Tag 8 – Bay of Islands

Die erste Nacht im neuen Heim haben alle gut überstanden. Alle haben brav durchgeschlafen, bis einer aufgestanden ist und das Indoor-Klo getestet hat. Das war aber die einzige Störung der Nachtruhe. Um 0700 läutet der Wecker, weil heute ist wieder ein dichtes Programm zu absolvieren.

Weil wir gestern über vier Stunden Verzögerung gebaut haben, müssen wir das geplante Besichtigungsprogramm heute machen. Und das ist Waipoua Forest anschauen. Das ist ein Wald mit vielen riesigen Kauri-Bäumen. Einer davon soll über 2000 Jahre alt sein. Vor dem Besichtigen kommt aber das Frühstück.

Aufgrund des suboptimalen Wetters (Nebel und Nieselregen) können wir nicht draußen frühstücken, sondern müssen das im WM erledigen. Es gibt Toast mit Spam (eh klar), Eiern und verschiedenes Wurstzeug. Frodo toastet brav seine erste komplette Packung Toastbrot. Mura macht sich ans Eierkochen und stellt fest, dass 10 Minuten zu wenig für harte Eier sind. Da muss noch optimiert werden.

Nach dem Duschen geht jeder nochmal aufs Klo und dann reiten wir wieder mal los. Das Navi führt uns direkt zum Visitor Center des Waipoua Forest. Dafür müssen wir die letzten drei Kilometer über eine Schotterstraße fahren. Was wir eigentlich nicht dürfen. Beim Visitor Center sagen sie uns, dass wir die Schotterstraße zurück fahren müssen und nur die Straße ein paar Kilometer weiter, dann sind wir bei den Kauri Walks, die wir suchen.

Also wieder zurück und zum Parkplatz. Beim Einstieg und Ausstieg aus dem Pfad muss man seine Schuhe mit Desinfektionsmittel reinigen – damit man die Bäume nicht kaputt macht. Außerdem darf man nicht auf die Wurzeln der Bäume steigen, dann gehen sie auch kaputt. Es wäre schade, wenn nach 2000 Jahren einer auf die Wurzel steigt und der Baum fällt um.

Tami, Mura, Georgi, Toni und Baum. Gemeinsam ca. 2100 Jahre alt.

Tami, Mura, Georgi, Toni und Baum. Gemeinsam ca. 2100 Jahre alt.

Wir sehen uns also den alten Baum und ein paar weitere an und treten den Rückzug an. Der Regen hat inzwischen fast aufgehört. Danach geht es zum nächsten Ziel, Bay of Islands. Wie wir erfahren, heisst diese so, weil es dort so viele Inseln gibt. 144 an der Zahl. Obwohl es rege Diskussionen gibt, ob es nicht nur 143 sind, weil eine Insel per Definition mind. 2 Meter über Flutlevel hoch sein muss, und eine der 144 durch Erosion auf 1,98 m abgeflacht ist. Wir werden die Diskussion auch in Zukunft im Internet verfolgen.

Der Zielort heisst Paihia, dort müssen wir uns bis 1645 am Hafen einfinden, denn wir haben eine Schifffahrt gebucht. Diese geht über Nacht, sodass wir heute keinen Blog posten können. Bitte geduldet euch also bis morgen, danke 🙂 Wir treffen sogar ca. 90 Minuten zu früh ein, also suchen wir uns noch ein schönes Lokal zum Mittagessen. Mittagessen liegt hier aber scheinbar nicht so im Trend, denn alle Lokale öffnen erst um 1730 oder später. Also gehen wir zum Greißlerladen und kaufen uns etwas, das wir in der Mikrowelle machen können.

Auf dem Weg zurück zum WM finden wir dann ein schönes, offenes Lokal. Jetzt haben wir aber schon eingekauft. Beim WM bemerken wir dann, dass die Mikrowelle nur funktioniert, wenn wir am Strom angeschlossen sind. Das sind wir nicht. Gott sei Dank haben wir Gas und können die Mikrowellen-Sache am Gasherd kochen. Wieder eine schwere Krise überstanden.

Dann gibt es nochmal Hektik, weil wir alles fürs Übernachten einpacken müssen und rechtzeitig dort sein müssen. Wir schaffen es aber locker und finden auch gleich den Treffpunkt. Dort warten schon ca. 15 andere Leute. Jeder bekommt eine Schwimmweste und schon werden wir mit einem kleinen Boot auf das große Boot geschifft. Das ist eine umgebaute alte Autofähre, wo unten ein großer Bar- und Aufenthaltsbereich ist und im 1. Stock Zimmer mit jeweils 3 Stockbetten. Eines dieser Zimmer beziehen wir. Wir haben dort auf jeden Fall mehr Platz als im WM.

Dann geht die Fahrt los. Wir fahren in eine Bucht, wo es viele Fische gibt, denn das Abendessen muss erst einmal gefangen werden. Vorher gibt es aber noch einen kleinen Wettbewerb, damit die Fahrt nicht langweilig wird. Man muss mit einer Paintballwaffe auf eine Plastikente schießen, die hinten nachgezogen wird. Jeder hat 3 Schuss und am Ende gibt es genau 0 Treffer. Auch wir versagen alle kläglich. Ein Rückschlag auf dem Weg zur Weltherrschaft…

Schiffsbillard

Schiffsbillard

Es gibt auf dem Schiff auch einen Billardtisch. Um uns die Zeit auf der Fahrt zu vertreiben, spielen wir mal eine Partie. Manchmal bewegen sich die Kugeln halt ganz von alleine, auch wenn man nichts macht. Und so manche Kugel läuft auch um die Kurve. Das muss man aber einfach einkalkulieren in die Stoßrichtung. Den Wellengang beobachten und die Richtungsänderungen der Kugeln mit einberechnen.

Nachdem wir angekommen sind, wird gefischt. Jeder bekommt eine Angel und Köder und kann sein Glück versuchen. Wenn die Fische aber kleiner als 26 cm sind, müssen sie wieder zurückgeworfen werden. Diese Erfahrung muss gleich mal Tonittt machen, der den mühsam gefangenen Fisch wieder frei lassen muss. Tami ereilt das gleiche Schicksal, er fängt danach aber wenigstens etwas Seegras. Mura und ICBeter füttern die Fische überhaupt nur mit dem Köder. Aber Georgi rettet die Ehre der ICB-Taskforce damit, dass er einen Fisch mit legaler Größe fängt. Damit haben wir den schweren Rückenschlag beim Schießen wieder wettgemacht.

Die Fische die wir fangen heissen übrigens Snapper. Wir nennen den von Georgi gefangenen und danach aufgegessenen Fisch daher Snappy. Eine Blondine aus Südafrika fängt eine kleine Seegurke… immerhin. Irgendwann sind dann genug Fische da und das Grillen geht los. Zur Sicherheit haben sie auch noch Steaks gemacht, damit niemand hungern muss, falls beim Fischen alle versagen sollten.

Beim Essen erfahren wir, dass wir die ersten Österreicher sind, die diese Tour mitmachen. Außerdem ist Tami anscheinend der erste Ungar, der überhaupt jemals in dieser Gegend gesichtet wurde. Wir sind hier also alles Exoten. Neben uns sind noch Leute aus England, Deutschland, Holland, Australien und Neuseeländer an Board. Nach dem Essen steht Nacht-Kayaking auf dem Programm. Jeder wird in ein Kajak gesetzt und bekommt ein Paddel in die Hand gedrückt. Vorher wurde noch erklärt, was man mit diesem Paddel machen muss… paddeln nämlich.

Tonittt auf nächtlicher Mission

Tonittt auf nächtlicher Mission

Wenn man mit der Hand im Wasser rührt, dann fängt es zu leuchten an. Unsere erste Vermutung, dass das Meerwasser aus Fukushima schon hier ist, stellt sich als falsch heraus. Es ist Bioluminiszenz. Irgendwelche Bakterien, die leuchten wenn sie bewegt werden. Dann geht es wieder zurück aufs Boot. Der Rest des Abends vergeht vor dem Holzkamin mit Bier in der Hand. Kurz vor Mitternacht wird der Stromgenerator ausgeschaltet und wir traben alle auf unsere Zimmer, wo uns die Wellen sanft in den Schlaf wiegen.

One thought on “Tag 8 – Bay of Islands

  1. Na des klingt ja nach nem entspannenden Urlaub… Da bekomm ich echt richtig doll Fernweh! Wünsch euch no viel Spass Jungs und viell. a bissl besseres Wetter 😉

    lg Bru

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