Day Thirteen – Westcoast Wilderness Railway

Um 0700 ist heute Tagwache, denn wir müssen einen Termin einhalten. Wir haben Tickets für die Westcoast Wilderness Railway. Das ist ein Zug mit Dampflok, der eine historische Strecke abfährt. Gleich beim Aufstehen begrüßt uns Nebel. Das ist gut, denn Nebel ist besser als Regen. Sydney hat uns in der Nacht wieder das Leben gerettet.

Der Zug ist ausverkauft

Beim Frühstück gibt es nicht mehr viel Auswahl, denn wir waren schon lange nicht Einkaufen. Freddy XI. tostet brav alle Toasts. Die Duschen sind gratis, aber nicht die allerschönsten. Man sollte halt nur auf Big4 Campingplätzen wohnen.

Dann geht es ein paar Kilometer zum Bahnhof. Wir bekommen Plätze in Waggon Nummer 14. Die Befürchtung, dass der Zug 14 Waggons haben wird, erfüllt sich aber nicht. Es sind nur drei. Wir sind hinten im letzten. Es ist ein schön renovierter alter Waggon mit 4-Personen-Tischen. Hinten gibt es einen Balkon, auf den man raus gehen kann und während der Fahrt Fotos machen. An unserem Tisch sitzt ein Australier aus Perth.

Westcoast Wilderness Railway

Dort hat es im Sommer tagelang über 45 °C. Er kann mit den Temperaturen hier in Tasmanien nicht wirklich umgehen. Weil er ein Motorsport-Fan ist, kennt er Österreich. Die Rennstrecke in Spielberg nämlich. Dann setzt sich der Zug in Bewegung. Zur Begrüßung gibt es kleine Lachshäppchen. Über Lautsprecher werden Informationen zum Zug, zur Geschichte und zur Umgebung gegeben.

Goldsucher

In Lynchford ist die erste Station. Dort gibt es die Möglichkeit, Gold zu waschen. Das ist ein Hinweis auf die Geschichte der Stadt Queenstown, die durch den Goldrausch reich geworden ist. Die Station ist nach historischem Vorbild wieder aufgebaut worden. Irgendwann pfeift dann die Lok, was das Signal zur Weiterfahrt ist.

Auf den Tischen ist schon eine Art Buchtel serviert, die mit Marmelade und Schlagobers gegessen werden kann. Irgendwie wie am Schneeberg. Das haben sie sich sicher von uns abgeschaut. Es geht weiter nach Rinadeena. Dort enden zwar die Schienen nicht, aber diese Fahrt. Also umgedreht wird hier. Man kann von einer kleinen Brücke, die über die Schienen geht zuschauen, was da gemacht wird.

Am Balkon

Die Lok wird abgekoppelt, fährt über eine Weiche, die verstellt wird, dann zurück hinter die Waggons, wieder über eine Weiche, die gestellt wird und dann auf die Hinterseite der Waggons. Danach wird noch das Wasser nachgefüllt. Denn ohne Wasser kein Dampf. Und ohne Dampf keine Dampflok. Ein Pfiff ruft dann wieder zur Rückfahrt auf.

Rangieren

Bei dieser gibt es kein Aussteigen mehr. Dafür gibt es Cracker und Käse als kleine Jause. Zum Schluss dann noch für jeden eine Praline, weil Ordnung muss sein. Zurück in Queenstown hat das Abenteuer dann ein Ende. Bis jetzt ist heute nichts schief gegangen, was verdächtig ist. Ins Navi wird dann der nächste Campingplatz einprogrammiert.

Auf der Fahrt dorthin wird bei ein paar Scenic Viewpoints angehalten. Ansonsten geht es ohne große Verzögerungen flott zum Campingplatz. Der liegt mitten im Nirgendwo, aber es gibt Stromanschluss und WLAN. Unser Platz liegt direkt an einem kleinen Bach, in dem angeblich öfters Schnabeltiere auftauchen. Vorerst sehen wir aber keine.

Ken gefällt der Zug

Möglicherweise sind die beiden Hunde, die beiderseits von uns daheim sind, auch nicht förderlich für das Erscheinen dieser Tiere. Also wird der Programmpunkt Essen und Einkaufen angegangen. Dafür muss in die nächste Ortschaft gefahren werden. Das Restaurant hat Mura vorher im Internet herausgesucht. Es ist das Empire Hotel Deloraine.

Wasser auffüllen

Es ist ein ziemlich großes Lokal, einen Tisch für drei haben die auch ohne Reservierung noch frei. Nachdem Takeaway-Essen gestern in Queenstown so lange gedauert hat, sind wir diesmal schlau und essen im Lokal. Damit wir nicht wieder eine Dreiviertelstunde lang warten müssen. Das wäre blöd, denn um 2000 wollen wir wieder am Campingplatz sein. Denn in der Dämmerung sollen die Schnabeltiere am besten zu sehen sein.

Also wird schnell bestellt. Der Handy-Empfang ist gut, also kann bis zum Essen im Internet herumgesurft werden. Nach etwa 20 Minuten meint die Kellnerin, es könnte heute etwas dauern, weil gerade ein großer Tisch abgefertigt wird. Das wollen wir eigentlich nicht hören. Also wird noch im Internet gesurft. Nach einer Stunde Wartezeit kommt uns der Veracht, dass Touristen hier immer zum Schluss bedient werden, weil die eh nie wieder kommen.

Auf der Rückfahrt

Normalerweise ist es so, dass wenn man aufs Klo geht, dann ausgerechnet dann das Essen kommt. Aber auch das funktioniert heute nicht. Zur Strafverschärfung ist es auch noch ziemlich kühl im Lokal. Heizung gibt’s im Frühling nicht mehr. Nach etwa eineinhalb Stunden kommt dann tatsächlich das Essen. Es wird in 15 Minuten aufgegessen.

Lake Plimsoll

Da haben wir wertvolle Zeit verloren. Das muss wohl wieder das schlechte Karma vom verstopften Klo sein. Im Schnellgang muss dann das Einkaufen erledigt werden. Trotzdem müssen natürlich alle Gänge abgelaufen werden, denn sonst vergessen wir sicher etwas. Wir vergessen, einige der zirka 12.000 Papiersackerl mitzunehmen, die wir inzwischen angesammelt haben. Also werden drei weitere gekauft.

Wir waren’s nicht!

Schon fast im Finstern wird die Heimfahrt angetreten. Tami geht dann noch auf Fotosafari für Schnabeltiere und erwischt tatsächlich eines. Halleluja! Ein großer Schritt in Richtung Weltherrschaft! Mit diesem Erfolg kann der Tag einem Ende zugeführt werden.

Momentaner Standort: -41.55134044552845, 146.35982205988446

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