geheimagent, der uns ausspionieren will. Deswegen sagen wir ihm nicht, dass wir auf der Suche nach der Weltherrschaft sind. Nachdem alles brav verputzt ist, wird noch die Grillplatte gereinigt, damit kein böses Karma über uns kommt. Außer ein paar Tropfen hat es heute nichts geregnet, das soll auch so bleiben.

Da es gutes WLAN gibt, ist auch das Abendprogramm gesichert. Und da wir wieder Strom haben, gibt es wieder eine heiße Nacht mit Sydney.
Momentaner Standort: -42.83058527955745, 147.4933522581566