Tag 23 – Te Anau

Heute war um 0800 wieder Tagwache angesagt, denn um 1000 ist Checkoutzeit. Nicht, dass wieder einer kommt und meint, wir stehen auf seinem Platz. Frühstück gibt es wieder im Freien, weil es nur leicht bewölkt ist. Es gibt einen kleinen Toast-Notstand, da wir den Vollkorntoast weggeworfen haben. Mura war irgendwie nicht bereit, den Schimmel mit viel Nesquik zu überspielen. Aber wir haben noch Muffins als eiserne Reserve übrig, sodass keiner hungrig bleiben muss.

Die Sensationsmeldung des Tages ist, dass wir heute sogar pünktlich um 1000 vom Campingplatz wegkommen. Nicht ICB-Zeit, sondern Neuseeland-Zeit! Das wird und jetzt wahrscheinlich eh keiner glauben, aber so war es. Der ursprüngliche Plan, heute noch etwas in Queenstown zu unternehmen wird verworfen, weil keinem einfällt, was wir tun könnten. Niemand will Bunjeejumpen oder mit dem Jetboot fahren.

Neuseeländisches Transportwesen

Neuseeländisches Transportwesen

Also geben wir gleich den nächsten Campingplatz ins Navi ein – Te Anau. Es sind nur knapp 2 Stunden Fahrt dorthin. Auf der Fahrt sehen wir einen Dampfzug, der gerade aus einer Station abfährt. Die Lok raucht uns ordentlich ein, was Georgi daran erinnert, dass er jetzt eigentlich eine rauchen sollte. Er schafft aber nicht die Rauchleistung der Lokomotive.

Sodann geht es weiter nach Te Anau. Da wir dort keinen Countdown finden, müssen wir diesmal einen anderen Supermarkt nehmen. Aber auch hier gibt es 4 Cent Benzinrabatt bei Shell. Wir holen uns auch unsere zwei Gratis-Rubbellose. Schon um 1330 kommen wir beim Campingplatz an. So früh waren wir noch nie da. Nach Besichtigung der Infrastruktur wird ein Marsch zum benachbarten See beschlossen.

Kiwi hat ein Namensschild bekommen und neue Freunde gefunden

Kiwi hat ein Namensschild bekommen und neue Freunde gefunden

Mura hütet inzwischen das Wohnmobil. Aufgrund des starken Windes gibt Georgi auch bald auf. Die restlichen drei mieten sich bei der Rezeption Fahrräder und fahren das Seeufer entlang. Das ist nicht so einfach, wie es klingt, denn es ist zum Großteil ein Schotterweg. Außerdem sind die Räder von der guten, alten Sorte ohne Scheinwerfer, Rücklicht, Klingel, Sitzfederung oder gar Gangschaltung. Wenigstens Bremsen gibt es. Hier in Mittelerde wird einem halt gar nichts einfach gemacht.

Radtour durch Neuseeland

Radtour durch Neuseeland

Bei der Rückfahrt werden parallel laufende Straßen gewählt, um dem Schotterweg zu entgehen. Das ist etwas weiter, dafür kann man ordentlich fahren. Der Weg führt durch eine riesige komplett neue Siedlung, wo schon alle Straßen, Gehsteige und Vorrangschilder fertig sind, aber noch so gut wie keine Häuser stehen. Stellen wir mal die Infrastruktur für 100 Häuser hin, dann werden schon welche kommen…

Weil heute viel Zeit ist, wird wieder Waschtag gemacht. Außer Mura, der schon gestern gewaschen hat, werfen alle ihre Wäsche in die Waschmaschine. Ist zwar ziemlich voll, aber wird schon gehen… Die Wartezeit wird im Internet verbracht, denn hier gibt es wieder WLAN von ias, wo wir einen Monatsaccount gebucht haben. Nach dem Waschen bügeln Georgi und Tami ihre Wäsche sogar vorbildlich.

Da nun schon Ewigkeiten vergangen sind, seit wir gegrillt haben, steht dies heute wieder auf dem Programm. Es gibt wieder so einen BBQ-Griller, der binär ist: Entweder auf 100 % Hitze aufgedreht, oder abgeschaltet. Selbst abschalten kann man auch nicht, man muss warten, bis es nach 10 Minuten von selber abgeht. So lässt sich natürlich prima die Temperatur regeln. Die Zucchini-Scheiben sehen aus wie runde Holzkohlebriketts. Durch geschicktes Positionieren und Ausnutzung der Abkühlzeit nach dem automatischen Ausschalten kann immerhin die Verkohlung des Fleisches verhindert werden.

Immerhin sind die Herdplatten hier mit Strom betrieben und nicht wie in den anderen Campingplätzen mit Gas. Da morgen schon sehr früh Tagwache ist, wird schon bald nach Sonnenuntergang die Nachtruhe ausgerufen. Kleines Rätsel für die Leser zum Abschluss: Um welche Uhrzeit ist hier der Sonnenuntergang?

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