Tag 4: Royal Edinburgh Military Tattoo

Tattoo

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Dadurch, dass die Hochzeit schon um 0000 zu Ende war, konnten wir heute sogar zu vernünftiger Zeit aufstehen. Leider sind die Vorräte fürs Frühstück schon ziemlich aufgebraucht, sodass Restevernichten angesagt war. Es war noch Knoblauchbrot und Käse und Schinken da. Aber kein Spam mehr!!!

Ein schwerer Rückschlag im Kampf um die Weltherrschaft! Trotzdem wird alles aufgegessen, damit schönes Wetter bleibt. Denn das war gestern wirklich sensationell. Nach drei Tagen Regenwetter ein Tag mit Sonne und nur vereinzelten Wolken. Nicht ein einziger Regentropfen. Vermutlich war das der heurige Sommertag in Schottland.

Heute sind mehr Wolken zu sehen, aber es ist trocken. Um 1230 ist Abfahrt. Herbert ist nicht da, also wird er am Handy angerufen. Abheben tut der frisch gebackene Ehemann und sagt uns, Herbert hat sein Handy vergessen. Also muss es ohne ihn losgehen. Wir programmieren das Navi auf Edinburgh.

Dem Navi kann man bekanntlich blind vertrauen. Das haben wir auf unseren vielen Reisen schon gelernt. Diesmal lenkt es uns über diverse Seitengassen und kleine Wege. Dort wo vermutlich noch nie ein Mensch zuvor gewesen ist. Irgendwann sind wir dann aber auf eine größere Straße. Dann sieht Mura aber ein Schild, dass es eine Scenic Coast Road gibt. Also fahren wir dorthin.

Mit einmal umdrehen und einem kurzen Blick auf die Küste kommen wir dann nach einiger Zeit endlich wieder auf die Straße von vorher zurück. Schließlich kommen wir beim ersten Etappenziel Rosslyn Chapel an. Dort müssen wir hin weil wie ja jeder
weiß, dort der heilige Gral versteckt ist. Dieser kann eine enorme Hilfe für die Weltherrschaft sein.

Man kann dort sogar gratis parken, ist also wieder ein billiges Ausflugsziel. Dann gehen wir hinein. Der Eintritt kostet 7,70 GBP pro Person und es gibt keinen Gruppenrabatt. Aber was tut man nicht alles… Drinnen gibt es ein kleines Museum und ein kleines Kino, die die Geschichte der Kapelle vermitteln. Dann geht es durch den Giftshop zur Kapelle. Im Shop kann man heilige Holzgrale zum Schnäppchenpreis von 39,90 GBP erstehen. Aber wir wollen natürlich den echten haben. Das Wetter ist immer noch schön, was
ziemlich seltsam ist.

Dann gehen wir hinein. Drinnen ist gerade eine Führung und die Führerin behauptet, dass der heilige Gral leider nicht da wäre. Das kann sie natürlich nur den dummen Touristen und sonstigen Oncatchern  erzählen, aber nicht uns. Dann gehen wir es an und suchen das Ding. Haben wir es gefunden und mitgenommen? Nein, haben wir nicht. Und wenn wir es hätten, dann würden wir es nicht sagen und würden hier behaupten, dass wir es nicht hätten.

Beim Verlassen der Kapelle (durch den Giftshop) werden wir argwöhnisch von einer Katze (Mietzi, nicht zu verwechseln mit Mitzi!) beobachtet. Sie hat wohl durchschaut, was wir vorhaben. Unter dem Vorwand, sich von uns streicheln lassen zu wollen, verfolgt sie uns bis zu den Autos. Mit ein paar Tricks können wir sie aber abhängen und fahren schnell davon.

Nächste Station ist Edinburgh. Mit ein paar Umwegen finden wir das einprogrammierte Parkhaus. Bei der Einfahrt bekommen wir keinen Parkschein, sondern eine Plastikmünze.

Dann schauen wir mal in die Stadt. Während des Tattoo ist auch ein großes Straßenfest in Edinburgh. Allerlei komische Gestalten führen auf kleinen Bühnen etwas vor. Wir sehen uns ein paar davon an und kommen zu dem Schluss, das das ein triftiger Grund zum Rückzug von hier ist. Ein paar Leute wollen ins Hard Rock Cafe. Also suchen wir es.

Wir finden es aber natürlich nicht. Mitzis Vorschlag, jemanden nach dem Weg zu fragen, wird mit ungläubigem Kopfschütteln quittiert. Wir kommen unterwegs immerhin bei allerhand interessanten Plätzen vorbei. Dann fragt Mitzi doch noch nach dem Weg und nach 5 Minuten sind wir dort. Hätten wir auch so gefunden, das Fragen hat nur unnötig Zeit gekostet.

Wir melden uns für einen Tisch für 10 Personen an. Wir müssen ein wenig warten. Wir bekommen ein kleines Plastikgerät, das wie wild rot zu blinken beginnt, wenn ein Tisch frei ist. Das ist eine geniale Erfindung und sollte auch beim Heurigen Moravitz eingeführt werden.

Ein Teil der Gruppe bleibt im Lokal an der Bar und verbringt die Zeit damit, auf das Ding zu starren ob es denn nicht schon blinkt. Mura, ICBeter, Mille und Schuschu erkunden derweil die direkte Umgebung des Lokals um eventuelle Gefahrenquellen aufindig zu machen. Sie finden ein Denkmal für König George IV., welches aber nicht als gefährlich eingestuft wird.

Nach 20 Minuten kommen sie wieder zurück, aber das Ding blinkt noch nicht. Also wieder raus und auf bessere Zeiten warten. Inzwischen ruft Herbert an, dass er jetzt doch schon im Hotel ist und wann wir ihn abholen kommen. Morgen früh, wenn es zum Flughafen geht. Inzwischen ist die Wartezeit 45 Minuten und es kommt schon richtiges USA-Feeling auf. Wir fragen nochmal nach und bekommen gesagt, dass der Tisch in 10 Minuten frei ist sehr gut.

Nach weiteren 15 Minuten versucht Mura mal, ob man das Ding durch Draufhauen zum Blinken bringen kann, was aber leider scheitert. Auch gemeinsame Beschwörung des Blinklichtes bringt dieses nicht hervor. Nach etwas über einer Stunde Wartezeit passiert es aber dann doch: Es blinkt. Schnell zum Waiter gelaufen und man bringt uns zum Tisch. Gleichzeitig wird daneben ein ebenso großer Tisch frei.

Auf der Karte gibt es viele Burger, aber keinen Edinburger, was enttäuschend ist. Wir bleiben aber trotzdem da und bestellen andere Sachen. Das Essen kommt nach ca. 20 Minuten Wartezeit und ist auch gut. Es gibt auch ein kostenloses WLAN, was die lange Wartezeit natürlich mehr als wettmacht. Die weitere Besichtigung von Edinburgh wird aufgrund der fortgeschrittenen Zeit abgesagt und wir gehen gleich zum Tattoo. Dort wird man nicht tätowiert, sondern es laufen dort lustig angezogene Typen mit Dudelsäcken
und ähnlichen Krawallmachern herum und musizieren.

Es sind ca. 8000 bis 10.000 Leute dort und schauen sich das gemeinsam mit uns an. Die größte Begeisterung des ganzen Abends kommt auf, als durchgesagt wird, dass die Wettervorhersage trockenes Wetter für den Rest des Abends voraussagt. Es beginnt um 2100 und dauert ca. 90 Minuten. So wie ein Fußballspiel. Nur ohne Halbzeitpause. Das macht aber nichts, weil alle brav vorher nochmal auf Klo gegangen sind, bevor sie losgeritten sind.

Dann geht es mit ein paar taktischen Umwegen (um evtl. Verfolger abzuhängen) zum Parkhaus zurück. Das Navi führt uns diesmal wirklich ziemlich schnell raus aus der Stadt und hätte uns auch ohne Umwege zum Ziel geführt, wenn nicht eine Autobahnausfahrt gesperrt gewesen wäre. Halbes Navi hat das anscheinend gewusst und hat ihn anders geführt.

Da morgen um 0800 Tagwache ist, weil um 1000 Checkoutzeit ist, wird noch schnell Resteessen gemacht, wo ein paar Snacks wie Kekse und eine Tiefkühlpizza verputzt werden und der Tag wird für beendet erklärt.

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