Tag 17 – Wellington

Heute war etwas später Aufstehen angesagt, weil wir nur die Checkout-Zeit des Campingplatzes um 1000 einhalten müssen. Auf diesem Campingplatz gibt es wieder keine Zeitknöpfe bei den Duschen, also wieder unbeschränkter Download. Um etwas Abwechslung in unser Leben zu bringen, gibt es zum Frühstück diesmal Miesmuscheln mit Knoblauchsauce an geschnittenen Paradeisern und Butterbaguette. Außerdem gibt es Tunfisch auf Tomatensauce mit leicht angetoastetem Vollkorntoast.

Diesmal haben wir Frodo nicht in der Küche, sondern gleich im Wohnmobil vergessen – mitsamt dem Toastbrot. Wir werden langsam nachlässig. Beim Blick in den Raum neben der Küche stellen wir fest, dass sie jetzt wo wir da gewesen sind, zu renovieren beginnen. Wir waren gestern nur kurz drinnen und schon reissen sie dort die Teppiche raus…

Nach dem Frühstück sehen wir, dass unser Wohnmobil von zwei Enten belagert wird. Das sind sicher wieder so Viecher, die abgerichtet sind um uns auszuspionieren! Damit kann man uns aber nicht mehr reinlegen. Mit nur einer Stunde Verspätung verlassen wir dann den Campingplatz. Unser Ziel heisst Wellington, die Fahrt dahin dauert drei Stunden.

Es stehen in Neuseeland anscheinend Wahlen vor der Türe. Unterwegs sieht man immer haufenweise Wahlplakate stehen. Dabei wird in Design nicht viel Geld investiert. Es ist das Gesicht des Kandidaten, sein Name und die Partei darauf. Die Sozialisten haben einen roten Hintergrund, die Nationalisten einen blauen. Dann gibt es noch vereinzelt Plakate von den Grünen und der Maori-Partei.

Während der Fahrt geht wieder die Treibstoff-Warnlampe an, wir müssen schon wieder tanken. Wir kommen an einer BP-Tankstelle vorbei, aber wir bekommen bei Shell und Gull 4 Cent Rabatt pro Liter von unserem Countdown-Einkauf. Also muss es weitergehen. Die nächste Tanke ist eine Esso, das geht natürlich auch nicht, also muss es noch weiter reichen. Ausgerechnet jetzt sind wir auf der einzigen Autobahn im Umkreis von ein paar hundert Kilometer und es gibt hier keine Autobahn-Tankstellen.

Darum müssen wir das Navi befragen. Es leitet uns von der Autobahn runter zu nächstbesten Tankstelle. Und es ist tatsächlich eine Shell. Das Navi ist halt unschlagbar. Es gehen 73 Liter in den 75-Liter-Tank hinein. Danach geht es direkt nach Wellington. Wellington ist die Hauptstadt von Neuseeland. Sie liegt ganz am Südende der Nordinsel. Unser Campingplatz liegt direkt am Hafen, nur rund 100 Meter von der Fähren entfernt, die wir morgen nehmen müssen.

Campingplatz Wellington

Campingplatz Wellington

Campingplatz ist eigentlich übertrieben, es ist ein großer alsphaltierter Parkplatz, wo es Stromanschlüsse für die Wohnmobile gibt. Es gibt außerdem sieben Duschen und ein WC (jeweils eines für Damen und Herren). All das kann man mit einem Geheimcode aufmachen, den man bei der Einfahrt bekommt.

Dann beginnen wir mit der Besichtigungstour. Wir marschieren erst einmal planlos los, um einen Touristeninformation zu finden und eine Straßenkarte von der Stadt zu bekommen. Die kennen so Leute wie uns schon und haben überall Schilder aufgehängt, die zur Touristeninformation weisen. Dort gibt es auch einen Giftshop, wo wir ein paar Sachen einkaufen.

Mura muss einen Postkasten für seine Postkarten suchen. Da er Briefmarken von Universal Mail draufgepickt hat, muss er auch einen blauen Postkasten von Universal Mail suchen. Man kann die nicht so einfach in den roten Postkasten von der staatlichen Post hineinwerfen. Ordnung muss schließlich sein. Nach einigem Suchen finden wir einen.

Danach gehen wir ins Te Papa-Museum. Das ist das größte Museum in Neuseeland und der Eintritt ist frei. Auf dem Weg dorthin finden wir noch einen Postkasten von Universal Mail. Da wir nicht den ganzen Tag Zeit haben, entschließen wir uns, nur den 4. Stock anzuschauen, wo es eine Maori-Ausstellung gibt. Es sind auch einige Nachbauten von Maori-Gebäuden zu sehen. Wir gehen auch in eine kurze Kino-Vorführung. Dort stehen vor der Leinwand ein Haufen alter Dinge herum. Während der Kurzfilm läuft, werden diese von einem Spot beleuchet und bewegen sich und geben Geräusche von sich. Also 4D-Kino der anderen Art.

Wellington Cable Car

Wellington Cable Car

Als nächstes steht der Wellington Cable Car auf dem Programm. Das ist ein Waggon, der von einem Seil gezogen einen steilen Berg hinauf fährt. Gleichzeitig fährt ein anderer Waggon herunter. In der Mitte treffen sie sich. Diese schlauen Leute haben genau dort Ausweichgleise gemacht, damit die beiden Waggons aneinander vorbeifahren können. Einmal rauf und runter fahren kostet ca. € 3,50. Oben gibt es einen botanischen Garten und ein Observatorium. Davor ist eine menschliche Sonnenuhr. Man muss sich auf einen bestimmten Punkt stellen – der ist je nach Datum ein anderer – und man wirft einen Schatten auf die Sonnenuhr. Wir testen das ausgiebig und es stimmt.

Weil langsam Essenszeit ist, fahren wir wieder hinunter. Mura hat beim Hergehen einen Subway erspäht und steuert jetzt unaufhaltsam darauf zu. Leider weiß der nicht mehr genau wo der war. Also irren wir eine Weile durch die Stadt. So lernt man am besten fremde Städte kennen. Als wir schon damit spekulieren, ein anderes Lokal zu nehmen, taucht der Subway nach einem Geistesblitz von Georgi, wo wir ungefähr hingehen sollten plötzlich auf.

Nach dem Essen wird der Heimmarsch angetreten. Das Internet ist hier gratis, aber auf eine Stunde beschränkt. Wir müssen daher wieder böse Tricks anwenden, um den ganzen Abend Internet zu haben. Es ist langsam, daher ist die Chance, dass heute Blogfotos gepostet werden bestenfalls 40:40. Es geht schon früher zu Bett, denn morgen müssen wir um 0700 nicht aufstehen, sondern schon bei der Fähre sein. Die Nordinsel ist damit abgehakt. Wir werden nur mehr für kurze Zeit nach Auckland zurückkehren, weil wir von dort zurück fliegen werden. Die restliche Reise wird auf der Südinsel stattfinden.

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