Tag 15 – Waitomo

Bereits um 0630 heisst es Tagwache, denn heute ist wieder einiges los. Die Glühwürmchen-Höhlen von Waitomo sind das heutige Ziel. ICBeter, Tonittt und Tami haben die Combo mit drei verschiedenen Höhlen gebucht. Mura und Georgi werden diesmal aber nicht das Wohnmobil hüten, sondern machen eine Action-Tour durch eine der drei Höhlen. Die sogenannte Black Abyss Tour.

Der Treffpunkt ist nur 2 km von unserem Campingplatz entfernt. Wir schaffen es daher locker, pünktlich zu sein. Die Dreiergruppe wird um 0900 mit einem Bus abgeholt und zum Ruakari-Cave gebracht. Unterwegs werden noch zwei Chinesen aufgegabelt so ist es dann eine schöne kleine Fünfergruppe. Also fast eine individuelle Führung für uns.

Es geht erst über einen spiralförmigen Abgang nach unten. Dann geht es in die Höhle hinein. Es ist eine Tropfsteinhöhle. Dort, wo sie orange beleuchtet ist, darf man mit Blitz fotografieren, wo blaues Licht ist nur ohne. Nach einer Weile Marsch durch verschiedenenste Tropfsteinformationen kommen wir dann zum ersten Glühwürmchen-Spot. Die Führerin sagt, wir müssen jetzt laut schreien, um die Glühwürmchen aufzuwecken. Sie glauben dann, die Schallwellen stammen von Isekten und schalten ihre Lichter ein.

Glühwürmchen

Glühwürmchen

Es sind Fliegenlarven, die eine Weile als Wurm ihr Dasein in der Höhle fristen. Sie ernähren sich von Insekten, die sich in die Höhle verirren und einen Weg nach draußen suchen. Sie halten die Lichter für das Licht am Ende des Tunnels und fliegen darauf zu. Dann verfangen sie sich in den klebrigen Fäden, die dort sind und werden aufgefuttert. Ganz schön hinterlistig diese Vieher.

Wir sehen auch das Metallrohr, das beim Ausbau der Höhle verwendet wurde, um Baumaterialien herunter zu bringen. Es geht 65 Meter bis zur Oberfläche. Nach der Tour werden wir zum Ausgangspunkt zurückgefahren. Es geht sich schön aus, dass wir die 1100-Tour im Gloworm Cave bekommen. Wir müssen mit dem Wohnmobil selbst hinfahren.

Hier sieht man weniger faszinierende Tropfsteine, aber das Ende der Tour ist eine Bootsfahrt, bei der ein paar Millionen Glühwürmchen zu sehen sind. In dieser Höhle ist das Fotografieren komplett verboten. Die Leute fotografieren die Glühwürmchen trotzdem. Natürlich mit Blitz… Dann ist Zeit zum Mittagessen. Das sind wir gar nicht mehr gewohnt, denn wir essen aus Effizienzgründen nur mehr in der Früh und am Abend. Aber wir haben bei der Bestellung Burger dazubestellt und die holen wir uns jetzt.

Wir bekommen ein Plastikteil, das leuchtet und Töne von sich gibt, wenn das Essen fertig ist. Mit so einem Teil haben wir in Edinburgh schon sehr schlechte Erfahrungen gemacht. Das bedeutet meist lange warten. Aber wir haben Glück und nach 10 Minuten können wir unsere Burger abholen. Tami kauft noch im Giftshop ein und dann fahren wir zur dritten Höhle, dem Aranui Cave. Zuerst müssen wir noch eine Extremsteigung absolvieren, um den Parkplatz zu verlassen. Der ist wohl nicht für Wohnmobile ausgelegt worden, als er gebaut wurde.

Taskforce beim 3-Höhlen-Marathon

Taskforce beim 3-Höhlen-Marathon

Im Aranui Cave gibt es keine Glühwürmchen, dafür aber umso beeindruckendere Tropfsteinformationen in allen möglichen Farben. Manche sehen aus wie Schokoladeneis. Hier darf man uneingeschränkt fotografieren. Fazit unseres Drei-Höhlen-Marathons: Wer nur Zeit für eine Höhle hat, sollte sich Ruakari anschauen, da hat man Tropfsteine und Glühwürmchen. Wer nur die Glühwürmchen sehen will, geht lieber in den Gloworm Cave.

Nach dieser Höhle wird die Fahrt zurück zum Ausgangspunkt angetreten. Dort warten schon Mura und Georgi. Die beiden haben in der Früh einmal Neoprenanzüge, Neoprensocken, Gummischuhe und Helme bekommen. Alles war von den Vorgängern noch komplett nass. Anschließend wurden sie zur Ruakari-Höhle geführt wo sie Abseiling mussten üben.

Georgi beim Abseiling

Georgi beim Abseiling

Danach begann die Tour mit dem Abseilen in die Höhle. Da ging es 30 Meter hinuter, die Breite des Schachtes war gerade so, dass Mura eben mal so durchgepasst hat. Nach einem 15 Minuten Marsch über Stein und durch enge Durchgänge kam der Flying Fox. Das kennt man so ähnlich auch bei uns von Kinderspielplätzen. Nur wird man hier an eine Rolle auf einem Seil gekettet und rutscht mit einem Affenzahn rund 20m ins schwarze Nichts…

Mura war der Erste, der das in kompletter Dunkelheit machen musste. Was man nicht alles tut für die Weltherrschaft. Dann gab es Kakao und was zum Futtern an einer etwa 3m hohen Klippe. Und wie es die meisten schon geahnt hatten mussten sie danach da runter… Mitten ins kalte Wasser rein und mit einem Schwimmreifen am Hintern, denn das Wasser war nur ca. 1m tief.. Bei einem 3m Sprung nicht sehr sicher. Damit sind sie ca. 500 Meter flussaufwärts geschwommen. Dort wurde eine Geschichte erzählt, wie die Glühwürmchen entstanden sind. Es geht um ein Würmchen, das immer mit einer Taschenlampe herumgelaufen ist und von den anderen deswegen gehänselt wurde. Eines Tages traf es aber eine Würmerfrau mit ebenfalls einer Taschenlampe…. Den Rest kann man sich denken…

Mura beim Ausstieg aus der Glühwürmchenhölle

Mura beim Ausstieg aus der Glühwürmchenhölle

Dann sind sie in der Dunkelheit wieder flussabwärts getrieben und haben an der Höhlendecke millionen Glühwürmer bestaunt. Anschließend noch ein wenig Waten durch teilweise schulterhohes Wasser. Zum Schluss wurde zum Drüberstreuen noch auf zwei Wasserfälle hinaufgeklettert. Erst dann wurden sie nach ca. 3h davon 2h im Wasser (Wassertemperatur irgendwo zwischen Saukalt und Arschkalt) erlöst und durften aus der Höhle rausklettern.

Dann fuhr ICBeter zum nächsten Campingplatz. Der liegt im Tongariro Nationalpark. Etwa 2,5 Stunden Fahrt und schon waren wir dort. Es ist kein Top-10-Campingplatz, deshalb gibt es dort kein WLAN. Das ist natürlich ein Rückschlag, aber damit werden wir auch noch fertig.

Im Campingplatz-Shop kaufen wir für Abendessen und Frühstück ein, das ist zwar doppelt so teuer wie im Supermarkt, aber wir sind bei keinem Countdown-Supermarkt vorbeigekommen. Da es kein Internet gibt, machen wir uns gleich ans Essen kochen. Spaghetti mit Paradeissauce und Faschiertem steht auf dem Speiseplan. Mura verweigert und isst kalt. In der Campingküche ist alles voller Leute. 100 % davon sprechen deutsch. Es sind auch einige da, die ebenfalls morgen den Tongariro Alpine Crossing machen wollen – sofern das Wetter passt. Wir kochen 1 kg Spaghetti und zwei Dosen Paradeissauce. Ohne Muras Hilfe können wir aber nicht alles aufessen. Um trotz fehlendem WLAN den Blog posten zu können, investiert ICBeter noch 2 $ in 15 Minuten Internet beim Internetkiosk.

Dann wird der Tag für beendet erklärt, denn morgen heißt es wieder früh aufstehen.

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