Tag 4 – Bangkok

Um 0930 geht’s heute zum Frühstück. Dort werden die Pläne für den Tag geschmiedet. Mura beschließt, heute das Hotelzimmer zu hüten. Georgi schließt sich ihm kurzentschlossen an. Tami wurde um 0730 aus dem Zimmer geläutet und er hat seine Tasche repariert zurückbekommen. Es wird also nichts mit dem Neukauf.

Buddha-Tempel

Buddha-Tempel

ICBeter, Tonittt und Tami bereiten sich auf einen weiteren Besichtigungstag vor (also erst mal E-Mail und Nachrichten lesen etc.). Kurz nach 1200 geht es dann schon los. Der Concierge besorgt uns wieder ein Tagestaxi und das führt uns zu unserem ersten Tempel, dem Wat Phra. Auch der liegt derzeit im Trockenen. Die Hauptattraktion ist der liegende Buddha. Das ist eine riesengroße goldene Buddhastatue die der Länge nach im Tempel drinliegt. Ausserdem gibt es in der Tempelanlage noch mindestens 10 weitere Tempel mit jeweils ein paar Dutzend Buddhastatuen darin. Fast alle golden.

Wir marschieren alles ab und gehen dann noch in den Giftshop, wo sich Tami Andenken kauft und wir uns mit Flüssigkeit ausstatten. Denn die Wasserfilterpumpe haben wir nicht mitgenommen. Gegenüber der Tempelanlage ist dann gleich der Bootsanlegeplatz für die Überfahrt zum nächsten Tempel, dem Wat Arun.

Tami kämpft sich durchs Hochwasser

Tami kämpft sich durchs Hochwasser

Als wir dort hin gehen, treffen wir erstmals auf das Hochwasser. Wir müssen durch knöcheltiefes Wasser durchgehen. Toni bekommt zwei Plastiksackerl und gibt sie über die Schuhe. Tami watet barfuß durch das knietiefe Wasser. ICBeter hat seine Sandalen mit und bewältigt alles damit. Die Überfahrt kostet 3 Bath pro Person. Das ist zuwenig, um es in Euro umrechnen zu können.

Bei der Anlegestelle müssen wir über Sandsackwälle steigen, um an Land zu kommen. Wir müssen einen Eingang in den Tempelbereich suchen, weil alle Eingänge die wir finden zugemauert worden sind. Und Sandsäcke vor der Mauer. Ein paar verwirrte Engländer fragen uns, ob wir wissen, wo es hinein geht. Wissen wir nicht.

Irgendwann finden wir aber einen, wo die Sandsäcke vor der Mauer als Stufen aufgebaut sind. Wir zahlen so wie im vorigen Tempel ca. 1,25 € Eintritt. Da steht in der Mitte ein pyramidenartiger Tempel, auf den man hinaufsteigen kann. Die ersten Stufen im Winkel von ca. 45°, die zweiten in ca. 60° Neigung und es geht ca. auf 25 m Höhe. Eine Freude für alle nicht schwindelfreien. Vor allem der Abstieg dann…

Der Vorteil der jetzigen Situation ist, dass es außer uns kaum Touristen gibt und es absolut nirgendwo überlaufen ist. Ausser auf den Straßen, dort ist immer Chaos. Wir treten den Rückmarsch an. Beim Warten auf das Boot beobachten wir die ganzen Sandsäcke und Pumpstationen. Das Wasser ist noch ca. 50 cm unterhalb der Obergrenze.

Auf der anderen Seite marschieren wir wieder durch das hüfthohe Wasser und Toni gibt seine Plastiksackern ab. Unser Taxler bringt uns dann zum Nationalmuseum, weil der Vimanmek Palast, den wir uns noch anschauen wollten, wegen der Flut gesperrt worden ist. Wir dürfen gratis hinein, weil wir eine halbe Stunde vor der Schließzeit gekommen sind.

So können wir uns auch nur eines der vielen Gebäude von innen ansehen. Pünktlich um 1600 werden rausgeschmissen. Also geht es wieder zum Hotel. Wir fragen den Taxler, ob er uns noch zum Einkaufszentrum bringt. Er meint, er kann uns hinbringen, aber dann muss er gleich nach Hause fahren, denn die Flut steigt in seinem Haus jeden Tag um 10 cm höher.

Dann fahren wir doch zurück zum Hotel. Dort funktionieren die Schlüsselkarten von ICBeter und Tonittt wieder einmal nicht. Die Rezeption bügelt das wieder aus. Das Internet geht auch nicht mehr, wir müssen uns ein neues Passwort holen. Alle diese Hürden werden aber souverän gemeistert.

Mura und Georgi haben inzwischen eine kleine Lanparty gestartet und ein längeres Anno-Spiel gestartet. Das wird auch noch bis ca 2000 weitergespielt. Dann wird der Beschluss gefasst, am letzten Abend in Thailand nochmal thailändisch Essen zu gehen. Es gibt ein Restaurant in der Querstraße zum Hotel. Die Speisekarten sind freundlicherweise auch in Englisch angeschrieben.

Trotzdem ist die Speisenauswahl für alle eine der größten Herausforderungen bis jetzt. Zweimal müssen wir die Kellnerin wegschicken, die schon aufnehmen kommen wollte. Dann wird es aber doch Zeit, ein paar mutige Entscheidungen zu treffen und jeder sucht sich eine Vorspeise aus (Mura zwei) und eine Hauptspeise.

Mura bestellt ein Yellow Thai Curry. Er wird extra darauf hingewiesen, dass es sich um ein scharfes Gericht handelt. Aber es wird schon gehen. Die anderen konzentrieren sich auf weniger scharfe Sachen. Das Curry ist eine flüssige Sauce, in der verschiedene Sachen schwimmen. Mura probiert zuerst die Sauce und merkt, dass es wirklich von der Marke Höllenfeuer ist. Aber wenn man den Inhalt rausholt und abtropfen lässt, geht es.

Wenn man drei Schluck von der Sauce macht, brennt es sich wahrscheinlich direkt durch den Körper durch und fließt unten wieder aus – durch den Sessel vermutlich auch gleich. Dafür kann er es ganz alleine essen, keiner will von ihm kosten.Dann gibt es noch eine Runde Nachspeisen, soviel Zeit muss sein.

Obwohl viel weniger Touristen in der Stadt sind, ist das Lokal erstaunlich voll. Vor allem mit Europäern zusammen mit ihren schwer in sie verliebten Thai-Mädchen. Vor den großen Fenstern des Lokals können wir an einer ungeregelten Kreuzung auch studieren, wie der thailändische Straßenverkehr funktioniert. Wer zuerst kommt, fährt einfach rein und er andere bremst noch rechtzeitig ab. Wenn zwischen beiden dabei noch ein Meter Platz bleibt, fährt dort schnell noch ein Motorrad durch. Es hupt aber keiner oder regt sich irgendwie auf. Das ist eben ganz normal.

Dann geht es wieder heim ins Hotel, die Lanparty fortsetzen. Anno spielt sich halt nicht von alleine. Auf jeden Fall hat uns der heutige Tag der Weltherrschaft näher gebracht. Wir haben ca. 1000 Buddha-Statuen gesehen und mussten bis zum Hals im Hochwasser laufen. Ob das auf dieser Reise noch zu toppen ist?

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