Day Five – Grampians NP

Wieder beginnt der Tag mit strahlendem Sonnenschein. Die 10 $, die wir insgesamt in den Kirchen von Melbourne gespendet haben, haben sich voll ausgezahlt. Die Duschen haben Fußbodenheizung, was ein Pluspunkt für diesen Campingplatz ist. Gegessen wird wieder Indoor. Es gibt nämlich auch hier keinen Tisch beim Platz. Und in der Früh ist es doch etwas kühl.

Freddy XI. toastet brav alle Toasts, die heute mit Hot & spicy SPAM gegessen werden. Wir kommen tatsächlich pünktlich vom Campingplatz weg. Mit den gestern erhaltenen Code können wir sogar hinaus fahren. Ein großer Schritt in Richtung Weltherrschaft!

Oldtimerrally

Heute ist die erste Wanderung geplant. Wir sind im Grampians Nationalpark, wo es viele Wanderungen gibt. Zum Beispiel die zum McKenzie-Wasserfall und zum Fish Fall, was auch ein Wasserfall ist. Zwei Wasserfälle in einer Wanderung ist ein lukratives Angebot. Da muss man zuschlagen. An der Einfahrt zur Straße, die dort hin geht steht ein großes Schild, das davor warnt, mit einem Caravan da rein zu fahren.

Wir sind der Meinung, dass ein Caravan ein Wohnwagen ist und kein Wohnmobil. Also fahren wir los. Bald folgt uns ein zweites Wohnmobil. Deshalb sind wir jetzt sicher, dass die Strecke für solche Gefährte geeignet ist. Kann allerdings gut sein, dass die uns nur deshalb nachfahren, weil sie glauben, dass wir wissen, dass diese Strecke für uns geeignet ist.

Grampians NP

Schon kurz danach folgt sogar ein drittes Wohnmobil. Wir führen einen ganzen Autocorso an Campervans an. Das wird ein Spaß, wenn wir alle drei irgendwo stecken bleiben. Bei der Abzweigung zum Startpunkt der Wanderung verlässt uns der erste Verfolger. Scheinbar haben die das Vertrauen zu uns verloren, nachdem sie uns eine Weile fahren gesehen haben.

Aber der zweite folgt uns vertrauensvoll bis zum Parkplatz. Es sind noch genug Plätze frei. Dann geht der Marsch los. Zuerst geht es zu den McKenzie Falls. Da geht es hauptsächlich bergab. Teilweise auf Stiegen. Am Beginn steht ein Schild, das darauf hinweist, dass es 260 Stufen sind, die man runter und danach zwangsläufig wieder rauf muss.

Wasser auf dem Weg zum Wasserfall

Was tut man nicht alles für die Weltherrschaft. Vor den McKenzie Falls gibt es noch ein paar kleinere Wasserfälle. Dann geht es weiter zu den Fish Falls. Der Weg ist fast flach und geht an einem schönen Bach entlang, der sein Wasser von den McKenzie Falls bekommt. Wir werden weder von Schlangen noch von Spinnen überfallen.

Deshalb kommen wir gut bei den Fish Falls an. Dort sind keine Fische zu sehen. Vermutlich sind die die Fish Falls hinunter gefallen. Es werden ein paar Fotos gemacht und dann umgedreht. Der Rückweg ist der gleiche. Deshalb geht es flott, weil keine Fotostopps gemacht werden. Oder fast keine. Zumindest weniger als am Hinweg.

McKenzie Falls

Der Sonnenschein hält bis zum Schluss an. Dann werden noch ein paar Viewpoints angefahren. Zum Beispiel die Splitter Falls. Das ist zu unserer Überraschung wieder ein Wasserfall. Mura hütet aber diesmal das Wohnmobil. Drei Wasserfälle an einem Tag übersteigen seine Speicherkapazität. Beim Aussteigen hören wir ohrenbetäubenden Lärm.

Es sind Zirkaden, die in den Baumwipfeln hausen und eine Lärmkulisse aufbauen. Quasi die Vuvuzelas des Grampian Nationalparks. Es geht wieder ein wenig bergab und dann einen Bach entlang. Am Ende des Weges ist der Wasserfall. Einer alten Tradition zufolge wird er fotografiert und dann wird umgedreht. Nächster Viewpoint ist ein kleiner See, zu dem man hinfahren kann. Dann wird der nächste Campingplatz einprogrammiert. Vielleicht schaffen wir es diesmal ohne late checkin.

Auf dem Weg zu den Fish Falls

Ein Stunde lang geht es noch durch die Landschaft des Nationalparks. Irgendwann kommen dann weite grüne Wiesen und Rinderweiden. ICBeter hat den Campingplatz in Port Fairy gebucht, weil es weniger Fahrt ist, als bis zum Campingplatz in Warnambool, welches eine größere Stadt ist. Allerdings ist Port Fairy so eine kleine Stadt, dass dort kein vernünftiger Supermarkt ist.

Außerdem soll ein Heizlüfter gekauft werden, der sicher nur in einer größeren Stadt zu finden ist. Also wird erst einmal kurz auf den Campingplatz gefahren, um einzuschecken. Wir haben den regulären Checkin nur um eine halbe Stunde verpasst. Unser Kuvert hängt schon an der Wand. Der Einfahrts-Code der drinnen steht, funktioniert diesmal.

Mehr Wasser. Nicht zu verwechseln mit Meerwasser.

Wir schauen uns unseren Platz an, gehen nochmal aufs Klo und fahren dann nach Warnambool. Sind ja nur 30 km. Dort gehen wir in einen Baumarkt, dort gibt es garantiert Heizlüfter. Der freundliche Mitarbeiter sagt uns, wenn es überhaupt einen gibt, dann bei den Ventilatoren. Dort gibt es sogar ganz viele. Viele Ventilatoren nämlich. Und Kühlgeräte.

Aber nix, was heizt. Mura findet aber immerhin ein Grillgewürz. Heute soll zum ersten Mal gegrillt werden. Er zahlt es schnell und weiter kann es gehen. Aber er bekommt um 10 $ zu wenig Retourgeld. Wir glauben aber nicht, dass es böse Absicht war, sondern das das Mädel an der Kasse einfach zu dumm war, das Geld, das am Display angezeigt wurde, richtig herauszugeben.

Ken bei den Fish Falls

Das schließen wir daraus, dass sie zu dumm ist, die Kassa wieder aufzumachen, um noch einen Zehner herauszugeben. Eine Kollegin kommt aber nach ein paar Minuten vorbei und drückt die richtige Taste, sodass er sein Geld bekommt. Das war also nichts. Deshalb wird ChatGPT befragt, wo wir einen Heizlüfter bekommen können.

Taskforce Grampians NP

Der weiß, dass das im Harvey Norman der Fall ist. Ist nur ein paar hundert Meter weit weg. Die freundliche Mitarbeiterin schaut im Computer nach und stellt fest, das keine mehr da sind. Die Heizsaison ist schon am Ende. Bis die nächste im April beginnt, können wir nicht warten. Also wird zum nächsten Einkaufszentrum gefahren.

Splitter Falls

Dort gibt es einen K-Mart. Der hat sowas bestimmt. Diesmal fragen wir gleich die Mitarbeiterin, die am Eingang herumsteht. Sie braucht nicht im Computer nachzuschauen. Sie weiß nämlich auswendig, dass es sowas hier nicht gibt. Da haben wir immerhin viel Zeit gespart. Da die Uhrzeit nun schon fortgeschritten ist und wir am Bossburger vorbeikommen, wird das erste Griillen auf morgen verschoben.

Mura und Tami hauen sich einen Burger rein und ICBeter Spareribs. Anscheinend bekommen wir gratis eine Portion Chicken Nuggets dazu. Oder Mura hat bei der Bestellung etwas nicht verstanden und Yes gesagt. Wir werden es nie erfahren. Nach dem Essen geht es zum Woolworth. Das ist ein großer Supermarkt.

Lake Bellfield

Davor stehen ein paar Automaten für die Pfandrückgabe. Das kennen wir daheim auch. Hier gibt es aber nur 10 statt 25 Cent. Die auch noch weniger wert sind, als 10 Eurocent. Wir haben 18 Dosen und Flaschen gesammelt und bekommen einen Voucher über 1,80 $. Wieder voll gespart! ICBeter steckt den Voucher schnell ein und rein geht es in den Supermarkt.

Wir kaufen alles ein, was noch fehlt. Zum Beispiel Mikrowellen-Essen, falls es mal wieder eine Abendessen-Krise wie gestern gibt. Und Grillfleisch für morgen. Und Eis. Im hintersten Eck finden wir ganz oben auf einem Regal einen kleinen Heizkörper. Der bläst zwar nicht, aber er heizt. Er ist auf der Schachtel mit 50 $ angeschrieben und am Regal mit 35 $.

Landschaft

Wir picken mal beide Zettel drauf und schauen, was bei der Kassa passiert. Dort wird die Schachtel gescannt und das Teil kostet 20 $. Wieder voll gespart! Vor lauter Freude über die Ersparnis wird der Pfand-Voucher nicht aufs Band gelegt. Aber wir kommen sicher nochmal zum Woolworth. Sodann wird die Rückfahrt angetreten.

Flora von Victoria

Wenn wir im Big4 Warnambool wohnen würden, wären wir schon da. So geht es aber rund 30 km retour nach Port Fairy. Inzwischen ist es finster. Am Campingplatz wird dann schnell der neu erstandene Heizkörper zusammengebaut und eingeschaltet. Außerdem wird noch ein Eis gegessen. Das Internet funktioniert halbwegs gut, also ist der Abend schon mal gerettet.

Aktueller Standort: -38.37479444368988, 142.2314167841912

Day Four – Halls Gap

Der neue Tag begrüßt uns mit strahlendem Sonnenschein. Kühl ist es trotzdem. Deshalb und weil es beim Platz keinen Tisch gibt, wird das erste Frühstück dieser Tour im Wohnmobil eingenommen. Der neue Toaster wird ausgepackt. Wir haben beschlossen, ihn Freddy zu nennen. Er ist damit Freddy XI. Die Einstellung muss noch für unsere Toastbrote optimiert werden, ansonsten funktioniert das aber perfekt.

Fast pünktich verlassen wir unseren ersten Campingplatz. Die Taskforce teilt sich heute in zwei Gruppen. Die erste Gruppe ist Mura, der Gold suchen geht. Die zweite Gruppe mit allen anderen schaut sich den Wildlife Park in Ballerat an. Das Goldsuchen wird diesmal aber nicht so amateurhaft mit Gold waschen in der Pfanne erledigt, sondern professionell mit einem Metalldetektor.

Die Erdmännchen-Kolonie begrüßt die Besucher

Der wird ausgeborgt. Das ist angesichts der zu erwartenden Gewinne aus den Goldfunden eine minimale Investition. Mura bekommt außerdem Karten mit Goldsuch-Gebieten. Der Plan ist, dass ICBeter und Tami beim Wildlifepark abgesetzt werden und dann mit Uber zu Mura kommen, um beim Schleppen der Goldnuggets zu helfen.

Beim Eintritt wird sogar die zuviel gekaufte Eintrittskarte refundiert. Wieder voll gespart! Es gibt Erdmännchen, Reptilien, Koalas, Lamas, Vögel, Dingos, Pinguine, Tiger und einen ganzen Haufen Kängurus. Die meisten Tiere sind in Käfigen. Nur die Menschen und Kängurus dürfen sich frei am Gelände bewegen.

Die Koalas lieben beim Essen keine Abwechslung

Alle halben Stunden gibt es eine Präsentation. Wir schauen uns die mit den Erdmännchen, den Pinguinen, den Dingos und den Tigern an. Dazwischen werden die restlichen Tiere angeschaut. Zum Beispiel die Koalas, die in der Mitte des Geländes ein großes Gehege haben, das man von Aussichtsplattformen einsehen kann.

Hinaus geht man durch einen Giftshop. Das kennen wir schon. Dumme, leicht zu manipulierende Touristen werden auf diese Weise abgezockt. Wir kaufen ein paar Stofftiere, die wir als Geschenke mitbringen werden. Und wir besorgen unser diesjähriges Reise-Maskottchen. Es ist ein Känguru. Er heißt Ken. Ken Guru.

Python 1.0

Mura meldet dann, dass die anderen nicht kommen müssen, um beim Gold schleppen zu helfen. Das bedeutet entweder, dass er so wenig gefunden hat, dass er es selber schleppen kann, oder dass er das ganze Gold im Wohnmobil versteckt hat, um nichts abgeben zu müssen. Dieser Verdacht erhärtet sich, da sich das Wohnmobil beim Fahren wesentlich schwerer anfühlt als gestern. Da sind fix irgendwo 100 kg Gold versteckt!

Nächste Station ist ein Baumarkt denn es fehlen uns noch einige Sache, die wir gestern nicht gekauft haben. Am Parkplatz finden wir keine 4 freien Plätze nebeneinander. Also quetschen wir uns zwischen zwei Autos, die auf den Plätzen für Autos mit Anhängern stehen. Ohne Anhänger natürlich. Alles, was wir noch brauchen wird gekauft.

Die exotische australische Flugratte

Dabei haben wir uns die Liste gar nicht aufgeschrieben. Profis merken sich sowas auswendig. Es werden Campingsessel, Besen und noch ein Haufen Kleinzeug gekauft. Dann muss noch der Metalldetektor zurück gegeben werden. Nächste Station ist der Big4 Halls Gap Campingplatz. Das sind nur etwa 1,5 Stunden Fahrt.

Auf dieser Fahrt wird draufgekommen, dass wir einen Heizstrahler kaufen wollten. Das haben aber alle vergessen. Die Klimaanlage im Wohnmobil kann zwar heizen, macht dabei aber einen Höllenlärm. Das kann so nicht weiter gehen. Aber eine Nacht müssen wir es wohl noch aushalten. Das Navi führt uns zielsicher zum Campingplatz.

Erdmännchen-Präsentation

Natürlich haben wir die Checkin-Zeit wieder gerissen und müssen einen late checkin machen. So wie immer halt. Das Kuvert mit dem Namen drauf ist in der Postbox. Drinnen stehen alle Infos wie Platznummer, WLAN-Passwort und der Code für den Schranken. Jetzt kann nichts mehr schief gehen. Beim Schranken angekommen wird der Code eingetippt.

Geht nicht. Wahrscheinlich vertippt. Also nochmal eingetippt. Geht nicht. Aller guten Dinge sind drei, aber auch beim dritten Mal geht es nicht. Ein anderer Camper, der gerade in der Nähe ist hat aber mit uns Erbarmen und tippt für uns seinen Code ein. Jetzt sind wir drin. Raus können wir zwar nicht mehr, da man den Code dafür auch braucht, aber das ist eine andere Geschiche.

Siesta

Allerdings ein wichtige, denn wir haben wieder kein Grillfleisch gekauft und müssten daher wieder irgendwo Essen gehen. Es gibt sogar ein Restaurant in ca. 1 km Entfernung. Wir sind aber quasi eingesperrt. Aber wir haben ja noch Freddy XI. Und SPAM haben wir in der Früh auch noch nicht gegessen. Diese Scharte müssen wir auswetzen.

Unser neues Maskottchen Ken Guru

Also wird ein zweites Frühstück gegessen. Privates Klo und Dusche haben wir diesmal nicht. Also muss beim Pöbel im allgemeinen WC gekackt werden. Nach dem Essen machen ICBeter und Tami noch eine Besichtigungsrunde am Campingplatz. Es gibt einen Pool und einen Hotpool. Letzterer ist aber nicht so ein kleiner Pool, in dem 6 Leute Platz haben wie bei üblichen Hotpools, sondern ein richtig großer.

Pinguin-Präsentation

Es kommt gerade der Campingplatz-Chef daher, um den Pool zu versperren. Wir sagen ihm, dass unser Code nicht geht. Er gibt uns einen neuen. Brauchen tun wir ihn jetzt aber nicht mehr. Da das WLAN auf diesem Platz einigermaßen gut ist, ist die Abendgestaltung auch schon erledigt.

Momentaner Standort: -37.129559,142.5249457

  • Hoppa hoppa Reiter

Day Three – Ballerat

Dem Jetlag schlägt man am besten dadurch ein Schnippchen, indem man erst nach Mitternacht schlafen geht und dann so fertig ist, dass man automatisch durchschläft. Ausgeschlafen ist man dann zwar nicht gerade, aber man kann im Leben nicht alles haben. Mura hat gestern gefragt, ob bei den Zimmern nicht doch ein Frühstück dabei ist. Ja, es ist. Da haben wir gestern ein gratis Frühstück ausgelassen. Das ist ein schwerer Rückschlag auf dem Weg zur Weltherrschaft.

Heute passiert uns das aber nicht. Auch der Pool, der im Keller des Gefängnisses ist, wird von allen noch einmal ausgenutzt. Wir sind fast alleine, nur eine Mama mit Kind ist noch da. Die Temperatur entspricht dem, was wir uns in Madeira erwartet hätten, als wir Poolheizung bestellt haben. Dann heißt es einpacken und das Hotel für gut ein Monat verlassen. Nach der Tour werden wir wieder da sein.

Um sicherzustellen, dass wir wirklich abhauen, wird um 1000 mal die Heizung abgestellt und wieder auf 18 ° runter klimatisiert. Schnell ein Uber XL angefordert und los geht es. Das Uber ist das schmutzigste, dass wir bis jetzt erlebt haben. Und wenn wir mal etwas schmutzig finden, heißt das schon was. Aber immerhin werden wir, unterbrochen von einem Tankstopp, gut beim Wohnmobil-Pickup abgeladen.

Jetzt kann nichts mehr schief gehen. Die Mitarbeiterin sucht Muras Namen im Computer. Sie kann ihn aber nicht finden. Das ist jetzt nicht so gut. Dann findet sie ihn endlich. Das ist gut. Sie findet ihn aber bei den Pickups vom 13. November. Das ist insofern traurig, als heute der 12. ist. Da fällt uns ein, dass wir vor der Verschiebung der Flüge einen Tag später hier her gekommen wären. Dass die Vermietung unsere Buchung nicht automatisch anpasst, wenn sich unser Flug verschiebt, ist schon enttäuschend.

Der Roadtrip beginnt!

Man wird im Internet ja eh total überwacht. Da hätte die NSA eingreifen können und die Wohnmobil-Vermietung verständigen können. Okay, selber hätten wir da auch tun können. Ein Kollege schaut aber, was er für uns tun kann. Das Wohnmobil ist eigentlich eh schon da, aber noch nicht gereinigt und vorbereitet. Vielleicht können wir es schon heute haben.

So etwas erhöht die Spannung und wir setzen uns mal und warten. Dann kommt die Nachricht, dass wir das Teil schon heute haben können, aber noch etwas warten müssen. Es muss noch technisch überprüft werden. Also bleiben wir im Warteraum und schauen im Fernsehen dem japanischen Botschafter in Australien bei einer Ansprache zu. Reisen bildet eben.

Um 1200 sind wir hergekommen und um ca. 1500 bekommen wir das Wohnmobil. Es ist diesmal kein Hund darauf abgebildet, was eine kleine Enttäuschung ist. Es wird uns alles gezeigt. Außerdem gibt es ein Video, auf dem alles ganz genau erklärt wird. Dann geht die Fahrt los. Mura übernimmt zuerst das Steuer. Einer alten Tradition zufolge beginnt jede Tour mit dem Einkaufen.

Es wird ein Einkaufszentrum gesucht, das direkt auf dem Weg liegt. Dort gibt es einen Target. Der hat sicher alles, was wir brauchen. ICBeter ist Beifahrer. Seine Hauptaufgabe ist es, permanent „links fahren!“ zu schreien. Und zwar egal, auf welcher Seite wir gerade fahren. Das funktioniert bis zum Target ausgezeichnet. Keine Schwerverletzten, bis wir am Parkplatz stehen.

Landschaft von Victoria

Dort versucht Mura, auf zwei Parkplätzen zu parken, was einfach nicht gut gehen kann. Wir besetzen dann doch wieder vier. Der Target erweist sich als bittere Enttäuschung. Außer einem Toaster und einem Seifenspender finden wir nichts. Also ziehen wir uns wieder zurück. Weil wir nur zwei Teile haben, gehen wir zum Selfcheckout.

Mit Maschinen haben wir schließlich immer gute Erfahrungen gemacht. Mura scannt den Toaster ein. Es piepst, aber es erscheint nichts am Display. Also scannt er den Toaster nochmal ein. Jetzt erscheinen 2 Toaster am Display. Aber man kann den Warenkorb bearbeiten. Mit ein paar Klicks am Touchscreen kann man einzelne Positionen rauschlöschen.

Dann steht die Meldung am Display, dass man warten soll, bis ein Angestellter kommt und einem behlflich ist. Die nette Mitarbeiterin, die sich wahrscheinlich über die Idioten wundert, die es nicht schaffen, jeden Artikel genau einmal einzuscannen, biegt das für uns wieder gerade. Morgen wir der Toaster zum ersten Mal zum Einsatz kommen. Da werden wir dann entschieden, wie er heißen wird.

Im gleichen Einkaufszentrum gibt es auch einen Coles. Der ist bedeutend besser. Nach altbewährter Manier gehen wir alle Regale ab und nehmen alles mit, was wir unter Umständen vielleicht brauchen könnten. Leider haben wir nur ein Wagerl zu Verfügung, weil wir nur eine Dollar-Münze haben. Also muss noch ein Warenkorb dazu genommen werden.

Jimmy’s Fish & Chips

Da wir alle Artikel in den Warenkorb legen, haben wir so richtig das Online-Einkaufserlebnis! Das wichtigste: Wir finden SPAM in verschiedenen Sorten! Das ist ein großer Schritt in Richtung Weltherrschaft! Bei der Kassa belegen wir das gesamte Förderband. Cloe scannt das aber geduldig alles ein und verstaut es in Sackerln.

Hier ist man aber umweltfreundlicher als in den USA und so gibt es nur Papiersackerl. Campingsessel, Eis und anderes müssen wir wann anders kaufen, denn es ist kein Platz mehr. Nachdem alles mühsam verstaut ist, geht die Reise weiter. Nächstes Etappenziel ist Abendessen. Der Plan ist, rechtzeitig von der Autobahn abzufahren, bevor Mura einschläft.

Das ist in Bacchus March der Fall. Klingt komisch, heißt aber so. Dort wird wieder ein Einkaufszentrum angesteuert, weil das in jeder Stadt der einzige Ort ist, wo wir parken können. Gleich daneben gibt es einen Haufen Fressbuden. Die Entscheidung fällt zugunsten eines Fish & Chips-Ladens. Jeder bestellt eine Portion gemischten Fisch mit Pommes.

Das Schlachtfeld, bevor das Essen überhaupt begonnen hat!

Mura wird dann noch etwas gefragt, das er nicht versteht. Erfahrene Blog-Leser wissen, dass er dann immer „ja“ sagt. Das hat zur Folge, dass wir alles fein säuberlich zum Mitnehmen eingepackt bekommen. In drei Lagen Papier. Nachdem wir ausgepackt haben, sieht es am Tisch aus wie am Schlachtfeld. Das ist bei uns normalerweise immer erst der Fall, wenn wir aufgegessen haben.

Dann geht es weiter nach Ballerat. Dort ist unser erster Campingplatz. Außerdem wäre dort der Wildlifepark, den wir uns anschauen wollten, wenn wir sofort unser Wohnmobil bekommen hätten. So wird dieser Punkt auf morgen Vormittag verschoben. Schlauerweise hat ICBeter schon bei der Vermietung einen late checkin im Campingplatz angemeldet.

So kommt per SMS ein Tresor-Code, mit dem ein Kuvert mit allen notwendigen Informationen geholt werden kann. Ist ein wenig so wie Schnitzeljagd oder im Escape-Room. Wir haben einen Deluxe-Stellplatz, was bedeutet, dass wir ein Klo und Dusche für uns alleine haben. Der Schlüssel dazu ist im Kuvert. Wie es sich für eine ordentliche Schnitzeljagd gehört, muss man die Hütte dafür erst suchen, aber das wird souverän erledigt.

Dann kommt das große Auspacken und das Verteilen des Gepäcks auf alle Laden und Fächer. Jeder Kubikzentimeter muss genutzt werden! Ein größeres Problem stellt das zusammenstellen der Betten dar. Hinten ist ein Tisch mit einer Bank drum herum. Der kann irgendwie abgebaut und zu einem Bett umgebaut werden.

Man könnte sich jetzt das Video anschauen, das alles erklärt. Aber das ist etwas für Oncatcher. Echte Profis bringen das selber zusammen. Zumindest nach einer halben Stunde herumprobieren. Der Esstisch in der Mitte kann auch zum Bett gemacht werden. So gibt es drei Betten.

Das WLAN geht auf diesem Campingplatz nicht. Das klingt zwar wie eine Hiobs-Botschaft, aber das lässt uns natürlich völlig kalt. Auch deshalb, weil der Handyempfang super ist und ICBeter mit seiner Boost-Karte mit 105 GB Datenvolumen ein privates WLAN aufmachen kann. Damit ist das Vaterland gerettet und der Tag kann online ausklingen.

Momentaner Standort: -37.57271, 143.8713

Day Two – Melbourne

Der erste Tag in Australien begrüßt uns mit Regen und 8 °C. Da ist es daheim wahrscheinlich wärmer. Also testet Mura erst einmal das hausinterne Fitnessstudio samt Swimmingpool aus. Der Rest der Taskforce besichtigt das alte Gefängnis, in das das Hotel eingebettet ist. Die Zellen sind teilweise zu Zimmern und teilweise zu einer Bar umgebaut worden.

Außerdem gibt es eine Ausstellung zur Geschichte. Es ist Mitte des 19. Jahrhunderts gebaut worden und 1997 wieder geschlossen worden. Als der Regen nachlässt, wird volles Risiko eingegangen. Wir fahren in die Innenstadt zum Melbourne Museum. Dort kommt die City Circle Tram vorbei. Das ist so eine Art Hopon- Hopoff-Straßenbahn.

Die City Circle Tram ist gratis!

Die fährt immer im Kreis um das historische Zentrum und über Lautsprecher gibt es Informationen. Vom Museum sind es nur ein paar hundert Meter zur Haltestelle. Dort gibt es praktischerweise einen QR-Code, den man scannen kann. Dann bekommt man verlässliche Informationen, wie lange man noch auf die Tram warten muss.

Es sind 33 Minuten. Das ist suboptimal. Das Leben ist zu kurz, um eine halbe Stunde lang an einer viel befahrenen Kreuzung herum zu stehen. Also gehen wir mal ein paar Stationen weiter. Dann sind wir zwar noch später in der Tram, aber müssen nicht warten. Da nach der nächsten Station noch immer nicht genug Zeit vergangen ist, wird noch einen Station weiter gegangen.

Rustikale Ausstattung

Dort ist sogar eine Anzeigetafel. Sie zeigt 3 Minuten Wartezeit an. Das ist optimal. Zumindest ein paar Minuten lang, denn dann steht 24 Minuten dort. Da stecken doch wieder die dunklen Mächte dahinter, die uns an der Weltherrschaft hindern wollen! Nach einer Minute kommt aber schon die Tram. Es ist ein historischer Waggon.

Wir steigen ein und fahren los. In die Richtung, aus der wir gekommen sind. Aussuchen kann man sich die Richtung nicht, denn diese Linie fährt nur in eine Richtung. Wir kommen wieder bei der Ecke Museum vorbei und haben ein Dejavu-Erlebnis. Beim Parlament gibt es 5 Minuten Pause. Der Fahrer sagt, dass alle die ins Fitnessstudio gehen, unter die Dusche müssen, bevor sie wieder kommen. Das trägt zu unserer Entscheidung bei, in diesen 5 Minuten nicht ins Fitnessstudio zu gehen.

Die engen Gassen von Melbourne

Statt dessen fahren wir die Runde zu Ende. Und gleich noch eine halbe Runde dazu, denn bei der Flinders Street Station haben wir viele Fresslokale gesehen. Bei der Ecke beim Melbourne Museum haben wir ein Dejavu-Erlebnis. Die Lautsprecher-Durchsagen versteht man übrigens überhaupt nicht. Aber einem geschenkten Barsch schaut man bekanntlich nicht ins Maul. Bei der Flinders Station wird dann die Suche nach Essen gestartet.

Hier ist eine große Gastronomie-Szene. Die Lokale, die Tische drinnen haben, sind um 1200 komischerweise alle besetzt. Es gibt welche, die Tische heraußen haben. Bei nasskaltem Wind eher nicht so ideal. Die meisten Schuppen hier haben sowieso nur zum Mitnehmen und gar keine Tische. Die einzigen, die freie Indoor-Tische haben, sind McDonalds und Hungry Jacks.

Flinders Street Station

Also fällt die Wahl auf den hungernden Jakob. Beim Terminal wird bestellt und ein Tisch in Beschlag genommen. Als das Essen fertig ist, weiß keiner mehr so genau, was er bestellt hat. Ist aber im Prinzip eh alles das gleiche. Besonders findige Zeitgenossen holen sich Essen beim KFC und essen es dann beim Hungry Jacks. So haben beide was davon. Der KFC den Umsatz und der Hungry Jacks den Müll.

Es gibt dort zwar Tische, aber kein Klo. Kein Problem, nebenan ist ja die Flinders Station. Das ist ein Bahnhof und auf solchen gibt es immer Klos. Leider aber manchmal nur in dem Bereich, den man nur mit einer Fahrkarte betreten darf. Der Plan, eine Bahnkarte zu kaufen, um schiffen zu können, wird aber wieder fallen gelassen.

Fressmeile

Aus dem McDonalds haben wir viele Leute zufrieden heraus gehen gesehen. Da das unmöglich am Essen liegen kann, kann es nur daran liegen, dass sie dort aufs Klo gehen konnten. Und tatsächlich gibt es am 1. Stock neben vielen Tischen auch ein WC. Das ist jetzt keine Ausgeburt an Sauberkeit, aber besser als nichts. Mit zufriedenem Gesicht verlassen wir den Mäci. Mura kauft auch ein paar Saucen, damit wir das Klo als Gäste benutzt haben.

Gratis Klo erschleichen bringt nämlich viel schlechtes Karma und das können wir uns heute nicht leisten. Denn es fängt zwischendurch immer wieder zu Regnen an. Nach der Besichtigung des Bahnhofs geht es in die St. Pauls Cathedral. Das ist eine anglikanische Kirche. Die wird mal ausgiebig fotografiert. Als wir wieder gehen wollen, schüttet es draußen.

St. Paul Catheral

Das kann nur bedeuten, dass das gute Karma aufgebraucht ist. Deshalb spendet ICBeter mit der Kreditkarte 5 $ für die Kirche. Über jeder Spendenbox ist ein kleines Bezahl-Terminal angebracht, wo man 5, 10, 15 oder 20 $ auswählen kann und gleich kontaktlos mit Karte zahlen kann. Es dauert zwar noch einige Minuten, dann wirkt es aber und die Sonne kommt wieder heraus.

Das ist ein großer Schritt in Richtung Weltherrschaft. Also kann es weiter gehen zum Old Treasury Building. Aber ohne Mura, der verzupft sich in Richtung Hotel. Dieses Gebäude wurde errichtet, als Melbourne durch den Goldrausch reich wurde. Irgendwo musste man das viele Gold hat unterbringen. Es gibt eine Ausstellung im Erdgeschoß und im Keller, wo die Gold-Lagerräume sind.

Goldbarren haben wir dort keine gefunden. Nur die Replika des größten Goldnuggets Australiens. Wir sind uns aber nicht sicher, ob es sich wirklich nur um eine Replika handelt und nicht um das echte. Der beste Weg, das echte zu schützen, ist es fast ungesichert in eine Vitrine zu legen und „Replika“ darauf zu schreiben. Der Eintritt ist frei. Spenden kann man leider nur mit Bargeld und wir haben nichts kleineres als 50 $.

Kreditkartenspenden sind auch nicht möglich, also gibt es nix. Das wird uns schon kein Pech bringen. Nächste Station ist das Parlament. Nicht das von Australien, sondern das des Bundesstaates Victoria. Wir machen erst einen Haufen Fotos und gehen dann zum Eingang. Der ist versperrt. Es gibt immer eine Führung zur vollen Stunde. Es ist 1504. Das ist wirklich Pech. Also müssen wir wieder abziehen. Zu unserem Pech fängt es auch wieder zu regnen an.

Bis zur nächsten Führung schauen wir uns die St. Patrick Cathedral an. Das ist die katholische Kathedrale. Unschwer zu erkennen, da sie neben dem Eingang den Papst aufgehängt haben. Die Kirche wird erst mal ausgiebig fotografiert. Zum Glück gibt es auch hier elektronische Klingelbeutel. Beim Geld einsammeln haben die Kirchen halt eine unerreichte Kernkompetenz.

Batman was here!

Natürlich gibt man sich in der katholischen Kirche nicht mit dem zufrieden, was die billigen Kopien haben wollen, daher ist der kleinste auswählbare Betrag hier 10 $. Aber man kann auch einen eigenen Betrag eintippen. Dann gibt man sich gnädig auch mit 5 $ zufrieden. Das muss jetzt aber reichen, um keinen Regentropfen mehr abzubekommen und nirgendwo mehr zu spät zu kommen!

Also wird nach einem kurzen Besuch in einem Park wieder das Parlament angesteuert. Wir sind vor 1600 da und uns wird Einlass gewährt. Zuerst ein Securtiy-Check, dann Ausweisen mit dem Pass und schon kann man die Tour mitmachen. Es gibt dort einen großen Empfangssaal, eine Bibliothek und zwei Parlamentskammern. Ein Unterhaus und ein Oberhaus.

In letzterem steht ein Thron, den nur der König oder der Gouverneur besetzen darf. Die Queen war in den 50er-Jahren einmal da und hat dort zur Parlamentseröffnung öffentlich gethront. Das war zu den alten Zeiten, als die Welt noch Schwarzweiß war, wie ein Foto davon beweist. Sodann geht es weiter zum Royal Exhibition Building.

So ein Goldnugget werden wir diesmal auch finden!

Das kann aber nur von außen bestaunt werden, da drinnen gerade Prüfungen für Studenten laufen. Also wird weiter marschiert zur Public Library. Dort gibt es einen Haufen Bücher und einen großen historischen Lesesaal. Den kann man am besten aus dem obersten Stock fotografieren. Bevor dort aber hinauf gefahren werden kann, kommt die Lautsprecherdurchsage, dass die Bibliothek jetzt schließt.

Da sind wir zu spät gekommen. Also wird in einem Greißlerladen ums Eck was zu Trinken gekauft und frierend auf der Parkbank vor der Bibliothek getrunken. Der Anblick der Einheimischen mit ihren kurzen Hosen und Röcken lässt einen gleich noch mehr frieren. In einen Einkaufszentrum wird noch schnell ein Klo gesucht und dann wird zum vereinbarten Treffpunkt gegangen.

Dem „Boiling Crab“ Restaurant. Auf Mura muss dort noch gewartet werden, sein Uber-Fahrer verfährt sich auch noch. Diesmal werden keine Experimente mit Speisen gemacht, die man selber knacken muss, bevor man etwas essen kann. Es werden Schrimps, Crawfisch und Muscheln vertilgt. Plastik gibt es aber fast keines.

St. Patrick Cathedral

Die Strohhalme und das Tischtuch sind aus Papier und die Lätzchen aus Stoff. Nur das Essen wir wie üblich im Plastiksackerl angeliefert. Bestellen kann man nur übers Handy, indem man einen QR-Code scannt. Das hat zwar den Vorteil, dass man nicht mit so Menschen reden muss, aber auch den Nachteil, dass man nicht angeben kann, kein Eis zum Cola haben zu wollen.

Nach dem Fressen geht es sofort zurück ins Hotel, denn keiner kann mehr richtig aufrecht stehen. Aber die Rubbellose, die Mura besorgt hat, werden schnell noch aufgerubbelt. Leider hat er versagt und drei Nieten gekauft. So war das nicht geplant. Dann geht es in die Heia.

Morgen ist ein wichtiger Tag, denn da werden wir unser Wohnmobil bekommen. Die ersten Fahrten damit werden einen Hinweis darauf geben, wie hoch unsere Überlebenswahrscheinlichkeit in den nächsten Wochen tatsächlich sein wird.

Day One – Hinflug

Das Schlafen statt Besichtigen in Peking hat sich ausgezahlt. Alle sind am Abend frisch und munter. Oder zumindest ziemlich wach. Auf jeden Fall aber nicht ganz kaputt… Um etwa 2200 wird das Zimmer geräumt. Nachdem ICBeter bei seiner Didi-App dann doch die Kreditkarten-Option gefunden hat, wird gleich ausprobiert, ob es jetzt funktioniert. Tut es tatsächlich.

Der Didi bringt uns gleich zum richtigen Terminal. Das ist gut, denn von einem Terminal zum anderen ist soweit entfernt, dass man fast mit dem Flugzeug hinfliegen kann. Checkin können wir uns sparen, denn theoretisch werden unsere Koffer automatisch weiter gecheckt. Falls nicht, drehen sie seit gestern Runden auf einem der Kofferkarusselle.

Air China hat per SMS geschrieben, zu welchem Gate wir müssen. Dort fahren wir wieder mit der Flughafen-Bahn hin. Da kennen wir uns jetzt schon aus. Die Passkontrolle geht schneller als bei der Einreise. Man muss keine Fingerabdrücke abgeben. Mura sieht aus wie ein Botschafter, darum wird er zum Schalter für Diplomatenpässe gebeten.

Alle werden raus gelassen, also wird nach der Lounge Ausschau gehalten. Sie ist bei Gate E19. Das ist vorteilhaft, denn wir fliegen von Gate E18 weg. Nach etwas Suchen wird ein freier 4er-Tisch gefunden. Die meisten 4er-Tische sind von Einzelpersonen belegt. Die haben auf den 2er-Tischen zu wenig Platz. Trotz der späten Uhrzeit gibt es noch einiges zu Essen.

Taskforce Peking-Lounge

Chinesische Schweinefleisch-Pizza oder Teigtaschen. Hoffentlich sind die nicht in einer illegalen Teigtaschen-Fabrik in Wien hergestellt worden! Auch Suppe gibt es noch. Für einen kurzen Schock-Moment sorgt die Nachbarin, die mit einer Feuchtigkeits-Maske am Gesicht aufsteht. Das ist der Teufel sicherlich…

Dann geht jeder nochmal aufs Klo, damit wir nach Melbourne losreiten können. Diesmal ist es ein A330, also was kleineres als letztes Mal. Es gibt in der Businessclass keine getrennten Kabinen, sondern immer zwei Sitze nebeneinander. Eingeteilt hat Air China das ganz super. Alle drei sitzen hintereinander am Fenster. Zwei chinesische Mädchen, die auch zusammen reisen, sitzen am Gang neben Mura und Tami. ICBeter hat beide Sessel für sich allein.

Die Stewardess fragt Tami, ob er lieber den Gangplatz neben ICBeter haben will, aber so blöd ist der nun wieder auch nicht. Der Flug dauert lächerliche 12 Stunden. Zu Essen gibt es Schrimps und Ente. Ehe, dass man es sich versieht landet der Vogel in Melbourne. Jetzt fehlen nur noch die ganzen Einreiseformalitäten.

Frohen Mutes geht es weiter nach Melbourne!

Einen Zettel zum Ausfüllen gab es schon im Flieger. Dort muss man angeben, ob man ein vorbestrafter Junkie ist, der Drogen oder Waffen mitbringen will. Der erste Weg führt zu Kofferausgaben. Da kommt jetzt die Stunde der Wahrheit. Werden die Koffer da sein, oder müssen die Unterhosen im Handgepäck für die ganze Reise reichen?

Um es kurz zu machen: Alle Koffer kommen an und sind unbeschädigt. Das ist ein großer Schritt in Richtung Weltherrschaft! Dann stehen dort ein paar Einreise-Automaten herum. Damit haben wir immer gute Erfahrungen gemacht, also testen wir die mal. Reisepass auflegen, Foto machen und – Achtung! – keine Fingerabdrücke abgeben. Schon bekommt man einen Zettel mit einem schönen Schwarzweiß-Foto ausgedruckt.

Wenn man diesen Zettel hat, muss man nicht zu einem Schalter und mit Menschen sprechen, sondern kann mit einem weiteren Gesichts-Scan einfach aus dem Sicherheitsbereich rausgehen. Am Zoll wird man durchgewunken und die Sache ist erledigt. In ca. 30 Minuten vom Flugzeug bis zum Ausgang. Das dauert in Wien manchmal länger, wenn man aus der EU landet.

Einige Riffe scheinen noch am Leben zu sein!

Mura ordert ein XL-Uber, damit alle Vollkoffer reinpassen. Die Fahrt zum Hotel dauert etwa eine halbe Stunde. Und alle fahren links! Weil man auf Reisen die örtlichen Gepflogenheiten respektieren soll, werden wir das mit unserem Wohnmobil auch so machen! Dran denken müssen wir halt… oje. Wir kommen gleich mal ins Gefängnis. Das Hotel steht nämlich auf einem historischen Knast.

Das ist zumindest von außen noch vorhanden. Man kann das auch besichtigen. Die Reservierungen werden sofort gefunden. Auch bezahlt ist alles schon. Jetzt müssen nur noch 100 $ Kaution gezahlt werden. Muras Mastercard wird abgelehnt. Aber er hat ja noch die VISA. Die wird aber abgelehnt. Also muss ICBeter mit seiner VISA ran. Leider wird die aber abgelehnt. Seine Bankomatkarte auch.

Das ist dem Rezeptionisten noch nie passiert. Dann kommt Mura auf die Idee, die Karte ins Gerät zu stecken, statt die Funkverbindung zu nutzen. Und siehe da, es geht. Wieder eine schwere Krise überstanden! Funk ist halt immer ein Dreck. Im Lift zu den Zimmern fährt gleich der Pizzabote mit. Leider aber zu einem anderen Zimmer.

Die Zimmer haben ca. 18 °C. Obwohl am Thermostat 28 ° eingestellt sind. Ob das vielleicht Fahrenheit sind? In Australien misst man eigentlich mit Celsius. Nach dem Erkunden der Zimmer darf dann keine Zeit verloren werden. Essen muss gefunden werden. Und ICBeter hat zuhause lange im Internet recherchiert, wo er in der Nähe Boost-SIM-Karten für sein Handy kaufen kann.

Melbourne wir kommen!

Mura und Tami können eSIM nutzen, deshalb brauche sie keine Karte. Der Marsch zum Officeworks dauert eine Viertelstunde. Der Verkäufer muss ewig suchen, weil die SIM-Karten auf drei Stellen verteilt sind. Dann findet er sie aber. Beim Bezahlen kommt dann die Erkenntnis: Wir sind wieder in der Zivilisation, wo man mit einer VISA-Karte bezahlen kann!

Kein Australipay oder auChat oder irgendwas obskures, was nur mit QR-Code am Handy geht wie in China. Einfach mit einer normalen Kreditkarte, wie es schon unsere Urahnen gemacht haben. Ein richtiges Vintage-Einkaufserlebnis. Mura und Tami haben inzwischen einen Burger-Schuppen bei einem Einkaufszentrum in der Nähe des Hotels entdeckt. Da heißt es jetzt eine Viertelstunde zurück gehen. Aber der Weg hat sich immerhin ausgezahlt.

Nachdem die Taskforce wieder vereint ist, werden Burger gegessen. Weil das Einkaufszentrum gleich daneben ist, werden schon ein paar Sachen für den nächsten Tag gekauft. Gleich beim ersten Regal nach dem Eingang gibt es Boost-SIM-Karten. Es werden nur ein paar Sachen für das Frühstück morgen gekauft. Das ist nämlich im Hotel nicht inklusive.

Mit der Beute geht es zurück ins Hotel. Dort wird der morgige Tag geplant, der ab 1000 angeblich regenfrei sein soll. Außerdem muss die mühsam erstandene SIM-Karte eingesetzt werden. Und Blog geschrieben werden. Wir sind ja schließlich nicht zum Spaß hier…

Momentaner Standort: -37.73774710633108, 144.9678428724054

Day Zero – Anreise

Und wieder einmal ist es soweit. Das finstere Zeitalter des Nicht-Reisens ist zu Ende und die ICB-Taskforce ist wieder unterwegs zur Weltherrschaft! Jetzt wird alles gut! Oder fast alles. Aber irgendwas bestimmt…

ICBeter holt Tami von Ödenburg ab. Hier haben die dunklen Mächte gleich zum ersten Mal zugeschlagen. Die Bundesstraße zwischen Grenze und Ödenburg ist in diese Richtung gesperrt. Aber Google Maps ist wie immer auf unserer Seite und leitet ihn sicher auf dem Umweg ans Ziel. Die erste Krise ist überstanden!

Dass die Einbahn bei Tamis Wohnung seit letztem Jahr umgedreht worden ist, sorgt nur für ein müdes Lächeln. Da müsst ihr euch schon was besseres ausdenken! In Eisenstadt wird noch ICBeters Schwester aufgeklaubt, die das Auto wieder vom Flughafen zurück bringen wird. Es wird der Schleichweg über das Leithagebirge genommen, um die dunklen Mächte in die Irre zu führen, die auf der Autobahn sicher was gelplant haben.

Dass es keine Hindernisse auf dem Weg gibt, beweist dass die Strategie richtig war! Beim Checkin stößt Mura zur Truppe und es wird angestellt. Beim Business-Checkin dauert das nicht lange. Die Koffer lassen wir gleich bis Melbourne durchchecken. Dann brauchen wir die Koffer in Peking nicht holen und wieder aufgeben. Wir sind halt Profis. Frische Unterwäsche muss halt ins Handgepäck.

Das muss aber sowieso so sein, falls die Koffer verloren gehen. Nur Oncatcher fliegen ohne Unterwäsche im Handgepäck! Auch beim Security-Check kann die priority lane genommen werden. Wider Erwarten wird keines unserer Gepäckstücke herausgefischt und genauer untersucht. Sehr schleißig… Für die Passkontrolle gibt es Maschinen. Mit Maschinen haben wir immer gute Erfahrungen gemacht. Man legt den Pass auf, schaut in eine Kamera und fertig. Komischerweise funktioniert es bei allen dreien auf Anhieb.

Dann geht der Weg zur Lounge. Es ist schon 1100 vorbei, da gibt es sicher schon Mittagessen. Für ICBeter ist das aber das Frühstück. Es gibt Selchfleischknödel mit Apfelmost-Sauerkraut. Das muss einem erst einmal einfallen… Am Fenster kann man das Vorfeld überschauen, wo gerade der A380 aus Dubai landet. Mit so einem Gerät wären wir 2020 nach Singapur geflogen, wenn es die dunklen Mächte nicht verhindert hätten.

Die Lounge haben wir mehrfach heimgesucht.

Um 1215 geht es dann ab zum Gate D22. Das ist schlau, denn das ist das Gate, wo unser A350 nach Peking abfliegt. Von draußen sehen wir, dass im Gate kein Sitzplatz mehr frei ist. Deshalb bleiben wir draußen stehen. Da haben wir zwar auch keine Sitzplätze, müssen uns aber nicht ärgern, dass keine frei sind. Schnell noch ein Selfie bei der Anzeigetafel gemacht.

Mura sagt: „Delayed 14:00“. Während die beiden anderen hoffen, dass er nur einen dummen Scherz macht, sehen sie, dass es tatsächlich auf der Anzeige steht. Die erste Stunde Verspätung haben wir schon aufgerissen. Der Warte-Counter dieser Reise steht damit auf 01:00. Um zurück zur Lounge zu gehen, sind wir zu faul.

Also setzen wir uns auf Gate D24, wo um 1435 die BA nach Heathrow fliegt. Es wird spannend, welcher Flieger zuerst abfliegen wird. Inzwischen steht 14:15 Uhr auf der Anzeigetafel. Das ist nur etwas mehr als 1 Stunde Verspätung. Da müssen sich die dunklen Mächte schon was besseres einfallen lassen!

Frohen Mutes geht es zum ersten Etappenziel!

Das tun sie dann auch, denn kurz vor 1415 steht „Delayed to 16:00“. Also wird zum taktischen Rückzug in die Lounge geblasen. Dort setzen wir uns auf einen anderen Tisch, denn der letzte hat uns kein Glück gebracht. Aus dem Fenster können wir zuschauen, wie die BA nach Heathrow mit jenen Leuten abfliegt, die lange nach uns zum Gate gekommen sind.

Außerdem sehen wir, wie der A380 nach Dubai losrollt und abfliegt. So einen Tag am Flughafen können wir jedem empfehlen! Vielleicht hätten wir uns zu einer Flughafen-Führung anmelden sollen. Und die Kosten von Air China zurück fordern. ICBeter sammelt dann noch gute Karmapunkte, indem er einem Gast am Nebentisch sein Laptop-Ladekabel borgt.

Soviel gutes Karma sollte reichen, um uns heute noch in die Luft zu kriegen… Und tatsächlich! Nur 10 Minuten später kommt die Durchsage, dass der Flug nach Peking bereit ist zum Boarding. Also werden de Kekse schnell aufgefuttert und wieder zum Gate marschiert. Das sind zum Glück nur 50 Meter. Unglaublicherweise steigen dort wirklich schon Leute ein.

Auch uns lassen sie rein. Die erste Reihe im Flieger hat die Nummer 11. Wahrscheinlich bringen die Zahlen von 1 bis 10 in China Unglück. Blockoff ist um 1549. Rechtzeitig, damit sie keinen Schadenersatz wegen der Verspätung zahlen müssen. Sie entschuldigen sich wegen des technischen Problems. Mal schauen, ob die Kiste bis Peking durchhalten wird.

Neben chinesischen Filmen gibt es auch englische. Das ist ein Plus für Air China. Das Essen ist gut. Mura isst sich gleich mit der Vorspeise satt, weil er es für die Hauptspeise hält. Nach dem Futtern wird der Sessel zum Bett gemacht und zur Nachtruhe gegangen. Zumindest bis die Jause kommt. Dafür sollte man sich wieder aufsetzen. ICBeter hat es aber geschafft, seinen Sessel zum Absturz zu bringen. Die Steuerung reagiert nicht mehr.

Der chinesische Schneeberg`

Also muss im Liegen gegessen werden. Wenn da nicht wieder die dunklen Mächte ihre Finger im Spiel hatten… Aber nach einem Reboot des Sessels geht alles wieder. So kann hoffnungsfroh der Landung entgegen geblickt werden. Diese wird auch erfolgreich absolviert. Der Pilot steigt ordentlich in die Bremsen und schon sind wir offiziell in China.

Wir wollen an dieser Stelle anmerken, dass wir noch nie im Leben etwas negatives über dieses Land gehört haben. Wahrscheinlich hat auch noch nie jemand etwas schlechtes über dieses gesagt!

Gleich nach den Gates stehen Maschinen, wo man selbst seine Fingerabdrücke abgeben kann. Pass einlesen und Finger auf die Glasplatte legen. Bei Mura geht es nicht. Vielleicht ist seine Maschine kaputt. Er probiert die, die bei ICBeter funktioniert hat. Es geht nicht. Aber die Benutzung der Dinger ist nicht verpflichtend.

Die traumhafte Skyline von Peking

Also stellen sich alle in der Schlange der „Foreigners“ an. Das geht flott, weil 10 Schalter offen sind. Jeder muss dort die Fingerabdrücke abgeben. Auch die, die es schon bei der Maschine gemacht haben. Im Gegensatz zu den USA werden hier bei der Einreise keine dummen Fragen gestellt. Weil eh alles auf dem Zettel steht, den alle ausfüllen müssen.

Mura hat die Didi-App downgeloadet. Das ist Uber auf chinesisch. Die Fahrt zum Hotel kostet umgerechnet € 2,50. Zuerst muss man aber zum Ausgang. Das geht nicht so wie in Wien mal eben 5 Minuten marschieren und man ist draußen. Zuerst fährt man mal mit der vollautomatischen Flughafen-Bahn zwei Stationen. Dann geht man noch eine Viertelstunde zum Ausgang.

Dort finden wir nach kurzem Herumsuchen auch unseren Didi und fahren ins Hotel. Das Ramadan by Wingham Airport Hotel. Dort wird um 0900 das Zimmer bezogen, das wir für die vergangene und kommende Nacht gebucht haben. Im Zimmer angekommen stellen wir fest, dass nirgendwo das WLAN-Passwort steht. Also fährt ICBeter wieder runter zur Rezeption.

Der Benutzername ist die Zimmernummer. Das Passwort auch. Einen derart hohen Sicherheitslevel haben wir schon einmal in Christchurch erlebt. Die gute Nachricht ist, dass sich mit dem gleichen Passwort mehrere Geräte einloggen können. Die schlechte ist, dass das Internet saumäßig langsam ist. Die noch schlechtere ist, dass die große Firewall fast alles ausfiltert. Whatsapp, Signal, Google, Facebook und alles. Nur bing geht.

Die Flughafenbahn fährt autonom.

Mura will sich den ganzen Tag ausschlafen, weil das Schlafen trotz Businessclass nicht so ganz funktioniert hat. ICBeter und Tami versuchen, zur verbotenen Stadt zu kommen, um diese zu besichtigen. Dazu muss erst mal Didi installiert werden. Google Playstore geht nicht. Weil Google gesperrt ist. Komplett.

Also muss erst ein dubioser chinesischer Appstore installiert werden. Android warnt dreimal davor, diese App zu installieren. Damit kann dann Didi installiert werden. Jetzt kann nichts mehr schief gehen.Vor der Fahrt wird noch versucht, im Selfservice-Store des Hotels Wasser zu kaufen. Das kann keine große Herausforderung sein.

ICBeter versucht, die Türe zu öffnen. Aus einem Lautsprecher bekommt er Instruktionen auf chinesisch. Jetzt ist sein Chinesisch allerdings schon etwas eingerostet und er versteht es nicht. Eine nette vorbeikommende Chinesin weist ihn darauf hin, dass er den QR-Code scannen muss. Da haben wir ein Dejavu-Erlebnis von den Azoren…

Den Code scannen funktioniert. Es kommt eine chinesische Webseite. Eine kurze Nachfrage bei der Rezeption ergibt, dass die Bezahlung nur mit Alipay oder WeChat möglich ist. Das ist insofern traurig, als wir beides nicht haben. Also muss das Wasser warten. ICBeter und Tami gehen vor das Hotel und tippen auf Didi die verbotene Stadt holen. Sie wird sofort gefunden.

Es muss nur noch die Bezahlmethode ausgewählt werden. Keine der verfügbaren haben wir. Also lieber doch mit dem Taxi. Schlauerweise wird bei der Rezeption nachgefragt, ob die Taxis VISA oder Mastercard akzeptieren. Tun sie nicht. Nur Alipay und Bargeld. Das ist insofern traurig, als wir beiden nicht haben. Bargeld haben wir nur Euro. Aber in 8 Minuten Entfernung ist ein Bankomat.

Also wird in die Richtung marschiert. Es werden viele interessante Gebäude gefunden. Aber kein Bankomat. In einem Lokal wird nachgefragt, ob da wo einer ist. Nix Englisch. Aber wir können hier gerne essen. Wir verzichten. Auch sonst wird niemand gefunden, der dieses exotische Englisch kann. Also wird zurück zum Hotel gegangen.

Am Rückweg wird ein kleiner Shop gefunden. Wir fragen erst gar nicht, ob man hier ohne Alipay bezahlen kann. Wir kennen die Bezahl-Hölle in China inzwischen. Plan B ist, sich Mura anzuschließen und den Tag zum Ausschlafen zu nutzen. Die verbotene Stadt wird auf der Rückreise hoffentlich immer noch da sein und bis dahin haben wir alle Bezahlapps, die es in China gibt installiert.

Nach ein paar Stunden Schlaf versucht sich Mura an Hotel-Store. Er installiert erst mal eine halbe Stunde lang Alipay und klickt bei den chinesisch beschrifteten Buttons immer auf die, die ihm am sympathischten sind. Irgendwann geht es dann. Dann bläst er zum Angriff. Alipay zeigt einen QR-Code an, mit dem sich die Türe öffnet. Sesam, öffne dich! Dann kann man die gekauften Produkte scannen, dann wieder einen anderen Alipay-QR-Code und dann geht irgendwann wieder die Tür auf und lässt einen wieder raus.

Gut, dass es die moderne Technik gibt! Noch vor ein paar Jahren hätte man wie in der Steinzeit in den Laden gehen müssen, mit jemandem reden müssen und dann die Kreditkarte ans Terminal halten müssen. Pfff… Jetzt, wo wir Alipay haben, können wir auch riskieren, Essen zu gehen. Wir sind jetzt in China keine Menschen zweiter Klasse mehr!

Im Internet (haben wir schon erwähnt, dass es langsam ist?) werden Restaurants in der Nähe gesucht. Die Bewertungen sind alle auf chinesisch. Schauen aber gut aus. Wichtig ist nur, dass die Übersetzung des gewählten Lokalnamens nicht „The Boiling Cat“ oder sowas ähnliches ist. Wir passen uns zwar immer gerne an die lokalen Gepflogenheiten an, aber alles muss man jetzt auch nicht haben.

Vor dem Essen kommt noch eine E-Mail, dass wir den Campingplatz in Sydney bezahlen müssen. Das funktioniert sogar. Zum Schluss kommt ein grünes Hakerl, unter dem „null“ steht. Wir werten das als Erfolgsmeldung. Bestätigungs-Mail kommt keine. Wird schon passen.

Als dann die Zeit des Essens kommt, kommen alle drauf, dass die noch keinen Hunger haben, weil sich jeder im Flieger voll gefressen hat. Also werden nur ein paar Knabbereien im Hotel-Store gekauft. Wenn dort verdächtige Gestalten rein gehen, schaltet sich ein Typ per Videochat zu und schaut einem zu. Und ist sichtlich erleichtert, wenn man erfolgreich zahlt und endlich verschwindet.

Objektiv gesehen ist jetzt nicht viel übrig geblieben vom Plan, die verbotene Stadt anzuschauen und gut chinesisch Essen zu gehen. Aber man muss sich ja was für die Rückreise aufheben. Der Weiterflug ist für 0100 geplant. Darauf wird im Zimmer gewartet.

Momentaner Standort: 40.059916115905416, 116.58104927215655

Vorschau 1

Alle Luken dicht, rette sich, wer kann! Die ICB-Taskforce geht schon wieder auf Tour und macht sich auf die Suche nach der Weltherrschaft. Es wurden günstige Businessclass-Flüge nach Melbourne gefunden und sofort gebucht. Also war es naheliegend, die nächste Tour in Australien zu machen. Wenn man schon Flüge dorthin hat…

Diese Destination war schon 2020 geplant – sogar die Flüge waren schon gebucht. Aber dann haben die dunklen Mächte die Pandemie geschickt, um uns an der Weltherrschaft zu hindern. Ja, es stimmt. Das ganze Trara war alles nur wegen uns… sagt es aber bitte nicht weiter!

Aber die Reise wurde eh nur um ein Jahr verschoben. Bis die Australier gesagt haben, sie werden vor 2022 das Land nicht öffnen. Also wurde 2021 statt dessen Hawai’i gebucht. Und wieder storniert, weil die USA auch noch geschlossen hatten. Das wurde dann 2022 nachgeholt. Und weil es das Reisebudget für 2 Jahre aufgefressen hat, wurde Australien auf 2024 verschoben.

In diesem Jahr haben die dunklen Mächte aber dafür gesorgt, dass es keine billigen Businessclass-Flüge gibt, also wurden die Azoren eingeschoben. Heuer sind sie aber unaufmerksam gewesen und haben nicht verhindert, dass uns Air China Flüge für den halben üblichen Preis verkauft hat.

Die Route lautet Wien – Peking – Melbourne bzw. Melbourne – Peking – Budapest. Ohne Budapest wäre es viel teurer gewesen. Klar… Budapest liegt ja viel näher an Peking als Wien! In bewährter Manier werden mit einem Wohnmobil östliche Südküste, Tasmanien und die südliche Ostküste abgefahren. Mit Fährenfahrt und Inlandsflug.

Auch eine Fahr mit der Dampflok, einen Flug mit dem Wasserflugzeug und eine Fahrt mit dem Allradbus geben. Neben vielen anderen Abenteuern, die jetzt noch nicht verraten werden! Nur soviel: am 8. November geht es los. Ab da gibt es täglich einen Blogbeitrag. Wegen der Zeitverschiebung werde ihr ihn sogar schon in der Früh nach dem Aufstehen lesen können. Ihr werdet ihn also schon Stunden, bevor wir ihn schreiben lesen können!