Tag 3 – Bangkok

Vorneweg die Kurzfassung für die Ungeduldigen: Nein wir sind nicht im Hochwasser untergegangen. Wir haben nicht einmal welches zu Gesicht bekommen.

Für die, die jetzt immer noch weiterlesen die genauere Zusammenfassung des Tages: Die Zimmer im Hotel sind alle irgendwie verschieden und so gibt es im Zimmer von Tonittt und ICBeter als einziges eine Badewanne mit Jacuzzi-Funktion. Was letzterer natürlich sofort ausprobieren musste. Beim Reisen lernt man ja bekanntlich immer was dazu und hier ist es die Erkenntnis gewesen, dass man immer warten sollte, bis die Düsen komplett mit Wasser verdeckt sind, bevor man das Zeug einschaltet.

Sonst gibt es nämlich eine weitere Flutkatastrophe. Diesmal am Badezimmerboden. Es sieht dann auch genauso aus wie in den Zeitungs-Bildern von der Flutkatastrophe. Am nächsten Tag war aber wieder alles trocken. Die Flut verschwindet wieder genau so schnell wie sie gekommen ist.

Um 0900 ist Frühstück angesagt. Es gibt ein großes Frühstücksbuffet mit allen erdenklichen und unerdenklichen Sachen. Das Toastbrot kann man selber duch einen Toaster durchlassen. Wenn man das zweimal hintereinander macht dann ist das Brot auch sehr schön angewärmt. Aber dafür machen sie einem direkt frische Eierspeise mit Paradeisern, Zwiebel, Champignons und Schinken. Wir hauen mal richtig rein, weil wir für den Tag viel Energie brauchen. Vielleicht müssen wir ja durch Wassermassen schwimmen.

Los geht’s dann, aber zuerst fragen wir bei der Rezeption, welche Sehenswürdigkeiten im Trockenen sind. Beim Grand Palace, dem alten Königspalast ist nur zeitweise Hochwasser. Jetzt gerade wird “trocken” angegeben. Also sollten wir schauen, dass wir hinkommen. Das Hotel organisiert uns ein Taxi, das uns den ganzen Tag herumführen soll.

Am Beginn der Fahrt fragt uns der Taxler, ob er uns kurz zu einer Schneiderei bringen darf, denn er bekommt von denen Benzingutscheine, auch wenn die Leute die er hinbringt nichts kaufen. Da wir außer dem Grand Palace eh nichts vorhaben, gehen wir dort hinein. Tonittt, der sowieso neues Hemd und Hose braucht, lässt sich das auch gleich maßanfertigen.

Dann geht es aber direkt zum Palast. Die Fahrt dauert wegen dem in Bangkok obligatorischen Megastau fast eine Stunde. Dann sind wir dort. Der Taxler sagt uns, wir sollen uns nur ja von niemandem ansprechen lassen und gleich ins Palastgelände hineingehen. Dort müssen wir uns dann lange Hosen ausleihen, weil kurze dort bei den Tempeln im Palastgelände verboten sind.

Wir traben also vorbei an allen Verkäufern, die wie die Fliegen über uns herfallen ins Gelände hinein. Es ist tatsächlich alles trocken. Kein Tropfen Wasser irgendwo auf Wegen oder Straßen. Wir gehen zum Hosenverleih, wo man dünne Stoffhosen erhält und rund 5 € Einsatz zahlen muss. Leider sind die Hosen alle für thailändische Körpermaße geschnitten und Größe “Mura” ist nicht vorhanden. Also muss er heraussen bleiben und auf die anderen warten.

Die kaufen sich für rund 10 € Eintrittskarten. Man bekommt gleich 3 Eintrittskarten, keine Ahnung für was die anderen beiden sind. Vielleicht finden wir es noch irgendwann heraus. Drinnen sieht man schöne Paläste und Tempel aus Gold und Glitzersteinen. Nur die langen Hosen machen uns bei ca. 32° und prallem Sonnenschein etwas zu schaffen.

Einer der Tempel ist abgesperrt, weil gerade eine religiöse Veranstaltung stattfindet. Es werden laute Gebete gesungen, von denen man schon vom Zuhören in Trance verfällt. Tonittt und Georgi gehen dann nicht mit in den Tempel des Smaragd-Buddha, weil man da die Schuhe ausziehen muss. Und danach wieder an. Viel zu anstrengend. Aber eh egal, der Buddha war gar nicht aus Smaragden, sondern nur aus Jade. Schade.

Ein weiterer Teil der Anlage ist gesperrt, weil gerade ein königliches Begräbnis stattfindet. Also verlassen wir das Gelände wieder. Beim Rausgehen sehen wir noch eine große Ehrengarde, die gerade in den Palast hineinmarschiert. Wir treffen auch Mura wieder, der es sich inzwischen im Schatten gemütlich gemacht hat.

Unser Taxler wartet beim vereinbarten Treffpunkt schon auf uns. Als nächstes wollen wir ins große MBK Einkaufszentrum. Tami möchte sich wegen einem neuen Koffer umschauen, weil seiner beim Flug ja kaputt gegangen ist. Wir fahren ins Parkhaus und marschieren hinein. Auf jedem Stockwerk ist ein anderer Schwerpunkt. Es gibt Möbel-Stockwerke, Kleidungs-Stockwerke und ein Handy-Stockwerk. Beinahe jedes Geschäft ein Handyladen. Wir finden auch ein Koffer-Geschäft (obwohl es kein eigenes Koffer-Stockwerk gibt) wo sich Tami schon mal was anschaut.

Die Hitech-Produkte sind hier alle mindestens genau so teuer wie daheim. Also keine Schnäppchen. Dann geht’s ans Mittagessen. Mura und Georgi gehen zum Subway – sie machen lieber keine Experimente. Der Rest will ein Stockwerk weiter unten in den Foodmarket gehen, wo es verschiedenste Dinge gibt. Blöderweise finden sie den nicht mehr und gehen dann kurzentschlossen zum einem thailändischen Barbeque-Restaurant.

Dort steht in der Mitte des Tisches ein elektrischer BBQ-Griller. Man bekommt das rohe Fleisch und muss es sich selber braten. Damit sparen sie sich den Koch und die Leute freuen sich auch noch, dass sie selber arbeiten dürfen. Es wird eine Familienplatte mit einem Teller Fleisch und einem Teller Fisch bestellt. ICBeter bestellt Cola, der Kellner fragt ob es ein Pitcher sein soll. Das klingt so ähnlich wie ein Pint, was in England etwa ein halber Liter Bier ist, also wird es bestellt. Es kommt dann ein Krug mit etwa 1 bis 1,5 Liter Cola drinnen.

Barbeque!

Barbeque!

Dann geht der Kampf mit dem Griller los. Der Kellner hat nach kurzem Beobachten Mitleid mit uns BBQ-Noobs und zeigt uns, dass wir zuerst das Fett auf dem Grill verteilen sollen, damit das Fleisch nicht anbrennt.

Das Gemüse und den Salat lassen wir mal lieber unangetastet, man soll ja nichts Rohes essen ins solchen Ländern. Als Beilage gibt es eh den gekochten Reis. Irgendwann haben sie auch Mitleid mit Tamis verzweifeltem Kampf mit den Stäbchen und bringen ihm Messer und Gabel. Als wir fertig sind, sind wir dann schon lange über der vereinbarten Meeting Time, die anderen werden uns dort suchen, wo wir ursprünglich hin wollten. Wir zahlen also schnell (ca. 15 € inklusive Getränke – alle zusammen, nicht pro Person).

Wir spekulieren, dass die anderen vermutlich beim Taxi auf uns warten und so war es auch. Das Taxi bringt uns zum Hotel zurück. Wir zahlen rund 25 € für das Tages-Taxi und beschließen, den Tag an der Hotelbar ausklingen zu lassen. Es gibt eine schöne Terasse neben dem Pool, wo wir ausgiebig die beiden Biersorten die es gibt testen können. Um Mitternacht wird der Tag für beendet erklärt.

5 thoughts on “Tag 3 – Bangkok

  1. pulitzerpreisverdächtige reisetagebuchführung! wie immer sehr unterhaltsam zu lesen, weiter so!

    ps.: das nachgereichte gruppenfoto unter dem motto “wer lacht verliert” zeigt nur gewinner!

  2. wenn man dort die badewanne auslässt, oder die klospühlung betätigt, dreht sich das wasser dann in die andere richtung?

    • 1. Welches ist die andere Richtung?
      2. Wir sind noch gar nicht unten. Erst in Bangkok. Wir wissen es daher sowieso noch nicht.

  3. Bitte um Info an den Herrn Talos, er soll auf den Fotos nicht immer so miesepetrig dreinschauen. So sieht kein glücklicher IT-Mitarbeiter im Urlaub aus! Und er soll sich über seinen Koffer nicht den Kopf zerbrechen, bis er heiratet ist der auch wieder gesund.

    @Peter: Blog les ich jeden Tag. Super geschrieben. Warte auf den nächsten Beitrag 🙂

  4. Super Blog – toll geschrieben und glaubt “live” dabeizusein; hab viel geschmunzelt und mir auch die historischen angesehen

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